<Desc/Clms Page number 1>
Behälter zum Mischen von zwei oder mehreren Stoffen
Die Erfindung bezieht sich auf einen Behälter zum Mischen von zwei oder mehreren Stoffen, die luftdicht in zwei oder mehreren, durch Verschlussorgane getrennten Kammern aufbewahrt sind. Bei solchen Behältern ist es bereits bekannt, zur Einleitung des Mischvorganges das Verschlussorgan durch Erhöhung des Druckes in einer Kammer aus der Trennstellung zu stossen. Die erforderliche Druckerhöhung wird bei einer Reihe bekannter Ausführungen durch verhältnismässig komplizierte, mechanische Mittel, z. B. durch verschiebbare kolbenartige Organe, erzielt.
Bei einer andern bekannten Ausführung dient als Trennorgan eine Membran, die aus ihrer Trennstellung erst dann gebracht wird, wenn zur Einleitung des Mischvorganges die Aufwärtswölbung der Membran durch Einführen erheblicher Mengen von Luft in die Abwärtswölbung übergeführt wurde. Es sind hiezu auch ganz erhebliche Drucksteigerungen erforderlich, da die aufwärtsgewölbte Membran gegen den axialen Druck sich statisch wie ein eingespanntes Gewölbe verhält, das seiner Deformation vorerst erheblichen Widerstand entgegensetzt.
Die Erfindung vermeidet die Nachteile dieser bekannten Behälter dadurch, dass die den Trennstöpsel auslösende Druckerhöhung durch elastische Deformation einer der beiden Kammern bewirkt wird, deren Wände aus einem elastisch deformierbaren Stoff, z. B. aus elastisch deformierbarem Kunststoff, gebildet sind.
Dabei kann die Erhöhung des Druckes in dieser Kammer in einfacher Weise durch Einleiten von Luft in die vollständig gefüllte Kammer erfolgen.
Bei einer ändern Ausführungsform ist eine der beiden Kammern ein starrer Behälter, die andere Kammer oder mindestens ihre Seitenwände hingegen sind aus elastisch deformierbarem Material gebildet, so dass die das Verschlussorgan aushebende Druckerhöhung durch elastische Deformation der Kammer (ihrer Seitenwände) bewirkt wird.
Die Zeichnung stellt in den Fig. 1 - 6 beispielsweise Ausführungsformen der Erfindung dar. Fig. 1 zeigt die Ansicht eines Behälters gemäss der Erfindung, Fig. 2 einen Vertikalschnitt durch den Behälter.
Fig. 3 zeigt das Einführen von Luft mittels einer kleinen Spritze. Fig. 4 zeigt ein zweites Ausführungbeispiel der Erfindung und Fig. 5 eine Einzelheit im Schnitt. Fig. 6 erläutert den Vorgang der Mischung.
In den Fig. 1 - 3 ist die Kammer des Behälters mit 1 bezeichnet, welche die eine Komponente der Mischung enthält, mit 2 die obere Kammer, welche die zweite Mischungskomponente aufnimmt. Für beide Komponenten kommen flüssige, halbflüssige und pulverförmige Stoffe in Betracht. Mit 3 ist der die beiden Teile (Kammern) des Behälters verbindende Halsteil des Behälters bezeichnet, in dem der Stöpsel 4 dicht passend eingesetzt ist, der die beiden Komponenten bis zu ihrer Mischung voneinander trennt, die so im Behälter vollständig unabhängig voneinander aufbewahrt sind, wobei jede Komponente ihre besonderen charakteristischen Eigenschaften bis zur Mischung beibehält.
Der obere Behälter 2 hat einen Hals 5, in dem ein Verschlusskörper 6 für hermetischen und sterilen Abschluss sitzt.
Dieser Stopfen 6 weist einen vorzugsweise geschwächten Mittelteil 7 auf, durch den die Spitze der Injektionsspritze leicht hindurchgeführt werden kann (Fig. 3), um die zum Lösen des Verbindungsstöpsels 4-.. erforderliche Druckerhöhung in der Kammer 2 zu bewirken.
Die Befestigung des Stopfens 6 am oberen Wulstrand 5'des Halses 5 erfolgt mit Hilfe einer Kapsel 8, die eine leicht zu durchstossende Mittelscheibe 9 aufweist, um den geschwächten Mittelteil 7 des Stopfens 6 unbedeckt zu lassen.
<Desc/Clms Page number 2>
Die Fig. 4 und 5 zeigen ein Gefäss von zusammengesetztem Aufbau, bei dem der untere Behälter 1 aus Glas, der obere 10 aus elastisch deformierbarem Material besteht. Der Hals 11 des unteren Behälters 1 weist einen Wulst 12 auf, mit dem der Hals 13 des oberen Behälters 2, der an seinem Umfang mit einer Befestigungsvorrichtung, beispielsweise einem aufgezogenen oder eingelassenen Ring 14, versehen sein kann, verbunden ist, so dass sich ein praktisch untrennbares Ganzes ergibt.
Der obere Teil des Behälters 10 trägt einen verlängerten Ansatz 15 zur tropfenweisen Entnahme der Mischung. Der Ansatz kann zu diesem Zweck aufgeschnitten oder aufgestochen werden. Den Verschluss bildet eine Kapsel 16.
Bei Verwendung des Behälters bringt man in die untere Kammer 1 den einen der zu mischenden Stoffe ein, der von dem im oberen Behälter 2 befindlichen Stoff durch den im verengten Halsteil angeordneten Stöpsel 4 getrennt ist. Die im unteren Behälter l bzw. in dem oberen Behälter 2 befindlichen Stoffe können-ohne dass dadurch die Anwendung der Erfindung beeinflusst würde-flüssig, halbflüssig oder pulverförmig sein. Der Trennstöpsel 4 besteht vorzugsweise aus vulkanisierten und sterilisierten Stoffen und wird vor seiner Verwendung silikonisiert.
Zum Mischen der beiden Stoffe führt man, wie schon erwähnt, bei der Ausführungsform gemäss den Fig. 1, 2 die Spitze einer Injektionsspritze durch das Mittelfeld 9 der Kapsel 8 und den Mittelteil 7 des Stopfens 6 in die vollständig mit der flüssigen oder halbflüssigen Komponente gefüllte Kammer 2 ein (Fig. 3) und bewirkt durch Einleiten von Luft oder eines andern gasförmigen (flüssigen) Mediums eine Druckerhöhung in der Kammer 2, die den Stöpsel 4 aus der Trennstellung stösst, so dass sich die beiden Stoffe mischen.
Bei der Ausführungsform gemäss den Fig. 4, 5 wird der Stöpsel 4 gemäss Fig. 6 durch einen mit Daumen und Zeigefinger von aussen auf die Wand der oberen, elastisch deformierbaren Kammer 10 ausge- übten Druck aus der Trennstellung gebracht.
Selbstverständlich können die beschriebenen Ausführungsbeispiele hinsichtlich der äusseren Form des Behälters bzw. der beiden Kammern desselben in mannigfacher Weise abgewandelt werden, ohne dass dadurch der Rahmen der Erfindung verlassen wird.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Behälter zum Mischen von zwei oder mehreren Stoffen, die luftdicht in zwei oder mehreren, durch Verschlussorgane getrennten Kammern aufbewahrt sind, bei dem zur Einleitung des Mischvorganges das Verschlussorgan durch Erhöhung des Druckes in einer Kammer aus der Trennstellung gestossen wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckerhöhung durch elastische Deformation der Kammerwände bewirkt wird.