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Radiologisches Bestrahlungsgerät
Die Erfindung bezieht sich auf ein radiologisches Bestrahlungsgerät, welches besonders für die Anwendung in der Gynäkologie geeignet ist.
Die bekannten Geräte für die Bestrahlung mit radioaktiven Präparaten mussten für jede Indikation speziell ausgebildet sein und erlaubten jeweils nur die Behandlung eines bestimmt gelagerten Krankheitsherdes. Auch war die Dosisverteilung sehr ungleichmässig, so dass vielfach gesunde Gewebeteile übermässig durch Strahlung beansprucht wurden.
Es ist bereits vorgeschlagen worden, nadelförmige radioaktive Präparate auf einem rotierenden Zylinder oder auf einem bewegten endlosen Band anzuordnen. Diese Einrichtung konnte aber in der Praxis nicht befriedigen, da sie keine Applikationen an gewölbten oder hohlen Körperstellen eines Patienten erlaubte oder gar eine Einführung in Körperhöhlen zuliess. Auch war eine Reinigung und Sterilisierung dieses bekannten Gerätes nicht möglich.
Das radiologische Bestrahlungsgerät gemäss der Erfindung ist gekennzeichnet durch einen um seine eigene Achse drehbar gelagerten, als kreisförmige Platte oder konischer oder kalottenförmiger Körper ausgebildeten, mit einer Antriebsvorrichtung antreibbaren Träger für, zweckmässig stabförmige, vorzugsweise auswechselbar, radial an der Innenfläche oder Aussenfläche angeordnete radioaktive Präparate.
Als radioaktive Präparate können sowohl natürliche wie künstliche Präparate Anwendung finden. Die gasförmigen, flüssigen, pulverförmigen oder körnigen Stoffe werden hiezu entweder in Hülsen oder Patronen aus strahlendurchlässigem Material untergebracht, oder es werden Stäbe aus aktivierten Metallen verwendet. Für die Behandlung von Carcinomen kann beispielsweise Iridium 192, welches im wesentlichen eine weiche Gamma-Strahlung aussendet, verwendet werden.
Durch die Erfindung wird eine für lokale Herde geradezu ideale Dosisverteilung erreicht.
Ferner wird erreicht, dass mit einem relativ klein dimensionierten Präparat ein grosses Feld erfasst werden kann.
Die Erfindung wird an Hand der Zeichnung, in welcher Ausführungsbeispiele schematisch dargestellt sind, näher erläutert.
Es. zeigen : Fig. l eine Ausführungsform eines Bestrahlungsgerätes gemäss der Erfindung in Seitenansicht, teilweise im Schnitt ; Fig. 2 den Präparatträger gemäss Fig. 1 gesondert in Aufsicht ; Fig. 3 eine andere Ausführungsform eines Bestrahlungsgerätes gemäss der Erfindung in Seitenansicht, teilweise im Schnitt ; Fig. 4 den Präparatträger gemäss Fig. 3 gesondert in Aufsicht ; Fig. 5 und 6 radiologische Bestrahlungsgeräte mit einem konischen und einem kalottenförmigen Präparatträger, in Seitenansicht, teilweise im Schnitt ; Fig. 7 ein radiologisches Bestrahlungsgerät mit einem konischen Präparatträger mit Führungsstab, in Seitenansicht, teilweise im Schnitt ; Fig. 8 eine Aufsicht auf das radiologische Bestrahlungsgerät gemäss Fig. 7.
Das in Fig. 1 und 2 gezeigte radiologische Bestrahlungsgerät besteht aus dem Rohr 1, an dessen Ende der Präparatträger 2 drehbar gelagert ist. Der Präparatträger 2 ist als kreisförmige Platte ausgebildet und das stabförmige radioaktive Präparat 3 ist an ihm, z. B. mit Blattfedern radial befestigt. Zum Antrieb des Präparatträgers 2 dient der Elektromotor 4. Die übertragung der Drehbewegung von der Welle des Motors 4 zum Präparatträger 2 erfolgt durch das Drahtseil 6, das in dem ganz oder teilweise flexibel ausgebildeten Rohr 5 geführt ist.
Das Drahtseil 6 besitzt an seinem Ende ein Gewindestück 6a, welches in das an dem Präparatträger 2 befestigte Gegengewinde 2a eingeschraubt ist. Durch diese Ausbildung können Präparatträger versciiieuener Formgebung leicht und jederzeit ausgewechselt werden.
Zweckmässig ist es, wie in der Fig. 1 dargestellt, den Präparatträger von einer feststehenden an dem Rohr 1 befestigten Ummantelung 7 zu umgeben. Diese Ummantelung besteht aus strahlendurchlässigem Material. Jedoch kann für viele Fälle auch ein strahlenfilterndes Material verwendet werden. Es ist daher vorteilhaft, auch die Ummantelung 7 auswechselbar am Rohr 1 zu befestigen.
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Das radiologische bestrahlungsgerät gemäss der Erfindung ist sowohl für äussere Bestrahlun- gen als auch für Körperhöhlenbestrahlungen anwendbar. Für Körperhöhlenbestrahlungen ist das Gerät in an sich bekannter Weise ent- sprechend zu formen und zu dimensionieren.
Soll das Gerät für die Behandlung von Portio-
Carcinomen Anwendung finden, so ist an die
Ummantelung 7 zweckmässig der in den Uterus-
Kanal einzuführende sterilisierbare Führungs- stab 8 angebracht.
Das in Fig. 3 und 4 dargestellte Bestrahlungs- gerät besitzt im wesentlichen die gleichen Teile, welche das Bestrahlungsgerät gemäss Fig. 1 zeigt.
Jedoch ist bei dieser Ausführung der Präparat- träger als konischer Körper 9 ausgebildet. Das radioaktive Präparat 3 ist ebenfalls, beispiels- weise mittels Druckfedern, an dem Aussenmantel mit dessen Achse in einer Ebene liegend be- festigt. Diese Ausführung ist für die Behand- lung von Portio-Carcinomen besonders geeignet.
Zur Kontrolle der Rotation ist an dem Rohr 1 ein Fenster la vorgesehen, durch welches eine an dem Drahtseil 6 angebrachte Marke beobachtet werden kann. Auch ist eine Kontrolle mittels optischen oder akustischen Signalen durchaus möglich.
Bei der aus Fig. 5 ersichtlichen Ausführungform ist der Präparatträger 10 konisch ausgebildet. An seiner Innenseite sind einzelne radioaktive Präparate 3a, 3b und 3c in der Ebene der Drehachse angebracht. Auf diese Weise erfolgt bei Rotation des konusförmigen Körpers 10 eine konvergente Strahlung. Durch die Anordnung mehrerer einzelner radioaktiver Präparate ist es möglich, die Dosis und die Strahlentiefe dadurch zu verändern, dass eines oder zwei oder drei der radioaktiven Präparate eingesetzt werden. Es wird dadurch möglich, die Strahlung auf beispielsweise drei verschiedene Herdtiefen einzustellen (ABC).
Wie Fig. 6 zeigt, kann statt des konusförmigen Körpers ein kalottenförmiger Körper vorgesehen sein. Bei dieser Ausführung können nach Wahl ein, zwei oder drei radioaktive Präparate eingesetzt werden. Es kann zwar nur in einer Herdtiefe A bestrahlt werden, dafür ist es aber möglich, die. Dosis beispielsweise zu verdreifachen.
Zum Antrieb dient bei beiden Ausführungen ein Motor 4, dessen Drehbewegung durch das in dem flexibel ausgebildeten Rohr 5 geführte Drahtseil 6 auf den Präparatträger 10 übertragen wird.
Aus Fig. 7 ist ersichtlich, wie der Führungsstab 8, welcher an der Ummantelung 7 des Gerätes befestigt ist und gegebenenfalls dem rotierenden Präparatträger als Lager 15 dient, zur Aufnahme des radioaktiven Präparates 11 eingerichtet ist.
In Kombination mit der Strahlung des rotie- : enden Präparates 3 entsteht eine etwa ringförnige Dosisverdichtung um den Führungsstab 8.
Durch die verschiebbare ringförmige Blende
12 ist es möglich, bestimmte ringförmige Ge- biete gesondert mit Strahlung zu beaufschlagen.
Um Verletzungen des Gewebes zu vermeiden, ist die ringförmige Blende 12 zweckmässig innerhalb der Wandung des Führungsstabes 8 angeordnet und mittels einer wenig heraus- ragenden Nase, die in einem Schlitz läuft, ver- schiebbar.
Für die gynäkologische Therapie sind, wie aus Fig. 8 ersichtlich, an der Ummantelung 7 noch zum Schutze von Blase und Rektum die
Schirme 13 und 14 aus Blei oder anderem ge- eignetem strahlenundurchlässigem Material an- gebracht.
Es ist verständlich, dass das Bestrahlungsgerät gemäss der Erfindung ein ganz besonders weites
Indikationsgebiet erschliesst. So gelingt es, mit dem gleichen Gerät eine lokale Dosiserhöhung im Konvergenzpunkt der Strahlung zu erhal- ten, so dass das Gerät beispielsweise für die Be- handlung von Hirntumoren oder Tumoren des
Hals-, Nasen-und Ohrenbereiches besonders geeignet ist. Schliesslich kann das Gerät gemäss der Erfindung auch auf dem Gebiet der zer- störungsfreien Materialprüfung Anwendung finden.
Es wird erreicht, dass mit einer verhältnis- mässig kleinen Aktivität ein grosses Feld behan- delt werden kann. Dadurch aber werden die
Massnahmen für den erforderlichen Strahlen- schutz erheblich vereinfacht. Auch wird dadurch der Preis der erforderlichen radioaktiven Präparate, z. B. radioaktiver Isotope, erheblich her- abgesetzt.
Das Gerät nach der Erfindung zeichnet sich weiter durch besonders einfache Bedienung und grosse Betriebssicherheit aus.
Ein besonderer Vorteil besteht auch darin, dass durch einfachen Austausch des Präparatträgers oder der Ummantelung oder von Teilen derselben oder der radioaktiven Präparate das gleiche Gerät für mehrere Indikationen verwendbar ist.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Radiologisches Bestrahlungsgerät, gekennzeichnet durch einen um seine eigene Achse drehbar gelagerten, als kreisförmige Platte oder konischer oder kalottenförmiger Körper ausgebildeten, mit einer Antriebsvorrichtung antreibbaren Träger für, zweckmässig stabförmige, vorzugsweise auswechselbar, radial an der Innen- 1 fläche oder Aussenfläche angeordnete radioaktive Präparate.
2. Radiologisches Bestrahlungsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwei oder mehrere einzelne stabförmige, radioaktive Präparate, zweckmässig in gleicher Richtung strahlend, am Präparatträger befestigt sind.
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