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Bodentürschliesser
Die Erfindung betrifft einen Bodentürschliesser, mit durch einen Kurbeltrieb gespannter Schliessfeder und einer Einrichtung zur Erhöhung des die Schliesskraft bewirkenden Drehmomentes vor Erreichen der
Schliessstellung, die aus einer auf der Kurbelachse sitzenden Nockenscheibe und einer mit der Nocken- scheibe zusammenwirkenden unter Federdruck stehenden Rolle od. dgl. besteht, wobei zur Verlangsamung der Schliessbewegung ein Bremszylinder vorgesehen ist.
Eine Einrichtung dieser Art ist z. B. aus der österr. Patentschrift Nr. 159674 bekannt, bei der die den Türflügel in seine Schliesslage zurückstellende, sich entspannende Feder nicht über einen Kurbeltrieb, sondern als Torsionsfeder über einen Zapfen auf den Schliessarm einwirkt. Diese Schliessfedern, ob sie nun über einen Kurbelarm oder Zapfen zur Wirkung kommen, haben den Nachteil, dass sie sich im Zuge der Schliessbewegung entspannen und in der Schliessstellung nur mehr eine geringe Spannkraft besitzen, so dass das sichere Zudrücken der Tür dadurch nicht gewährleistet erscheint. Man hat daher den erwähnten zusätzlichen Rollentrieb mit einer Nockenscheibe versehen, der bei den bekannten Türschliessern, z. B. nach der erwähnten österr.
Patentschrift oder der deutschen Patentschrift Nr. 953140 erst kurz vor Erreichen der Schliesslage zur Wirkung kommt, um dann die Schliessbewegung zu unterstützen.
Durch diese bekannte Massnahme wird aber das stetige, schon bei einem Öffnungswinkel von 450 merkbar werdende Absinken der Schwenkgeschwindigkeit der Tür, zufolge der Annäherung der Kurbel an die Totlage, nicht behoben, da das auf das Schliessen der Tür hinwirkende Drehmoment erst kurz vor Erreichung der Schliessstellung verstärkt wird. Die bekannten Türschliesser weisen noch die Nachteile auf, dass die vorgeschlagene zusätzliche Einrichtung bei Anschlagtüren nur in einer Richtung wirkt und der Türschliesser entsprechend der jeweiligen Öffnungs-bzw. Schliessrichtung der Tür umgebaut werden muss.
Für Pendeltüren ist eine nach beiden Richtungen wirkende Einrichtung notwendig, die wieder einen ganz andern Aufbau des Türschliesser erfordert. Daher werden für Anschlagtüren andere Aufbauelemente, wie Nocken, Rollenträger, Führungsstücke, Gehäuse benötigt als für Pendeltüren, so dass eine einheitliche Herstellung und Lagerung der Einzel- und Fertigfabrikate nicht möglich ist. Wenn auch die Türschliesser für Anschlagtüren auf rechte und linke Türen umstellbar sind, so ist dies mit einer zusätzlichen Manipulation und der Gefahr einer unsachgemässen Zusammensetzung verbunden.
Es ist ferner bekannt, bei Pendel- bzw. Anschlagtürschliessern mit Schliessfedern, die über eine Nokkenkurve auf die Tür einwirken, die Nockenkurve mit einer Schliesskerbe und von dieser nach beiden
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Offenstellung der Tür vorgesehen sein können. In dem Zusammenhang wird z. B. auf die deutschen Patentschriften Nr. 887360 und 936912 und auf die österr. Patentschrift Nr. 194750 verwiesen.
Auch die Nockenscheibe des für eine Anschlagtür vorgesehenen Türschliessers nach der USA-Patentschrift Nr. 2, 752, 627 weist eine ähnliche Ausbildung auf. Sie wirkt mit einer Rolle zusammen, die am freien Ende eines einarmigen Hebels angeordnet ist. Die am gleichen Hebelende angreifende Feder wird nur durch die Exzentrizität der Nocke gespannt. Anderseits ist es auch bekannt, die das Schliessen der Tür bewirkenden Federn nur durch einen Kurbeltrieb (brit. Patentschrift Nr. 12, 979) zu spannen.
Die Erfindung zielt insbesonders darauf ab, einen Bodentürschliesser zu schaffen, bei dem das Schliessdrehmoment und auch das Bremsmoment für jeden Öffnungswinkel der Tür angenähert gleich bleibt und der für alle Türen ohne Umstellung gleich verwendbar ist.
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Sie besteht im Wesen darin, dass die Nockenscheibe in an sich bekannter Weise eine Schliesskerbe für die Schliessstellung und daran nach mindestens einer Seite anschliessend eine im Verhältnis zur Scheibenachse spiralförmig ansteigende Scheibenfläche, die sich über wenigstens 45 , vorzugsweise 600, erstreckt, aufweist, und dass mindestens eine vom Kurbeltrieb gespannte Feder sich gegen einen schwenkbar gelagerten Hebel abstützt, der mit der Nockenscheibe über die Rolle od. dgl. in Eingriff steht.
Beim Öffnen der Tür erhält die Feder des erfindungsgemässen Bodentürschliessers zwei Spannungen aufgedrückt, u. zw. eine vom Kurbeltrieb, die mit der Verdrehung der Kurbelachse von Null stetig zunimmt und eine durch die Ausschwenkung des Hebels, die zufolge der Exzentrizität der Scheibe von einem Maximum gegen Null abfällt. Die Resultierende der beiden Spannungen bzw. der von ihnen bewirkten Drehmomente kann bei günstiger Wahl der Exzentrizität über den ganzen Schliessbereich nahezu gleich sein. Die Abflachung der Scheibe erstreckt sich über einen Winkelbereich von 450, vorzugsweise 60 , so dass die von ihr erzeugte Federspannung gerade das vom Kurbeltrieb herrührende, im Schliessbereich abnehmende Drehmoment verstärkt.
Durch die Verwendung einer einzigen Feder für den Kurbeltrieb und den auf die Nockenscheibe einwirkenden Heb'eL die also relativ gross ist, wird eine grössere Speicherkraft für die Erzeugung des zusätzlichen Schliessdrehmomentes und eine grössere Federelastizität erreicht als bei der bekannten Anordnung von getrennten Federn, bei der die Feder für die zusätzliche Schliesskraft wegen der beschränkten Raumverhältnisse nur geringe Grösse und damit einen kleinen Federweg aufweisen kann.
Da bei dem erfindungsgemässen Bodentürschliesser die zusätzliche Einrichtung für die Verstärkung des Schliessdruckes das Durchdrehen der Kurbelachse um 3600 nicht behindert, kann der Türschliesser bei Verwendung von Nockenscheiben mit beidseitig an die Schliesskerbe anschliessenden spiralförmig ansteigenden Scheibenflächen sowohl für rechte und linke Anschlagtüren wie auch für Pendeltüren, verwendet werden, ohne Umbauten bzw. Umstellungen vornehmen zu müssen.
Eine Beschädigung durch Betätigung des Bodentürschliessers in falscher Richtung ist dabei ausgeschlossen.
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Türschliessern, deren Schliessbewegung mittelsBremskolben mit der Kurbelstange direkt verbunden ist, ist die Bewegung des Kolbens von der der Kurbelstange abhängig, so dass also bei Annäherung der Kurbelachse an die Totlage auch der Kolben kleinere Wege zurücklegt und die Bremswirkung in nachteiliger Weise abnimmt.
Nach einem Merkmal der Erfindung wird dieser Nachteil dadurch behoben, dass das freie Ende der Kurbelstange mit dem Kolben des Bremszylinders durch einen zweiarmigen Hebel mit verschiebbar gelagertem Drehpunkt nach Art einer Wippe gelenkig verbunden ist, und die Wippe einen Zahnkranz aufweist, der in eine auf einer festen Rollbahn angeordnete Zahnstange eingreift, wobei durch das Abrollen des Zahnkranzes auf der Zahnstange eine Verlagerung des Hebeldrehpunktes eintritt, die im Zuge der Schliessbewegung eine Verlängerung des mit dem Bremszylinder verbundenen Hebelarmes ergibt, und damit eine Vergrösserung des Bremskolbenweges, z. B. im Verhältnis bis ungefähr 1 : 2,6 eintritt, die eine gleichmässige Bewegung des Kolbens über den ganzen Schliessweg ergibt.
Damit die Tür von dem Schliesser fest in der Schliessstellung gehalten wird und vor allem Pendeltüren, z. B. vom Wind, nicht aufgedrückt werden können, ist die Nockenscheibe in an sich bekannter Weise mit der in der Schliessebene angeordneten Schliesskerbe versehen, in welche die unter Federdruck stehende Rolle eingreift. Es können auf der Scheibe auch Rastkerben in einem zweckmässigen Abstand von der Schliesskerbe angeordnet sein, in welche die Rolle zum ständigen Offenhalten der Tür einrastet.
Bei einer abgeänderten Ausführungsform des erfindungsgemässen Bodentürschliessers sind beide Arme der Kurbelachse als Nockenscheiben ausgebildet, auf welche je ein Hebel einwirkt. An jedem Hebel stützt sich eine Feder ab, wobei die beiden Federn und die Kurbelstange mit der Wippe gelenkig verbunden sind. Dieser Türschliesser weist noch den Vorteil auf, dass die Wirkung gegebenenfalls vorgesehener Rastkerben aufgehoben werden kann. Zu diesem Zweck weist die dem Boden des Schliessers zugekehrte Scheibe eine Schliesskerbe und die dem Deckel zugewandte Scheibe eine Schliess- und die Rastkerben auf und ist der Hebel der Scheibe mit den Rastkerben in seiner grössten Ausschwenkstellung feststellbar.
Durch die Feststellung des Hebels wird er ausser Eingriff mit der zugehörigen, die Rastkerben aufweisenden Scheibe gebracht, während der zweite Hebel mit der mit der Schliesskerbe versehenen Scheibe im funktionellen Zusammenhang bleibt.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt. Fig. 1 zeigt eine
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dem der Gehäusedeckel abgehoben ist, Fig. 2 einen Längsschnitt nach der Linie II-II in Fig. 1, Fig. 2 eine Draufsicht des Bodentürschliessers nach den Fig. 1 und 2 in Offenstellung, Fig. 4 ein Diagramm der erzeugten Drehmomente zum Schliessen der Tür und Fig. 5 eine Einzelheit im Schnitt nach der Linie
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1zität zur Wirkung kommen und ausserdem dadurch, dass die Kurbelstange 8 aus ihrer Totlage durch die Gehäuseverschwenkung verdreht wird, auch durch. den Kurbeltrieb ein Schliessdruck in der Schliesslage ausgeübt.
Das Maximum des Drehmomentes der Scheibenexzentrizität fällt mit wachsendem Öffnungwinkel ab und erreicht den Wert Null, wenn die Rollen der Hebel auf den zylindrischen Scheibenteilen ; auflaufen, also bei einem Öffnungswinkel von etwa 600. Die beiden zugleich wirkenden Drehmomente ergeben ein resultierendes Drehmoment (Kurve 37), das bei jedem Öffnungswinkel nahezu gleich gross ist, so dass die Tür mit gleichbleibender Geschwindigkeit geschlossen wird.
Zum Festhalten derTür in offener Stellung wird sie so weit ausgeschwenkt, bis die Rolle 16 des oberen Hebels 14 in eine der Rastkerben 21 bzw. 22 je nach dem Drehsinn einrastet, wodurch die Kurbelachse an der Schliessbewegung gehindert wird. Gemäss einem Merkmal der Erfindung kann diese Feststellbarkeit der Tür aufgehoben werden. Zu diesem Zweck wird der obere Hebel 14 in seiner maximalen Schwenkstellung durch eine im Hebel angeordnete S chraube 33 (Fig. 5), die beim Herausschrauben in eine im Gehäusedeckel 32 vorgesehene Bohrung 34 eingreift, gehalten, so dass er nicht mehr unter der Einwirkung der Feder zurückschwenken und seine Rolle in die Rasten 21 bzw. 22 nicht eingreifen kann. Die i Ausschaltung des.
Hebels aus dem Schliessmechanismus beeinträchtigt aber den Ablauf des Schliessvorganges nicht, da der zugehörigen Feder die gleiche Spannung aufgezwungen wird wie beim freien Hebel.
PATENTANSPRÜCHE.
1. Bodentürschliesser, mit durch einen Kurbeltrieb gespannter Schliessfeder und einer Einrichtung zur Erhöhung des die Schliesskraft bewirkendenDrehmomentes vor Erreichen der Schliessstellung, die aus einer auf der Kurbelachse sitzenden Nockenscheibe und einer mit der Nockenscheibe zusammenwirkenden unter Federdruck stehenden Rolle od. dgl. besteht, wobei zur Verlangsamung der Schliessbewegung ein Bremszylinder vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Nockenscheibe in an sich bekannter Wei- se eine Schliesskerbe für die Schliessstellung und daran nach mindestens einer Seite anschliessend eine im Verhältnis zur Scheibenachse spiralförmig. ansteigende Scheibenfläche, die sich über wenigstens 450, vorzugsweise 600, erstreckt, aufweist, und dass mindestens eine vom Kurbeltrieb (2,8) gespannteFeder (13) sich gegen einen schwenkbar gelagerten Hebel (14 bzw.
14') abstützt, der mit der Nockenscheibe (17 bzw. 18) über die Rolle (16) od. dgl. in Eingriff steht.