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Fahrbare Maschine zum Verdichten der Gleisbettung
Bei fast allen auf dem Gleis verfahrbare ! 1 Maschinen zur laufenden Erhaltung und Bearbeitung des Eisenbahnoberbaues besteht bekanntlich die Schwierigkeit, die Arbeit solcher Maschinen mit dem mög- lichst ungestört abzuwickelnden Zugsverkehr in Einklang zu bringen. Man hat besonders in jüngerer Zeit hochleistungsfähige Maschinen mit weitgehender Automation wegen ihrer rationellen und gleichmässig soliden Arbeitsweise und wegen ihres geringen Personalbedarfes bevorzugt, wobei sich allerdings auf stark frequentierten Strecken die Notwendigkeit des oftmaligen Aussetzens solcher naturgemäss verhältnismässig gewichtiger Maschinen aus dem Gleis sehr störend, auswirkte.
Man glaubte deshalb fallweise schon, auf solchen stark befahrenen strecken zu kleineren, leichten und händisch aussetzbaren Geräten mit Einzel- bedienung zurückkehren zu müssen, was aber wegen der wesentlich geringeren Leistung solcher Geräte und angesichts des hiedurch verursachten grossen Personalaufwandes zweifellos einen beträchtlichen techni- schen Rückschritt darstellen würde.
Insbesondere auf dem speziellen Fachgebiet der Maschinen zum Verdichten der Gleisbettung unterhalb der Querschwellen des Gleises ergaben sich in jüngster Zeit manchmal Zweifel, ob auf Strecken mit hoher Zugfrequenz hochleistungsfähige fahrbare, aber schwere und zeitraubend auszusetzende Maschinen oder lieber leichte Geräte mit geringerer Leistung und hohem Personalaufwand bevorzugt werden sollen.
Die vorerwähnten Probleme, die aus der Notwendigkeit resultieren, die Maschinen bei Herannahen eines Zuges aus dem Gleis aussetzen zu müssen, haben bereits dazu geführt, dass fahrbare Maschinen zum Verdichten der Gleisbettung entwickelt wurden, die ein seitlich des Gleises fortbewegliches Fahrgestell aufweisen, auf dem ein Stopfwerkzeugträger verschwenkbar lagert, der sich in Arbeitsstellung mit einem freien, die Werkzeuge tragenden Ende in den Bereich der Schlenenauflager erstreckt, wobei er aus dieser Arbeitsstellung bedarfsweise in eine Ruhestellung bewegbar ist, bei der sich die Stopfwerkzeuge ausserhalb des Lichtraumprofiles des Gleises befinden ; ähnliche Anordnungen sind auch schon bei Maschinen zum Reinigen des Bettungsschotters bekanntgeworden.
Bei der oberwähnten vorbekannten Maschine ist der in den Gleisbereich einschwenkbare Stopfwerkzeugträger allerdings in einer waagrechten Ebene verschwenkbar, und um die Stopfwerkzeuge in ihre mit den unteren Enden in das Schotterbett eintauchende Arbeitsstellung zu verbringen, muss der Werkzeugträger zweierlei Bewegungen ausführen, nämlich ein Einschwenken in waagrechter Ebene und ein daran anschliessendes Absenken in lotrechter Richtung. Die letztgenannte Abwärtsbewegung der Werkzeuge wird bei verkrustetem Schotterbett nicht unerheblich erschwert, und um diese Abwärtsbewegung zu unterstützen, wäre ein grosses Gewicht des Werkzeugaggregates wünschenswert.
Gerade bei profilfrei arbeitenden Gleisstopfmaschinen darf aber naturgemäss das Gewicht der Werkzeuge nicht allzu gross werden, weil sonst das mit dem langen Schwenkarm ausgestattete, ausserhalb der Bettung verfahrbare schmale Trägerfahrzeug die nötige Stabilität verlieren würde.
Ziel der Erfindung ist es, die letztgenannten Mängel zu vermeiden und eine wesentlich verbesserte Ausführung einer profilfrei arbeitenden Maschine zum Verdichten der Gleisbettung zu schaffen. Erfindungsgemäss ist der Stopfwerkzeugträger in einer zur Gleisachse senkrechten Ebene verschwenkbar an dem seitlich des Gleises fortbeweglichen Fahrgestell gelagert. Die am freien Ende dieses schwenkbaren Trägers angeordneten Werkzeuge können dann beidseits einer Querschwelle und beidseits der dem seitlichen Fahrgestellzugeordneten Schiene auf das Schotterbett aufsetzen bzw. in den Bettungsschotter eintauchen.
Gemäss diesem erfindungsgemässen Vorschlag wird es möglich, den Werkzeugträger unter Mithilfe des
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Eigengewichtes und unter Ausnutzung der lebendigen Stosskraft einfach auf den Schotter fallen zu lassen, so dass die Werkzeuge mit Sicherheit ausreichend tief in den Schotter einzudringen vermögen.
Das seitlich neben dem Gleis fortbewegliche Fahrgestell der Maschine kann völlig unabhängig vom Gleis sein. Um aber die Distanz zwischen diesem Fahrgestell einerseits und dem Gleis anderseits stets konstant zu erhalten und um dadurch die parallel zum Gleis verlaufende Fahrtrichtung des Fahrgestelles zu sichern, kann nach einem weiteren Merkmal der Erfindung zwischen dem seitlich des Gleises fortbeweg- lichen Fahrgestell und dem Gleis irgendeine Verstrebung, ein Distanzhalter od. dgl., vorgesehen werden.
Diese distanzhaltenden Führungsorgane können unmittelbar an der Schiene angreifen und geführt sein, oder sie können mit einem auf dem Gleis abrollenden leichten Rahmen od. dgl. Führungsorgan lösbarverbindbar
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Gleis entfernt werden, was wegen des geringen Gewichtes keine Schwierigkeiten verursacht, oder erkann samt den Werkzeugen mechanisch aus dem Lichtraumprofil herausgeklappt werden Wenn eine erfindungsgemässe Maschine aus zweibeidseits des Gleises seitlich fortbeweglichen. mitstopfwerlzzeugträgem versehenen Fahrgestellen besteht, dann können diese Fahrgestell mitsammen über einen auf dem Gleis abrollenden Rah-
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Wird ein solcher für zwei Fahrgestelle gemeinsamer Rahmen mittig, d. h.
längs der Gleisachseinzwei Hälften unterteilt, wobei diese Hälften leicht mitsammen kuppelbar auszubilden sind, dann ist es möglich, jede Rahmenhälfte am zugeordneten Fahrgestell hochzuklappen und auf diese Weise raschestens aus dem Lichtraumprofil des Gleises zu verbringen.
Weitere Merkmale der Erfindung werden im folgenden an Hand der Zeichnung erläutert, welche ein Ausführungsbeispiel allerdings bloss schematisch veranschaulicht. Hiebei zeigt die Fig. 1 eine erfindunggemäss gestaltete Maschine in Stirnansicht bzw. im Schnitt nach A-B der Fig. 2, welche letztere eine Draufsicht darstellt.
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bezeichnet ; der Einfachheit halber ist nur eine Gleishälfte mit einem Fahrgestell gezeigt ; die Gesamtan- ordnung ist in bezug auf die Gleisachse symmetrisch.
Das Fahrgestell 1 ist auf Raupenketten od. dgl. längs des Gleises fbrtbeweglich und besitzt an der
Oberseite eine Lagerung 3 für den in lotrechter Ebene schwenkbaren Werkzeugträger 4. Eine an der Kon- sole 5 gelagerte, aus dem Zylinder 6, dem Kolben 7, der Kolbenstange 7'und der Rückholfeder 8 be- stehende Einrichtung, die z. B. hydraulisch beaufschlagbar ist, sorgt für die Verstellung des Werkzeug- trägers 4, wobei die erwähnte Kolbenstange 7'im Anlenkpunkt 9 des Trägers angreift. Zur hydraulischen
Beaufschlagung des Zylinders 6 mag eine Pumpe 10 vorgesehen sein, die von einem Motor 11 über einen
Riementrieb 12 od. dgl. angetrieben wird.
An der Vorderseite des Fahrgestelles 1 kann ein Räumschild 13 vorgesehen werden, das den neben der Bettungsberme liegenden Schotter zum Beuungsplofil hin drängt und ein ebenes Planum für die Fortbewegung des Fahrgestelles 1 schafft.
Zur Führung des Fahrgestelles 1 dienen die beiden Streben 14, die an einem leichten Rahmen 15 be- festigt sind, welch letzterer an Konsolen 16 Räder 17 trägt, mit denen er auf dem Gleis abrollt. Dieser
Führungsrabmen 15 ist auf beliebige Art mit dem Fahrgestell 1 bzw. mit den Streben 14 mittels irgend- welcher bekannter Schnellkupplungen lösbar verbunden, um für sich allein rasch aus dem Gleis verbracht werden zu können.
Am Werkzeugträger 4 lagern-vorzugsweise längsverschiebbar und einstellbar-die Getriebekästen 18 und Antriebsmotore 19 der Werkzeuge 20. Auch diese Werkzeuge 20 können grundsätzlich in beliebiger, an sich bekannter Art gestaltet sein. Beispielsweise kann es sich um Werkzeuge handeln, die eine hin-und hergehende Schwenkbewegung um ihre eigene Längsachse ausführen und ihren Antrieb von einem elektrisch oder hydraulisch betätigten Motor erhalten.
Um die gewünschte Eintauchtiefe solcher Werkzeuge 20 sicher- zustellen, ist der Werkzeugträger 4 an seiner Unterseite mit einem Distanzhalter 21 versehen, der in der
Arbeitsstellung durch Aufsetzen auf den Kopf der Schiene 22 seine Funktion erfüllt. selbstverständlich kann sich der verschwenkbare Werkzeugträger aber in seiner Abwärtsbewegung auch auf einem Teil des Rah- mens 15 abstützen.
Die Schienen 22 ruhen in üblicher Weise auf den Querschwellen 23, diese Querschwellen ihrerseits la- gern auf der Schotterbettung 24, und der Unterbau für diese Schotterbettung ist schliesslich mit 25 bezeich- net.
Die Wirkungsweise einer erfindungsgemässen Einrichtung sei im folgenden erläutert :
Sobald die Maschine in der dargestellten Arbeitsstellung die Stopfung einer Querschwelle 23 beendet hat, wird der Werkzeugträger 4 durch die Einrichtung 6-8 etwas angehoben, damit die Werkzeuge 20 ober- halb der Querschwellenoberkante zu stehen kommen, und das Fahrgestell wird zur nächsten Schwelle fort-
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bewegt, so dass dort die Stopfarbeit neuerlich begonnen werden kann ; beim Absenken des Werkzeugträgers 4 hilft die im Zylinder 8 angeordnete Rückholfeder, wogegen das Anheben hydraulisch durch Zufuhr von Druckmittel aus der Pumpe 10 zum Zylinder erfolgt.
Wird das Herannahen eines Zuges gemeldet, muss der Werkzeugträger 4 bis in die strichpunktiert bezeichnete Lage verschwenkt werden. um dadurch die Werkzeuge 20 in einen Raum ausserhalb des Lichtraumprofiles zu verbringen ; die Schwenkbewegung kann nötigenfalls dadurch erleichtert und verkürzt werden, dass die längs des Werkzeugträgers verschiebbaren Werkzeuge gegen das Fahrgestell hin verschoben werden und auch auf diese Art ausserhalb des Lichtraumprofiles zu liegen-kommen.
Ferner müssen der Führungsrahmen 15 und die Verstrebung 14 entfemtwerden. Dieskannsowohlhändisch - infolge der Leichtigkeit dieser Elemente-ausserordentlich leicht bewerkstelligt werden als auch mechanisch, z. 3. dadurch, dess eine sich bis zur Gleismitte erstreckende Hälfte des Rahmens 15 samt dem Werkzeugträger 4 am Fahrgestell 1 hochgeklappt wird ; diese Variante ist der Einfachheit halber in der bloss schematischen Zeichnung nicht veranschaulicht, zumal sie ja keinerlei konstruktive Schwierigkeiten zu verursachen vermag.
Wesentlich und vorteilhaft an der Erfindung ist, dass die schwergewichtigen Teile der Maschine sich durchwegs ausserhalb des Lichtraumprofiles befinden und durch den Zugsverkehr zu keiner Ortsveränderung oder Lageänderung veranlasst werden, wogegen sich innerhalb des Lichtraumprofiles lediglich leichte und leicht entfernbare Elemente befinden, die schon deshalb ohne Schwierigkeit aus dem Gleis verbracht werden können, weil hiezu eben die auf dem Fahrgestell vorhandenen mechanischen Einrichtungen heranziehbar sind.
PATENTANSPRÜCHE : 1. Fahrbare Maschine zum Verdichten der Gleisbettung, bestehend aus mindestens einem seitlich des Gleises fortbeweglichen Fahrgestell, auf dem ein Stopfwerkzeugträger verschwenkbar lagert, der sich in
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streckt, wobei er aus dieser Arbeitsstellung bedarfsweise in eine Ruhestellung bewegbar ist, bei der sich die Stopfwerkzeuge ausserhalb des Lichtraumprofiles des Gleises befinden, dadurch gekennzeichnet, dass der Stopfwerkzeugträger (4) in einer zur Gleisachse senkrechten Ebene verschwenkbar an dem seitlich des Gleises fortbeweglichen Fahrgestell (1) lagert.