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PATENTSCHRIFT Nr. 18297. KARL REINHARDT IN DORTMUND.
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Um die Erhöhung des Gasverbrauches pro indizierte Pferdekraft und Stunde bei geringerer Belastung zu vermeiden, ist es erforderlich, stets mit gleicher voller Füllung des Zylinders, also auch mit gleicher Verdichtung und ohne teilweises Vakuum beim An- saugen zu arbeiten. Zu diesem Zwecke liess man Viertakt-Explosionskraftmaschinen z. B. in der Weise arbeiten, dass im Ansaughub zuerst nur reine Luft und dann von einem gewissen, vom Regulator beeinflussten Zeitpunkte ab auch Gas zugelassen wurde.
Es war jedoch dabei sehr schwierig, während des Einströmens von Gas und Luft stets ein gleich gutes unveränderliches Gemenge und damit bei schwacher Belastung gute Zündungen ohne Nach- brennen zu erhalten, weil im Augenblicke, wo das Gas zugelassen wurde, die Gassäule sich aus ihrer Ruhelage bewegte, die Luftsäule aber bereits eine gewisse Beschleunigung hatte und weil das Verhältnis der Durchgangsquerschnitte für Luft und Gas während des
Anhubes des Gasvontiles sich fortwährend änderte.
Diese Mängel der Gemengebi1dullg bei stets voller Füllung des Zylinders werden nun durch die vorliegende Erfindung beseitigt. Diese betrifft eine Gasmaschine bei der während des Saughubes zuerst Luft und dann ein Gemisch von Gas und Luff\in der
Weise zugelassen wird, dass, nachdem in bekannter Weise am Anfange des Saughubes Luft. allein zugelassen worden ist, diese Luftleitung abgeschlossen und gleichzeitig zwei weitere
Kanäle geöffnet werden, aus deren einem Gas und aus dem anderen Luft einströmt. Beide
Gase befanden sich aber bisher in Ruhe und werden nun beim Einströmen gleichmässig beschleunigt, so dass also ein unveränderliches Gasgemisch entsteht. In dem Gemenge haben
Luft und Gas immer das beabsichtigte Verhältnis.
In dem Gehäuse des Einlassventilen (Fig. 1) sind drei Ringkanäle vorgesehen, einer für Gas 9 und zwei für Luft . Jeder Luftringkanal ist an eine eigene Luftleitung an- geschlossen, so dass die Luftsäulen sich gegenseitig nicht beeinflussen können. Ein von der Vontilbowegnng unabhängiger Rohrschieber bewegt sich nun so in dem Gehäuse des Einlassventiles, dass er einen Luftringkanal ganz öffnet, während der zweite Luft-und der
Gasringkanal vollständig geschlossen sind und umgekehrt.
Der Rohrschieber könnte natürlich, wie in Fig. 3, auch getrennt vom Einlassventil- gehäuse in der Rohrleitung angeordnet sein.
Die Steuerung muss nun so funktionieren, dass das Einlassventil am Zylinder stets mit Beginn des Ansaugnlhubes öffnet und am Ende desselben schliesst.
Schon vor Beginn des Ansaugehubes, also im Auspuffhub, ist der Rohrschieber so bewegt worden, dass beim Beginn des Ansaugens der Schieber eine Luft-und die Gasleitung geschlossen und die zweite Luftleitung geöffnet hat. Der Schieber bewegt sich nun, diese
Bedingung erfüllend, weiter, bis nach einem beliebigen, durch den Regulator beeinflussten
Zeitpunkt des Ansaugehubes der bisher offene Luftkanal rasch geschlossen und gleichzeitig der zweite Luft-und der Gaskanal geöffnet werden. Dies kann mit Hilfe einer Auslöse- steuerung für vertikale Bewegung (Fig. 1) oder für Drehbewegung des Schiebers (Fig. 2) geschehen und statt der Auslösosteuorung kann natürlich auch irgendeine andere Vorrichtung verwendet werden. welche diese Bewegung des Schiebers möglichst rasch vollzieht.
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Nachdem der Schieber diese plötzliche Bewegung ausgeführt hat, bleibt er in Ruhe oder bewegt sich nur sehr wenig weiter, so dass der erste Luftkanal geschlossen und die beiden anderen Kanäle geöffnet sind. Es tritt nun im weiteren Verlaufe des Ansaughubes Gas und Luft von der Ruhe aus in entsprechendem Verhältnis der Querschnitte in den Zylinder, wodurch die Bildung einer unveränderlichen Mischung gesichert ist.
Der zweite Luft-und der Gaskanal können nun länger offen bleiben, als der An-
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während des Expansions-, Verdichtungs- oder Auspuffhubes ist der Rohrschieber wieder so zu bewegen, dass er mit Beginn des Ansaugens den Gas-und den einen Luftkanal geschlossen und den anderen Luftkanal geöffnet hat.
Neben dem vor allem beabsichtigten Zweck dieser Einrichtung, solange Gas und Luft einströmen, stets das gleiche unveränderliche Gemenge zu erhalten und eine negative, durch die Entstehung eines teilweisen Vakuums beim Ansaugen aufzuwendende Arbeit zu vermeiden, ergeben sich nebenbei noch als Vorteile gegenüber der bisherigen Regulierung mit unveränderlichem Gemenge bei Viertaktmaschinen, dass durch Wegfall des teilweisen Vakuums die Ventilbelastungsfedern viel schwächer werden können und dass durch die stets gleiche Verdichtung auch bei schwacher Belastung und Leerlauf der Maschine der Gang derselben ein ruhiger sein wird. Ausserdem kann bei der beschriebenen Erfindung nach Zutritt des Gemisches nicht zuletzt noch reine Luft zugeführt werden, was für die Erzielung einer guten Zündung nicht zweckmässig wäre.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Explosionliraftmaschine, bei der während des Saughubes zuerst Luft und dann eiu Gemisch von Gas und Luft zugelassen wird, gekennzeichnet durch die Anordnung dreier getrennter Einlässe, von denen zwei für die Zuführung von Luft und einer von Gas dienen und welche in der Weise zur Wirkung gelangen, dass zunächst durch den einen Kanal in bekannter Weise Luft allein, dann aber gleichzeitig mit dem Abschluss dieser Luftleitung durch die beiden anderen Kanäle Gas und Luft, die sich bisher in Ruhe hofanden, zugelassen worden, um zur Erhaltung eines unveränderlichen Gasgemisches und einer unveränderlichen Verdichtung zuerst reine Luft und dann Luft und Gas stets im beabsichtigten Verhältnis einzufuhren.