<Desc/Clms Page number 1>
Anlage zum Verarbeiten von Rohtabak zu Zigarreneinlagetabak
Bei der Verarbeitung von Rohtabak zu einlagefähigem Zigarrentabak'müssen zur Vermeidung von Kurztabak zunächst die Tabakbündel in einen lösbaren Zustand übergeführt werden. Zu diesem Zweck wurden bisher die Bündel in einer Feuchtvorrichtung mit Dampf befeuchtet und anschliessend auf ein Löseband gebracht, auf dem sie-meist von Hand - gelöst wurden. Zum weiteren Geschmeidigmachen, insbesondere für den nachfolgenden Entrippungsvorgang, wurden gelöste Bündel anschliessend nochmals gefeuchtet, was durch Benetzen der Blattoberflächen mit Wasser, u. zw. zumeist in einer tunnelartigen Feuchtvorrichtung oder in umlaufenden Fsuchttrommeln vorgenommen wurde.
Dann wurden die Blätter zu einem besonderen Konditionierungsraum transportiert, dort zum Ausgleich des unterschiedlichen Feuchtigkeitsgehaltes gestapelt und etwa 4-7 Stunden, je nach Sorte des Tabaks auf Stapel gehalten.
Abgesehen von der Inanspruchnahme ausgedehnter Räumlichkeiten, zusätzlicher Arbeitskräfte und Transportmittel besteht ein wesentlicher Nachteil derartiger Verfahren darin, dass es nicht möglich war, eine kontinuierliche Verarbeitung des Tabaks vom Rohzustand in den einlagefähigen Zustand zu erreichen.
Man war daher bestrebt, den Konditionierungsraum aus dem Verarbeitungsprozess auszuschalten. In einem Fall wurde schon eine Vorrichtung vorgeschlagen, durch welche die Zeitdauer des Feuchtigkeitausgleiches dadurch verkürzt werden soUte, dass bei Fortfall des Konditionierungsraumes unter Wärmeeinwirkung die befeuchteten Tabakblätter einem weiteren Feuchtprozess ausgesetzt wurden. Auch hier wurden keine befriedigenden Ergebnisse erzielt, da die durch den zusätzlichen Befeuchtungsprozess gewonnene Zeit bei dem nach dem Entrippungsvorgang stattfindenden Trockenvorgang infolge der erhöht aufgenommenen Feuchtigkeit durch eine längere Trockenzeit wieder verloren geht, wenn man den für die Weiterbehandlung des Tabaks erwünschten Feuchtigkeitsgehalt erreichen will.
Die Erfindung vermeidet nun diese Nachteile dadurch, dass sie eine Anlage zum Verarbeiten von Rohtabak zu Zigarreneinlagetabak im Fliessverfahren unter. Verwendung an sich bekannter Feuchter, Entrippungsvorrichtimgen usw. schafft, deren Kennzeichen darin besteht, dass zwischen den an der Eingangsseite der Anlage vorgesehenen Vakuumfeuchtern und den ersten Entrippungsvorrichtungen Dampfdurch- laufbefeuchtu (Dampfbandfeuchter) und gegebenenfalls auch zwischen denentrippungsvorrichtungenselbst derartige Feuchter als Nachfeuchter eingeschaltet sind.
Die Kombination von Vakuumfeuchter und Dampffeuchter, die hiebei das Wesentliche darstellt, ergibt vor allem folgende überraschende Wirkungen : a) Die Zeit zum nachträglichen Trocknen des Tabaks (meist unter Verwendung eines Bandtrockners) wird derart herabgesetzt, dass die Leistung des Trockners wesentlich vergrössert wird. b) Der Tabak ist erheblich fUl1kräftiger als bei der bekannten Art der Aufbereitung.
Diese Wirkungen dürften hauptsächlich darauf zurückzuführen sein, dass das Endprodukt des Vakuumfeuchters eine überraschende Eignung zur Weiterverarbeitung in dem Dampffeuchter hat, wobei ein Tabakausgangsprodukt gewonnen wird, das gerade die zum Entiippen notwendige Feuchtigkeit und die notwendige Schmiegsamkeit besitzt.
Die bekannte Tabakaufbereitung zum Entrippen von Blattabak mit Wasser und einer Kombination von Wassernebel und Dampf hat zur Folge, dass der Tabak weit mehr Feuchtigkeit aufnimmt als zum Entrippen notwendig ist, sogar in Form von nicht mit dem Tabak gebundenen Wasserteilchen. Daher muss bei den
<Desc/Clms Page number 2>
bekannten Anlagen diese an sich zum Entrippen nicht notwendige Feuchtigkeit zusätzlich entzogen werden, und wahrscheinlich ist die Überfeuchtung des Tabaks auch die Ursache für seine schlechte Füllkraft.
Die dem Vakuum - und Dampffeuchter nachfolgende Anordnung von mehreren Entrippmaschinen ist an sich bekannt. Da jedoch bei der erfindungsgemässen Aufbereitung des Tabaks zum Entrippen das Tabakgut nur die unbedingt notwendige Feuchtigkeit hat, können zwischen denEntrippmaschinen weitere Dampffeuchter angeordnet sein. Dadurch wird erreicht, dass dem Tabakgut die in der Entrippmaschine abgegebene Feuchtigkeit wieder zugeführt wird.
In der nachfolgenden Beschreibung wird die Erfindung an Hand der das Ausführungsbeispiel einer Anlage darstellenden Zeichnung noch näher erläutert. Dabei zeigen in der Zeichnung Fig. l eine schematische Draufsicht und Fig. 2 eine Seitenansicht auf die Einzelvorrichtungen der Anlage, wobei der Bandtrockner und die Entstaubungsanlage weggelassen sind.
Die Tabakbündel erhalten in den Vakuumfeuchtern 1 die zum Lösen des Ballens notwendige Feuchtigkeit. Auf den anschliessend vorgesehenen Transportvorrichtungen la werden die Tabakballen von der äusseren Hülle befreit und über einen Durchlauf-Dampffeuchter 2 gefördert, welcher den nunmehr vorhandenen Tabakbündel die für das Entrippen notwendige Feuchtigkeit mitteilt. Dann gelangt der so gefeuchter Blatt-Tabak zu den Entrippmaschinen 3, um von da auf noch zu beschreibende Weise weitergefördert zu werden.
Die entrippten Blätter aus den Entrippmaschinen 3,5 und 7 werden mit Transportbändern 8 zu den Einfalldüsen 9 der pneumatischen Förderleitungen 10, von diesen weiter zu der Zellradschleuse 11 gefördert, welche die Blätter an den \usfahrteil 12a einer Langmischanlage 12 abgibt, in welcher die grössenordnungsmässig in verschiedenen Komponenten anfallenden Tabakblätter gemischt werden. Anschliessend werden die Blätter über die Einfalldüsen 13 von der pneumatischen Förderleitung 13a zur nochmaligen intensivenMischung an denAuflockerungsturn 13b und schliesslich durch die Förderleitung 13c an die Zellradschleuse 13d abgegeben, die den Einlagetabak auf den Bandtrockner 14 ausschleust.
Nach Durchlaufen dieses Bandtrockners 14 weist das Einlagetabakgut die erforderliche Feuchtigkeit auf und wird mittels eines Transportbandes 15 zu dergewünschtenEntnahmestelle transportiert. 16 sind Staubabsaugleitungen, die an den erforderlichen Stellen der einzelnen Vorrichtungen angeschlossen sind.
16a zeigt schematisch die zu den einzelnen Staubabsaugleitungen gehörigen Ventilatoren mit Filtern.
Gegebenenfalls können, wie schon eingangs erwähnt, auch zwischen den Entrippmaschinen selbst Durchlauf-Dampffeuchter als Nachfeuchter eingeschaltet werden. So ist z. B. nach der Entrippmaschine 3 ein Nachfeuchter 4 vorgesehen.
Der besondere Vorteil der Anlage nach der Erfindung liegt darin, dass infolge der kontinuierlichen, stufenweisen und gegeneinander abgestimmten Prozesse für die Verarbeitung des Tabaks wünschenswerte Weise weniger Feuchtigkeit benötigt wird, als dies bei früheren bekannten Anlagen notwendig war. Auch braucht dem Tabak nicht mehr so viel Feuchtigkeit entzogen zu werden, wie das bisher notwendig war, wodurch die Leistung des Bandtrockners 14 um fast 100 % gegenüber den bekannten Verarbeitungsanlagen gesteigert werden kann. Es hat sich weiterhin herausgestellt, dass der in der erfindungsgemässen Anlage erhaltene Einlagetabak wesentlich füllkräftiger ist als der in bekannten Anlagen hergestellte.