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Doppeltemperaturfühler und Verfahren zu seiner Herstellung
Die Erfindung betrifft einen Doppeltemperaturfühler mit zwei in einem Schutzrohr untergebrachten Fühlerrohren von zwei getrennten Fühlersystemen mit Flüssigkeitsfüllung, die auf zwei voneinander unabhängige Schaltmechanismen einwirken.
Solche Temperaturfühler sind zum Überwachen von zwei verschiedenen Temperaturgrenzen bestimmt, wobei z. B. der eine durch Fühlersystem und Schaltmechanismus gebildete Regler zur Regelung der Verlauftemperatur von Heizkesseln dient und der zweite zur Sicherung gegen eine Überschreitung einer gegebenen Maximaltemperatur herangezogen wird. Bei bekannten Temperaturfühlern dieser Art sind zwei Fühlerrohre mit rundem Querschnitt nebeneinander in einem Schutzrohr mit ovalem Querschnitt untergebracht. Dies hat den Nachteil, dass für, einen bestimmten Durchmesser des Fühlerrohres in der Kesselwandung eine verhältnismässig grosse Öffnung für das Schutzrohr vorgesehen werden muss, oder es müssen bei einem gegebenen Durchmesser der Öffnung Fühlerrohre mit viel kleinerem Durchmesser verwendet werden.
Da die Länge der Fühlerrohre meistens beschränkt ist und die Regelgenauigkeit und Funktion des Reglers vom Volumen der der Temperatureinwirkungdes zu messenden Mediums ausgesetzten Ausdehnungsflüssigkeit abhängt, bereitet das nachträgliche Anbringen einer zweiten Temperaturüberwachung erhebliche, Schwierigkeiten und Mehrkosten. In den weitaus meisten Fällen befriedigen solche Ausweichlösungen technisch nicht.
Ausserdem ist bei der bekannten Ausführung der Doppeltemperaturfühler der Wärmeübergang vom zu überwachenden Medium zu den Fühlerrohren und zwischen den Fühlerrohren selbst schlecht, da : jedes der Fühlerrohre nur mit der Hälfte seines Aussenumfanges mit dem Schutzrohr in Berührung steht und sich die beiden Fühlerrohre nur in einer ganz schmalen Fläche, theoretisch in einer Geraden, berühren.
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Doppeltemperaturfü6. ler. bei dem die erwähnten Nachteile dadurch beseitigt sind, dass die Fühlerrohre einen halbrunden Querschnitt aufweisen und mit ihren ebenen, einander zugewandten Flächen in einem Schutzrohr mit rundem Querschnitt untergebracht sind.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes schematisch dargestellt.
Es zeigen : Fig. l einen Längsschnitt eines Doppeltemperaturfühlers, Fig. 2 einen Querschnitt nach der Schnittlinie A-A in Fig. 1 und Fig. 3 eine Zwischenstufe des Herstellungsverfahrens eines Fühlerrohres.
In Fig. 2 sind in einem runden Schutzrohr 1, das mit einem Abschlussdeckel 2 und einem Gewindenippel 3 zum Einschrauben in die Kesselwandung versehen ist, zwei Fühlerrohre 4 mit halbrundem Querschnitt untergebracht, die mit ihren ebenen Flächen 5 einander zugewandt sind und sich berühren (Fig. 2).
In die verjüngten linken Enden 6 der Fühlerrohre 4 sind Kapillarrohre 7 eingelötet, die mit nicht dargestellten Ausdehnungsvorrichtungen verbunden sind, mittels denen in bekannter Weise elektrische Schalter betätigt werden. Die Fühlerrohre 4, die Kapillarrohre 7 und die Ausdehnungsvorrichtungensind mit einer Ausdehnungsflüssigkeit 8 gefüllt. Die rechtsseitigen verjüngten Enden 9 der Fühlerrohre 4, durch die die Ausdehnungsflüssigkeit eingefüllt wird, werden hierauf durch Quetschen und Löten verschlossen.
Durch die beschriebene Ausbildung der Fühlerrohre 4 wird eine bestmögliche Wärmeübertragung vom zu überwachenden Medium zu den Fühlerrohren erzielt, da das diese Übertragung * vermittelnde Schutz- rohr 1 über seinen ganzen Innenumfang zur Wärmeübertragung herangezogen wird. Ebenso wird ein guter Temperaturausgleich zwischen den beiden Fühlerrohren über die dicht aneinanderliegenden, ebenen Flächen 5 erreicht, was bei strömenden Medien sehr wichtig ist, da sonst je nach c'dem Strömungsvemält- nissen Temperaturdifferenzen in beiden Fühlerrohren entstehen könnten.
Ein weiterer Vorteil ist, dass der
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Gewindedurchmesser des Gewindenippels 3 verhältnismässig klein ist, so dass für die Durchführung der Einrichtung in der Kesselwandung nur eine kleine Öffnung vorgesehen werden muss.
Durch die erfindungsgemässe Anordnung wird ermöglicht, in dem durch den Gewindedurchmesser und die Schutzrohrlänge gegebenen Volumen eine erheblich grössere Menge Ausdehnungsflüssigkeit unterzubringen, als dies bei den bekannten Doppeltemperaturfühlern möglich ist. Ferner kann in vielen Fällen ein vorhandener Einfachfühler im Bedarfsfalle einfach gegen den beschriebenen Doppelfühler ausgewechselt werden, weil letzterer leicht so dimensioniert werden kann, dass er in die für einen EinfachfüNteK vor- gesehene Gewindebohrung einschraubbar ist. Es ist sogar möglich, das Schutzrohr eines Einfachfühlers im Kessel zu belassen und nur die Systeme auszuwechseln, wodurch ein Entleeren des Kessels mit dem damit verbundenenBetriebsstillstand vermieden werden kann.
Ein weiterer Vorteil ergibt sich dadurch, dass die miteinander in Berührung kommenden Oberflächen des Schutzrohres und der Fühlerrohre beim beschriebenen Doppeltemperaturfühler viel genauer bearbeitet werden können, als dies bei der bekannten A usführung möglich ist.
An sich können die erfindungsgemässen Fühlerrohre 4 aus zurechtgeschnittenen Halbrundrohren durch Einlöten von Abschlusswänden hergestellt werden. Die Abschlusswände müssen dabei mit Öffnungen versehen sein, in die am einen Ende des Fühlerrohres das Kapillarrohr 7 und am andern Ende ein Füllrohr eingelötet werden. Das Füllrohr wird, nachdem die Ausdehnungsflüssigkeit in das Füllrohr eingefüllt ist, durch Quetschen und Löten abgeschlossen.
Besonders vorteilhaft ist jedoch die in Fig. l gezeichnete Ausführung und das zu deren Herstellung angewandte Verfahren. Nach diesem Verfahren werden auf die erforderliche Länge zugeschnittene Rohre mit rundem Querschnitt an den Enden auf den gewünschten Durchmesser verjüngt (Fig. 3). Dann wird der Mittelteil durch Prägen in einer entsprechenden Vorrichtung in die Halbrundform gebracht. Nach diesem Verfahren hergestellte Fühlerrohre sind bedeutend billiger und auch verlässlicher, da sie weniger Lötstellen aufweisen. Das Anbringen eines besonderen Füllrohres erübrigt sich dabei, da zum Füllen das verjüngte Ende 9 dient, das dann in der beschriebenen Weise abgeschlossen wird.
PATENTANSPRÜCHE ;
1. Doppeltemperaturfühler mit zwei in einem Schutzrohr untergebrachten Fühlerrohren von zwei getrennten Fühlersystemen mit Flüssigkeitsfüllung, dadurch gekennzeichnet, dass die Fühlerrohre einen halbrunden Querschnitt aufweisen und mit ihren ebenen, einander zugewandten Flächen in einem Schutzrohr mit rundem Querschnitt untergebracht sind.