AT206552B - Zusatzmittel für das zur Aufnahme von versprühten organischen Flüssigkeiten dienende Wasser - Google Patents

Zusatzmittel für das zur Aufnahme von versprühten organischen Flüssigkeiten dienende Wasser

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   Zusatzmittel für das zur Aufnahme von versprühten organischen Flüssigkeiten dienende Wasser 
In manchen Industrieanlagen werden organische Flüssigkeiten fein versprüht und es lässt sich nicht vermeiden, dass ein gewisser Teil solcher Sprühnebel nicht dem Bestimmungsort zugeführt werden kann, sondern sich in grösseren oder kleineren Arbeitsräumen verteilt, wo er jedoch   nach Möglichkeit   rasch und gründlich entfernt werden sollte. Ein typisches Beispiel für derartige Verhältnisse bilden die bekannten Farbspritzanlagen, insbesondere die Lackspritzkabinen. 



   In den gewöhnlichen Lackspritzkabinen werden die überaus feinen   Fprb-oder Lackpartikel'-hen,   welche neben den zu spritzenden Gegenständen durchtreten, mit Hilfe von Spezialfiltern, die meistens aus Holzwolle bestehen, aufgefangen. Mit. dem   Aurkommen der qualitativ höher siehenden Kunstharzlacke,   die meistens hochentflammbare Lösungsmittel enthalten, ging man dazu über, Lackspritzkabinen herzustellen, in denen die anfallenden feinen Lackpartikelchen durch Wasserschleier und speziell konstruierte Farbnebelauswaschteile aufgenommen werden. 



   Der Ersatz der Trockenfilter der Ventilation durch Wasserschleier und Farbnebelauswaschung zeigt bedeutende Vorteile,   u. zw. :   a) Beschränkung der Feuergefahr auf ein Minimum ; b) durch die Farbnebelauswaschung werden die lästigen und gesundheitsschädlichen Farbnebel absorbiert, so dass sie sich nicht anreichern können ; c) billigerer Betrieb, da das Auswechseln der Trockenfilter entfällt. d) Geringere Unterhaltskosten, da die Beschmutzung der Kabine und vor allem   des Ventilatioi1Ssystems   auf ein Minimum beschränkt wird. e) Sauberes Arbeiten. 



   Bei gewissen Lackarten zeigt es sich nun aber, dass die im Umlaufbad abgeschiedenen   Lackteilchel1.   sich zusammenballen und sich diese noch stark klebrigen Partikel an den Apparatewänden, und im Wasserzirkulations-und Ventilationssystem ablagern, so dass innerhalb kurzer Zeit schon Störungen auftreten, die eine Stillegung und Überholung der Kabine erfordern. 



   Um diesen Schwierigkeiten zu begegnen, wurde auch schon ein Auskleiden der Kabine mit einem Siliconfilm empfohlen, der bei Lackablagerung leicht entfernt werden kann. Dieses Verfahren löst aber nicht das Problem der   Lackablagerung   in den Rohrsystemen des Wasserumlaufes und der Ventilation. 



   Nach einem nicht zum Stande der Technik gehörigen Vorschlag werden den Spülbädern von Spritzkabinen als Lackausscheidungsmittel leicht wasserlösliche Neutralsalze, insbesondere solche mit mehrwertigen Anionen bzw. Kationen zugegeben. Weiterhin werden in der deutschen Patentschrift Nr. 836759 Reaktionsprodukte von Stärke, Formaldehyd und einem Alkalihydroxyd als Zusatzmittel für   Spül- oder   Niederschlagswasser bei Farbspritzkabinen empfohlen. 



   Der Zweck dieser bekannten Verfahren besteht in der Rückgewinnung der versprühten Lacke und Farben, wobei die Lacke sofort beim Eintritt in das Wasser koaguliert werden sollen. Wo eine Rückgewinnung nicht möglich ist, beispielsweise weil mit dem gleichen Lack nur verhältnismässig kurze Zeit gearbeitet wird, oder wo sie sich aus andern Gründen nicht lohnt, bedeutet jedoch die sofortige Abscheidung des Lackes im Sprühwasser nur eine Erschwerung des Arbeitens, welche möglichst vermieden werden sollte. 



  Hiezu leistet die vorliegende Erfindung gute Dienste. 



   Es wurde nämlich gefunden, dass bei der Aufnahme von versprühten organischen Flüssigkeiten durch 

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 Wasseroberflächen in Lackspritzkabinen eine wertvolle Verbesserung erzielt werden kann, wenn das zur Aufnahme der organischen Flüssigkeiten bestimmte Wasser Celluloseäther enthält. 



   Als besonders zweckmässig haben sich Methyl-,   Äthyl-oder Oxyäthylcellulose   und insbesondere   Carboxyalky1cellulosen   mit niedrigmolekularen Alkylcarbonsäuregruppen erwiesen, wie z. B. Carboxy- äthylcellulosen oder   Carboxymethylcellulosen,   welche soviel verätherte Gruppen enthalten, dass die Cellulose in Wasser löslich wird, d. h. in welchen etwa 10-60% der Oxygruppen   veräthert   sind 
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 werden. Weiterhin besteht die Möglichkeit, dem Wasser noch andere Stoffe zuzusetzen, beispielsweise anorganische, alkalisch wirkende Verbindungen, z. B. Alkaliphosphate, und unter den alkalisch wirkenden Verbindungen leisten vor allem diejenigen gute Dienste, welche, wie die Alkalisilikate, als Schutzkolloide wirken. 



   Weiterhin ist es in der Regel vorteilhaft, dem Wasser noch ein Dispergiermittel zuzusetzen. Es kennen nichtionogene oder ionenaktive Dispergiermittel verwendet werden. Als nichtionogene Dispergiermittel kommen vorzugsweise Äthylenoxydanlagerungsprodukte in Betracht, z. B. solche von   höhermoleku-   laren Alkoholen oder p-Oxalkylbenzolen. Unter den ionogenen Dispergiermitteln sind die bekannten Alkylsulfate oder Alkylsulfonate, die Alkalisalze der Sulfonsäuren der   2-Alkyl-N-benzyl-benzimidazole   mit höhermolekularem Alkylrest, sowie die Salze aus tertiären alicyclischen Aminen und   höhermoleku-   laren Fettsäuren zu erwähnen. 



   Wo nötig, kann das Schäumen des Spülwassers durch Antischaummittel leicht verhindert oder doch auf ein erträgliches Mass vermindert werden. Hiezu können die üblichen Mittel, z. B. aliphatische Alkohole, wie Octanol, verwendet werden. In manchen Fällen leistet Petroleum, allein oder zusammen mit einem andern Antischaummittel, gute Dienste. 



   Die Menge des dem Wasser zuzusetzenden   Cellulosethers,   sowie der gegebenenfalls in Betracht kommenden weiteren Zusätze kann in weiten Grenzen schwanken. Je nachdem, ob von dem Wasser in der Zeiteinheit viel oder wenig organische Flüssigkeit aufgenommen werden muss, ob das Wasser für längere Zeit brauchbar bleiben soll oder oft erneuert wird, ob die aufzunehmende Flüssigkeit zum raschen   Koagu-   lieren und/oder zum Verunreinigen der Anlage neigt, und ob ein Nachsetzen von Celluloseäthern während des Betriebes vorgesehen ist, kann man von diesem mehr oder weniger verwenden, wobei für die Dosierung neben einer möglichst guten Wirksamkeit auch die Wirtschaftlichkeit massgebend ist. 



   Wie schon angedeutet, empfiehlt sich in manchen Fällen einNachsatz an Celluloseäthern und allfälligen weiteren Zusätzen zu den Spülwässern, wobei die nachträglich zuzusetzenden Mengen selbstverständlich im Verhältnis zur ersten Beigabe verhältnismässig klein sein können. 



   Mit Hilfe der vorliegenden Verbesserung ist es möglich, das zur Aufnahme der organischen Flüssigkeit bestimmte Wasser während längerer Zeit im Gebrauch zu halten, ohne dass   übermässige   Mengen organischer Stoffe sich im Zirkulationssystem oder der Ventilation niederschlagen oder das Vorratsgefäss für das Wasser verunreinigen. Ebenso werden Lackabscheidungen auf der Wasserschleierwand unterbunden, da die feinen Teilchen der organischen Stoffe, wahrscheinlich zufolge der verstärkten Oberflächenspannung des Wassers, den Wasserschleier nicht mehr durchdringen und sich an der Rückwand festsetzen können, und diese bleibt, im Gegensatz zum Arbeiten mit Wasser allein, während langer Zeit frei von Niederschlägen. 



  Dadurch wird ein störungsfreies Arbeiten ohne Unterbrechung durch Reinigung oder Ersatz des Umlaufwassers für längere Zeit gewährleistet. 



   Es hat sich ferner gezeigt, dass, wenn schliesslich die vom Wasser aufgenommene organische Substanz sich wieder abzuscheiden beginnt, dies vor allem an den Stellen geschieht, wo das Wasser praktisch still steht, also im Vorratsgefäss für das Wasser. Hier ist es aber verhältnismässig einfach, die angesammelte organische Substanz, die sich entweder am Boden des Gefässes befindet oder auf dem Wasser schwimmt, von Zeit zu Zeit zu entfernen. 



   In den nachfolgenden Beispielen bedeuten die Teile Gewichtsteile und die Prozente Gewichtsprozente. 



     Beispiel l :   Dem Wasser, das in die Spülvorrichtung üblicher Bauart mit Wandberieselung einer Farbspritzkabine eingefüllt wird, werden 0, 5% des Natriumsalzes einer höher verätherten Carboxymethylcellulose,   0, 05-0, 1%   einer etwa   25% eigen   Lösung des Einwirkungsproduktes von 8 Mol Äthylenoxyd auf 1 Mol   p-Tertiäroctylphenol   und gewünschtenfalls 0,   050/0   eines   Schaumverhütungsmittels   zugefügt.

   Nach je 8 Stunden Arbeitszeit werden wieder   0, 015%   des Salzes der Carboxymethylcellulose und   0, 01% des   Äthylenoxydkondensationsproduktes hinzugefügt.   Solen   das Sprühwasser trotz des Zusatzes des Schaumbekämpfungsmittels zu stark schäumt, kann das Schaumvolumen mit Hilfe von Petroleum auf ein zulässiges Mass herabgesetzt werden. 

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   Auf diese Weise gelingt es, Spritzkabinen während längerer Zeit gebrauchsfähig zu erhalten, ohne dass übermässige Mengen Lackteilchen sich im Zirkulationssystem des Wasserumlaufes oder der Ventilation niederschlagen oder sich am Grunde des Vorratsgefässes für das Wasser ansammeln. 



   Beispiel 2 : Dem Sprühwasser einer   Lackspritzkabine werden auf1000 Teile Wasser 5 Teile Na-   triumsalz einer höher verätherten Carboxymethylcellulose, 2 Teile   22% igue   Natriumsilikatlösung und 0, 1 Teil   Dimethylcyclohexylarninooleat zugesetzt. Der   tägliche Nachsatz (nach 8 Stunden Betriebsdauer) beträgt 0, 5 Teile Natriumsalz der Carboxymethylcellulose, 0, 05 Teile   Natriumsilikatlösung', 0, 7   Teile Dimethylcyclohexylaminooleat. 



   Das   Spülbad   dieser Zusammensetzung ist auch gegen stark schmierende und verunreinigende Lacke wie Asphalt,   Russ- oder   gewisse Kunstharzlacke sehr gut und während langer Zeit wirksam. Das Schäumen kann auch hier durch Zusatz von Petroleum bekämpft werden. Die Ausscheidung von Lacküberschüssen findet vor allem im Vorratsgefäss, in der Regel auf der Oberfläche des Wassers statt, so dass der abgeschiedene Lack ohne grosse Mühe von Zeit zu Zeit entfernt werden kann. Wie sich gezeigt hat, ist ein derartiges Bad auch unter strenger Beanspruchung lange Zeit ohne Störung wirksam und erst nach Monaten muss es erneuert werden. 



   Beispiel 3 : Dem Sprühwasser einer Lackspritzkabine werden auf 1000 Teile Wasser 10 Teile Methylcellulose, 1 Teil Dimethylcyclohexylaminooleat und 0,5 Teile eines Einwirkungsproduktes von 8 Mol Äthylenoxyd auf 1 Mol p-tert. Octylphenol zugesetzt. Mit dieser Lösung wird die gleiche Wirkung erzielt wie mit der im Beispiel 1 beschriebenen. 



   Beispiel 4 : 2, 5 Teile Oxyäthylcellulose werden in 1000 Teilen Wasser gelöst und der Lösung 1 Teil   22gorge   Natriumsilikatlösung und 1 Teil Dimethylcyclohexylaminooleat zugesetzt. Ein Sprühbad dieser Zusammensetzung zeigt die im Beispiel 1 beschriebene Wirkung. 



    PATENTANSPRÜCHE :    
1. Zusatzmittel für das zur Aufnahme von versprühten organischen Flüssigkeiten in Lackspritzkabinen dienende Wasser, dadurch gekennzeichnet, dass es aus Celluloseäther besteht.

Claims (1)

  1. 2. Zusatzmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man Carboxyalkylcellulosen verwendet.
    3. Zusatzmittel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass man Alkalisalze höherverätherter Carboxyalkylcellulosen verwendet.
    4. Zusatzmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich ein Alkalisilikat verwendet wird.
    5. Zusatzmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass noch mindestens ein Dispergiermittel verwendet wird.
    6. Zusatzmittel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass man ein ionenaktives Dispergiermittel, z. B. ein Salz eines tertiären alicyclischen Amins und einer höhermolekularen Fettsäure, verwendet.
    7. Zusatzmittel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass man ein nichtionogenes Dispergiermittel, vorzugsweise ein Polyglykolätherderivat, verwendet.
AT367658A 1957-05-24 1958-05-23 Zusatzmittel für das zur Aufnahme von versprühten organischen Flüssigkeiten dienende Wasser AT206552B (de)

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