AT212978B - Mittel zum Färben von menschlichen Haaren mit Oxydationsfarbstoffen - Google Patents

Mittel zum Färben von menschlichen Haaren mit Oxydationsfarbstoffen

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AT212978B
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sep
human hair
dyes
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oxidizing dyes
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AT127160A
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Hermann Dr Wilmsmann
Eugen Konrad
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Wella Ag
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   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Mittel zum Färben von menschlichen Haaren mit Oxydationsfarbstoffen 
Für die oxydative Färbung von menschlichen Haaren sind bekanntlich Kombinationen primärer aromatischer Amine und deren Derivate mit   sogenannten"Nuancierfarbstoffen"gebräuchlich,   zu denen Resorcin,   Cl-Naphthol,   m-Aminophenolu. a. m. gehören. Der Zusatz dieser Nuancierfarbstoffe ist zur Er-   zielung   bestimmter Farbnuancen notwendig und soll ausserdem zu einer Verbesserung der Färbeechtheit beitragen (vgl. H. Freytag, Haarfärbemittel, Ullmanns Encyklopädie d. techn. Chemie, 3. Auflage, Bd. 10, S. 736-738). 



   Zur Erzielung möglichst natürlich wirkender Blond- und Braunfärbungen werden in erster Linie Kombinationen von aromatischen Diaminen und Aminophenolen mit Resorcin, Chlorresorcin,   4-Nitro-   - 1, 2-phenylendiamin usw. verwendet. Die in Betracht kommenden Verbindungen sind im Colour Index, 2. Auflage, Bd. 3   [1956],   unter den Nummern   76000-76650   aufgeführt. 
 EMI1.1 
 um ein Dunkel-bis Hellblond zu erhalten, da diese Farbstoffe eine beachtliche Farbintensität besitzen.

   Im Hinblick auf diese geringe Farbstoffkonzentration ist bei der praktischen Ausfärbung stellenweise ein unzureichendes Deckvermögen und daher ein unausgeglichenes Farbbild zu beobachten, was auf die oft sehr unterschiedliche Haarqualität (nicht gefärbter Nachwuchs neben bereits einmal oder wiederholt gefärbten Haarpartien, Einfluss von kosmetischen Präparaten, wie Dauerwellmitteln, sowie Licht uhd Luft), besonders bei infolge ihrer Struktur schwer anfärbbaren Haaren zurückzuführen ist. Man hat bereits versucht, durch'entsprechende Einstellung der Farbstoffträgerbasis mit den in der Textilfärberei bekannten faser- oder farbstoffaffinen Egalisierhilfsmitteln diesen Nachteil zu beheben, jedoch lässt sich damit in den meisten Fällen nur ein ungenügender Effekt erzielen. 



   Man war daher bestrebt, solche Oxydationsfarbstoffe zu verwenden, die auch bei relativ hoher Farbstoffkonzentration zu einer möglichst geringen Farbtiefe führen, so dass man selbst bei hellen Blondtönen hohe   Farbstoffkonzentrationen   einsetzen kann. Hiezu eignet sich insbesondere das 4-Aminophenol sowie 4-Methylaminophenol. Diese Verbindungen ergeben mit Wasserstoffperoxyd einen rötlichen Blondton und bewirken auch in Kombination mit aromatischen p-Diaminen, wie etwa   p-Toluylendiamin,   eine Aufhellung der Ausfärbung. Die unter Mitverwendung dieser beiden Oxydationsfarbstoffe hergestellten Färbungen besitzen jedoch gewisse wesentliche Nachteile. So ist ihre Lichtechtheit ungenügend. Nach einiger Zeit beobachtet man eine deutlich sichtbare Verschiebung des Farbtons nach Rot.

   Ausserdem ist der Ton solcher Färbungen vom pH-Wert abhängig, insbesondere bei Verwendung der zum Nuancieren eben notwendigen Nuancierfarbstoffe, z. B. m-Aminophenol, Cl-Naphthol, 2, 4-Diaminotoluol, 2,4-Diaminoanisol. Im alkalischen Bereich wird der Farbton nach Blaugrün verschoben, im sauren nach Rot. Diese "Indikatoreigenschaft"macht sich bei den üblichen kosmetischen Behandlungen, wie beim Dauerwellen (wobei Mittel mit pH-Werten von 9,5 bzw. 3 angewendet werden) und bei Säurespülungen (bei der Anwendung alkalischer Seifen sowie verschiedener Frisierhilfsmittel), höchst unangenehm bemerkbar. 



   Man hat ebenfalls versucht, die beschriebene Art der Blondfärbung durch Kombination der aromatischen p-Diamine mit o-Aminophenol zu erzielen. Diese Blondfärbungen befriedigen jedoch nicht hinsichtlich ihrer Trageechtheit. In der Pelzfärberei hat man daher zur Verbesserung der Echtheiten das 

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 o-Aminophenol in der Form seines Kupfersalzes verwendet. Schwermetallsalze sind aber zum Färben menschlicher Haare sowohl aus physiologischen Gründen als auch vor allem wegen katalytischer Schäden der Haare bei nachfolgenden Behandlungen mit Wasserstoffperoxyd abzulehnen. 



   Überraschenderweise wurde nun gefunden, dass man die angestrebten Blond-sowie hellen Brauntöne in zufriedenstellender Weise erhalten kann, wenn man den verwendeten Oxydationsfarbstoffen, wie aromatischen p-Diaminen und Aminophenolen, als Nuancierfarbstoff die 3, 4-Diaminobenzoesäure zusetzt. 



  Mit dieser Verbindung erzielt man bei geeigneten Mengenverhältnissen auch bei relativ hohen Farbstoffkonzentrationen helle, lichte, besonders natürlich wirkende Blond-bzw. Brauntöne. Die erfindungsgemäss hergestellten Färbungen sind dauerwellecht und besitzen auch gute Trageechtheit ; vor allem lässt sich eine Verschiebung des Farbtons nach Rot nicht mehr beobachten. Besonders auffällig ist die Ausgeglichenheit des Farbbildes sowie die Deckkraft, auch bei sehr unterschiedlicher Haarstruktur. 



   Die 3, 4-Diaminobenzoesäure ist mit den andern üblichen Oxydationsfarbstoffen kombinierbar. So lässt sich beispielsweise der erfindungsgemäss erzielte Blondton mit den schon bekannten Nuancierfarbstoffen wie üblich nuancieren. Gegen pH-Schwankungen sind diese Färbungen unempfindlich. Die 3,   4-Diaminobenzoesäure   ist im alkalischen Bereich leicht wasserlöslich und bietet bei der Einarbeitung in die Üblichen Zubereitungsformen für Haarfärbemittel, wie flüssige, gelförmige oder verdickte   Lösun-   gen oder Emulsionen, keine Schwierigkeiten. 



   Die Erfindung ist in den nachfolgenden Ausführungsbeispielen noch weiter erläutert. In den beiden ersten Beispielen sind zur Veranschaulichung der besonderen Wirkung der erfindungsgemässen Verwendung von 3,4-Diaminobenzoesäure Vergleichsversuche mit bekannten Färbemitteln aufgenommen worden. 



     Beispiel l :   Man versetzt die in der nachstehenden Tabelle 1 aufgeführten Farblösungsbestandteile (a-d) in der in den Spalten Al - C3 jeweils angegebenen Kombination mit der dort ebenfalls jeweils angegebenen Menge wässeriger Ammoniaklösung   (25loig)   und füllt mit Wasser auf 100,0 g auf. 



   Tabelle 1 
 EMI2.1 
 
<tb> 
<tb> Bestandteile <SEP> Kombinationen
<tb> A1 <SEP> 
<tb> p-Toluylendiaminsulfat <SEP> (a) <SEP> 0, <SEP> 1 <SEP> 0, <SEP> 2 <SEP> 0,4 <SEP> 0, <SEP> 1 <SEP> 0, <SEP> 2 <SEP> 0,4 <SEP> 0, <SEP> 1 <SEP> 0,2 <SEP> 0,4
<tb> Resorcin <SEP> (b) <SEP> 0, <SEP> 1 <SEP> 0, <SEP> 2 <SEP> 0,4
<tb> p-Aminophenol <SEP> (c) <SEP> 0, <SEP> 1 <SEP> 0, <SEP> 2 <SEP> 0,4
<tb> 3, <SEP> 4-Diaminobenzoe- <SEP> 0,1 <SEP> 0,5
<tb> säure <SEP> (d)
<tb> Ammoniaklösung <SEP> 25%ig <SEP> 5,08 <SEP> 5,16 <SEP> 5,32 <SEP> 5, <SEP> 08 <SEP> 5, <SEP> 16 <SEP> 5, <SEP> 32 <SEP> 5, <SEP> 08 <SEP> 5, <SEP> 16 <SEP> 5,32
<tb> 
 
 EMI2.2 
 Ammoniaklösung in ml. 



   In je 10 ml der so erhaltenen, frischbereiteten Lösungen löst man 1 g Harnstoffperoxyd, bestreicht damit graue menschliche Haare und erhält nach 30 Minuten Einwirkungszeit, Ausspülen und Trocknen Ausfärbungen, die den Unterschied zwischen den bereits bekannten Färbemitteln (A und B) und einem der   erfindungsgemässen Färbemittel   (C) deutlich erkennen lassen. 



   Bei Auswertung dieser Färbungen ergibt sich nämlich, dass bei Steigerung der Farbstoffkonzentrationen (in den Gruppen A, B und C jeweils von 1 bis 3) die Färbeintensität bei A und B bedeutend stärker zunimmt als bei C. Daraus folgt, dass man von der erfindungsgemässen Kombination (C3) etwa die vierfache Farbstoffmenge der bekannten üblichen Kombination    (Al)   einsetzen kann, um die gleiche Farbtiefe zu erhalten. 



   Die   erfindungsgemäss   erhaltenen Farbtöne    (Cl - C3)   stellen ein sehr natürliches Blond dar. 



   Beispiel 2 : Man stellt mit den in Tabelle 2 angegebenen Verbindungen Färbelösungen in den Kombinationen D und E her und färbt damit graue menschliche Haare. Die Herstellung der Lösungen sowie die Ausfärbungen erfolgen analog Beispiel 1. 

 <Desc/Clms Page number 3> 

 Tabelle 2 
 EMI3.1 
 
<tb> 
<tb> Bestandteile <SEP> Kombinationen
<tb> DE
<tb> p-Aminophenol <SEP> (e) <SEP> 0, <SEP> 4 <SEP> 0, <SEP> 4 <SEP> 
<tb> m-Aminophenol <SEP> (f) <SEP> 0, <SEP> 4
<tb> 3, <SEP> 4-Diaminobenzoesäure <SEP> (d) <SEP> 0, <SEP> 4
<tb> Ammoniaklösung <SEP> 25%ig <SEP> 5,0 <SEP> 5,0
<tb> 
 
Bei dem erfindungsgemässen Färbemittel (Kombination D) erhält man einen Blondton, der völlig unempfindlich gegen pH-Verschiebungen ist. 



   Der nach Kombination E erhaltene Farbton ist nach Befeuchtung mit verdünnter Essigsäure rotviolett, mit verdünnter Ammoniaklösung blaugrün. 



   Beispiel 3: Ein Ansatz, bestehend aus 
 EMI3.2 
 
<tb> 
<tb> 20 <SEP> g <SEP> Cetylalkohol <SEP> 
<tb> 2 <SEP> g <SEP> Natriumcetylalkoholsulfat <SEP> und
<tb> 5 <SEP> g <SEP> Wollwachs,
<tb> 
 wird zum Schmelzen erhitzt und mit 40 g Wasser von   700C   emulgiert. In diese noch heisse Emulsion gibt man eine ebenfalls heisse Lösung von 
 EMI3.3 
 
<tb> 
<tb> 0, <SEP> 3 <SEP> g <SEP> Toluylendiamin
<tb> 0, <SEP> 08 <SEP> g <SEP> Resorcin
<tb> 0,01 <SEP> g <SEP> m-Aminophenol <SEP> und
<tb> 0, <SEP> 12 <SEP> g <SEP> Ammonium-3,4-diaminobenzoat <SEP> in
<tb> 25 <SEP> ml <SEP> Wasser.
<tb> 
 



   Anschliessend wird mit 10 ml   25%igem Ammoniakwasser   versetzt und kalt verrührt. 



   Zur Färbung werden 50 g dieser Creme mit 50 ml   6 Moigem   Wasserstoffperoxyd vermischt und auf graue menschliche Haare aufgebracht. Nach 30 Minuten Färbezeit erhält man einen natürlich wirkenden, sehr ausgeglichenen und gut gedeckten hellen Blondton.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH : Mittel zum Färben von menschlichen Haaren mit Oxydationsfarbstoffen, dadurch gekennzeichnet, dass es neben den eigentlichen Oxydationsfarbstoffen 3, 4-Diaminobenzoesäure oder deren Salze enthält.
AT127160A 1959-03-21 1960-02-18 Mittel zum Färben von menschlichen Haaren mit Oxydationsfarbstoffen AT212978B (de)

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DE212978T 1959-03-21

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