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Blende für photographische oder kinematographische Apparate
Die Erfindung bezieht sich auf eine Blende für photographische oder kinematographische Apparate mit zwei in parallelen Ebenen gegeneinander beweglichen Lamellen, die je einen Ausschnitt oder eine Öffnung aufweisen, welche zusammen die Blendenöffnung bilden.
Es sind aus zwei oder drei in parallelen Ebenen gegeneinander beweglichen, je einen Ausschnitt, eine Öffnung od. dgl. aufweisenden Lamellen bestehende Blenden für photographische Apparate bekannt, die über federbelastete Schnüre miteinander in Verbindung stehen und mittels eines elektrischen Drehspulgerätes gegeneinander verschoben werden können. Derartige Blenden, die von einem Be1ichtungsrner- ser gesteuert werden, haben sich nicht durchsetzen können, da die zur Verdrehung der Welle des Drehspulgerätes notwendige Kraft durch Ausnutzung des Photostromes des Belichtungsmessers nicht aufgebracht werden kann (deutsche Patentschriften Nr. 615177 und 743912).
Es sind auch aus zwei in parallelen Ebenen gegeneinander beweglichen, je einen Ausschnitt, eine Öffnung od. dgl. aufweisenden Lamellen bestehende Blenden bekannt, die durch einen Schwenkhebel oder in Führungen gleitende Stifte gegeneinander bewegbar sind (USA-Patentschriften Nr. 2, 046, 926 und 2, 127, 705). Soll die Lichtdurchtrittsfläche der Blende verdoppelt bzw. halbiert werden, dann legt der die entsprechende BlendengröBe zeigende oder steuernde Blndeneii. steller von Blendenzahl zu Blendenzahl einen unterschiedlichen Weg zuruck.
Derartige Blenden haben zwar gegenüber der bekannten Lochblende den Vorteil, dass die Blendendurchtrittsöffnung kontinuierlich verstellt werden kann, und gegen- über der bekannten Irisblende den Vorteil, dass sie wesentlich billiger zu fertigen sind, weisen jedoch den Nachteil auf, dass man sie dann nicht benutzen kann, wenn der Blendengrösseanzeiger oder Blenden- einsteller z. B. ein Blendenring, bei Veränderung der Blendengrösse um eine Blendenzahl, z. B. von 2,8 auf 4 oder von 8 auf 11, um einen konstanten Teilbetrag bewegt werden muss, wie dies z.
B. der Fall ist, wenn dem Blendeneinsteller eine Angaben über die möglichen Lichtverhältnisse enthaltende Skala zugeordnet ist, welche gegenüber mindestens einer weiteren Skala verstellbar ist, auf der Angaben über die Beleuchtung des Objektes bzw. die Objekthelligkeit vermerkt sind (USA-Patentschrift Nr. 883,607).
Weiterhin ist es bekannt, die Lamellen von Irisblenden so zu steuern, dass einer Verstellung des die Blendeneinstellung sichtbar machenden Zeigers um einen konstanten Teilbetrag, z. B. Weg oder Winke], eine Verdoppelung oder Halbierung der Lichtdurchtrittsfläche entspricht (deutsche Patentschrift Nr. 614425).
Derartige Blenden sind im Aufbau äusserst kompliziert, erfordern hohe Präzision und sind dadurch unverhältnismässig teuer.
Bekannt ist ferner die Linearisierung der Anzeige eines Blendeneinstellungsanzeigers über ein zwi- schen einer Blendeneinstellscheibe und den Zeiger vorgesehenen Kurvengetriebe. Es wird jedoch dabei Lediglich die Anzeige des Blendenwertes und nicht die Blendenverstellung selbst linearisiert.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Blendensteuerung zur Verfügung zu stellen, die von len Vorteilen der vorstehend zitierten Blenden Gebrauch macht, aber die Nachteile derselben vermeiiet.
Ausgegangen wird von den bekannten Blenden, die aus zwei in parallelen Ebenen gegeneinander beweglichen, je einen Ausschnitt, eine Öffnung od. dgl. aufweisenden Lamellen bestehen. Um zu errei- : hen, dass bei Verstellung des Blendeneinstellers, z. B. des Blendenringes, um jeweils einen konstanten reilbetrag, z.
B. einen gleichbleibenden Winkel oder eine gleichbleibende Strecke, eine Veränderung ier Blendenöffnung auf den doppelten bzw. halben Betrag der Lichtdurchtrittsfläche bewirkt wird, wird
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erfindungsgemäss vorgeschlagen, dass die Lamellen, um eine gemeinsame innerhalb des Kameragehäuses angeordnete Achse schwenkbar gelagert sind und unter der Wirkung von in gleicher Richtung auf sie einwirkenden Federn stehen, dass die Lamellen kurvenförmig Kanten oder Flächen aufweisen, welche an einem mit einem Blendeneinsteller verbundenen Steueransatz anliegen und dass durch die sich ändernde
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Zweckmässig ist die Ausbildung derart, dass die Lamellen unter Wirkung einer Feder stehen, deren Enden an je einer Lamelle angreifen und deren Mittelteil einen Festpunkt, beispielsweise einen Stift, eine Rolle od. dgl. umfasst.
Vorteilhaft ist es, wenn jede Lamelle mindestens zwei Ausschnitte aufweist und je einen Ausschnitt einer Lamelle mit einem korrespondierenden Ausschnitt der andern Lamelle je einem optischen System zugeordnet ist.
. Vorteilhaft sind dabei beiAnordnungcnvon mehreren Ausschnitten an jeder Lamelle, zwei ko. respon- dierende Ausschnitte beider Lamellen einem elektrischen Belichtungsmesser zugeordnet.
AusfUhrungsbeispiele der Erfindung werden an Hand der Zeichnungen schematisch erläutert. Es zeigen :
Fig. 1 eine Aufsicht auf zwei um eine gemeinsame Achse verschwenkbare, Öffnungen aufweisende Lamellen, die unter Wirkung einer Feder stehen und durch ein Steuerglied beeinflussbar sind, Fig. 2 einen Schnitt durch das Objektiv einer Kamera und die das-Objektiv tragende Gehäusewand, den nach Fig. 1 gestaltete Lamellen zugeordnet sind, Fig. 3 ein dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 ähnliches Ausfüh- rungsbeispiel, Fig. 4 einen Schnitt durch ein Objektiv und die es tragende Gehäusewand mit zwei Lamellen nach Fig. 3, die innerhalb des Objektives angeordnet sind, Fig. 5 eine Aufsicht auf eines der beiden Blendenelemente mit Konstruktionslinien zur Herstellung der Gestalt der Kante, an der der Steueransatz anliegt.
Die Blende wird gebildet aus zwei um eine gemeinsame Achse 1 schwenkbaren Elementen 2, 3, die je eine Öffnung od. dgl. 4, 5 aufweisen, deren Kanten 6, 7 symmetrisch zur Achse 8 des Objektivs 9 verlaufen, u. zw. gleichgültig, welche Blendendurchtrittsäffnuna vorhanden ist. Die beiden Lamellen 2, 3 stehen unter Wirkung einer Feder 10, deren Enden in Öffnungen od. dgl. 11 bzw. 12 festgelegt sind und deren Mittelteil um einen am Gehäuse feststehenden Stift 13, eine Rolle od. dgl. herumgelegt ist. Auf Kanten, Flächen od. dgl. 14, 15 der Elemente 2, 3 wirkt ein mit dem Blendenring od. dgl. in Verbindung stehender Steueransatz 16 ein, das im Sinne des Pfeiles 17 verstellbar geführt ist.
Je nachdem, ob die Abstände zwischen den beispielsweise auf einer der Gehäusewände markierten Blendenzahlen gleich oder ungleich sind, werden die Kanten 14, 15 verschiedenartig gestaltet. Im Ausführungsbeispiel ist angenommen, dass der Verstellung des Steueransatzes 16 um einen bestimmten, stets gleichbleibenden Betrag eine Halbierung bzw. Verdoppelung der zwischen den Kanten 6, 7 gebildeten Fläche entspricht.
Die Lamellen können, wie in Fig. 2 gezeigt, hinter dem Objektiv 9, d. h. zwischen diesem und dem zu belichtenden Film 18 angeordnet sein oder, wie in den Ausführungsbeispielen nach den Fig. 3 und 4
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Elemente stehen auch in diesem Fall unter Wirkung einer Feder 10', deren Enden in Öffnungen 11'bzw. 12'einfassen und deren Mittelteil einen Stift od. dgl. 13'umschlingt. Die Öffnungen 4', 5'entsprechen den Öffnungen 4, 5. Bewegt man den Steueransatz 16'in gleicher Weise wie denSteueransatz 16, so werden die Lamellen 2', 3' um eine gemeinsame Achse l'entgegen bzw. im Sinne der Wirkung der Feder 10'verschwenkt. Zur Führung der Steueransätze 16, 16' sind zweckmässigerweise in der vorderen Gehäusewand je ein Führungsschlitz vorgesehen, die nicht dargestellt sind.
Wenn man gleichzeitig die Blenden zweier oder mehrerer optischer Systeme steuern will, kann man dies in einfachster Weise dadurch erreichen, dass man an jedem der beiden Lamellen der Zahl der vorhandenen optischen Systeme entsprechende Ausschnitte, Öffnungen od. dgl. vorsieht. Bei Anordnung von mehreren Ausschnitten an jeder Lamelle sind zwei korrespondierende Ausschnitte beider Lamellen einem elektrischen Belichtungsmesser so zugeordnet, dass bei Verstellung der Lamellen auch der Lichteintritt zur Fotozelle des Belichtungsmessers verändert wird.
Um die Herstellung der Kanten 14, 15 der BJendenlamellen 2, 3 zu erläutern, wird auf Fig. 5 verwiesen. In dieser Zeichnung ist lediglich die Lamelle 2 vergrössert dargestellt. Die gemeinsame Drehachse der beiden Blendenlamellen ist wie in den andern Ausführungsbeispielen mit 1 bezeichnet, der Ausschnitt mit 4, die optische Achse mit 8, die die Lichtdurchtrittsfläche begrenzenden Kanten des Ausschnittes 4 mit 6, der Schnittpunkt der Kanten 6 mit E, die an dem Steueransatz 16 anliegende Kante mit 14, der
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Kreisbogen, der durch die optische Achse 8 und den Schnittpunkt E der Kanten 6 hindurchgeht, mit dem Radius R.
Bewegt sich der die Lamellen steuernde Steueransatz 16 auf einem Kreisbogen s um die optische Achse 8 des Objektivs 9, wie dies der Fall ist, wenn dieser Steueransatz mit dem Blendenring in starrer Verbindung steht, dann lässt sich die Form der Kante 14 bzw. einer entsprechenden Fläche des Elementes 2, an der der Steueransatz 16 währena seiner Schwenkbewegung anliegt, sehr einfach festlegen, wenn man folgendes beachtet :
Man wählt den Abstand der Schwenkachse 1 der Lamellen 2, 3 von der Objektivachse 8 : Radius R.
Der Radius s des Kreisbogens, auf dem sich der die beiden Lamellen 2,3 steuernde Ansatz 16 bewegt, wird ebenfalls frei gewählt, u. zw. zweckmässigerweise so, dass er kleiner ist als der Abstand der gemeinsamen Schwenkachse 1 der Lamellen von der Achse 8 des Objektivs. Jede Lamelle wird beispielsweise mit einer Öffnung versehen, die im wesentlichen'lUS einem konzentrisch zur Objektivachse verlaufenden Kreisbogen aesteht, der durch einen Ausschnitt vergrössert ist, welcher durch wei an den Kreis gelegte, sich unter einem Winkel von 900 schneidende Tangenten, die den Kanten 6 bzw. 7 entsprechen, begrenzt wird, wobei der Schnittpunkt der Tangenten auf einem Kreisbogen m liegt, der durch die Achse 8 des Objektivs hindurchgeht.
Nun legt man auf diesem Kreisbogen die Schwerpunkte M,M,M, M4 usw,der den einzelnen Blendenöffnungen entsprechenden Lichtdurchtrittsflächen fest, Der Flächenschwerpunkt der Lichtdurchtrittsfläche bei voll geöftneter Blende deckt sich mit der optischen Achse 8. Der Flächenschwerpunkt der nächstkleineren Blendenöffnung ist mit Mt bezeichnet. Die Punkte M-M usw. entsprechen den Schwerpunkten der Lichtdurchtrittsflächen, die den nächstfolgenden Blendenöffnungen entsprechen.
Nimmt man einmal an, dass ein Objektiv der Lichtstärke 1 : 2 vorliegt, so liegt die in den beiden Blendenlamellen vorgesehene Öffnung der Grösse nach fest. Die Lichtdurchtrittsfläche der nächsten Blendenzahl 2, 8 ist halb so gross wie die Lichtdurchtrittsfläche bei voll geöffneter Blende. Entsprechendes gilt für die Lichtdurchtrittsflächen der nachfolgenden Blenden 4 ; 5, 6 ; 8 usw. In dem angenommenen Fall sind nur die Schwerpunkte der Lichtdurchtrittsflächen markiert, die den Blendenzahlen 2 - 8 entsprechen.
Die Lage der einzelnen Schwerpunkte ergibt sich entsprechend den beiden einander zugeordneten Blendenelementen entsprechend der jeweils eingestellten Blendenöffnung.
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Abstand haben, wobei jeder der Punkte S einer bestimmten Blendenzahl entspricht, und schlägt man um die Flächenschwerpunkte M1,M2,M3,M4 usw. je einen Kreis mit dem Radius r, der dem Abstand der Objektivachse 8 von der Achse des Steueransatzes 16 entspricht, so schneiden sich diese Kreise in Punkten K,K,K, K. usw. mit Kreisen, die um die gemeinsame Schwenkachse l der Lamellen gezogen wurden, welche durch die Punkte S,S,S,,S usw. hindurchgehen, die auf dem Kreisbogen s festgelegt sind, auf dem sich die Achse des Steuergliedes 16 bewegt.
Die Verbindung dieser Punkte K legt die Krümmung der strichpunktierten Linie L fest, längs der sich die Achse des Steueransatzes 16 in bezug auf die zugeordnete Blendenlamelle 2 bewegt. Entsprechend dem Durchmesser des Steuergliedes ergibt sich damit automatisch die Gestalt der Kante 14. Entsprechendesergibtsich bei der Konstruktion der Kante 15 der Lamelle 3.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Blende für photographische oder kinematographische Apparate mit zwei in parallelen Ebenen gegeneinander beweglichen Lamellen, die je einen Ausschnitt oder eine Öffnung aufweisen, welche zusammen die Blendenöffnung bilden, dadurch gekennzeichnet, dass die Lamellen (2,3) um eine gemeinsame innerhalb des Kameragehäuses angeordnete Achse (1) schwenkbar gelagert sind und unter der Wirmng von in gleicher Richtung auf sie einwirkenden Federn (10) stehen, dass die Lamellen kurvenförmige Kanten oder Flächen (14, 15) aufweisen, welche an einem mit einem Blendeneinsteller verbundenen iteueransatz (16)
anliegen und dass durch die sich ändernde Übersetzung des Kurvengetriebes bei eininder gleichen Verstellwegen des Steueransatzes benachbarten Einstellungen des Blendeneinstellers halbe ader doppelte Werte der Blendenfläche zugeordnet sind.