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Österreichische PATENTSCHRIFT Ni. 16554. MORIZ SAX UND WILHELM BREUSTEDT mN. IN WIEN.
Steigbügel mit lösbarer Fussplatte.
Den Gegenstand vorliegender Erfindung bildet ein Steigbügel, welcher mit Vorrichtungen versehen ist, die beim Abstürzen des Reiters vom Pferde das Hängenbleiben desselben im Steigbügel und somit grössere Unglücksfälle verhüten.
Erreicht wird dieser Zweck dadurch, dass die Fussplatte in einem der beiden Stege gleichzeitig in horizontaler und vertikaler Ebene verschwenkbar befestigt ist.
Es sind wohl Steigbügel bekannt geworden, deren Fussplatte entweder nur in der einen (vertikalen) oder nur in der anderen (horizontalen) Ebene verschwenkbar ist, doch lässt sich mit diesen der beabsichtigte Zweck keineswegs erreichen. Bei dem nur vertikal verschwenkbaren Bügel lässt sich ein unbeabsichtigtes Verschwenken besonders beim (Trab) Leichtreiten, wo das ganze Körpergewicht des Reiters auf der Fussplatte ruht, absolut nicht vermeiden, während bei dem nur horizontal verschwenkbaren Bügel die Voraussetzungen für die Befreiung des Fusses nicht gegeben sind, da der nach abwärts ziehende Körper des fallenden Reiters eine Drehung bezw. eine vollständige Öffnung der Fussplatte verhindert.
Diesen Einrichtungen gegenüber ist bei vorliegendem Steigbügel ein unbeabsichtigtes Öffnen der Fussplatte durch eine unterschnittene Führung und das Hängenbleiben des Reiters durch Verschwenkung der Fussplatte in beiden Richtungen vollständig ausgeschlossen.
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Fig. 1 und Fig. 3 den Steg in Vorderansicht.
Der Steigbügel besteht im wesentlichen ans zwei Teilen, dem Bügel 1 und dem Steg 2.
An den1 einen Ende des Steges : ! sind zwei Lappen 3 vorgesehen, an welchem eine Mutter 4 mittels Stiftes 5 drehbar befestigt ist. In diese Mutter ist ein mit Kopf versehener Bolzen 6'bis etwa zur Hälfte seiner Länge eingeschraubt. Die andere Hälfte dieses Bolzens reicht in eine Höhlung des Bügels 1 hinein und wird in diesem durch eine in dieselbe eingeschraubte hohle Schraube 7 gehalten. Diese Schraube ist mit einem Flansch 8 versehen, welcher zwischen der Mutter 4 und dem Bügel 1 etwas hervorragt.
Zwischen dem Kopf des Bolzens t, und der Schraube 7 sind Kugeln 9 angeordnet. welche eine leichte Drehung des Bolzens 6 ermöglichen sollen, An dem anderen Ende des Steges 2 ist ein Verbindungsstück 10 angeordnet, welches mit diesem aus einem Stück hergestellt ist
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Verbindungsstück ist an seinem oberen Ende mit einer Verdickung versehen, deren unterschnitten Kanten in entsprechende, unterschnittene Nuten des Schlitzes eingreifen. In diesem Schlitz ist eine Feder 11 befestigt, welche gegen das Verbindungsstück drückt und ein unbeabsichtigtes Herauigleiten desselben verhindert. Die Feder 11 kann auch, wie in der Zeichnung dargestellt, an dem Verbindungsstück 10 befestigt sein, so dass sie gegen den Bügel 1 drückt.
Beim Herabstürzen des Reiters vom Pferde wird nun durch den mit dem Fusse nach vorn oder hinten ausgeübten Stoss das Verbindungsstück-M aus dem Schlitz des Bügels herausgeschoben, wobei der Steg eine geringe Drehung um den Bolzen 6 ausführt. Infolge seiner'Schwere wird der Steg sich nun um den Stift 5 abwärts drehen. Auf diese Weise ist es ausgeschlossen, dass der abstürzende Reiter im Steigbügel hängen bleibt und vom Pferde mitgeschleift wird.
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Die Zusammensetzung des Steigbügels geschieht nun auf folgende Weise : Zunächst wird der Bolzen 6 in die am Steg drehbar befestigte Mutter 4 eingeschraubt, nachdem zuvor die hohle Schraube 7 auf denselben aufgeschoben wurde. Sodann werden die Kugeln 9 zwischen den Bolzen 6 und die Schraube 7 eingelegt, das hohle Ende des Bügels J ! über den Kopf des Bolzens 6 geschoben und die Schraube 7 in den Bügel eingeschraubt. Darauf wird durch Drehung des Steges um den Bolzen 6 das Verbindungsstück 10 in den am anderen Ende des Bügels 1 befindlichen Schlitz eingeschoben.