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Verfahren zur Reinhaltung einer Flüssigkeit, die der Verunreinigung durch Elektrolyte ausgesetzt ist
In vielen Zweigen der Technik, insbesondere der chemischen Industrie, besteht häufig ein Be- dürfnis danach, den Inhalt eines Behälters, wie z. B. ein Bad, hinsichtlich seiner Reinheit über eine lange Zeitdauer unverändert zu erhalten, obgleich dieses Bad durch seine bestimmungs- gemässe Benutzung, z. B. als Waschbad, an Rein- heit verliert oder mit anderen Worten, in dem flüssigen Inhalt des Behälters eine ganz bestimmte
Konzentration an dissoziierten Stoffen über die ganze Betriebsdauer gleichmässig zu bewahren.
Die Erfindung betrifft nun ein Verfahren zur Aufrechterhaltung eines hohen chemischen Reinheitsgrades des flüssigen, einer unerwünschten Anreicherung von Ionen unterworfenen Inhaltes von Behältern und löst die Aufgabe dadurch, dass mit diesem Behälter mindestens eine elektrodialytische in Betrieb stehende Zelle dauernd kommuniziert. Hiedurch kann unter der selbstverständlichen Voraussetzung, dass die Zellen richtig bemessen und entsprechend, d. h. für die Dauer des Vorhandenseins von verunreinigenden, also unerwünschten Ionen in Betrieb erhalten werden, die durch die bestimmungsgemässe Benutzung des Bades oder der sonstigen Flüssigkeit geringer Ionenkonzentration mögliche Anreicherung mit Verunreinigungen vermieden werden bzw. es werden diese Anreicherungen durch die elektrodialytische Zelle bzw. mehrere solche Zellen wieder ausgeschieden.
Wenn im vorstehenden von Verunreinigungen die Rede ist, so sind damit solche gemeint, welche, wenn sie das Bad in bestimmter Konzentration anreichern, die bestimmungsgemässe Wirkungsweise des Bades z. B. seine Reinigungswirkung in Frage stellen oder ausschliessen.
So ist es z. B. auch häufig erforderlich, ein in bestimmter Weise chemisch behandeltes Produkt, z. B. ein Metallband grosser Länge nach einer Säurebehandlung in destilliertem Wasser zu waschen, wobei dieses, durch das Waschband gezogene Band, bestimmte chemische Stoffe, wie Reste der Ätzsäure, Reaktionsprodukte od. dgl. an das Wasser abgibt und dieses dadurch mehr und mehr mit in diesem Zusammenhang unerwünschten Ionen, d. h. in diesem Sinne Ver- unreinigungen"anreichert. Haben diese eine
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deren Leistung nur gering zu sein braucht. Es ist vorteilhaft eine Elektrode der zur Verwendung kommenden elektrodialytischen Zelle bzw. Zellen durch den elektrisch leitenden Behälter zu bilden, sofern dieser aus Metall bestehen kann.
Die schematische Zeichnung zeigt zwei Ausführungsbeispiele von Einrichtungen zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens, u. zw. Fig. 1 einen Behälter mit zwei Zellen ohne definierte Umlauf richtung der Flüssigkeit, wobei eine Zellenelektrode durch den metallischen Behältermantel gebildet wird und Fig. 2 einen Behälter ebenfalls mit zwei Zellen, jedoch solcher Zellenanordnung mit Bezug auf diesen Behälter, dass sich ein Flüssigkeitsumlauf durch Siphonwirkung einstellt.
In Fig. 1 bezeichnet 1 den das Bad enthaltenden Behälter, 2 und 3 die Zellen. 4 ist die Anode oder Kathode und 5 das Anoden-oder Kathodendiaphragma ; da der Behälter 1 als Kathode oder Anode Verwendung findet, ist er mindestens an der Innenseite oberflächlich elektrisch leitend. Die in den Zellen entstehende Anreicherung von unerwünschten Anionen oder Kationen, die also die eigentliche Verunreinigung"vorstellen, werden durch eine Spülung unschädlich gemacht, wie an sich bekannt. Das Spülwasser tritt bei 6 ein und durch 7 aus. Je nach der Polarität des Stromes können entweder Anionen oder Kationen ausgeschieden werden. Es ist auch möglich, eine Zelle als Anionen-und die andere als Kationenausscheider zu schalten.
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diaphragmen mit 14, die Anodendiaphragmen mit 15 und die Anoden mit 16 bezeichnet.
Der Behälter 10 ist durch Rohre 17, 18, 19, 20 mit den Zellen verbunden. Während es bei der Ausführung nach Fig. 1 immer nur möglich ist, mit einer Zelle entweder Kationen oder Anionen auszuscheiden, sind die Zellen nach Fig. 2 zur Ausscheidung von Anionen und von Kationen brauchbar. Auch in diesem Falle erfolgt die Abfuhr der Ausscheidungen durch Spülung der betreffenden Räume. Der Spülwasserzufluss ist mit 21, der Spülwasserabfluss mit 22 schematisch angedeutet.
Der Umlauf der zu reinigenden Flüssigkeit kommt dadurch zustande, dass sich diese in den Zellen 11,
12 erwärmt und dadurch aufsteigt, wodurch aus dem Behälter 10 Flüssigkeit nachgezogen wird ; der Umlauf gründet sich also auf eine Thermosiphonwirkung. Wird das Bad betriebsweise erhitzt und erlangt es dadurch eine höhere Temperatur als jene Zellen, so tritt ein Umlauf in umgekehrter Richtung ein. Der Umlauf kann auch erforderlichenfalls durch Einschaltung einer Pumpe, zweckmässig in eines der Rohre 17-20 erhöht werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Reinhaltung einer Flüssigkeit, die der Verunreinigung durch Elektrolyte ausgesetzt ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Inhalt des die rein zu haltende Flüssigkeit aufnehmenden Behälters wenigstens für die Dauer des Vorhandenseins unerwünschter Elektrolyte unter der Einwirkung mindestens einer elektrodialytischen Zelle steht.