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Aussenverstärkung für Rohrabzweigstücke, insbesondere Hosenrohre
Bekanntlich müssen Rohrabzweigstücke, bei- spielsweise Hosenrohre oder andere Rohrform- stücke, wenn die Wandstärke im Verhältnis zum
Rohrdurchmesser gering ist, im Bereich der Ab- zweigung verstärkt bzw. versteift werden, um durch hohen Innendruck hervorgerufene Verfor- mungen oder Zerstörungen zu vermeiden. Da im
Rohrinneren vorgesehene Aussteifungen erhebliche Strömungs- und Druckverluste mit sich bringen, werden Aussenverstärkungen bevorzugt. Derartige
Aussenverstärkungen bestehen in der Regel aus einem in der Verschneidungsebene der Zweigrohre angeordneten Längsbügel und wenigstens einem das Hauptrohr umschliessenden Querring, wobei der Längsbügel im Scheitelbereich seine grösste Biegesteifigkeit aufweist und dort Zug- und auch starken Biegebeanspruchungen ausgesetzt ist.
Die Erfindung bezweckt nun eine Verbesserung derartiger Aussenverstärkungen im Sinne einer Verminderung der Abmessungen, des Gewichtes und damit auch der Herstellungskosten.
Die erfindungsgemässe Aussenverstärkung zeichnet sich im wesentlichen dadurch aus, dass der Längsbügel mit nur geringer oder ohne Biegestei, - figkeit im Scheitelbereich ausgebildet ist. Dadurch wird der Vorteil erreicht, dass die Stelle der grössten Zugbeanspruchung des Längsbügels nicht mehr mit dem Ort der grössten Biegebeanspruchung zusammenfällt. Jede Bügelhälfte kann als Träger auf zwei Stützen betrachtet werden, wobei sich eine wesentliche Verringerung der Stützweite ergibt, da im Scheitelbereich die Systemlinie des Bügels unmittelbar an die Verschneidungslinie der Zweigrohre heranrückt. Die Verkleinerung der Stützweite hat selbstverständlich kleinere Biegemomente zur Folge, so dass der Längsbügel insgesamt schwächer dimensioniert werden kann und die Aussenverstärkung ein vermindertes Gewicht erhält.
Der Längsbügel kann erfindungsgemäss aus für sich biegesteifen Hälften bestehen, die im Scheitelbereich durch ein Zugglied oder durch ein Gelenk miteinander verbunden sind. Eine besonders einfache und zweckentsprechende Konstruktion wird aber dadurch erreicht, dass der Längsbügel als ein längs einer Seillinie beiderseits bis zum Querring geführtes Zugband ausgebildet ist, wobei zwischen dem Zugband und der Verschneidungs- linie der Zweigrohre zur Kraftübertragung stegblechartige Scheiben eingesetzt sind oder ein druckfester Füllstoff, z. B. Beton, vorgesehen ist.
Bei Rohrabzweigstücken, die einbetoniert werden, erübrigen sich also die stegblechartigen Scheiben, und es übernimmt der Beton die Aufgabe der Krafteinleitung in das Zugband. In diesem Fall kann schliesslich das Zugband auch in ein Bündel von Armierungsstählen aufgelöst sein, von denen jeweils wenigstens das eine Ende am Querring angreift bzw. an diesem befestigt ist.
In Weiterverfolgung des Grundgedankens der Erfindung besteht auch der Querring aus zwei längs einer Seillinie verlaufenden, das Hauptrohr umschliessenden Zugbändern, die durch stegblechartige Scheiben oder-bei einbetonierten Hosenrohren od. dgl. - durch einen druckfesten Füllstoff (Beton) auseinandergespreizt sind.
Die erfindungsgemässe Aussenverstärkung hat ausserdem den Vorteil, dass sie einfach hergestellt und leicht bei verringerter Schweissarbeit auf das Abzweigstück aufgebracht werden kann.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise schematisch dargestellt. Es zeigen Fig. 1 und 2 ein Hosenrohr mit Aussenverstärkung in Ansicht und im Längsmittelschnitt, Fig. 3 und 4 zwei weitere mögliche Ausbildungen der Verstärkung in gleicher Darstellungsweise und Fig. 5 das verstärkte Hosenrohr im Querschnitt durch das Hauptrohr.
Das Hosenrohr besteht aus dem Hauptrohr 1 und den beiden Zweigrohren 2. Zur Aussenverstärkung ist ein in der Verschneidungsebene der Zweigrohre angeordneter Längsbügel 3 und wenigstens ein das Hauptrohr 1 umschliessender Querring 4 vorgesehen. Gemäss Fig. 2 besteht der Längsbügel 3 aus für sich biegesteifen Hälften 3 a, die im Scheitelbereich durch ein Zugglied 5 miteinander verbunden sind. An Stelle des Zuggliedes könnte auch ein Verbindungsgelenk angeordnet werden.
Bei der Ausbildung nach Fig. 3 ist als Längsbügel ein längs einer Seillinie beiderseits bis zum Querring 4 geführtes Zugband 6 vorgesehen, wobei die Krafteinleitung in dieses Zugband durch stegblechartig eingesetzte Scheiben 7 erfolgt.
Handelt es sich um ein einbetoniertes Hosenrohr, kann das Zugband in ein Bündel von Ar-
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mierungsstählen 8 aufgelöst sein, die an ihrem einen Ende am Querring 4 befestigt sind. Die Krafteinleitung in die das Zugband ersetzenden Armierungsstähle übernimmt in diesem Fall der druckfeste Füllbeton.
Wie Fig. 5 zeigt, ist es möglich, dass auch der Querring 4 aus zwei längs einer Seillinie verlaufenden, das Hauptrohr 1 umschliessenden Zugbändern 4 a besteht, wobei ebenfalls stegblechartige Scheiben 9 vorgesehen sind, die der Krafteinleitung zur Spreizung des Zugbandpaares nach der Seillinie dienen. An Stelle der Scheiben 9 könnte wieder ein druckfester Füllstoff, also beispielsweise Beton, Verwendung finden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Aussenverstärkung für Rohrabzweigstücke, insbesondere Hosenrohre, mit einem in der Verschneidungsebene der Zweigrohre angeordneten Längsbügel und wenigstens einem das Hauptrohr umschliessenden Querring, dadurch gekennzeichnet, dass der Längsbügel (3 bzw. 6 bzw. 8) mit nur geringer oder ohne Biegesteifigkeit im Scheitelbereich ausgebildet ist.
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