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Karrenloser Handpflug zum Ziehen und Schieben durch eine oder mehrere Personen
Die beschwerlichste und dabei nur langsam vonstatten gehende, zudem alljährlich mehrmals wiederkehrende Arbeit des Siedlers, Gärtners und Landwirts ist zweifellos die Auflockerung des Bodens als Vorbereitung zur Aufnahme der Saat. Diese muss überall dort, wo sich ein Motorpflug oder selbst der landesübliche Bauernpflug wegen zu kleiner Grundfläche als unwirtschaftlich er-
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Raumverhaltnisse (Bäume und Sträucher) nicht verwendet werden können, seit jeher durch Umstechen mit dem Spaten erfolgen.
Die modernen Vielfachgeräte für Bodenbearbeitung sind meist für die Bedienung durch nur eine Person gedacht und kennen hinsichtlich des Pflügen bloss eine Vorrichtung zum Anhäufeln von in Reihenform gesetzten Kulturpflanzen. Wenn andere Bodenbearbeitungs- geräte zum Ziehen und Schieben durch mehrere Personen eingerichtet sind, so handelt es sich nicht um Pflüge, deren Zweck immer ist, die Erde in einer grösseren Dickenschichte umzubrechen, d. h. zu wenden, zu stürzen und zu durchmischen, nicht aber bloss ihre Oberfläche zu ritzen oder aufzureissen.
Wo bei einer Einradhacke ein Pflugkörper vorgesehen ist, erweist sich dieser als nicht zweckentsprechend ; sei es, dass das Gerät statt von vorne gezogen zu werden - was erfahrungsgemäss leichter fällt-von rückwärts geschoben werden muss und daher einen Kraftaufwand erfordert, der durch eine Person von durchschnittlicher Körperkraft für das Umackern auch nur einer verhältnismässig kleinen Fläche nicht geleistet werden kann, sei es, dass - um diesen Übelst & nd zu vermeiden-der Pflug einen zu geringen Tiefgang hat, so dass der
Boden nicht in einer genügend dicken Schichte umgehrochen wird ; was aber mit einer Grund- forderung rationeller Bodenkultur, wie sie unsere
Zeit verlangt, unvereinbar ist.
Manche Modelle von Handpflugen wieder zeigen eine energieaufzehrende Maschinerie ohne äquivalenten Wirkungsgrad oder sind Karrenpfluge mit dem
Nachteile der Schwerfälligkeit.
Den erwähnten Mängeln gegenüber ist der den Gegenstand dieser Erfindung bildende Pflug von vornherein auch für den Gebrauch durch mehrere Personen eingerichtet, da er sechs Ansatzstellen für die erforderliche Horizontalkraft aufweist. Die Möglichkeit der Bedienung durch mehrere Personen gestattet es ferner auf jeden Fall, in einer dem Umstechen mit dem Gärtnerspaten gleichkommenden Tiefe zu pflügen.
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deren Enden verbreiterte Laschen mit Handhaben verstellbar und fixierbar vorgesehen sind. Weitere erfindungsgemässe Einzelheiten werden im Zuge der Beschreibung erläutert.
Eine beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes ist in der Zeichnung dargestellt. Es zeigen Fig. 1 eine Gesamtansicht des Handpfluges, Fig. 2 eine Seitenansicht des Pflugkörpers von rechts, Fig. 3 das Profil des Vorschneiders, Fig. 4 die Pflugspitze von links, Fig. 5 die Landseite mit Profil der Sohle von hinten und Fig. 6 eine Draufsicht auf den Handplug.
Ein aus Schar a, Mollblech b, Landseite c und Sohle d bestehender Pflugkörper wird durch Mutterschrauben zwischen zwei entlang der Oberkante des Mollbleches verlaufende, mehrfach gebogene lamellenartige Halteschienen f festgehalten. Zwischen den Halteschienen ist ferner ähnlich wie das Mollblech, jedoch in einem kleinen Abstande vor diesem, ein als solcher an sich bekannter, für einen Handpflug aber neuartiger, messerförmiger Vorschneider e, auch "Messersech"genannt, angebracht.
Durch den Vorschneider wird der Vorgang des Pflügen in zwei Phasen zerlegt, in deren erster durch den Vorschneider ein der Furchenbreite von ungefähr 12 ? M entsprechender Erdbalken vertikal vom ungepflügten Lande losgetrennt wird, während in der zweiten Phase der der Spur des Vorschneiders nachfolgende eigentliche Pflugkörper mit seiner Schar diesen Erdbalken horizontal abtrennt, aufhebt und infolge der konkav-zylindrischen Krümmung des Mollbleches wendet, stürzt und zerkrümelt. Der Vorschneider erleichtert das Pflügen, weil durch ihn das mehr oder weniger bindige Erdreich bereits vorgelockert wird.
Die pm Mollblech mittels einer Lasche befestigte Landseite c nimmt den beim Pflügen entstehenden Seitendruck auf und ist zugleich der Träger der Sohlt, mit der zusammen sie den stabilen Gang des Pfluges gewährleistet. Die
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Sohle ist gegen das Mollblech durch eine schräg aufwärts gerichtete Strebe m abgestützt.
Die über das Mollblech einerseits und den Vorschneider anderseits hinausragenden vier verbreiterten Enden der paarigen Halteschienen sind durch je eine kreisrunde g und eine auf deren Mittelpunkt bezogene längliche, einen Kreisringsektor mit halbrunden Schmalseiten darstellende Bohrung h als Laschen i, i'für die Anbringung der paarigen, sterzenartigen Handhaben mittels Mutterschrauben k ausgebildet. Die äusseren länglichen Laschenbohrungen h ermöglichen ein Höher- und Tieferstellen der Handhaben je nach Grösse der Person. Diese Handhaben sind am Beginn des oberen Drittels ihrer Länge in üblicherweise durch Streben miteinander verbunden.
Bei der Bedienung durch eine Person-be ; lockerem, leichtem Boden-wird der Pflug sowohl mittels der Hände als auch-um eine einseitige Überanstrengung der Armmuskulatur zu vermeiden-durch Zugleinen mit den Schultern gleichzeitig gezogen und gesteuert, bei der Bedienung durch zwei oder mehr Personen auch noch durch Schieben von rückwärts arbeitend fortbewegt.
Dieser neuartige Pflug hat seine Daseinsberechtigung in dem Umstand, dass er das bisher fehlende Mittelglied zwischen Spaten und Karrenpflug darstellt und als solches der Kleinlandwirtschaft dient, bei der die Feldbestellung immer eine familiäre Angelegenheit sein wird.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Karrenloser Handpflug zum Ziehen und Schieben durch eine oder mehrere Personen, dadurch gekennzeichnet, dass ein Pflugkörper (b) und ein messerfornugcr Vorschneider (e) zwischen zwei lamellenartigen Halteschienen (/ befestigt sind.