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Absperrvorrichtung
Die Erfindung betrifft Absperrvorrichtungen für Strömungsmedien mit einem drehbar im Gehäuse angeordneten und axial begrenzt beweglichen konischen Küken.
Derartige als Drehschieber bekannteAbsperrvorrichtungen sind inder Industrie allgemein im Gebrauch und insbesondere jene mit geschmiertem kegeligem Küken arbeiten in den meisten Fällen befriedigend. In ihrer bisherigen Ausführung haben sie jedoch verschiedene Nachteile, die, wie nachstehend ausführlicher erläutert wird, ihre Herstellungs-und Wartungskosten erhöhen, ihre Gebrauchsdauer verkürzen und die Funktion der Ventile, insbesondere bei hohen Leitungsdrücken behindern.
Die Erfindung bezweckt vor allem die Schaffung einer neuen und verbesserten Absperrvorrichtung, bei der die vorstehend genannten und andern Nachteile der bekannten Ausführungen durch eine neuartige Konstruktion und neuartiger Dichtung !-, Ausgleichs- und/oder Schmiereinrichtungen vermieden werden, die nachstehend beschrieben sind.
Einer der Nachteile der bekannten Drehschieber besteht darin, dass es schwierig ist, die Betätigungspindel zwangsläufig so abzudichten, dass ein Austreten des Schmiermittels oder des Leitungsmediums verhindert wird. Diese Schwierigkeit ist darauf zurückzuführen, dass zwischen der KUkenspindel und den Bohrungen des Schiebergehäuses, in dem die Spindel gelagert ist, ein Bewegungssitz vorgesehen sein muss.
Die Küken werden in dem Schiebergehäuse normalerweise durch Sitzflächen zentriert gehalten, die in den Wänden des Schiebergehäuses und an dem Küken vorgesehen und gewöhnlich konisch ausgebildet sind, und nicht dadurch, dass die Kükenspindeln streng in dem Gehäuse gelagert sind, um übermässige Bearbeitungkosten zu vermeiden. Daher muss in diesen Schiebern nicht ein gewöhnliches Gleitlager, sondern ein Ringspalt von beträchtlicher Breite abgedichtet werden. Ausserdem muss die Abdichtung den oft ziemlich hohen Leitungs-und Schmiermitteldrücken gewachsen sein und muss der Korrosionswirkung von Leitungsmedien, welche die Abdichtung berühren, Widerstand leisten.
Zur Verwendung in Drehschiebem wurden verschiedenartige Wellendichtungen vorgeschlagen, die aber alle Einschränkungen unterliegen. O-Ring-Dichtungen, wie sie in der USA-Patentschrift Nr. 2, 651. 490 (Clade) dargestellt sind, haben den Vorteil der Einfachheit und niedriger Kosten, ergeben jedoch nur eine ungenügende Abdichtung und werden nach kurzer Zeit unbrauchbar. Der erforderliche Spalt zwischen Kükenspindel und Schiebergehäuse gestattet eine Verformung des 0-Ringes in den Spalt bei Einwirkung des Leitungsdruckes und beim Anheben des Kükens. Der verformte Teil des Ringes kann dann durch die gegeneinander verdrehten Flächen des Schiebergehäuses und des Kükens abgenützt werden, sofern die Ränder dieser Flächen nicht sehr sorgfältig abgerundet und glatt bearbeitet sind.
Ausserdem ergibt der in den Spalt verformte Teil des O-Ringes eine relativ schlechte Abdichtung der Kükenspindel und kann zwischen Spindel und Schiebergehäuse festgeklemmt werden, so dass eine stärkere Kraft zum Verdrehen des Kükens oder zu seiner Axialverschiebung durch hydraulische Kräfte erforderlich ist.
Ein weiterer Nachteil der bekannten Absperrorgane mit kegeligem Küken liegt in der Wirkung hoher Leitungsdrücke auf die Funktion desAbsperrorganes. InAbhängigkeit von der Konizität des Kükens und der Anordnung und Grösse der KUkenspindel oder-spindeln. kann in den bekannten Ausführungen eine Erhöhung des Leitungsdruckes eine Axialverschiebung de* ! Kükens bewirken, wodurch dieses entweder von seinem Sitz abgerückt wird und Leitungsmedium und Schmiermittel zwischen den dadurch voneinander getrennten Dichtflächen des Schiebergehäuses und Kükens hindurchtreten kann oder aber das Küken so fest gegen seinen Sitz verkeilt wird, dass eine Verdrehung des Kukens mit normalen Mitteln sehr schwierig, wenn
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nicht unmöglich wird.
Es sind bereits verschiedene Vorschläge gemacht worden, diese Wirkungen durch einen Druckausgleich zu verringern oder zu verhindern, dochbietet nachdem Wissender Patentinhaberin keiner die- ser Vorschläge die konstruktive Einfachheit, Vielseitigkeit der Anwendung und andere Vorteile, welche die erfindungsgemässen, druckausgeglichenen Schieberausfühnmgen kennzeichnen.
Die aufgezeigten Nachteile weiden bei einer Absperrvorrichtung für Strömungsmedien mit einem drehbar im Gehäuse angeordneten und axial begrenzt beweglichen konischen Küken, welches an seinem kleineren Ende mit einem das Gehäuse durchsetzenden Schaft in Verbindung steht und bei welchem am grösseren Ende ebenfalls ein zylindrischer Schaft vorgesehen ist, im wesentlichen dadurch vermieden, dass sich der mit dem grösseren Ende des Kükens verbundene Schaft durch eine mit dem Strömungskanal in Verbindung stehende Druckausgleichskammer erstreckt und sein äusseresEndedem atmosphärischen Druck ausgesetzt ist.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung gehen aus der nachstehenden Beschreibung an Hand der Zeichnungen hervor. Darin zeigt Fig. 1 einen Axialschnitt einer Ausführungsform eines erfindungsgemässen Absperrorganes, Fig. 2 einen Teilschnitt nach der Linie IML der Fig. l zur Darstellung der Schmiernuten des Absperrorganes und Fig. 3 zeigt im Detail einen Teil der Abdichtung der Fig. 1 in stark vergrössertem Massstab.
In den Zeichnungen, sind gleiche Bezugsziffern für gleiche Teile verwendet. Das in Fig. 1 allgemein mit 10 bezeichnete geschmierte und mit einem Küken versehene Absperrorgan weist erfindungsgemässeAb- dicht-und Druckausgleichseinrichtungen auf.
Gemäss Fig. 1 ist ein Ventilgehäuse 11 mit einem durchgehenden Kanal 13 für ein strömungsfähiges Medium und mit einem Querkanal versehen, der einen kegeligen Schiebersitz hat. Dieser besteht aus einer oberen konischen Sitzfläche 15 und einer unteren konischen Sitzfläche 17, welche Radial- und Schublagerflächen für ein kegeliges Küken 19 bilden, das einen in Fig. 1 bei 22 strichliert angedeuteten Durchgangskanal 21 aufweist. In Fig. 1 ist das Küken in der Offenstellung des Ventiles dargestellt.
Das Küken 19 hat eine obere und eine untere konische Sitzfläche 23 bzw. 24, welche mit der oberen bzw. unteren Sitzfläche 15 und 17 des Schiebergehäuses zusammenwirken. Einstückig mit dem Küken 19 oder an diesem befestigt ist oberhalb der Sitzfläche 23 eine zylindrische Kükenspindel 25 vorgesehen, die aus dem Gehäuse 11 herausragt. Eine ähnliche Spindel 26 kann, wie dargestellt, am unteren Ende des Kükens vorgesehen sein. Die obere Kükenspindel 25 kann einen z. B. als Vierkant ausgebildeten Kopf 27 haben, welcher das Erfassen und Verdrehen der Spindel z. B. mit einem SchraubenschlüSsel oder einem ähn- lichen Werkzeug gestattet. Wenn der Schraubenschlüssel an den Kopf 27 angesetzt und gedreht wird, kann das Küken 19 zwischen 900 voneinander entfernten Stellungen (Offen-und Schliessstellung) verdreht werden.
Diese Verdrehung wird durch einen Anschlagbund 29 begrenzt, der an der Spindel 25 zweckmässig abnehmbar festgeklemmt oder auf andere Weise montiert ist und einen abwärtsgerichteten Anschlagarm oder-flansch 31 besitzt, der an 900 voneinander entfernten Stellen an einem einstückigen Vorsprung 33 des Gehäuses 11 angreift, um die Kükenbewegung zu begrenzen :
Innen ist die Spindel 25 mit einer axialen Gewindebohrung 35 versehen, die an ihrem unteren Ende über Querbohrungen 37 und 38 mit einer Schmiermittelkammer 39 frei in Verbindung steht, die in dem Schiebergehäuse vorgesehen ist und das Küken 19 im Bereich dessen kleineren oberen Endes umgibt. In der Bohrung 35 kann ein eingeschraubtes Rückschlagventil 41 mit Kugel vorgesehen sein, das ein Aufwärts- fliessen und Austreten von Schmiermittel aus der Kammer 39 verhindert.
Ferner kann die Bohrung 35 eine : lrehbare Schmierschraube 43 enthalten, deren Betätigungskopf 45 aus der Spindel 25 herausragt.
Gemäss Fig. l und 2 ist die Oberfläche des Kükens 19 mit vierLängsnuten 46, 47, 48 und 49 inAbstän- den von 900 versehen. Die Nuten 47 und 48 stehen an ihren unteren Enden mit einer R1ngnut 50 in Verbindung, welche die untere konische Sitzfläche 24 des Kükens (Fig. l) umgibt. An ihren oberen Enden stehen die Nuten 47 und 48 mit einer Ringnut 51 des Gehäuses 11 in Verbindung, welche einen Teil der ) chmiermitte1ka. mmer 39 bildet. Die Nuten 46 und 49 hören kurz vor dem Einmünden in die Nuten 50 und 51 auf, erstrecken sich aber in dem Bereich der oberen Sitzflächen 15 und 23 und der unteren Sitzflä- chut. n 17 und 24 des Gehäuses bzw. des Kükens.
Die Sitzfläche 15 des Gehäuses 11 ist mit vier gleichmässig verteilten kurzen Längsnuten 52, 53, 54 und ) 5 versehen, die sich von der Nut 51 abwärts erstrecken. Die Sitzfläche 17 ist mit vier gleichmässig verteilten kurzenLängsnuten52', 53', 54' und 55'ausgebildet. Die Nuten 52 - 55 münden daher an ihren oberen Enden in die Ringnut 51 des Gehäuses und erstrecken sich in Abständen von 900 längs der Sitz- flanche 15, wobei sie die oberen Enden der Kükennuten 46 und 49 überlappen, wenn sich das Küken an dem einen oder andern Endpunkt seines Bewegungsbereiches von 900 befindet.
Wenn das Küken sich daher in ier in Fig. l gezeigten Offenstellung des Ventiles befindet, oder nach Verdrehung um 900 in der Schliess-
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stellung des Ventiles, in welcher der Kükenkanal 21 normal zu dem Kanal 13 angeordnet ist, stehen die Kukennuten 46 und 49 Über die kurzen Gehäusenuten sowohl mit der Ringnut an der Dichtfläche15 als auch mit der Ringnut 50 in Verbindung.
Nach Entfernung derSchmierschraube 43 aus der Bohrung 35 der Kükenspindel 25 kann Schmiermittel in Stangen- oder anderer Form von oben in die Bohrung 35 eingeführt werden. Dann wird die Schmier - schraube in die Bohrung 35 eingesetzt und darin verdreht, um das darin befindliche Schmiermittel unter
Druck zu setzen, so dass es abwärts durch das Rückschlagventil 41 sowie über dieQuerbohrungen 37 und 38 in den Behälter 39 hineingedrückt wird. Das dadurch in den Behälter 39 unter Druck gesetzte Schmiermit- tel fUllt die Ringnut 51 des Gehäuses sowie die damit in Verbindung stehenden kurzen Längsnuten 52 - 55.
Wenn sich das Küken in der vollständig offenen Stellung befindet (Fig. l und 2) stehen diese Gehäusenuten
52 - 55 mit je einer der Nuten 46 - 49 des Kükens in Übereinstimmung, so dass Schmiermittel unter Druck den Kükennuten sowie den Sitzflächen, in welche sie sich erstrecken, zugeführt wird. Unter Druck stehendes Schmiermittel fliesst ferner durch die Kükennuten46-49 in die Ringnut 50 in der unteren konischen
Sitzfläche 24 des Kükens 19.
Bei einer Verdrehung des Kükens aus der Stellung der Fig. l um 90 , d. h. in die vollkommen geschlossene Stellung, ist unwesentlichen das gleiche Schmiermittelverteilungssystem vorhanden, wobei jedoch die KUkenlängsnuten 46 - 49 um 900 verdreht sind, so dass die Nut 46 an beiden Enden mit den kurzen Nuten 53 und 53'übereinstimmt und die andern Kükennuten 47 - 49 entsprechend verbunden sind.
In beiden, im Abstand von 900 stehenden Wirkstellungen des Kükens steht der Schmiermittelbehälter, welcher den Raum in der Bohrung 35 und die Kammer 39 aufweist, daher über die vorstehend beschriebenen Nutensysteme mit den Sitzflächen 15, 17, 23 und 24 des Schiebergehäuses und Kükens in Verbindung, wobei das Schmiermittel so lange durch das System verdrängt wird, bis die Behälterräume und Nuten vollkommen mit dem Schmiermittel gefüllt sind. Beim Drehen des Kükens zum Öffnen oder Schliessen des Ventiles wird dieses in den Nuten befindliche Schmiermittel über die Sitzflächen gestrichen, um diese zu schmieren und eine bildsame Abdichtung gegen einen Austritt des Leitungsmediums zu bilden.
Bei einer weiteren Drehung der Schmierschraube 43 wird das in dem Behälterraum oberhalb des kleineren Kükenendes befindliche Schmiermittel unter erhöhten Druck gesetzt. Dieser gegen das eine Ende des Kükens wirkende Überdruck übt auf das Küken eine axial gerichtete hydraulische Kraft aus, welche die oberen Sitzflächen 15 und 23 und die unteren Sitzflächen 17 und 24 des Gehäuses bzw. des Kükens voneinander zu trennen trachtet, um das Küken freizumachen, wenn es eingefroren oder schwer zu verdrehen ist.
Das in der Ringnut 50 der KUkensitzfläche 24 unter Druck befindliche Schmiermittel trägt in beiden Endstellungen des Kükens zu der Abhebewirkung bei. In diesen Stellungen wird die Nut 50 mit unter Druck stehendem Schmiermittel versorgt. Infolge des Verhältnisses der Flächen, auf die der Schmiermitteldruck einwirkt, ist jedoch die Abhebewirkung am oberen Ende des Schiebers viel stärker als an der Nut 50 und genügt auch alleine vollkommen, um das Küken zur Drehung freizumachen. Diese Abhebewirkung am oberen Ende des Kükens gestattet einAbheben und Freimachen des Kükens nicht nur in der vollkommen geöffneten und vollkommen geschlossenen Stellung, sondern auch in Zwischenstellungen und gestattet ein Freimachen des Kükens auch wenn dessen Schmiermittelnuten verlegt sind.
Ein eingefrorenes Küken kann erforderlichenfalls auch durch Klopfen gegen das Aussenende der Kükenspindel von seinem Sitz gelöst werden.
Die Kükenspindel 25 und die von ihr durchsetzte Bohrung des Schiebergehäuses 11 sind im Durchmesser so bemessen, dass zwischen ihnen ein Ringspalt 56 freibleibt, der einen Laufsitz zwischen Spindel und Bohrung ergibt. Das Kuken wird nicht durch strenge Lagerung der Kükenspindel im Gehäuse, sondern durch die Sitzflächen 15, 17, 23 und 24 in dem Gehäuse 11 axial ausgerichtet gehalten. Ein Austreten von Schmiermittel aus der Schmiermittelkammer 39 oben durch den Ringspalt 56 wird durch die Verwendung der neuartigen Radialdichtung 57 zwangsläufig verhindert.
Erfindungsgemäss besteht diese Abdichtung 57 aus einem Ring 59 in Form einer Flanschhalse bzw. von L-förmigem Querschnitt und einem O-Ring 61, der, wie dargestellt, in dem Winkel des Ringes 59 angeordnet ist. Der axiale zylindrische Hülsenteil des L-Ringes 59 legt sich dicht, jedoch verschiebbar und drehbar gegen den zylindrischen Umfang der Kükenspindel 25 an. Der radiale Flansch des L-Ringes legt
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AbsatzL-Ring 59 und dem zur Bildung der Schmiermitte1kammer 39 erweiterten Teil der Bohrung des Gehäuses 11.
Eine Axialbewegung der Abdichtung unter der Wirkung des Schmiermitteldruckes oder aus einem andem Grunde wird einerseits durch den Absatz 62 des Gehäuses 11 und anderseits durch einenAbsatz 63 begrenzt, der an dem Küken 19 an der Ansatzstelle der Spindel 25 ausgebildet ist.
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Der L-Ring 59 wird aus einem ziemlich steifen, aber biegsamen Material begrenzter Elastizität her- gestellt, das gegenüber dem Metall der Kükenspindel 25 einen niedrigen Reibungskoeffizienten hat. In- folge seiner günstigen Reibungseigenschaften hat sich der unter dem Namen Teflon vertriebeneKunststoff, der nach dem Verfahren der USA-Patentschrift Nr. 2, 393. 967 durch Polymerisation von Tetrafluoräthylen hergestellt werden kann, besonders bewährt, doch können auch andere Materialien, wie z. B. Leder,
Neopren u. dgl. an seiner Stelle verwendet werden. Der Ring 59 ist leicht, nichtmetallisch, der chemi- schen Einwirkung der meisten Schmiermittel und Leitungsmedien gewachsen und zeigt bei Erhitzung grosse
Masshaltigkeit.
Der O-Ring 61 ist von üblicher Art und kann aus natürlichem oder synthetischem Gummi oder einem andern geeigneten elastomeren Material hergestellt werden. Sein Innen- und Aussendurch- messer sind vorzugsweise so gewählt, dass er nach dem Einsetzen in den Schieber zu einem allgemein ovalen Querschnitt verformt wird. Auf diese Weise wird gewährleistet, dass der L- Ring 59 fest gegen die
Spindel 25 gedrückt wird und der 0- Ring sich an seinem Aussendurchmesser dichtend gegen die ihn umge- bende Wand des Schiebergehäuses anlegt, selbst wenn in der Schmiermittelkammer 39 kein Druck vorhanden ist.
Im Betrieb wirkt das in der Schmiermittelkammer 39 unter Druck stehende Schmiermittel direkt auf die Abdichtung 57, um diese nach oben gegen den Absatz 62 des Gehäuses 11 zu drücken. Der L-Ring 59 aus reibungsarmem Kunststoff umgibt dichtend die Kükenspindel 25, die jedoch in ihm verdrehbar ist. Der elastomere O-Ring 61 wirkt als statische Abdichtung des Schiebergehäuses 11 und drückt den L-Ring an seinem ganzen Umfang fest gegen dieKükenspindel25. Da der L-Ring 59 nur wenig oder gar nicht elastisch ist, verformt er sich nicht in den Ringspalt 56 zwischen Kükenspindel und Schiebergehäuse, selbst wenn die Leitungsdrücke relativ hoch sind, und ist selbst bei solchen Drucken das Küken infolge seines reibungsarmen L-Ringes 59 in der Abdichtung frei drehbar und axial verschiebbar.
Dadurch wird das Abheben des Kükens in der vorstehend beschriebenen Weise wesentlich erleichtert.
Gegebenenfalls kann zwischen dem Anschlagbund 29, der Kükenspindel 25 und dem Ventilgehäuse 11 eine Staubdichtung vorgesehen sein, die aus einem Ring 64 aus Filz, Leder oder einem andern geeigneten Material besteht und ein Eindringen von Schmutz und andern Fremdkörpern in den Ringspalt 56 zwischen Ventilgehäuse und Kükenspindel verhindert.
Die von dem unteren Ende des Kükens 19 nach unten vorstehende Spindel 26 ist mit einer Radialabdichtung 65 versehen, die vorzugsweise in ihrer Ausbildung der vorstehend beschriebenen Abdichtung 57 entspricht. Die untere Spindel und ihre Abdichtung sind in einer abgesetzten Bohrung 66 in der Innenseite einer Verschlussplatte 67 angeordnet, welche an dem Gehäuse 11 z. B. mit Schrauben 69 abnehmbar befestigt ist und das untere Ende der Kükenbohrung des Gehäuses abschliesst.
Die Fuge zwischen Gehäuse und der Verschlussplatte wird durch eineDichtung oder Beilagscheibe 71 abgedichtet, wobei die Dicke der verwendeten Dichtung so gewählt wird, dass ein Federring 73, welcher zwischen dem unteren Ende der Kiwi- kenspindel 26 und dem Grunde der die Spindel aufnehmenden abgesetzten Bohrung 65 eingesetzt ist, in dem gewünschten Grade zusammengedrückt wird.
Dieser Federring 73 ist vorzugsweise so angeordnet, dass er mit dem Ventilgehäuse derart zusammenwirkt, dass ein zwangsläufiger Anschlag vorhanden ist, welcher eine Axialbewegung des Kükens ohne weiteres gestattet aber zwangsläufig begrenzt. Die Kükenbelastungsfeder 73 kann wenigstens in einem beträchtlichen Teil des zusätzlichen Bewegungsbereiches des Kükens eine annähernd gerade Kraft-WegKennlinie haben, so dass derkükenanpressdruck von der Höhenlage des Kükens im wesentlichen unabhängig und von Herstellungstoleranzen unbeeinflusst ist.
Der Angriff des Federringes 73 am Grunde der Bohrung 65 des Verschlussplatte 67 des Ventilgehäuses schafft ausserdem einen zwangsläufigen Anschlag, welcher die Abwärtsbewegung des Kükens begrenzt, womit auch die grösste Dicke des Schmiermittelfilmes zwischen den konischen Sitzflächen des Schiebers begrenzt wird. Damit wird eine übermässige Trennung der Sitzflächen des Kükens voneinander und eine Vergeudung von Schmiermitteln sowie ungenügende Abdichtung vermieden und ferner gewährleistet, dass die ursprünglich bei der Schmierung des Schiebers hergestellte Filmdicke dem die günstigste Abdicht- und Schmierwirkung ergebenden Optimalwert entspricht.
Dieser zwangsläufige Anschlag ist besonders in Ventilen vorteilhaft, die mit erfindungsgemässen Einrichtungen zum Abdichten der Schieberspindel und zum Druckausgleich des Kükens versehen sind, weil dieser zwangsläufige Anschlag die Verwendung von beträchtlich geringeren Kükenbelastungsfederdrücken ermöglicht, als bisher für möglich gehalten wurde.
Die Kükenbelastung wird daher unter allen Strömungbedingungen unabhängiger von der verwendeten Belastungsfeder und abhängiger von den auf das Küken einwirkenden, von dem strömungsfähigen Medium ausgeübten Druckausgleichskräften. Da in der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung die durch den Leitungsdruck ausgeübte Belastung bei niedrigen
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Leitungsdrücken vernachlässigbar ist und bei steigendem Leitungsdruck in einem vorbestimmten gewünschten Verhältnis zunimmt, kann man Ventile herstellen, die bei einem gegebenen Leitungsdruck nur die zur Verhinderung eines Leckens erforderliche minimale Ktikenbelastung aufweisen und die bei relativ niedri- gen Leitungsdrücken eine beträchtlich verringerte Belastung erfordern,
so dass ihre Bedienung erleichtert wird. Zusammen mit der leichteren Kükenbelastungsfeder gestattet die erfindungsgemässe Abdichtung der Kükenspindel ein Abheben und Freimachen von festsitzenden Küken mit Hilfe von beträchtlich geringeren Schmiermitteldrücken.
Wie vorstehend erwähnt, kann das grössere Ende des Kükens 19 von einer Bohrung 70 durchsetzt sein, welche die Leitungskanäle 13 und 21 mit dem Raum 78 unterhalb des Kükens verbindet. Ausserdem kann die Verschlussplatte 67 des Gehäuses mit einer Bohrung 79 oder einer andern Öffnung ausgebildet sein, über welche die unterhalb der Spindel 26 befindliche Fläche des Kükens 19 dem atmosphärischen Druck ausgesetzt ist. Da trotz Dichtung der Fläche 15 Flüssigkeit in den Raum oberhalb des Kükens gelangt, wirkt am oberen Ende des Kükens nach oben der Druck eines strömungsfähigen Mediums auf eine resultierende Flä-
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damit die für übliche Schieber mit fliegendem Küken charakteristischen Vorteile erzielt werden, ohne dass deren mechanische Komplikationen und entsprechend höhere Kosten in Kauf genommen werden müssen.
Bei den meisten Anwendungen soll jedoch im Idealfall die Kükenanpresskraft bei zunehmendem Leitungsdruck leicht zunehmen. In den erfindungsgemässen Ventilen wird dies ohne weiters dadurch erzielt, dass die obere Spindel 25 des Kükens im Querschnitt etwas grösser gewählt wird als die untere Spindel 26.
In diesem Fall wirkt der Leitungsdruck auf das Küken in der Aufwärtsrichtung auf einer entsprechend grö- sseren resultierenden Fläche ein als in der Abwärtsrichtung, so dass eine leichte hydraulische Vorbelastung erhalten wird, welche das Küken aufwärts und fester gegen seinen Sitz drückt. Die auf das Küken einwir- kende resultierendeAufwärtskraft nimmt daher mit zunehmendem Leitungsdruck zu und zwar je nach dem Verhältnis der gewählten Spindelquerschnitte in jedem gewünschten Verhältnis.
Gegebenenfalls können Mittel zum Verschliessen der Bohrung 79 in der Verschlussplatte 67 des Ventilgehäuses vorgesehen sein, um ein Eindringen von Fremdkörpern in das Ventil oder ein Lekken aus dem Ventil zu verhindern. Diese Verschlussmittel werden vor der Betätigung des Ventils geöffnet oder entfernt, um den soeben beschriebenen hydraulischen Druckausgleich und die darauf zurückzuführende leichtere Ventilbetätigung zu ermöglichen.
Wie aus Vorstehendem hervorgeht, bieten die erfindungsgemässen Ventile mit ihren Schmier-, Abdicht- und Druckausgleichseinrichtungen gegenüber den bekannten Ventilen zahlreiche wichtige Vorteile besonders in bezug auf leichtere und billigere Herstellung, bessere Abdichtung gegen einen Austritt von Schmiermittel und Leitungsmedium und verbesserte Bedienung, insbesondere hinsichtlich des Abhebens des Kükens durchSchmiermitteldruck und desAusgleiches der auf das Küken einwirkenden Leitungsdrücke. Vorstehend wurdedie Erfindungan Hand vonAbsperrorganen mit geschmiertem Küken beschrieben, doch ist es selbstverständlich, dass sie auch bei andern Absperrorganen und ähnlichen Einrichtungen anwendbar ist.
Im Rahmen des Erfindungsgedankens sind daher auch andere Ausführungsformen möglich. Die vorlie- gendenAusführungsformen sind daher in jeder Beziehung als der Erläuterung der Erfindung dienend und die- se nicht einschränkend aufzufassen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Absperrvorrichtung für Strömungsmedien mit einem drehbar im Gehäuse angeordneten und axial begrenzt beweglichen konischen Küken, welches an seinem kleineren Ende mit einem das Gehäuse durchsetzenden Schaft in Verbindung steht und bei welchem am grösseren Ende ebenfalls ein zylindrischer Schaft vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass sich der mit dem grösseren Ende des Kükens verbundene Schaft durch eine mit dem Strömungskanal in Verbindung stehende Druckausgleichskammer erstreckt und sein äusseres Ende dem atmosphärischen Druck ausgesetzt ist.