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Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Folienschläuchen durch Verarbeitung thermoplastischer Kunststoffe mittels Strangpressen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Folienschläuchen durch Verarbeitung thermoplastischer Kunststoffe mittels Strangpressen. Bei diesem Verfahren wird der aus der Ringspaltdüse der Presse austretende, unter Innendruck durch ein gasförmiges Medium stehende Folienschlauch im noch plastischen Zustand kontinuierlich durch einen innen mit einer Kühlflüssigkeit feucht gehaltenen Kalibrierzylinder geführt und mittels eines Walzenpaares abgezogen. Erfindungsgemäss wird der Folienschlauch in bei der Herstellung von unkalibrierten Blasfolien bekannter Weise senkrecht nach oben abgezogen und eine Kühlflüssigkeit im Gegenstrom zur Bewegung des Folienschlauches über die Innenwand des Kalibrierzylinders geleitet.
Zweckmässig liegt der Siedepunkt der Kühlflüssigkeit zwischen der Erweichungstemperatur des thermoplastischen Kunststoffes und der Temperatur des gekühlten Schlauches beim Verlassen des Kalibrierzylinders.
Die Erfindung betrifft weiterhin eine Vorrichtung, mittels welcher das erfindungsgemässe Verfahren durchgeführt werden kann. Diese Anlage enthält einen koaxial zur Ringspaltdüse der Strangpresse ange- ordneten Kalibrierzylinder zur Begrenzung der hinter der Ringspaltdüse erfolgenden Aufblähung des kontinuierlich durch diesen Zylinder hindurchgezogenen Schlauches. Erfindungsgemäss ist der über der in an sich bekannter Weise senkrecht nach oben gerichteten Ringspaltdüse liegende Kalibrierzylinder innen mit einem schlauchförmigen Docht ausgekleidet. Das obere und untere Ende dieses schlauchförmigen Dochtes ragen je in ein Ringgefäss hinein.
Dabei dient das Ringgefäss an dem von der Ringspaltdüse abgewandten oberen Zylinderende zur Aufnahme der dem Docht zuzuführenden Kühlflüssigkeit und das untere Ringgefäss zur Aufnahme der Kühlflüssigkeit, welche den Docht durchströmt hat.
Zweckmässig weist wenigstens ein Teil des Kalibrierzylinders eine Mehrzahl von Durchbrechungen auf. Zu diesem Zwecke kann der Kalibrierzylinder wenigstens teilweise aus Drahtnetz bestehen.
Vorzugsweise umschliesst der untere Rand des Kalibrierzylinders die Ringspaltdüse. Dabei kann der Kalibrierzylinder in seinem unteren Endteil konisch erweitert sein, wobei der untere Rand der konischen Erweiterung die Ringspaltdüse umschliesst.
Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemässen Verfahrens und der erfindungsgemässen Vorrichtung an Hand der Zeichnung beschrieben. Die Figur zeigt-teilweise in einem axialen Schnitt - wesentliche Teile einer Vorrichtung zur Herstellung von Folienschläuchen durch Verarbeitung thermoplastischer Kunststoffe durch Strangpressen.
Die dargestellte Vorrichtung enthält eine Schneckenpresse 1 und einen beheizten Spritzkopf mit einer vertikal nach oben gerichteten Ringspaltdüse 2, durch welche axial eine Druckluftzuleitung 3 hindurchführt. Oberhalb des Spritzkopfes ist ein Kalibrierzylinder 6 koaxial zur Düse 2 und darüber ein Paar Quetschwalzen 5,5a angeordnet. Jede dieser Walzen 5, 5a ist mit einem Gummimantel 11, lla versehen.
Aus der Ringspaltdüse 2 wird kontinuierlich ein Schlauch 4 stranggepresst, welcher unmittelbar hinter der Düse unter der Wirkung der durch die Leitung 3 zugeführten Druckluft zu dem dünnwandigen Folien-
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schlauch 4a aufgebläht und in den Kalibrierzylinder 6 hineingeblasen wird. Der Schlauch 4a wird mittels der Walzen 5,5a gestreckt und oben aus dem Kalibrierzylinder herausgezogen und zwischen diesen Wal- zen flach zusammengedrückt. Der zwischen den Walzen 5,5a flachgedrückte Schlauchtell bildet einen luftdichten Abschluss für den aufgeblähten Teil 4a des Folienschlauches.
Über die Innenwand des Kalibrierzylinders 6 wird eine Kühlflüssigkeit - in der Praxis meist eine wässerige Lösung-im Gegenstrom zu der aufwärts gerichteten Bewegung des Folienschlauches 4,4a ge- führt. Eine wirksame Kühlung und eine gleichmässige Verteilung der Kühlflüssigkeit über die Innenwand des Zylinders 6 wird dadurch erreicht, dass der Zylinder 6 aus Metalldrahtgewebe besteht und innen mit einem schlauchförmigen Docht 7 bekleidet ist, dessen oberes Ende sich über den Rand des Zylinders 6 nach unten biegt und in die Kühlflüssigkeit taucht, welche in einem Ringgefäss 8 enthalten ist. Unten ist der Zylinder 6 konisch erweitert, wobei der untere Rand der konischen Erweiterung 6a die Düse um- schliesst.
Das untere Ende des Dochtes 7 überragt diesen Rand und taucht in ein Ringgefäss 9, das den nicht verdampften und nicht vom Schlauch 4a mitgenommenen Teil der Kühlflüssigkeit, welcher aus dem Ringgefäss 8 durch den Docht 7 geströmt ist, aufnimmt. Dieser Teil der Kühlflüssigkeit fliesst durch ein Rohr 10 ab.
Vorzugsweise wird der Folienschlauch 4 vor dem Einlaufen in den Zylinder 6 auf einen Durchmesser aufgeblasen, der etwas grösser als der lichte Innendurchmesser d des Dochtschlauches 7 ist. Da die konische Erweiterung 6a eine nennenswerte Abkühlung des aus der Düse 2 ausgetretenen Folienschlauches 4 verhindert, bleibt dieser bis zum Einlaufen in den Kalibrierzylinder 6,7 thermoplastisch und wird daher in diesem Zylinder 6,7 genau auf das vorgeschriebene Kaliber d geformt.
Wenn eine Kühlflüssigkeit verwendetwird, deren Siedepunkt zwischen der Erweichungstemperatur des thermoplastischen Kunststoffes und der Temperatur des Schlauches 4a im unteren Teil des Kalibrierzylinders 6 liegt, gleitet der zunächst noch heisse, plastische Folienschlauch 4a im unteren Teil des Kalibrierzylinders 6,7 auf einer Dampfhaut und dann weiter oben, nach erfolgter Abkühlung und Erhärtung, auf einer Flüssigkeitshaut, so dass der Schlauch weder festkleben, noch mechanisch beschädigt werden kann.
Als Kühlflussigkeit kann man im einfachsten Fall Wasser verwenden, dem z. B. Farbstoffe oder zur Erzeugung eines"Antistatik-Überzuges"kleine Mengen eines wasserlöslichen Stearinsäure-Esters zugegeben werden können. Es können jedoch auch andere Kühlflüssigkeiten Verwendung finden, deren Siedepunkt dem thermischen Verhalten des jeweils verarbeiteten, thermoplastischen Kunststoffes optimal anzupassenist. Wertvolle Lösungsmittel können dabei in üblicher Weise durch Abdampfen und Kondensieren zurückgewonnen werden.
Als Docht 7 benutzt man zweckmässig einen gewirkten Schlauch. Der betreffende Docht kann jedoch auch aus einem Gewebe oder einem Filz bestehen, und die Kühlflüssigkeit kann ihm auch durch fortgesetztes Begiessen oder Besprühen fortlaufend zugeführt werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von Folienschläuchen durch Verarbeitung thermoplastischer Kunststoffe mittels Strangpressen, wobei der aus der Ringspaltdüse der Presse austretende, unter Innendruck durch ein gasförmiges Medium stehende Folienschlauch im noch plastischen Zustand kontinuierlich durch einen innen mit einer Kühlflüssigkeit feucht gehaltenen Kalibrierzylinder geführt und mittels eines Walzenpaares abgezogen wird, dadurch gekennzeichnet, dass der Folienschlauch (4,4a) in bei der Herstellung von unkalibrierten Blasfolien bekannter Weise senkrecht nach oben abgezogen wird, und dass über die Innenwand des Kalibrierzylinders (6,7) die Kühlflüssigkeit im Gegenstrom zur Bewegung des Folienschlauches (4,4a) geleitet wird.