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Selbstverkäufer
Die Erfindung geht von einem münzbetätigten Selbstverkäufer für einzeln auswählbare Warenein- heiten derjenigen Art aus, bei der die Wareneinheiten nicht in einzeln zugänglichen Fächern gelagert, sondern hängend aufbewahrt und nach Wahl des Käufers durch Münzbetätigung von der Haltevorrichtung gelöst werden, damit sie an einer Ausgabestelle entnommen werden können.
Es ist bereits ein Warenselbstverkäufer dieser Art bekannt, bei dem die Waren auf einer stangenför- migen Aufhängevorrichtung aufgehängt sind und mittels eines nach Geldeinwurf von aussen durch den
Käufer steuerbaren, längs der Aufhängevorrichtung verfahrbaren Wagens abgenommen und zur Ausgabestelle gefördert werden. Die Abnahme der gewählten Ware von der Aufhängevorrichtung erfolgt dabei nach dem Prinzip von Schlosszuhaltungen. Dieser bekannte Selbstverkäufer besitzt einen komplizierten
Aufbau und verlangt viel Raum, so dass er nicht überall aufstellbar ist.
Die Erfindung vermeidet diese Nachteile und besteht demgemäss aus einem münzbetätigten Selbstverkäufer für einzeln auswählbare, hängend aufbewahrte Wareneinheiten und kennzeichnet sich dadurch, dass jeder Wareneinheit eine Haltevorricntung zugeordnet ist, die aus ihrer Haltestellung elektrisch herausbewegbar und zwecks Wiederverwendung in diese zurückstellbar ist.
In einer besonderen Ausführungsform der Erfindung weist die Haltevorrichtung ein Halteorgan und einen Elektromagneten auf, wobei das Halteorgan den Schiebeanker des Elektromagneten bildet. Diese Ausführung ist konstruktiv sehr einfach und benötigt zudem sehr wenig Platz.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung besteht die Haltevorrichtung aus einem Halteorgan, einer Sperrklinke für dieses und einem Elektromagneten zur Betätigung der Sperrklinke, wobei das Halteorgan einen Schwenkhebel mit kurzem Doppelarm bildet, dessen einer Arm die Wareneinheit hält und dessen anderer Arm unter dem Einfluss der Sperrklinke steht, und die Sperrklinke am einarmigen Anker des Elektromagneten angeordnet ist. Diese Warenhalte- und -auslösevorrichtungkannselbst bei schwerenwareneinheiten sehr klein ausgeführt werden, weil das Aufhängemittel für die Ware, z.
B. die Tragschnur, in unmittelbarer Nähe des Drehpunktes des haltendenSchwenkarmes aufgelegt werden kann und daher bereits ein kurzer Gegenarm genügt, um die erforderliche Kraftuntersetzung nach der an ihm angreifenden Sperrklinke hin zu erreichen. Eine ähnlich günstige Kraftübertragung und obendrein eine bauliche Verkleinerung wird durch eine einarmige Halterung des Elektromagnetankers nebst Sperrklinke erreicht.
In einer noch andern Ausführungsform des Erfindungsgedankens weist die Haltevorrichtung ein Halteorgan und eine Sperrklinke für dieses auf, wobei das Halteorgan einen Schwenkhebel mit kurzem Doppelarm bildet, dessen einer Arm die Wareneinheit hält und dessen anderer Arm unter dem Einfluss der Sperrklinke steht, und die Sperrklinke am einarmigen Hebelarm eines bei elektrischer Aufheizung sich seitlich verbiegenden Bimetallkörpers angeordnet ist. Auch diese Ausgestaltung hat den Vorteil eines geringen Platzbedarfes und einer grossen Betriebssicherheit.
Infolge des geringenRaumbedarfes für die vorstehend beschriebenen Halte-und Auslösevorrichtungen lassen sich in einem Selbstverkäufer von gegebenen Ausmassen sehr viele Wareneinheiten reihenweise neben-und untereinander unterbringen. Das Fassungsvermögen wird natürlich von der Eigengrösse der verschiedenen Wareneinheiten bestimmt, jedoch besteht in weiterer Ausgestaltung der Erfindung die Möglichkeit, die Waren unter Verwendung mehr oder weniger langer Aufhängemittel seitlich und bzw. oder lotrecht zueinander zu staffeln. Vorzugsweise werden die Haltevorrichtungen selbst in mehreren. schräg an- steigenden, übereinanderliegenden Reihen angeordnet.
Um den freien Fall der freigegebenen Waren auf
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ihrem Wege zur Abgabestelle hin möglichst zu beschränken, besteht eine weitere Ausgestaltung der Er- . findung darin, dass jeder insbesondere schräg ansteigend angeordneten Reihe von Halteorganen eine Gleit- führung für die freigegebenen Waren zugeordnet ist.
Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäss ausgestalteten Selbstverkäufer besteht darin, dass die Waren i in einer vergleichsweise weiträumigen Atmosphäre frei aufgehängt sind, so dass die Gefahr eines Ver- stockens oder sonstiger chemischer oder bakterieller Beschädigung verringert wird. Ausserdem lässt sich die Atmosphäre leichter in an sich bekannter Weise, z. B. durch Temperaturanlagen, Befeuchtungsanlagen,
Ozonerzeuger od. dgl. auf die gewünschten, insbesondere warenerhaltenden klimatischen Bedingungen einstellen.
Infolge ihrer wenigen und einfach gestalteten Betriebselemente lässt sich die Selbstverkaufsanlage in beliebiger Grösse und sogar ohne umhüllendes Gehäuse aufstellen. Beispielsweise können die früher be- schriebenen Halteorganreihen im Hintergrund eines Schaufensters angeordnet sein, von wo die Ware in eine von der Schaufensterseite her zugängliche Entnahmestelle abgleitet. In den beigefügten Zeichnun- gen sind einige Ausführungsformen der Erfindung schematisch dargestellt, die jedoch nur zur Erläuterung und nicht schutzbegrenzend wirken sollen.
Es zeigen : Fig. l einen Schnitt durch einen Warenselbstverkäu- fer mit den Merkmalen der Erfindung, bei dem nur die betriebswichtigen Teile schematisch dargestellt sind, Fig. 2 einen Schnitt durch eine einzelne Warenhaltevorrichtung des Selbstverkäufers gemäss Fig. 1 in geschlossener, d. h. die Wareneinheit haltender Stellung, Fig. 3 einen Schnitt durch eine andere Aus- führungsform einer einzelnen Warenhaltevorrichtung gemäss Fig. l, Fig. 4 einen Schnitt durch eine andere
Ausführungsform einer einzelnen Warenhaltevorrichtung des Selbstverkäufers in geschlossener, d. h. die
Wareneinheiten haltender Stellung, Fig. 5 einen Schnitt entsprechend Fig. 4 in geöffneter, d. h. die Wa- reneinheiten freigebender Stellung, Fig.
6 einen Schnitt durch eine weitere Ausführungsform einer einzel- nen Warenhaltevorrichtung des Selbstverkäufers in geschlossener, d. h. die Wareneinheiten haltender Stel- lung und Fig. 7 einen Schnitt entsprechend Fig. 6 in geöffneter, d. h. die Wareneinheiten freigebender
Stellung.
In der Fig. 1 ist eine besonders zweckmässige Ausführungsform des erfindungsgemässen Warenselbst- verkäufers dargestellt. In einem Gehäuse 11 sind in nicht im einzelnen dargestellter Weise eine Vielzahl von Warenhaltevorrichtungen 20 in mehrereh, schräg übereinanderliegenden Reihen angeordnet. Unter- halb jeder Reihe befindet sich eine Gleitfläche 13. Die Waren 1 können beliebige Gestalt haben und ent- weder unverpackt oder in Behältern oder sonstigen Verpackungen untergebracht sein. Sie sind mittels ha- ken- oder schlaufenartiger Aufhänger 2 aus beliebigem Material, beispielsweise aus Schnur, Folienstrei- fen, Textilband oder sogar an aus der Ware oder Verpackung selbst bestehenden Schlaufen oder Haken an der Haltevorrichtung 20 angehängt.
Im unteren Teil des Warenselbstverkäufers befindet sich die Waren- entnahmeöffnung 16, aus der die auf der Gleitfläche 15 entlang wandernden Waren entnommen werden.
Eine nur nach der Ausgabeseite hin um die fest mit dem Gehäuserahmen verbundene Achse 17 schwenk- bare Klappe 14 verhindert in üblicher Weise die Beraubung oder Beschädigung des Selbstverkäufers.
In den Fig. 2 und 3 sind zwei in ihrer Ausführung verschiedene erfindungsgemässe Warenhalte- und
Auslösevorrichtungen dargestellt. Jede Vorrichtung bildet eine Einheit und besteht aus einem gerätefest eingebauten, U-förmigenRahmen 24, 24', der zwecks leichterer und billigerer Herstellung und aus Grün- den der Einstellbarkeit aus den beiden Rahmenteilen 24 und 24'besteht, die mittelsSchrauben 25 verbun- den sind. Der in den Fig. 2 und 3 rechte Schenkel 24'trägt den Elektromagneten 22 und die elektrischen
Anschlussmittel 23. Der andere Rahmenschenkel weist ein ringförmiges Loch auf, durch das der Schiebe- anker durchgleiten kann.
Die nicht zur Erfindung gehörenden Münzbetätigungs-und Wählmittel sind nicht dargestellt und können in beliebiger, bekannter Weise ausgestaltet und angeordnet sein.
Die Ausführungsform der Erfindung nach Fig. 2 und 3 arbeitet wie folgt :
Nach Münzeinwurf wählt der Käufer beispielsweise durch Drücken eines entsprechenden Wählknop- fes die von ihm begehrte Wareneinheit. Damit wird der den Elektromagneten 22 betätigende elektrische Kontakt geschlossen und der Schiebeanker 21 in Pfeilrichtung angezogen, wodurch die Wareneinheit von dem Schiebeanker abgestreift wird und zunächst auf die darunterliegende angeordnete Gleitbahn 13 fällt und über die Gleitflächen 13 und 15 zur Ausgabeöffnung 16 gelangt, wo sie vom Käufer entnommen wird.
In der Fig. 2 wird der Aufhänger 2 für die hängende Wareneinheit 1 bei der Bewegung des Schiebeankers 21 in Pfeilrichtung an dem Joch 22'des Elektromagneten 22 abgestreift, während bei der in Fig. 3 dargestellten Ausführungsform der Aufhänger 2 durch den Rahmenschenkel 24 abgestreift wird.
Zwecks Neubestückung einer entleerten Haltevorrichtung-wird der Schiebeanker 21 von Hand entgegen der Pfeilrichtung in den Fig. 2 und 3 herausgezogen und die Ersatz-Wareneinheit an den Schiebeanker 21 eingehängt.
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Eine weitere Ausgestaltung der erfindungsgemässen Warenhalte- und -auslösevorrichtung ist in den Fig. 4 und 5 dargestellt. Jede Vorrichtung besteht auch hier aus einem U-förmigen Rahmen, der aus den beiden Rahmenteilen 36 und 36'besteht, die mittels Schrauben 39 verbunden sind. Der in den Fig. 4 und
5 linke Schenkel 36 des Rahmens ist an seinem unteren Ende zur Mitte hin abgebogen und bildet dadurch das Lager 35 für den drehbaren, doppelarmigen Warenaufhängehebel 32. Der andere Rahmenschenkel36' trägt den Elektromagneten 38 und die elektrischen Anschlussmittel 37. Der Anker 33 bildet einen federn- den einarmigen Hebel, der an einem blockähnlichen Vorsprung 34 am Rahmenjoch befestigt ist und an seinem freien Ende in Richtung des Warenaufbängehebels 32 zu einer Klinke 31 abgekröpft ist.
Nach Münzeinwurf wählt der Käufer beispielsweise durch Drücken eines entsprechenden Wählknopfes die von ihm begehrte Wareneinheit. Damit wird der den Elektromagneten 38 betätigende elektrische Kon- takt geschlossen und der federnde Anker 33 angezogen, wodurch, wie in Fig. 5 dargestellt, die Sperr- klinke 31 nach rechts ausweicht und dadurch den Aufhängehebel 32 freigibt. Da der warentragende Arm des Aufhängehebels 32 stets das Übergewicht gegenüber dem andern, der Sperrklinke zugekehrten Arm hat, schwenkt der Doppelarmhebel 32 um sein Lager 35 entgegen dem Uhrzeigersinn herum, d. h. in
Pfeilrichtung gemäss Fig. 5. Wegen des Übergewichtes des warentragenden Armes ist es möglich, auch sehr leichte Wareneinheiten anzuhängen. Im allgemeinen unterstützt die Wareneinheit durch ihr Eigen- gewicht die Schwenkbewegung des Aufhängehebels.
Dabei rutscht sie auf der Hebelkante entlang und schliesslich von ihr ab, fällt zunächst gemäss Fig. 1 auf die darunter angeordnete Gleitbahn 13 und ge- langt über die Gleitflächen 13 und 15 zur Ausgabeöffnung 16, wo sie vom Käufer entnommen wird.
Zwecks Neubestückung einer entleerten Haltevorrichtung wird der Doppelarmhebel 32 von Hand ent- gegen der Richtung des Pfeiles in Fig. 5 verschwenkt. Dabei stösst er zunächst mit seiner abgeschrägten Kante 32'an die Sperrklinke 31 an, die infolge der federnden Eigenschaften des Metallkörpers 33 nach rechts ausweicht und nach Vorbeigang der Kante 32'wiedervorschnellt und sich in die Sperrstellung gemäss Fig. 4 begibt. Danach kann die Ersatz-Wareneinheit an den linken Arm des Hebels 32 angehängt wer- den.
In den Fig. 6 und 7 ist noch eine weitere Ausführungsform der Erfindung dargestellt. Auch hiebei besteht jede einzelne Warenhalte- und auslösevorrichtung aus einem'U-förmigen Rahmen, der aus den beiden Rahmenteilen 46 und 46'besteht, die mittels Schrauben 49 verbunden sind. Der in den Fig. 6 und 7 linke Schenkel 46 des Rahmens ist zur Mitte hin abgebogen und bildet dadurch das Lager 45 für den drehbaren, doppelarmigen Warenaufhängehebel 42. Der andere Rahmenschenkel 46'trägt die elektrischen Anschlussmittel 47 und einen blockähnlichen Vorsprung 44, an dem der mit einem z. B. drahtförmigen elektrischen Widerstandskörper 45 umhüllte Bimetallkörper 43 befestigt ist. An seinem freien Ende trägt der Bimetallkörper 43 die Sperrklinke 41.
Nach Münzeinwurf wählt der Käufer beispielsweise durch Drücken eines entsprechenden Wählknopfes die von ihm begehrte Wareneinheit. Damit wird ein elektrischer Kontakt geschlossen und der Heizkörper 45 im Laufe einiger Sekunden so stark erhitzt, dass sich der miterhitzte Bimetallkörper 43, seiner Wesensart entsprechend, infolge der unterschiedlichen Längenausdehnung seiner beiden Metallelemente nach rechts, im Sinne der Fig. 7 verkrümmt, wodurch die von ihm mitgenommene Sperrklinke 41 den Aufhängehebel 42 freigibt. Der Heizkörper für den Bimetallkörper wird vorzugsweise zwecks Vermeidung unnöti- ger Wärmeabgabe nach aussen und zwecks Beschleunigung der Bimetall-Verkrümmung mitwärmeisolieren- den Mitteln versehen.
Heizkörper und Umhüllung müssen natürlich so ausgestaltet und bzw. oder angeordnet sein, dass sie die Verkrümmung des Bimetallkörpers nicht stören. Die Ware gelangt dabei genau so wie bei der in den Fig. 4 und 5 dargestellten Einrichtung zur Ausgabe.
Zwecks Neubestückung einer entleerten Haltevorrichtung wird der Doppelarmhebel 42 von Hand entgegen der Richtung des Pfeiles in Fig. 7 verschwenkt. Der Bimetallkörper hat sich inzwischen wieder aus seiner gekrümmten Stellung gemäss Fig. 7 gestreckt, wie in Fig. 6 dargestellt, so dass der Doppelarmhebel 42 zunächst mit seiner abgeschrägten Kante 42'an dieSperrklinke 41 anstösst, die infolge der federnden Eigenschaften des Bimetallkörpers 43 nach rechts ausweicht und nach Vorbeigang der Kante 42'wieder vorschnellt und sich in die Sperrstellung gemäss Fig. 6 begibt. Danach kann die Ersatz-Wareneinheit an den linken Arm des Hebels 42 angehängt werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Munzbetätigter Selbstverkäufer für einzeln auswählbare, hängend aufbewahrte Wareneinheiten, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Wareneinheit eine Haltevorrichtung zugeordnet ist, die aus ihrer Haltestellung elektrisch herausbewegbar und zwecks Wiederverwendung in diese zurückstellbar ist.