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Weichenstellvorrichtung
Gegenstand des Stammpatentes Nr. 182. 407 ist eine Weichenstellvorrichtung insbesondere für Rillenschienenweichen mit Federzungen, bei der Antrieb und die Fixierung der Weichenzungen in ihren Enlagen durch einen Kipphebel erfolgt und die dadurch gekennzeichnet ist, dass der Kipphebel mit einem vorzugsweise nachgiebigen Zugglied verbunden ist, derart, dass der Kipphebel durch Verstellung des nicht mit dem Kipphebel verbundenen Endes des Zuggliedes verschwenkbar ist. Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist das nicht mit dem Kipphebel verbundene Ende des elastischen Zugggliedes vom beweglichen Ende eines verschwenkbaren Stellhebels geführt.
Diese Weichenstellvorrichtung hat den Vorteil, dass Halbstellungen der Weichenzungen, dit beispielsweise durch Befahren in Spitzenrichtung entstehen können, vermieden werden. Die Weiche ist ausschliesslich durch ihre Stellvorrichtung zu betätigen und nicht von den Weichenzungen aus, z. B. mit Hilfe von Weichenkrücken beeinflussbar.
Die vorliegende Erfindung ist eine Weiterbildung einer Weichenstellvorrichtung nach dem Stammpatent. Es soll dabei unter Beibehaltung der oben genannten Vorteile eine Umstellung der Weiche durch Angriff an der Weichenzunge, z. B. durch Weichenkrücken oder durch Befahren in Spitzenrichtung ermöglicht werden. Gegenstand der Erfindung ist demnach eine Weichenstellvorrichtung nach Patent Nr. 182407, die durch Angriff an den Weichenzungen z. B. mittels Weichenkrücke ode. durch Befahren in Spitzenrichtung umstellbar ist.
Erfindungsgemäss liegt die Schwenkachse des Stellhebels in der Bahn oder nahe der Bahn des freien Endes des Kipphebels, zweckmässig in der Mitte zwischen seinen Endlagen, und der frei verschwenkbar Stellhebel ist bei Verschwenken des Kipphebels von der Weichenzunge aus infolge Umkehr der Richtung des vom elastischen Zugglied ausgeübten Drehmomentes von einer Endlage in die andere verstellbar und hält mittels des Zuggliedes den Kipphebel in seiner jeweiligen Endlage fest. Für Schnappweichen mil vorgegebener'Zungenlage ist der Stellhebel nach einem weiteren Merkmal der Erfindung
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Verriegelung des Stellhebels ein Bolzen dient dessen Einsteckstelle zwischen den beiden End. lagen des Stellhebels angeordnet ist, wodurch der Bolzen den Stellhebel sowohl in der einen als auch in der anderen Endlage festhalten kann.
Die Fig. 1 und 2 zeigen in einfacher Darstellung als Ausführungsbeispiel der Erfindung eine Weiche mit einer Stellvorrichtung in Ansicht von oben in ihren beiden Endlagen. In den Fig. 3 und 4 sind die Endlagen der Weichenstellvorrichtung und in den Fig. 5 bis 10 verschiedene Zwischenlagen dargestellt
Mit 1 und 2 sind die Zungen der Weiche bezeichnet. Sie sind durch das Weichengestänge 3 miteinander verbunden und werden über den Verbindungshebel 4 vom Kipphebel 5 angetrieben. Der Verbindungshebel 4 ist sowohl mit dem Weichengestänge 3 als auch mit dem Kipphebel 5 gelenkig verbunden.
Der Kipphebel 5 ist um das Gelenk 6 verschwenkbar gelagert und steht unter der Zugwirkung einer an seinem freien Ende 7 angreifenden Feder 8, die mit ihrem anderen Ende 9 an einem Stellhebel 10 befestigt ist.
Der Stellhebel 10 ist mit einem Betätigungshebel 11 gelenkig verbunden und um den Drehpunkt ? 2 verschwenkbar gelagert. Das Spiel des Stellhebels 10 begrenzen die Anschläge 13 und 14. Mit 15 ist ein einsetzbarer Stift bezeichnet, mit dessen Hilfe im Zusammenwirken mit einem der beiden Anschläge 13 und 14 der Stellhebel 10 in einer seiner beiden Endlagen festgehalten werden kann. Der Betätigungshebel 11 führt zu einem in der Zeichnung nicht dargestellten Elektromagneten, der zwischen den Schienen angeordnet ist. Bei Anordnung eines Elektromagneten ausserhalb der Schienen ist er in der durch
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die strichpunktierte Linie 11'angedeuteten Weise mit dem Stellhebel verbunden.
Bei Umstellung der Weiche mittels einer Weichenkrücke wird der mit den Weichenzungen in Verbindung stehende Kipphebel 5 zuerst verschwenkt. Wenn die Weichenstellvorrichtung ursprünglich die in den Fig. 1 bzw. 3 dargestellte Lage hat, so wird sie bei einer Verstellung der Weichenzungen nach rechts zunächst in die in Fig. 5 dargestellte Lage gebracht. Der Kipphebel 5 ist hier gegenüber seiner Lage in Fig. 3 etwas nach rechts oben verschwenkt u. zw. soweit, dass die Feder 8 in einer Linie mit dem Stellhebel 10 liegt. Bei der Lage gemäss Fig. 3 übt die Feder 8 auf den Schalthebel 10 ein Drehmoment im Sinne des Uhrzeigers aus.
Bei Verschwenken des Hebels 5 über die in Fig. 5 dargestellte Lage hinaus nach oben wechselt die Feder 8 ihre Zugrichtung auf den Stellhebel 10, so dass dieser nunmehr ebenfalls nach oben verschwenkt wird. Würde bei dem in Fig. 5 dargestellten Zustand der Weichenstellvorrichtung die Einwirkung der äusseren Kraft auf die Weichenzungen aufhören, so würde der Kipphebel wieder in seine Ausgangsstellung (Fig. 3) zurückkehren, da die Feder 8 auf den Kipphebel 5 ein Drehmoment in diesem Sinne auswirkt.
Im Zuge der Verschwenkung des Stellhebels 10 nach oben erreicht dieser die in Fig. 6 dargestellte Lage. In dieser Lage deckt sich die Zugrichtung der Feder 8 mit dem Kipphebel 5. In dieser Lage ist eine Totlage für den Kipphebel 5 gegeben. Da der Stellhebel 10 noch nicht seine Endlage erreicht hat, dreht er sich zufolge des auf ihn ausgeübten Drehmomentes weiter bis in die in Fig. 4 dargestellte Endlage. Dabei verschwenkt er mit Hilfe der Feder 8 den Kipphebel 5 nach oben, bis dieser ebenfalls seine Endlage erreicht hat. Die Umstellung der Weiche in umgekehrter Richtung erfolgt in ähnlicher Weise.
In den Fig. 7 und 8 ist die Umstellung der Weiche durch elektromagnetischen Antrieb dargestellt. Hier erfolgt der Antrieb ausschliesslich über den Betätigungshebel 11, der durch einen Elektromagneten verstellt wird.
Der Betätigungshebel 11 verschwenkt bei Übergang von der Lage nach Fig. 3 in die Lage nach Fig. 4 den Stellhebel 10 nach oben. Auf diesem Weg wird wie in Fig. 7 dargestellt, die Totlage des Kipphebels 5 in seiner unteren Endlage überschritten und dieser schwenkt, dem Zuge der Feder 8 folgend, nach oben (Fig. 8), bis er schliesslich seine obere Endlage (Fig. 4) erreicht hat. In analoger Weise erfolgt die Umstellung der Weiche in die andere Endlage.
Bei Verwendung der erfindungsgemässen Weiche als Schnappweiche wird der Stellhebel 10 in einer seiner beiden Endlagen festgehalten. Dies erfolgt beispielsweise dadurch, dass er durch einen z. B. von obenher einsetzbaren Bolzen 15 (Fig. 1, 2) und ausserdem entweder durch den oberen Anschlag 13 oder durch den unteren Anschlag 14 festgehalten wird. Fig. 9 zeigt die Festhaltung des Hebels 10 in der in Fig. 1 dargestellten Gebrauchslage, in der die Weichenzungen in ihrer linken Endlage liegen. Bei Aufschneiden der Weiche durch Befahren in Spitzenrichtung werden die Weichenzungen nach rechts gedrückt und dabei zugleich der Kipphebel 5, wie in Fig. 9 dargestellt, nach oben verschwenkt.
Nach Aufhören der Kraftwirkung auf die Weichenzungen werden letztere jedoch wieder in ihre ursprüngliche Lage (Fig. 1) zurückgeführt, da der Kipphebel 5 von der Feder 8 nach unten gezogen wird.
Wenn die Weichenzungen in ihrer rechten Endlage fixiert werden sollen, ist eine Feststellung des Stellhebels 10 nach der in Fig. 2 dargestellten Art erforderlich. Bei Aufschneiden der Weiche aus dieser Lage wird der Kipphebel 5, wie in Fig. 10 dargestellt, nach unten verschwenkt, ohne dass jedoch der Stellhebel 10 dieser Bewegung Folge leistet.
Nach Beendigung der Kraftwirkung auf die Weichenzungen wird daher der Kipphebel 5 wieder nach oben verschwenkt und die ursprüngliche Lage hergestellt.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Weichenstellvorrichtung nach Patent Nr.
182407, die durch Angriff an den Weichenzungen z. B. mittels Weichenkrücke oder durch Befahren in Spitzenrichtung umstellbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwenkachse (12) des Stellhebels (10) in der Bahn
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zwischen seinen Endlagen, liegt und dass der frei verschwenkbare Stellhebel (10) bei Verschwenken des Kipphebels (5) von der Weichenzunge (1, 2) aus infolge Umkehr der Richtung des vom elastischen Zugglied (8) ausgeübten Drehmomentes von einer Endlage in die andere verstellbar ist und mittels des Zuggliedes (8) den Kipphebel (5) in seiner jeweiligen Endlage festhält.