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Die Erfindung bezieht sich auf ein Rohr, insbesondere Druckrohr, mit einem aus Polypropylen extrudierten Rohrkorper Wegen der vorteilhaften Eigenschaften von Polypropylen vor allem hinsichtlich einer guten Medlenbestandlgkelt und einer guten Druckbeiastbarkeit werden aus Poypropylen extrudierte Rohrkorper hauflg fur Rohrleitungen In chemischen Anlagen und Einrichtungen eingesetzt. Trotz dieser guten Werkstoffeigenschaften kann es unter ungunstigen Bedingungen bel einer grossen Schlag beanspruchung des Rohrkörpers zur Ausbildung eines Risses kommen, der sich explosionsartig mit Schallgeschwindigkeit ausbreitet, Insbesondere bel unter einem entsprechenden Innendruck stehenden Rohrkorpern, wie dies beispielsweise bel Gasleitungen der Fall ist. Der Widerstand gegen eine solche schnelle Rissfortpflanzung wird durch ein genormtes Verfahren (z.
B. DIS 13477) ermittelt, Indem ein mit einem bestimmten Innendruck beaufschlagter Rohrkörper mit einem Projektil unter vorgegebenen Bedingungen so beschossen wird, dass ein sich ausbreitender Riss entsteht Die Risslänge wird als Mass für den Widerstand gegen eine schnelle Rissausbre) tung gewertet, wobei von einem sich schnell ausbreitenden Riss gesprochen wird.
wenn die R) ss) änge das 4, 7fache des Aussendurchmessers des Rohrkorpers ubersteigt Der Erfindung hegt somit die Aufgabe zugrunde, ein Rohr, Insbesondere ein Druckrohr, der eingangs geschilderten Art so auszugestalten, dass ein hoher Widerstand gegenüber einer schnellen Rissausbildung sichergestellt werden kann
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Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, dass der Rohrkörper aus einem
Polypropylen in einer überwiegend hexagonal knstallisierten ss-Form mit einem auf einem Amid basierenden Nuklelerungsmittel besteht.
Es hat sich in überraschender Welse gezeigt, dass ein Rohrstück, das aus einem nicht in einer üblichen monoklinen a-Knstallisationsform, sondern in einer hexagonalen ss- Kristatttsationsform vorliegenden Polypropylen besteht, dann einen hohen Widerstand gegenüber einer schnellen Rissfortpflanzung aufweist, wenn die Kristallisation des Polypropylens aus der Schmelze In Gegenwart eines ss-Nukleierungsmittels auf der Basis eines Amids erfolgt. Obwohl verschiedene Nuklelerungsmittel auf Amidbasis eingesetzt werden könen, hat sich In diesem Zusammenhang ein ss-Nukleierungs- mittel aus N, N'-Dicyclohexyl-2, 6-Naphtahndlcarboxamld als besonders vorteilhaft erwiesen.
Als Keimbildner für die ss-Knstalllsatlonsform des Polypropylens sind verschiedene Nukleierungsmittel bekannt, wobei die auf der Basis von Amiden (EP 0 557 721 A2) den Vorteil einer besonders wirkungsvollen Keimbildung mit dem Vorteil einer Farbneutralität verbinden sollen. Wegen des niedrigeren Schmelzpunktes und des geringeren Verformungswiderstandes unter Wärmeeinwirkung werden diese in ss-Form knstalllsierten Polypropylen-Werkstoffe vor allem für Verpackungen, Platten und Folien eingesetzt, Insbesondere wenn diese Werkstucke bedruckt werden sollen. Ein solchen Stand der Technik kann somit keine Anregeung für die Lösung der der Erfindung zugrundeliegenden Aufgabe geben.
Anhand der folgenden Ausführungsbeispiele soll die überraschende Wirkung der Erfindung Im Vergleich zu einem herkommllchen Rohrkorper aus einem Polypropylen in einer überwiegenden a-Knstalllsationsform verdeutlicht werden' Beispiel 1 Einem homopolymeren Polypropylen wurden 0, 1 Gew. % N, N'-Dicyclohexyl-2, 6Naphtalindicarboxamid als ss-Nuklelerungsmlttel mit üblichen Additiven (0, 1 Gew.
%
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EMI3.1
0, 3 Gew % Pentaeryhntyl-tetrakis [3- (3, 5-dl-tert butyl-4-hydroxy-Calciumstearat und 0, 5 Gew % ss,ss'-Thiodipropionsäuredistearylester) zugemischt und aus diesem Werkstoff unter ublichen Bedingungen ein Rohrkörper extrudiert, der eine Wanddicke von 10 mm und einen Aussendurchmesser von 110 mm aufwies
Beispiel 2 Einem homopolymeren Polypropylen wurden 0, 1 Gew % N, N'-1, 4-Cyclohexanbis- benzamid als ss-Nuklelerungsmlttel mit auch im Beispiel 1 eingesetzten Additiven zugemischt und unter den Bedingungen des Beispiels 1 ein Rohrkörper gleicher Abmessungen extrudiert Beispiel 3 Einem Polypropylen gemass den Beispielen 1 und 2 wurde ein nicht auf einem Amid basierende ss-Nukleierungsmittel aus 0, 1 Gew % Azelalnsäure und 0, 1 Gew.
% Calciumcarbonat mit den gleichen Additiven zugemischt und wieder ein Rohrkörper mit den gleichen Abmesseungen hergestellt Beispiel 4 Einem den übrigen Beispielen entsprechendes Polypropylen wurde neben den bereits angegebenen Additiven 0,1 Gew.% Talkum als α-Keimbildner hinzugefügt, um einen Rohrkörper gleicher Abmessungen aus einem In üblicher Weise eine a-Kristallisationsform aufweisenden Polypropylen zu erhalten Entsprechend den Versuchsbedingungen nach der Norm DIS 13 477 wurden die eine Lange von 775 mm aufweisenden Rohrkörper gemass den Beispielen 1 bis 4 im Prüfmedium Luft unter einem Innendruck von 4, 5 bar mit einer ProJektilgeschwindigkeit von 20 m/s bei einer Temperatur von 0 +/-2"C beschossen.
Aus der nachstehenden Tabelle konnen die Versuchsergebnisse abgelesen werden
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EMI4.1
<tb>
<tb> Rohrkörper <SEP> Beispiel <SEP> 1 <SEP> Beispiel <SEP> 2 <SEP> Beispiel <SEP> 3 <SEP> Beispiel <SEP> 4
<tb> Risslänge <SEP> [mm] <SEP> 240 <SEP> 270 <SEP> 532 <SEP> 645
<tb>
Aus diesen Versuchsergebnissen erkennt man unmittelbar, dass die Rohrkörper gemäss den Beispielen 1 und 2 aus einem Polypropylen in ss-Knstallisationsform mit einem Amid als Nukleierungsmittel einen wesentlich höheren Widerstand gegen eine schnelle Rissfortpflanzng als die Rohrkörper entsprechend den Beispielen 3 und 4 aufwiesen.
Aus einem Vergleich der Versuchsergebnisse der Beispiele 3 und 4 lässt sich ausserdem ablesen, dass ein mit einem anderen ss-Nukleierungsmittel extrudiertes Polypropylen mit einer überwiegenden ss-Kristallisationsform ähnliche Widerstandswerte wie ein a-nukleiertes Polypropylen zeigt. Entsprechend der Norm DIS 13 477 kann somit festgehalten werden, dass lediglich die Rohrkörper gemäss den Beispielen 1 und 2 keine Rissausbildung mit hoher Geschwindigkeit aufweisen.