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Radgelenk für Kraftfahrzeuge
Die Erfindung bezieht sich auf Kugelgelenke, wie sie als Trag- und Führungsgelenke für die Vorderradaufhängung bzw. auch für Lenk- und Steuerungsgestänge benutzt werden. Es ist bekannt, die Kugelschalen derartiger Gelenke mit Kunststoffschalen auszukleiden ; hiebei werden vielfach Schalen benutzt, die in die entsprechende Metallschale oder in das Gehäuse eingegossen werden. Diese Art der Herstellung hat den Nachteil, dass die Fertigung umständlich ist und meist nur von Herstellern vorgenommen werden kann, die die Kunststoffverarbeitung betreiben.
Gemäss der Erfindung wird ein Radgelenk vorgeschlagen, bei dem auch eine Kunststoffschale verwendet wird, die in an sich bekannter Weise in das Gehäuse eingesetzt wird, als selbständiger Bauteil hergestellt werden kann und über die Mittelebene des Kugelkopfes hinaus verlängert ist. Durch diese an sich bekannte Ausbildung der Schale ist es möglich, die beim Fahren eines Kraftwagens auftretenden waagrechten Kräfte wesentlich besser als bisher aufzunehmen.
Um eine möglichst gute Anlage einer solchen Kunststoffschale an dem Kugelkopf zu erreichen, und um ein Festsitzen des Kugelzapfens zu vermeiden, werden die Schalen elastisch ausgebildet, u. zw. durch Anordnung von tiefen und/oder breiten Nuten oder aber durch die Anbringung von Schlitzen, die gleichzeitig mit Nuten an der Schale angebracht werden können. Diese Schlitze oder Nuten dienen gleichzeitig als Schmierkanäle. Um ein Verdrehen einer solchen Schale innerhalb des Gehäuses zu vermeiden, kann eine Zwischenscheibe vorgesehen werden, die durch Verzahnen mit dem äusseren Rand der Schale verbunden wird. Diese Zwischenscheibe kann durch die Verschlusskappe des Gehäuses festgeklemmt werden. Man kann aber auch in dem Gehäuse Zacken anbringen, die beim Eindrücken der Schale in den Kunststoff eindringen und hiedurch die Schale gegen Verdrehung sichern.
Auf der Zeichnung sind mehrere Ausführungsbeispiele von Radgelenken gemäss der Erfindung dargestellt, u. zw. zeigen Fig. 1 einen Längsschnitt durch ein Traggelenk, Fig. 2 die Ansicht des Zwischenringes, Fig. 3 die Innenansicht einer Schale, Fig. 4 einen Schnitt durch die Schale, Fig. 5 den Schnitt lurch eine abgeänderte Ausführungsform und Fig. 6 den Schnitt durch ein Führungsgelenk.
Das Radgelenk besteht in bekannter Weise aus einem Gehäuseteil l, in dem sich der Kugelzapfen 2 nit seinem Kugelkopf 3 befindet. Zwischen dem Kugelkopf 3 und dem Gehäuse 1 ist eine Kugelschale 4 aus Kunststoff eingesetzt. Gemäss Fig. 3 und 4 kann diese Kugelschale 4 mit breiten und tiefen Nuten 5 versehen werden, so dass an diesen Nuten nur noch eine schwache Wand 4a vorhanden ist. Hiedurch wird lie Kugelschale elastisch und umfasst den Kugelkopf 3 sehr gut ; der untere Rand 4b der Kugelschale ragt label cuber die Mitte des Kugelkopfes hinaus. Durch diese Ausbildung der Schale wird eine einwandfreie Aufnahme der auf das Gelenk wirkenden seitlichen Kräfte erzielt.
Während bei der Ausführung nach Fig. 3 und 4 der äussere Umriss der Schale auch kugelförmig ge- lalten ist, kann selbstverständlich das Gehäuse auch pyramidenförmig ausgebildet werden, so dass die Aussenfläche der Kugelschale gemäss Fig. 5 mit Pyramideoflächen 4c versehen wird. Bei dem Ausfühungsbeispiel nach dieser Figur ist die Schale mit Schlitzen 6 ausgerüstet, die innerhalb der Nuten 5 angebracht sein können. Durch diese Schlitze wird ebenfalls eine gute Federung der Kugelschale erreicht.
Bei einer solchen Kugelschale ist es notwendig, die Schale gegen Drehen zu sichern. Nach Fig. 1 md 2 ist zu diesem Zweck eine Zwischenscheibe 7 vorgesehen, die mit Aussparungen 7a ausgerüstet ist. n diese Aussparungen ragen entsprechende Zähne 4d der Schale 4 hinein. Die Scheibe 7 wird durch die
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Verschlusskappe 8 festgehalten, wobei beispielsweise das Gehäuse 1 mit einem Wulst la versehen werden kann, der nach dem Zusammenbau des Gelenkes nach innen umgelegt wird und die Verschlusskappe auf diese Weise festklemmt. Das Gelenk kann in bekannter Weise mit einer Gummistulpe 9 und mit einem Öler 10 versehen werden.
Die Fig. 6 zeigt ein in gleicher Weise aufgebautes Führungsgelenk, bei dem die eingesetzte Kunststoffscbale 4 über die Kugelkopfmitte hinausragt. Dieses Gelenk ist mit einer oberen Kugelschale 11 versehen, die auch aus Kunststoff bestehen kann, und die in bekannter Weise durch eine Feder 12 belastet ist. Um die Kugelschale gegen Drehen zu sichern, sind bei diesem Ausführungsbeispiel in dem Gehäuse 1 Zacken 13 angebracht, die beim Eindrücken der Kugelschale in den Kunststoff eindringen und die Schale festhalten. Selbstverständlich könnte diese Ausführung mit Zacken auch bei einem Traggelenk nach Fig. 1 angewandt werden ; ebenso wie eine Zwischenscheibe 7 bei entsprechender Ausbildung auch bei dem Führungsgelenk nach Fig. 6 zur Anwendung kommen könnte.