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Elektrische Anlage für Seilbahnen
Zur Steuerung und Signalgebung bei Seilbahnen vom Seilbahnwagen aus sind verschiedene Schaltanordnungen bekannt guwordun. Bei einem Teil dieser Anlagen wurden das Zug- und Gegenseil einerseits und das Tragseil anderseits als Stromleitungen für die Steuer- und Signalströme benutzt. Hier können aber Störungen an der durch einen Schleifkontakt oder eine Kontaktrolle gebildeten Kontaktstelle zwischen Wagen und Tragseil auftreten. Weiters ist es bekannt, Zug- und Gegenseil an den Anschlussstellen in den Wagen elektrisch zu isolieren und am Wagen befindliche Sender, z. B.
Impulssender und eine Gleichspannungsquelle für die Steuer- und Signalströme zwischen Zug- und Gegenseil uber Kommandoschalter so einzuschalten, dass sich der Signalstromkreis vom Sender in einem Seilbahnwagen Über das Zugseil, eine an das Zugseil in der Endstelle angeschlossene Hilfsleitung, in der der Empfänger liegt, und weiters über das Gegenseil zum Sender im Seilbahnwagen zurtickschliesst. Bei diesen bekannten Einrichtungen erfordert das Schaltpult im Seilbahnwagen verhältnismässig viel Platz und ist auch schwer, wobei ausserdem zum Signalisieren in beiden Richtungen zwischen den Endstellen ein zusätzlicher Schaltungsaufwand, insbesondere an Verbindungsleitungen, benötigt wird.
Gegenstand der Erfindung ist eine elektrische Anlage für Seilbahnen zur Steuerung und Signalgebung vom Seilbahnwagen aus durch Ströme unterschiedlicher (Schwingungs- oder Impuls-) Frequenz und durch Spannungsänderungen unter Benutzung von Trag-und Zugseil zur Stromleitung, welche Seile an den Anschlussstellen in dem oder den Seilbahnwagen gegeneinander isoliert sind.
Erfindungsgemäss lassen sich die Nachteile der bekannten Anlagen dadurch vermeiden, dass an einer Endstelle Sender für die Steuerund Signalströme bzw. -spannungen an das Zug-oder Gegenseil und in der andern Endstelle Empfänger für diese Ströme oder Spannungen an das Gegen- oder Zugseil angeschlossen sind und dass in einem Schaltpunkt des oder der Seilbahnwagen zwischen Zug- und Gegenseil parallel geschaltete Stromzweig mit fur die unterschiedlichen Frequenzen und Spannungen verschiedener Durchlässigkeit vorgesehen sind, wobei Sender und Empfänger über eine einzige, weitere Leitung verbunden sind, die vorteilhaft als Erdrückleitung ausgebildet ist.
Bei der erfindungsgemässen Einrichtung ist der Aufwand an Schaltelementen im Seilbahnwagen ausserordentlich gering, so dass das dort vorgesehene Schaltpult wenig Platz einnimmt und sehr geringes Gewicht hat. Weiters ist der Aufwand an Verbindungseinrichtungen zwischen den beiden Endstellen der Seilbahn sehr gering ; bei Verwendung der Erde als Rtickleitung ist überhaupt keine eigene Verbindungsleitung zwischen den Endstellen erforderlich. Schliesslich ist es ohne zusätzliche Verbindungsleitungen auch möglich, einen Verkehr zwischen beiden Endstellen in beiden Richtungen z. B. zwecks Übertragung von Kontrollbefehlen durchzuführen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung im Prinzipschaltbild wiedergegeben. 1 ist das Zugseil und 2 das Gegenseil, welche Seile die an den Endstellen der Seilbahn vorgesehenen Seilscheiben 3 und 4 umschlingen. Zug- und Gegenseil sind an den Anschlussstellen in den Seilbahnwagen 5 und 6 elektrisch getrennt und isoliert in die Wagen eingeführt.
An der einen Endstelle sind z. B. drei Tonfrequenzsender 7,8, 9 und ein Pol einer Gleichspannungsquelle 10 über die Leitung 11 an das Zugseil 1 angeschlossen. In der andern Endstelle sind dementsprechend drei Tonfrequenzempfällgcr 13, 14, 15 und ein auf Gleichspannungsänderungen ansprechendes Relais 16 über die Leitung 17 an das Gegenseil 2 angeschlossen. Die Zahl der Tonfrequenzsender, sowie die Zahl der zugeordneten Empfänger, richtet sich nach der Anzahl der verschiedenen Befehle, die an den Seilbahnantrieb gegeben werden sollen. An Stelle von Tonfrequenzsendern wäre auch die Verwendung von Impulsfrequenzsendern und entsprechenden Empfängern denkbar.
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In den Seilbahnwagen 5 und 6 sind zwischen Zugseil 1 und Gegenseil 2 zwei parallele Strompfade vorgesehen. Die Schaltung dieser Strompfade ist in beiden Wagen, wie aus der Zeichnung ersichtlich, gleichartig aufgebaut, die Bezugszeichen sind aber nur bei einem Wagen eingetragen. Der eine Pfad ist ein durch die Induktivität 18 gegen die Tonfrequenzen abgeriegelter Gleichstrompfad, der andere Leitungszweig ist fUr die Tonfrequenzen durchlässig und enthält vorteilhaft auf die Sender 7,8 und 9 abgestimmte Filterkreise 19,20, 21. Durch Ein-bzw. Ausschaltung dieser Filterkreise vom Schaltpunkt der Seilbahnwagen aus wird die Verbindung zwischen den Sendern 7,8 und 9 und den Empfängern 13, 14, 15 hergestellt. Die Empfänger steuern dann in der gewünschten Weise den Seilbahnantrieb.
Der Aufbau der Anlage sowie die Übermittlung der den einzelnen Tonfrequenzen zugeordneten Befehle an den Antrieb der Seilbahn können dabei nach dem Ruhe- oder nach dem Arbeitsstromprinzip erfolgen.
Der induktive Widerstand 18 im Gleichstrompfad ist durch einen Schalter 22 überbrückt. Dieser Schalter ist vorteilhaft ein Notausschalttaster, durch dessen Schliessung das Gleichstrompotential von Zug- und Gegenseil geändert wird, wobei durch das Relais 16 die Stillsetzung der Seilbahn im Notfall ausgelöst werden kann.
Die Stromrückleitung zwischen den beiden Endstellen der Seilbahn erfolgt über die Erde, wie es durch 23 angedeutet ist, oder nötigenfalls über eine einzige eigene Leitung.
Die elektrische Anlage nach der Erfindung erlaubt es auch, Signale anderer Art, z. B. Gespräche zwischen den Endstellen oder/und den Seilbahnwagen zu übermitteln, ohne dass dadurch der Aufwand an Verbindungsleitungen vergrössert wird. Gemäss einem weiteren Merkmal der Erfindung sind an den beiden Endstellen der Seilbahn parallel zu den Sendern 7-10 und parallel zu den Empfängern 13 - 16 Fernsprechgeräte 24 und 25 an das Zugseil 1 bzw. an das Gegenseil 2 angeschlossen. Der Anschluss der Fernsprechgeräte 26 in den Seilbahnwagen 5 und 6 erfolgt dabei über induktive Anschlussmittel 27 an den Gleichstrompfad zwischen Zugseil und Gegenseil. Die Stromrückleitung für die Sprechströme erfolgt ebenfalls vorteilhaft über die Erdleitung 23.
Schliesslich kann ohne weitere Erhöhung des Aufwandes an Verbindungsleitungen auch eine trägerfrequente Sprechverbindung zwischen den beiden Endstellen vorgesehen sein, wobei in den Seilbahnwagen ein weiterer Parallelpfad zwischen Zugseil und Gegenseil mit Trägerfrequenzweichen angeordnet ist.
Es ist weiters in Abänderung der dargestellten Anlage möglich, die Sendeeinrichtungen 7 - 10 an das Gegenseil 2 und die Empfangseinrichtungen 13 - 16 an das Zugseil 1 anzuschliessen. Schliesslich ist es auch denkbar, nur einen Teil der Sender an das Zugseil und andere Sender an das Gegenseil anzuschlie- ssen und die zugeordneten Empfangseinrichtungen dem entsprechend zum Teil mit dem Zugseil und zum andern Teil mit dem Gegenseil zu verbinden. Es ist damit die Möglichkeit einer Signalisierung in beiden Richtungen gegeben, so dass z. B. auch Kontrollbefehle über den gleichen Weg an die Gegenstelle vermittelt werden können.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Elektrische Anlage für Seilbahnen zur Steuerung und Signalgebung vom Seilbahnwagen aus durch Ströme unterschiedlicher (Schwingungs-oder Impuls-) Frequenz und durch Spannungsänderungen unter BenUtzung von Trag- und Zugseil zur Stromleitung, welche Seile an den Anschlussstellen in dem oder den Seilbahnwagen gegeneinander isoliert sind, dadurch gekennzeichnet, dass an einer Endstelle Sender (7-10) für die Steuer- und Signalströme bzw.
-spannungen an das Zugseil (1) oder Gegenseil (2) und in der andern Endstelle Empfänger (13 - 16) fUr diese Ströme oder Spannungen an das Gegenseil (2) oder Zugseil (1) angeschlossen sind und dass in einem Schaltpult des oder der Seilbahnwagen (5,6) zwischen Zug-und Gegenseil (l, 2) parallel geschaltete Stromzweige mit für die unterschiedlichen Frequenzen und Spannungen verschiedener Durchlässigkeit vorgesehen sind, wobei Sender (7 - 10) und Empfänger (13-16) über eine einzige, weitere Leitung verbunden sind, die vorteilhaft als Erdrückleitung (23) ausgebildet ist.