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Österreichische PATENTSCHRIFT NrN 16846. ALLGEMEINE ELEKTRIZITÄTSGESELLSCHAFT IN BERLIN.
Blechringanker oder Induktor für elektrische Maschinen.
In der deutschen Patentschrift Nr. 117986 sind aus Blechen aufgebaute Anker und Induktoren beschrieben, bei welchen unter Fortfall des schworen gusseisernen Gehäuses der Blechring unmittelbar oder durch konstruktive Zwischenglieder verspannt wird.
Einfache theoretische Betrachtungen lehren, dass es nicht erforderlich ist, den Blechring durchwegs und lediglich in sich selbst zu verspannen, sondern es genügt, wenn derselbe an den tiefsten Stellen der tiefsten Einbiegung hinausgedrückt bezw. an den Stellen der grössten Ausbiegung hineingepresst wird, und zwar in der Weise, dass man unmittelbar an den Punkten der grössten Ausbiegung oder Einbiegung Zug-oder Druckorgane an dem Ringe selbst bezw. an den Segmenten desselben angreifen lässt.
Auf beiliegenden Zeichnungen stellen Fig. 1 bis 3 und Fig. 7 und 8 die Erfindung schematisch dar.
Fig. 4 bis 6 und Fig. 9 bis 15 zeigen einige Ausführungsbeispiele.
Nehmen wir an, der Blechring a (Fig. 1) besitzt zwei Stützpunkte b, c ; dann wird die Durchbiegungslinie d eine annähernd herzförmige Gestalt annehmen. Lässt man nun an den Punkten der grössten Ausbiegung, im vorliegenden Fall an drei Punkten, von aussen hör Druckkräfte c oder von innen Zugkräfte f angreifen, dann können diese die durch das Eigengewicht hervorgerufenen Deformationen beseitigen. Wie Fig. 2 zeigt, kann man die Rundung des Blechringes a auch dadurch wieder herstellen, dass man an den Punkten der tiefsten Einbiegung von innen wirkende Druckkräfte 9 oder nach aussen wirkende Zugkräfte 7t auf den Blechring einwirken lässt. In gleicher Weise verfährt man bei Ringen mit drei und mehr Stützpunkten. Wie Fig. 3 zeigt, ähnelt die Durchbiegungslinie d eines Ringes mit drei Stützpunkten (b, c, ) derjenigen von Ringen mit zwei Stützpunkten.
Die Deformationen in der oberen Hälfte des Ringes a werden wie in Fig. 1 und 2 entweder
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durch Zug-bezw. Druckkräfte beseitigt.
Fig. 4 bis 6 stellen einige praktische Ausführungsbeispiele dar. An dem in zwei Punkten (b, c) gestützten Blechring a (Fig. 4 und 5) wird die Deformation dadurch verhindert, dass an den Punkten der grössten Ausbiegung die Wangen geteilt und mittels zwischongelegter Bolzen w. Rollen, Kugeln, Schneiden oder dgl. drehbar gegeneinander angeordnet sind. Zugbolzen ? t, auf der Aussenseite (Fig. 4) oder Druckbolzen o auf der Innenseite (Fig. 5) verbinden die Wangensegmente. Diese Bolzen können auch an am Blechkranz selbst angebrachten Flanschen angreifen ; ferner kann der elastische Blechring selbst als Gelenk dienen. Durch Anziehen dieser Bolzen tritt ein Verflachen der Wangensegmente und des Bechkranzes ein, der ausgebogen Kranz wird nach innen hineingebogen.
Es ist nicht erforderlich, dass die Zugstangen innerhalb des Blechringes ein zusammenhängendes System bilden ; dieselben (q) können, wie Fig. 6 zeigt, entweder unmittelbar oder mittels einer Stützplatte t-an den Punkten der grössten Ausbiegung angreifen und können ihren Stützpunkt ausserhalb des Ringes etwa im Fundament selbst erhalten.
Die vorbeschriebenen Ausführungsbeispiele bezogen sich auf Blochringe mit nur zwei
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Zug-oder Druckkräfte auf die Punkte der grössten Ausbiegung einwirken lässt. Nature gemäss lassen sich die gleichen Einrichtungen auch für Blechring mit mehr Stützpunkten (Fig. 3) anwenden, ebenso wie man auch die gleichen Einrichtungen zur Verhinderung der Deformation der Ringe an den Stellen der tiefsten Einbiegung verwenden kann. Es ist sogar möglich, den Blechring zugleich an den Punkten der grössten Aus-und Einbiegung bezw. auch nur an einigen dieser Punkte zur Herstellung der Rundung zu fassen.
Vorliegende Erfindung beschränkt sich nicht auf volle Blechring, sondern ist in gleichartiger Weise auch für Halbringe oder noch kleinere Ringteile anwendbar.
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Die praktische Ausführung derart verspannter Halbringe oder Segmente schliesst sich den Ausführungsformen für volle Ringe an. In den Fig. 9 bis J 1 greifen Zugorgane an den Punkten der grössten Ausbiegung des Halbringes t an. Nach Fig. 9 wird die Deformation durch die in Fig. 4 dargestellte Zugvorrichtung m, n oder sinngemäss wie oben auch durch Druckschrauben beseitigt. In Fig. 10 sind die Punkte der grössten Ausbiegung durch Zugstangen p verbunden und bei der Konstruktion nach Fig. 11 erhalten die Zugstangen q ihren Stützpunkt ausserhalb des Ilalbringes t an den Füssen der Grundplatten oder im Fundament selbst.
Eine Konstruktion, bei welcher am Punkte der grössten Einbiegung die Deformation durch ein Druckorgan, und zwar durch eine Säule s, verhindert wird, zeigt Fig. 12, während nach Fig. 13 die Durchbiegung im Scheitel durch Anziehen von Zugschrauben o beseitigt wird, welche auf der Innenseite angeordnet sind, oder sinngemäss durch aussenliegende Druckorgane.
Zwei Ausführungsbeispiele für aufgehängte Halbringe zeigen die Fig. 14 und 15.
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Stellen seiner tiefsten Durchbiegung durch Zugschrauben n gefasst, die in vorbeschriebener Weise an den Wangensegmenten oder am Blechkranz selbst angeordnet sind. Bei einem aufgehängten Halbring v mit nur zwei Stützpunkton b, c (Fig. 15) kann man jede Deformation an dem Punkte der tiefsten Durchhängung durch unmittelbar an diesen Punkt angreifende Zugstangen q oder auch durch Vermittlung einer Stützplatte r (Fig. 15) aufheben.
Es sei nochmals besonders hervorgehoben, dass vorliegende Erfindung für Vollringe, Halbringe und Segmente gelten soll, und dass man die Deformation nicht nur beseitigen kann durch ein Angreifen an allen Punkten der grössten Ausbiegung oder Einbiegung, sundern dass es auch schon genügt, diese Zug-oder Druckorgane an nur einigen Punkten dieser grössten Aus-und Einbiegungen angreifen zu lassen. Ferner ist es auch angängig, die Druck-und Zugorgane in Punkten des Blechringes bezw. der Segmente angreifen zu lassen, welche solchen Punkten der grössten Ein-und Ausbiegung nur benachbart sind.