<Desc/Clms Page number 1>
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Laufringen für Rollen- oder
Kugellager
EMI1.1
auf ein Verfahren, durch dessen Anwendung eine spätere Verformung der Laufringe unter Arbeitsbedingungen vermieden wird.
In der Regel werden derartige Lagerteile in der Weise hergestellt, dass Stahlringe, die warmverformt und durch eine geeignete Wärmebehandlung gehärtet sind, bis auf das Endmass abgeschliffen werden. Das Schleifen kann dabei in einem oder in mehreren Arbeitsgängen ausgeführt werden.
Nach einem bekannten Verfahren wird dafür zuerst ein sogenanntes Grobschleifen zum Entfernen des grösseren Teiles des abzuschleifenden Ringmaserials angewendet. Diesem Grobschleifen folgt ein Feinschleifen, bei dem bis auf die geforderten Endmasse geschliffen wird, wobei nur noch sehr wenig Material entfernt zu werden braucht. Diese beiden Schleifvorgänge können zu einem Arbeitsgang vereinigt oder auch in mehrere getrennte Arbeitsgänge aufgeteilt werden. Weiterhin ist es bekannt, im geeigneten Zeitpunkt zwischen dem ersten und dem letzten Schleifarbeitsgang eine Ausgleichsbehandlung vorzunehmen, beispielsweise eine Wärmebehandlung mit nicht zu hohen Temperaturen oder eine Abkühlung oder auch beides. Durch diese Behandlung werden beim Schleifen im Ring entstehende Spannungen beseitigt.
Die Erfahrung hat jedoch gezeigt, dass Lagerteile, die unter diesen
EMI1.2
unter Arbeitsbedingungen verformen und daher unbrauchbar werden, lange bevor die Laufflächen de. : Lagerteile einen ernstlichen Fehler oder eine Abnutzung aufweisen.
Die Erfindung schlägt'eine neue Fertigungsmethode vor, nach der Laufringe hergestellt werden können, die den Beanspruchungen, für die sie bestimmt sind, gewachsen sind. ohne eine bleibende Verformung zu erhalten.
Gemäss der Erfindung ist das Verfahren zur Herstellung von Laufringen für Rollen- oder Kugellager dadurch gekennzeichnet, dass die Laufflächen des in an sich in bekannter Weise warmverformten,
EMI1.3
werden, wobei auf den Laufflächen noch ein Ma- terialüberschuss belassen wird, wonach der Lauf- ring einem Drückprozess unterworfen wird, bei dem durch plastische Verformung des Materials die im wesentlichen endgültige Passung der Laufbahn- oberfläche erzielt wird und dann der Laufring auf
Fertigmass feingeschliffen wird, wobei die durch das Drücken entstandenen Unebenheiten beseitigt werden.
Das Drücken wird so ausgeführt, dass Rollen oder Kugeln unter Druck auf den Laufflächen der nicht ganz fertig bearbeiteten Laufringe umlaufen, so dass den späteren Arbeitsbedingungen ähnliche
Verhältnisse entstehen. Der angewendete Druck darf dabei nicht kleiner sein als die grösste Last, die der Laufring später aufriehmen soll und soll auch in der Angriffsrichtung den später anzutreffenden Arbeitsbedingungen entsprechen. Der angewandte Druck kann gleichmässig oder stossartig sein, um auch in dieser Hinsicht die späteren Ar- heitsbedingungen nachzuahmen.
Wenn eine derartige Belastung angewendet wird, verformt sich der Ring und nimmt eine bleibende Gestalt an. Die Belastung wird solange aufrechterhalten, bis sicher ist, dass diese Verformung überall stattgefunden hat. Dabei entstehen auf den noch nicht fertigbearbeiteten Oberflächen Unebenheiten, die beim nachfolgenden Feinschleifen entfernt werden.
Ferner betrifft die Erfindung auch eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens, die dadurch gekennzeichnet ist, dass sie einen zylinderförmigen, den zu bearbeitenden Laufring durchgreifenden Innenteil aufweist, auf dem Druckscheiben angeordnet sind, die über Drückrollen oder - kugeln auf die Laufflächen des Ringes einwirken, und dass, wie an sich bekannt, Mittel zur Ausübung einer axialen Druckkraft auf den Innenteil voran- sehen sind, wobei ein ebenfalls auf dem Innenteil gelagerter und an einem der Druckscheiben anliegender Obertragungsring mit einem Dreh- oder
EMI1.4
<Desc/Clms Page number 2>
Die Zeichnung zeigt einen Schnitt durch eine Vorrichtung,
in der das Drücken gemäss der Er-
EMI2.1
Zeichnung mit 1 bezeichnet und wird von einer geteilten Spannvorrichtung 21 getragen. Der Laufring 1 weist an gegenüberliegenden Seiten zwei konische Laufflächen 2 und 2'auf. Die zu bearbei- tenden Teile der RingoberSäche sind mit 3, 4 und 5, die Innenfläche, die kein genaues Endmass erfordert und deshalb schon vor dem Drücken geschliffen wurde, ist mit 6 bezeichnet.
Das Drücken des Laufringes 1 geschieht durch zwei Lagen von Drückrollen 7 und 8, die einerseits auf den beiden Laufflächen 2 und 2'und ander- seits auf den konischen Laufflächen von zwei Druckscheiben 9 und 10 abrollen.
Die Druckscheiben 9 und 10 sind an einem zylinderförmigen Innenteil 11 der Drückvorrichtung angeordnet. Die untere Druckscheibe 10 stützt sich dabei auf einem Flansch 12 des Innen- teils 11 ab. Ober den Innenteil 11 ist ein Über- tragungsring 13 geschoben, der auf der oberen Druckscheibe 9 aufliegt. Der Innenteil 11 und der übertragungsring 13 sind durch einen Sperrstift 14 drehfest miteinander gekuppelt, so dass sie gemeinsam rotieren oder oszillieren können.
Der Sperrstift 14 lagert dabei im verbreiterten oberen Teil 15 des Übertragungsringes 13 und greift in ein axiales Langloch 16 im Innenteil 11 ein, so dass zwischen Innenteil 11 und Übertragungsring
EMI2.2
Rahmen 17 gelagert und können von einer Antriebswelle 18 über eine Reibscheibe 19 in Rotation oder Oszillation versetzt werden. Zwischen der Reibscheibe 19 und der oberen Traverse des Rahmens 17 ist noch ein Lager 20 vorgesehen. Die Rotation oder Oszillation wird durch den Sperrstift 14 auf den Innenteil 11 übertragen.
Der Innenteil 11 wird während der Drehbewegung hydraulisch unter Druck gesetzt. Ein Pressstempel 26, der in einem Presszylinder 27 gelagert ist, greift von unten an einer im Rahmen 17 gleitend geführten Platte 28 an. Diese stützt sich mit Lagern 30 auf eine weitere Scheibe 29, die mit dem Innenteil 11 in Verbindung steht. Der Hydraulikzylinder und sein Stempel können in verschiedene Stellungen gegenüber der Platte 28 gebracht werden, beispielsweise in zentrale Stellung, wie sie in der Figur in ausgezogenen Linien dargestellt ist, oder nach einer Seite verschoben, wie es die strichpunktierten Linien 26'und 27'zeigen, oder in verschwenkte Stellung gemäss den strichpunktierten Linien 26" und 27".
Durch Einstellung des Zylinders in die eine oder andere dieser Stellungen kann bewirkt werden, dass die Druckkraft zentral, exzentrisch oder unter einem belie- bigen Winkel angreift. Die künftigen Arbeitsbedingungen können so sehr gut nachgeahmt werden.
Der Innenteil 11 ruht normalerweise auf Stützen 3 7. Wird jedoch die hydraulische Druckkraft wirksam, werden alle Teile, die mit dem Innenteil 11 verbunden sind, vom Pressstempel 26 angehoben, bis der Übertragungsring 13 auf die Reibscheibe 19 auftrifft. Das obere Ende des Innenteils 11 kann dabei in eine Eindrehung 32 eintreten. Durch die Druckkraft verschieben sich Innenteil 11 und Ober- tragungsring 13 um einen geringen Betrag relativ gegeneinander. Rotiert oder oszilliert nun die Reibscheibe 19, so bewegen sich die Druckscheiben 9 und 10 in gleicher Weise, so dass die Druckrollen 7 und 8 unter Last auf der entsprechenden Lauffläche 2 bzw. 2'des feststehenden Laufringes 1 abrollen. Die Druckkraft wird solange aufrechterhalten, bis eine plastische Verformung des Laufringes 1 stattgefunden hat.
Wenn die genannte Anordnung samt dem Lauf-
EMI2.3
Schraube 25 in einem Langloch 24 des Rahmens 17 befestigt und verhindert so ein Mitdrehen des Laufringen 1 während der Drehbewegung der Teile 11, 12, 13 und der Druckscheiben 9 und 10. Der Arm 22 kann weiterhin die Aufwärtsbewegung eines Teiles der Spannvorrichtung 21 verhindern, um dadurch ein Verkanten des Laufringes 1 herbeizuführen, so dass auf der einen Seite des Laufringes 1 eine grössere Druckkraft angreift als auf der andern. Die Stellung des Armes 22 kann durch die Schraube 25 innerhalb des Langloches 24 variiert werden. An dem Arm 22 kann auch eine SchrägHäche vorgesehen sein, die mit der Spannvorrichtung 21 zusammenarbeitet, so dass auf diese und damit auf den Laufring 1 ein zusätzlicher seitlicher Druck oder Zug ausgeübt wird.
Ein dem Arm 22 ähnlicher Arm kann ausserdem noch auf der gegenüberliegenden Seite des Rahmens 17 angebracht werden und, falls der Antrieb oszillierend ist, so angeordnet sein, dass eine Bewegung der Spannnvorrichtung 21 in beiden Richtungen verhindert wird.
Nach dem Drücken des Laufringes. !, bei dem,
EMI2.4
ten zu beseitigen und einen Laufring mit den ge- 'nauen Abmessungen herzustellen.
Um Laufringe mit nur einer Lauffläche anstatt zweien zu drücken, könnnen zwei Laufringe an Stelle des zwei Laufflächen aufweisenden einen
EMI2.5
Gemäss einer andern Ausführungsform können Laufring 1 und Druckscheiben 9 und 10 vertauscht werden, d. h. der Laufring 1 übernimmt die Aufgabe der Druckscheiben und die beiden
<Desc/Clms Page number 3>
1Druckscheiben 9 und 10 sind die zu drückenden Laufringe.
PATENTANSPRÜCHE : l. Verfahren zur Herstellung von Laufringen für Rollen oder Kugellager, dadurch gekennzeichnet, dass die Laufflächen des in an sich bekannter 1Weise warmverformten, hierauf gehärteten und thermisch nachbehandelten Laufringes zuerst grobund dann feingeschliffen werden, wobei auf den Laufflächen noch ein Materialüberschuss belassen wird, wonach der Laufring einem Drückprozess unterworfen wird, bei dem durch plastische Verformung des Materials die im wesentlichen end-
EMI3.1
geschliffen wird, wobei die durch das Drücken entstandenen Unebenheiten beseitigt werden.