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Presse mit Vorschubeinrichtung
Es sind mit Vorschubeinrichtungen versehene Pressen bekannt, welche Vorschubeinrichtungen zur schrittweisen Zuführung des zu bearbeitenden Werkstückes dienen. Die Vorschubeinrichtung ist mit der Presse zwangsläufig gekoppelt, wobei die Verbindung zwischen der Vorschubeinrichtung und der Presse so gestaltet ist, dass die Vorschubbewegung eine Vierteldrehung vor dem oberen Totpunkt der Pressenwelle beginnt, d. h. wenn sich der Schlitten nach oben bewegt, und eine Vierteldrehung nach dem oberen Totpunkt der Pressenwelle aufhört. Eine Vierteldrehung vor dem unteren Totpunkt beginnt die Rückstellung des Vorschubexzenters und hört nach einer Vierteldrehung nach dem unteren Totpunkt der Pressenwelle auf. In bekannter Weise ist zwischen der Pressenwelle und dem Vorschubexzenter eine starre Verbindung vorgesehen.
Diese Ausbildung bringt den Nachteil mit sich, dass die Abstellung der Presse immer in der oberen Totpunktstellung erfolgt, wobei die Bewegung des Vorschubexzenters im Moment der grössten Beschleunigung plötzlich auf Null verzögert wird. Beim Wiederinbetriebsetzen der Presse wird die Pressenwelle von der oberen Totpunktlage aus in die untere Totpunktlage geführt. Dabei wird der Vorschubexzenter von Null bis zum Höchstwert beschleunigt. Diese plötzliche Beschleunigung wirkt sich als Schlag aus. Um diesen Schlag in erträglichen Grenzen zu halten, ist man gezwungen, die Drehzahl der Pressenwelle erheblich zu reduzieren, wodurch die wirtschaftliche Ausnutzung der Presse herabgesetzt wird. Zweck der vorliegenden Erfindung ist die Beseitigung des erwähnten Nachteils.
Die erfindungsgemässe Vorschubeinrichtung für Pressen ist über einen Vorschubexzenter betätigbar und ist dadurch gekennzeichnet, dass dieselbe ein zwischen der Vorschubeinrichtung und der Pressenwelle eingeschaltetes Zwischenglied aufweist, welches während des normalen Hubes eine starre Verbindung bildet, beim Abstellen der Presse jedoch die Phasenverschiebung zwischen der Pressenwelle und dem Vorschubexzenter ausgleicht.
Zweckmässigerweise weist das Zwischenglied einen Zylinder auf, in welchem ein verschieb- barer Kolben Aufnahme findet, wobei an den Zylinder ein Steuergerät angeschlossen ist, welches während des normalen Hubes den Druck an den beiden Kolbenseiten gleich hält, während beim Abstellen der Presse die Verschiebung des Kolbens zum Ausgleich der Phasenverschiebung der oberen Totpunktlage der Pressenwelle und des Vorschubexzenters bewirkt.
Auf beiliegender Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt, u. zw. zeigen Fig. 1 die schematische Darstellung der Pressenwelle des Vorschubexzenters, Fig. 2 die Ausbildung des Zwischengliedes und der Steuerung mit Kolbenstellung bei normalem Betrieb, Fig. 3 die gleiche Vorschubeinrichtung mit Kolbenstellung im Moment des Abstellens der Pressenwelle, Fig. 4 die gleiche Vorschubeinrichtung mit Kolbenstellung bei abgestellter Pressenwelle, Fig. 5 die gleiche Vorschubeinrichtung im Moment des Inbetriebsetzens der Pressenwelle, Fig. 6 eine schematische Anordnung einer Presse mit Vorschubeinrichtung und Fig. 7 eine Variante der Vorschubeinrichtung.
Aus Fig. 1 ist eine Pressenwelle 1 und ein Vorschubexzenter 2 ersichtlich. Die Pressenwelle 1 weist eine obere Totpunktlage 3 und eine untere Totpunktlage 4 auf. Von der Stelle 5 aus, d. h. 90 vor der oberen Totpunktlage der Pressenwelle I, nimmt die Vorschubbewegung ihren Anfang. In diesem Moment befindet sich der Exzenter 2 in der unteren Totpunktlage 6. Die Beschleunigung der Exzenterwelle nimmt von der unteren Totpunktlage 6 aus bis zur Stellung 7 zu, erreicht in diesem Punkt ihr Maximum und nimmt dann bis zur oberen Totpunktstellung 8 ab. Die Pressenwelle 1 und der Vorschubexzenter 2 sind also um 900 phasenver- schoben.
Wenn die Pressenwelle 1 und der Exzenter 2 starr verbunden sind und die Pressenwelle im oberen Totpunkt 3 abgestellt und wieder in Gang gesetzt wird, so erfolgt die entsprechende Bewegung des Exzenters 2 ruckartig da derselbe im entsprechenden Punkt 7 seine grösste Beschleunigung aufweist. Das Abstellen und das Wiederinbetriebsetzen erzeugt grosse Schläge im Exzenter, da zuerst eine plötzliche Verzögerung vom maximalen Betrag auf Null
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und beim Start eine plötzliche Beschleunigung von Null auf das Maximum auftritt. Um diesen
Nachteil zu vermeiden, weist die Verbindung zwischen der Pressenwelle 1 und dem Vorschub- exzenter 2 ein Zwischenglied auf. Das Zwischen- glied ist mit einer Kolbenstange 9 versehen, welche mit einem Kolben 10 in Verbindung steht.
Der Kolben 10 ist in einem Zylinder 11 geführt, welcher seinerseits über eine Kolben- stange 12 mit dem Vorschubexzenter 2 in Ver- bindung steht. Die Kolbenstange 9 steht mit der Pressenwelle 1 in Verbindung. Der Zylin- der 11 ist mit Luftzufuhrleitungen 13 und 14 versehen und weist einen Hubbegrenzungsan- schlag 15 auf. Der Hub H des Kolbens 10 ent- spricht ungefähr dem halben Pressenhub. Die
Vorschubrichtung ist durch den Pfeil P ange- deutet. Die dargestellte Lage des Kolbens 10 entspricht der normalen Betriebsstellung, in welcher an beiden Seiten des Kolbens in den
Räumen 16 und 17 der gleiche Druck herrscht.
Die Luftzufuhr erfolgt über eine Leitung 13, welche eine Drosselstelle 18 aufweist. Eine
Zweigleitung 14 verbindet die Leitung 13 hinter der Drosselstelle 18 mit dem Raum 16 des Zy- linders, während der direkte Anschluss der Leitung 13 an den Raum 17 des Zylinders 11 über ein Elektroventil 19 erfolgt. Das Elektroventil
19 wird von der Pressenwelle 1 aus gesteuert.
Wird die Presse in der oberen Totpunktlage 3 abgestellt, so erfolgt gleichzeitig eine Betätigung des Elektroventils 19 in dem Sinne, dass die Luft aus dem Raum 17 durch eine Leitung 20 abgeblasen wird. Dadurch wird der Kolben 10 im Zylinder 11 in die aus der Fig. 3 ersichtliche Lage verschoben und erreicht schliesslich die aus der Fig. 4 ersichtliche Lage. Durch diese Verschiebung wird der Vorschubexzenter 2 um eine Vierteldrehung bewegt, so dass derselbe aus der Stellung 7 in die obere Totpunktstellung 8 gelangt. Wird die Presse wieder in Betrieb gesetzt, so bewegt sich der Kolben 10 zunächst in der Pfeilrichtung P und nimmt die aus der Fig. 5 ersichtliche Lage ein. Nach einer Vierteldrehung der Pressenwelle 1 stösst der Kolben 10 gegen die Anschläge 15 und nimmt dabei den Zylinder 11 mit, wodurch der Exzenter 2 ebenfalls in Drehung versetzt wird.
Sobald der Kolben 10 gegen den Anschlag 15 anstösst, wird das Elektroventil 19 umgestellt, so dass im Raum 17 der gleiche Druck wie im Raum 16 herrschen wird.
In dieser Weise erfolgt das Abstellen und Wiederinbetriebsetzen der Presse sehr sanft, da die Phasenverschiebung zwischen der Pressenwelle und dem Vorschubexzenter ausgeglichen wurde.
In der Fig. 6 ist eine schematische Darstellung der Presse nebst Vorschubeinrichtung gezeigt.
Mit 20 ist der Pressenständer und mit 21 die Pressenwelle bezeichnet, welche über eine Kolbenstange 22, ein-Zwischenglied 23 und eine Verbindungsstange 24 mit einem Winkelhebel 25, 26 gekoppelt ist. Das Zwischenglied 23 ist nur schematisch gezeichnet und ist ähnlich wie beschrieben ausgebildet. Der Hebel 26 des Winkelhebels steht über eine Stange 27 mit dem Hebel 29 des Exzenters 28 in Verbindung. Die Anordnung ist dabei so getroffen, dass die gelenkige Verbindungsstelle 30 zwischen dem Hebel 27 und Hebel 26 in den Pfeilrichtungen verstellbar ist, wodurch die Hublänge entsprechend reguliert werden kann.
Eine Variante der beschriebenen Einrichtung ist in der Fig. 7 dargestellt. Bei dieser Ausführung ist eine Feineinstellung vorgesehen. Zu diesem Zwecke ist im Schwenkbereich des Betätigungshebels 31 für den Vorschub je ein einstellbarer Anschlag 32,33 vorgesehen. Der Hebel 31 ist mit der Stange 34 gelenkig verbunden welcher mit dem Zylinder 35 in Verbindung steht. Im Zylinder 35 ist ein Kolben 36 angeordnet, welcher eine Kolbenstange 37 aufweist, wobei zwischen der Kolbenstange 37 und dem Kolben 36 eine Feder 38 eingesetzt ist. Die Spannung der Feder 38 ist so bemessen, dass diese erst dann nachgibt, wenn der Hebel 31 gegen einen der Anschläge 32 oder 33 anstösst.
Durch die Verstellung der Anschläge 32 oder 33 kann der Vorschub genauestens reguliert werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Presse mit Vorschubeinrichtung, die über einen Vorschubexzenter betätigbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass dieselbe ein zwischen der Vorschubeinrichtung und der Pressenwelle eingeschaltetes Zwischenglied aufweist, welches während des normalen Hubes eine starre Verbindung bildet, beim Abstellen der Presse jedoch die Phasenverschiebung zwischen der Pressenwelle und dem Vorschubexzenter ausgleicht.