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Verfahren zum Zerteilen von Geweben und Gewebebahn zur Ausübung des Verfahrens
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Zerteilen von Geweben, insbesondere von
Gewebebahnen, die mindestens zum Teil aus thermoplastischen Kunststoffen bestehen.
Bisher konnten Kunststoffgewebe nur als abgepasste Stücke, z. B. als Matten od. dgl. gehandelt werden, da es unmöglich war, beim Zerteilen solcher Gewebe im Detailgeschäft ein Ausfransen an den Schnittenden zu verhindern.
Dies hat seinen Grund darin, dass Kunststofffäden eine relativ glatte Oberfläche besitzen und ausserdem das Bestreben haben, nach Verbiegen sich elastisch wieder in die Ausgangslage zurückzubewegen.
Um ein Ausfransen der Enden, beispielsweise von Matten, zu verhindern, hat man bei bekannten Kunststoffgeweben mit aus Textil bestehenden Kettfäden die Enden der Kette fabriksmässig verknüpft, so dass-wie bei bekannten Teppichen-Fransen gebildet werden.
Dies erfordert aber einen zusätzlichen Arbeitsaufwand und kann im Detailgeschäft nicht erfolgen. Ein Vernähen oder Verschweissen der Enden des Gewebes kann ebenfalls nur in der Fabrik erfolgen, da hiezu eigene Maschinen erforderlich sind.
Die Nachteile, die sich aus der Unmöglichkeit, Kunststoffgewebe auf einfache Weise einwandfrei zu zertrennen, ergeben, sind schwerwiegend. Um den Wünschen der Kunden entsprechen zu können, müsste entweder eine grosse Anzahl verschiedener Einzelstücke fabriksmässig hergestellt und von den Händlern auf Lager gehalten werden, oder es müsste das Ablängen auf Bestellung in der Fabrik erfolgen. Beides sind entscheidende Hindernisse bei der praktischen Anwendung der Kunststoffgewebe. Im Gegensatz dazu sind Gewebe aus Naturfasern, z. B. Sisal-oder Kokos-Läufer in Bahnen mit Längen von vielen Metern im Handel. Wünscht ein Kunde einen Läufer von einer bestimmten Länge, so schneidet der Verkäufer das gewünschte Stück von der Rolle ab. Die Enden werden später vor dem Gebrauch durch ein Band eingefasst.
Ein Ausfransen der Enden tritt bei diesen Geweben aus Textilfäden so nicht auf.
Das erfindungsgemässe Verfahren verhindert die genannten Nachteile beim Zerteilen von Kunststoffgeweben und besteht darin, dass min- destens auf einer Seite des Gewebes längs der beabsichtigten Trennungsstelle eine selbstklebende
Folie aufgeklebt und hierauf das Gewebe im
Bereich der Folie und samt dieser zerschnitten wird. Die aufgeklebte Folie bindet die Kett- und Schussfäden an der beabsichtigten Trenn- stelle. Diese werden daher auch nach dem Zer- schneiden festgehalten und können nicht aus- fransen. Nach dem Zerschneiden können die
Enden des Gewebes in an sich bei Textilgeweben bekannter Weise mittels eines Bandes einge- säumt werden. Durch das erfindungsgemässe
Verfahren wird es erstmals möglich, Kunst- stoffgewebe in langen Bahnen in den Handel zu bringen und diese genau so wie Gewebe aus Naturfasern in jede gewünschte Länge zu zerteilen.
Dies kann im Geschäft durch den Verkäufer ohne nennenswerten Zeitaufwand er- folgen.
Zur Ausübung des erfindungsgemässen Verfahrens ist an sich lediglich das Aufkleben der Folie auf einer Seite des Gewebes erforderlich.
Um die Bindung der Enden des Gewebes zu verbessern, ist es jedoch auch oft von Vorteil, wenn auf beiden Seiten des Gewebes im Bereich der beabsichtigten Trennungsstelle je eine Folie aufgebracht wird.
Das Verfahren nach der Erfindung eignet sich sowohl für Gewebe, die zur Gänze aus Kunststoffäden bestehen, als auch für solche, die lediglich teilweise Kunststoffäden beinhalten.
Beispielsweise können die Schussfäden aus Kunststoff, z. B. Streifen aus PVC mit einer Breite von etwa 20 mm und die Kettfäden aus Textil bestehen. Die selbstklebenden Folien können ebenfalls aus Kunststoff, z. B. aus PVC, sie können aber auch aus Papier oder Textil gefertigt sein. Die Folien können in vorteilhafter Weise in Form von Streifen, beispielsweise mit einer Breite von etwa 20 mm, verwendet werden.
Diese Streifen werden beispielsweise unmittelbar vor dem Zertrennen auf die gewünschte Trennungsstelle geklebt und das Gewebe sodann an dieser Stelle zerschnitten.
Es kann aber auch von Vorteil sein, wenn diese Streifen-nach einem weiteren Merkmal der Erfindung-schon in der Fabrik in bestimmten Ab- ständen, z. B. jeden Meter, auf das Gewebe aufgebracht werden. Die beim Zertrennen nicht
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die Teile 2'und 3'der selbstklebenden Streifen sowohl die Schussfäden 4 als auch die Kettfäden 5 binden. Diese werden daher beim Zertrennen des Gewebes sicher festgehalten und können nicht ausfransen.
Das Ausfransen der Gewebebahn 1 wird aber auch verhindert, wenn nur auf einer einzigen Seite des Gewebes ein Streifen, also entweder nur der Streifen 2 oder nur der Streifen 3 aufgeklebt wird. Die Schussfäden 4 können unter Umständen auch dadurch unmittelbar an der Schnittfläche genügend sicher festgehalten werden, während die Kettfäden nur auf der Seite, auf der der Streifen 2 bzw. 3 aufgeklebt ist, unmittelbar an der Schnittfläche festgehalten werden. Die Kettfäden, die an der Trennungsstelle auf der dem Streifen gegenüberliegenden Seite des Gewebes enden, werden infolge der Breite des Streifens in einem kleinen Abstand von der
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sie das Gewebe durchsetzen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Zerteilen von Geweben, insbesondere von Gewebebahnen, die mindestens zum Teil aus thermoplastischen Kunststoffen bestehen, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens auf einer Seite des Gewebes längs der beabsichtigten Trennungsstelle eine selbstklebende Folie aufgeklebt und hierauf das Gewebe im Bereich der Folie und samt dieser zerschnitten wird.