AT143038B - Verfahren und Apparat zur elektrischen Entsalzung von Flüssigkeiten. - Google Patents

Verfahren und Apparat zur elektrischen Entsalzung von Flüssigkeiten.

Info

Publication number
AT143038B
AT143038B AT143038DA AT143038B AT 143038 B AT143038 B AT 143038B AT 143038D A AT143038D A AT 143038DA AT 143038 B AT143038 B AT 143038B
Authority
AT
Austria
Prior art keywords
anode
level
cathode
diaphragm
diaphragms
Prior art date
Application number
Other languages
English (en)
Inventor
Jean Dr Billiter
Original Assignee
Jean Dr Billiter
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Jean Dr Billiter filed Critical Jean Dr Billiter
Application granted granted Critical
Publication of AT143038B publication Critical patent/AT143038B/de

Links

Landscapes

  • Water Treatment By Electricity Or Magnetism (AREA)

Description


   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren und Apparat zur elektrischen Entsalzung von Flüssigkeiten. 
 EMI1.1 
 

 <Desc/Clms Page number 2> 

 
 EMI2.1 
 dieser zwei Ionen, d. i. für verdünnte (z. B.   0'05 n) Lösungen   rund 0'807 =   0'193.   Die so eingewanderten   0'193     S04" bilden nach   ihrer Entladung mit dem vorhandenen Wasser unter   Sauerstoffentwieklung   Schwefelsäure, die sich demgemäss im Anolyten anreichert. 



   In analoger Weise wandern aus dem Kathodenraum OH'aus und treten in den Mittelraum, während Na'in den Kathodenraum gelangen, beide wieder im Verhältnis ihrer   Überführungszahlen,   d. i. rund 0-81 =   0-19.   



   In den Mittelraum gelangt, und das ist wohl für die   Durchführbarkeit   des Verfahrens ausschlaggebend, vereinigen sich   äquivalente   Mengen der aus den Elektrodenräumen   rückgewanderten H'und   OIT-Ionen zu nahezu undissociiertem   HO.   Es resultiert somit für die   Mittelkammer   eine Abwanderung 
 EMI2.2 
 verbrauch, durch Elektrodialys ? entfernt wird). 



   Diese Darstellung ist etwas vereinfacht, u. a. ist in derselben auf die Wirkung anderer als OH'Anionen im Kathodenraum anderer als   H'-Kationen im   Anodenraum keine Rücksicht genommen worden, die ihrerseits im Verhältnis ihrer Beweglichkeit und ihrer Konzentration auswandern. Da die H-und die OH'-Ionen weitaus beweglicher sind wie andere Ionen, ist die dadurch hervorgerufene Ungenauigkeit nicht gross. Es lässt sich aber dem entnehmen, dass man die Ansäuerung des Anodenraumes durch Zusatz grösserer Mengen fremder Kationen zum Anolyten bis zu gewissem Grade verzögern kann, dass aber der Wattverbrauch dadurch steigt ; denn nach vorliegender Theorie muss die Stromausbeute um so höher sein, je weniger fremde Anionen neben OH'im Katholyten, je weniger fremde Kationen neben   H im   Anolyten enthalten sind.

   Man erhält also maximale Ausbeute, wenn der Katholyt aus reiner Base, der Anolyt aus reiner Säure besteht ; sie ist (bei Ausschluss von Diffusion) von der Konzentration der Säure oder Base unabhängig. 



   Die hier aufgestellte Theorie lässt ferner erkennen, dass die Stromausbeute, welche erzielbar ist. wenn der Stromtransport lediglich durch den bisher betrachteten Vorgang bestritten wird, bestenfalls (bei Ausschaltung jeder Diffusion) rund   19%     beträgt.   Sie muss bei sehr niederen Salzkonzentrationen und beim Sauerwerden der Flüssigkeit unter   19%   sinken, sie kann aber viel höher steigen, solange der Salzgehalt der   Flüssigkeit   hoch ist (also im ersten Stadium der Entsalzung salzreicher Flüssigkeit), weil der Stromtransport dann nicht nur durch den geschilderten Vorgang, sondern zum grossen Teil durch Abwanderung der Fremdionen aus dem Mittelraum in die Elektrodenräume bestritten wird, mit andern Worten,

   ehe das Produkt der Konzentration mit der Geschwindigkeit der fremden Ionen im Verhältnis zu dem der   E und   der OIT-Ionen klein wird, kann man weit höhere Stromausbeuten erzielen. 



   Die vorliegende Theorie führt also die Entsalzung gleichsam auf   Verdrängung   der Fremdionen aus den Mittelräumen durch die schnelleren   H-und OB/-Ionen   und auf das Verschwinden der letzteren. infolge der geringen Dissociation des Wassers, zurück. Die grössere Beweglichkeit der letzteren Ionen ist es, welche eine weitgehendere Entsalzung erst ermöglicht, und in der Tat ist eine weitgehende Entsalzung nach Versuchen des Erfinders nicht zu erzielen, wenn man die Elektrodenflüssigkeiten (etwa durch stets gegenseitige Verengung von Anolyt und Katholyt) neutral hält, auch dann nicht, wenn man die Elektrodenräume dabei mit destilliertem Wasser spült. 



   Die Natur des Vorganges wird auch nicht verändert, wenn man positiv geladene Anoden-und negativ geladene Kathodendiaphragmen anwendet. Die positive Ladung des Anodendiaphragmas bewirkt-welcher nun der Mechanismus ihrer Einwirkung auch sein   möge-letzten   Endes nur eine 
 EMI2.3 
 beschleunigt ; dadurch kann das PH in der Mittelkammer beeinflusst, aber kein Wasser entsalzt werden.   Eine"elektroosmotische"Entsalzung   gibt es da wohl nicht, nur gelegentlich Mitführung von etwas Salz bei der Elektrophorese. Ebenso ist es ein Vorurteil, dass vollständig entsalztes Wasser nur dann erhalten werden könne, wenn wenigstens die letzten Elektrodenkammern gut gespült werden, damit die Ionenkonzentration in ihnen nieder bleibe. 



   Die Gesamtzahl der Ionen, welche bei bestimmter Stromdichte aus den Elektrodenräumen durch elektrische Kräfte in die   Mittelkammern überführt   werden, ist von der Höhe ihrer Konzentration in den Elektrodenräumen unabhängig. Praktisch liegen die Verhältnisse aber, wie durch vorliegende Erfindung dargetan wird, durchaus nicht am günstigsten, wenn die Ionenkonzentrationen in den Elektrodenkammern besonders niedrig sind, im Gegenteil, sie sollen hoch genug sein, um höhere Stromdichten herstellen, höhere Temperaturen erreichen zu lassen, und es ist von Vorteil, wenn der Anolyt ausgesprochen sauer, der Katholyt ausgesprochen alkalisch ist.

   Es ist sogar zweckmässig, im Anodenraum notfalls durch Zusatz eine   Säurekonzentration   aufrechtzuerhalten, die mindestens hundert-, aber (bei höheren Stromdichten) auch bis zu einigen hunderttausendmal so hoch ist als-in Äquivalenten ausgedrückt-die Konzentration der gereinigten Flüssigkeit. Der Anolyt soll dementsprechend Leitfähigkeit von etwa 1-10-3 bis etwa   1'10  8' cm' aufweisen   (bei Zimmertemperatur). 

 <Desc/Clms Page number 3> 

 



   Immerhin empfiehlt es sich, die Säurekonzentration in den   Anodenräume   nicht über zirka 5% steigen zu lassen. Man braucht dazu nur in längeren Zeiträumen etwas Flüssigkeit, etwa mittels eines Hebers, aus den Anodenräumen abzuziehen, die sich dann bei Verwendung der weiter beschriebenen Zellen von selbst wieder auffüllen. 



   Die Diffusion wird allerdings bei Zunahme der Konzentration in den Elektrodenräumen vergrössert. 
 EMI3.1 
 denn zunehmende Konzentration steigert zugleich die Wirksamkeit der Mittel, welche die Schäden einer Diffusion beheben : je höher die Leitfähigkeit der Elektrodenwässer, desto höher wird die Stromdichte, desto höher also auch die anwendbare Durchflussgeschwindigkeit, damit wird das cet. par. behandelte   Volumender zu reinigendenFlussigkeit   in   einemMasse gesteigert,   das   der Zunahme der Diffusion mindestens   proportional bleibt. Nur in den Betriebspausen wirkt der gesteigerten Diffusion nichts entgegen, man kann ihr aber vorbeugen, indem man die Anodenkammern während der Pausen durch Ausgiessen, Abhebern oder mittels eines   Entleerungshahnes   (z.

   B. 3 auf Fig. 3) entleert oder sie unschädlich marhen, wenn man vor Wiederaufnahme des Betriebes die Mittelräume mit Rohwasser kräftig spült. 



   Das Gesagte gilt freilich nur für Diaphragmen von relativ hohem Diffussionswiderstand, z. B. für solche aus keramischem Material, die vorzugsweise als Anodendiaphragmen verwendet werden sollen. Für Diaphragmen aus Segeltuch, Asbestgewebe od. dgl. liegen die Verhältnisse anders. Verwendet man solche Stoffe in rohem oder präpariertem Zustand z. B. mit einem Anstrich oder einer Imprägnierung aus Gummi oder Gummi und Kieselgur od. dgl. als Diaphragmen, z. B. als Kathodendiaphragmen, so lässt sich die Konzentration der Elektrodenflüssigkeit nicht auf so hohes Mass steigern, als oben ange- 
 EMI3.2 
 seitig mit Vorteil verwendet werden, wird man in solchen Fällen die Konzentration der Elektrodenwässer an der Kathodenseite weniger weit steigen lassen als anodenseitig.

   Dies wird dadurch besonders erleichtert, dass die Anreicherung des Katholyten in normalen Fällen von selbst viel, viel langsamer vor sich geht, weil das dort gebildete Alkali zum grossen Teile zur Fällung der fast immer (und meist in erheblichen Mengen) vorhandenen Erdalkalimetallverbindungen verbraucht wird. 



   Die Verwendung eines Diaphragmenmaterials von geringerem Diffusionswiderstand an der Kathodenseite, vorzugsweise von rohem oder präpariertem Asbestgewebe, und die Kombination desselben 
 EMI3.3 
 bevorzugt, um kathodenseitig etwas stärkere Diffusion als anodenseitig zu sichern, also ganz geringen Überschuss von Lauge in den Mittelraum diffundieren zu lassen, um den sich von selbst herstellenden geringen   Säureüberschuss   zu neutralisieren. Durch Herstellung und Bemessung eines hydrostatischen   Überdruckes   der Flüssigkeit im   Mittelraum lässt   sich die Grösse der Diffusion aus den Kathodenräumen erforderlichenfalls verringern. 



   Ausser diesem methodischen weist die Kombination eines starren Anodendiaphragmas mit einem kathodischen Filterdiaphragma auch Vorteile konstruktiver Art auf, besonders dann, wenn man das
Filterdiaphragma formbeständig macht (es z. B. mit starrem Zementboden ausbildet oder es einer perfo- rierten Blechkathode anliegen lässt, diese   als"Filterkathode"ausbildet).   Es wird dadurch nicht nur die Handhabung sehr erleichtert, es wird auch die Abscheidung sehlechtleitender Krusten von Erd- alkalihydroxyden zwischen Kathode und Diaphragma sehr erschwert. 



   Auch die Kathodenräume braucht man, wie aus dem Gesagten hervorgeht, nicht zu spülen. Wenn man ihnen dennoch Flüssigkeit zuführt, so geschieht dies gelegentlich, um zu verhindern, dass sie   völlig   austrocknen. Prinzipiell schadet es zwar nicht, wenn die Kathodenräume leerlaufen, aber es treten dann leicht Übergangswiderstände auf, welche die Herstellung hoher Stromdichten erschweren. Von
Haus aus sind zwar die erfindungsgemäss bevorzugten Kathodendiaphragmen aus Asbest schwach negativ geladen, treiben also durch Elektroosmose etwas Flüssigkeit aus dem Mittelraum in die Kathodenkammern. Im Verlaufe des Prozesses scheiden sich in ihren Poren   Erdalkalihydroxydhydrate   ab, die sich auch auf ihrer Innenseite auflagern.

   Diese sind positiv geladen, treiben also Flüssigkeit in den Mittelraum, und diese elektroosmotische Wirkung kann so erheblich werden, dass sich das Niveau in den Kathodenräumen um 0-25-0-75, ja selbst 1 ni tiefer stellt als in der Mittelkammer. Aus diesem Grunde kann es vorteilhaft sein, auch in den Kathodenräumen das Niveau konstant zu halten, z. B. so viel Rohwasser zutropfen zu lassen, dass der elektroosmotischen Abwanderung die Waage gehalten wird. 



   Statt, wie es bisher geschah, die   Elektrodenräume durch   einen Teil des Mittelraumwassers zu spülen, werden also nach vorliegendem Verfahren im Gegenteil die Mittelräume zum Teil aus den Elektrodenkammern gespeist, da ihnen normalerweise auf der Anodenseite, im Verlaufe des Prozesses auch von der Kathodenseite Flüssigkeit durch Elektroosmose zugetrieben wird. Dies geht oft so weit, dass die Speisung der Mittelräume zu 25-35% von den Elektrodenräumen aus erfolgt. Das Verhältnis wechselt aber während des Verlaufes der Entsalzung. 



   Entgegen den bisherigen Anschauungen ist besonders die Kataphorese aus den Anodenräumen und unter Umständen auch eine Anaphorese aus den Kathodenräumen bei Verwendung von Diaphragmen höheren Diffusionswiderstandes von günstiger Wirkung, weil das durch Elektrophorese übertriebene Wasser gereinigtes Wasser ist. Im geraden Gegensatz zu den bisherigen Anschauungen wäre also eine"elektro- 

 <Desc/Clms Page number 4> 

   osmotische" Entsalzung höchstens   mit negativen Anodendiaphragmen bzw. positiven Kathodendiaphragmen möglich. 
 EMI4.1 
 verwendet, weichen je nach den, im Einzelfall, gestellten Aufgaben und je nach dem   Ladungssinn   der verwendeten Diaphragmen in gewissen Details voneinander ab. 
 EMI4.2 
 konstruktion zu benutzen, wie sie auf Fig. 1 schematisch dargestellt ist.

   In dieser wie in allen folgenden Figuren entsprechen dieselben Ziffern gleichartigen Bestandteilen, u. zw. bezeichnet 1 das Anodendiaphragma, 10 das Kathodendiaphragma, 11 die Kathode, 13 das Aussengefäss, 29 einen Isolator. Wie einfach die Zellenkonstruktion wird, wenn, dank der Anwendung des vorliegenden Verfahrens, jede Ableitung aus den Anodenräumen in Fortfall kommt, fällt bei Fig. 1 in die Augen. Man kann das Anodengefäss einfach in das Kathodengefäss, dieses in das Aussengefäss ohne jede Abdichtung stellen, etwa wie 
 EMI4.3 
 führen. 



   Da während des Stromdurchganges Anolyt aus negativ geladenen Anodendiaphragmen durch Kataphorese in die Wasserkammer übertritt, würde das Niveau desselben im Anodengefäss rasch einsinken, wenn keine   Massnahme   getroffen wird, die abwandernde Flüssigkeit zu ersetzen. Dies kann aber leicht durch einfache, jedem Fachmann geläufige Mittel bewerkstelligt werden. Nach Fig. 1 etwa durch Verwendung eines Schwimmers   12,   der beim Herabsinken des Niveaus einen Hahn 24 öffnet, welcher Flüssigkeit durch die Leitung 2. 3 in die Anodenzelle gelangen lässt und den Hahn   24   wieder   schliesst,   sobald das Niveau seinen normalen Stand wieder erreicht hat. 



   Lässt man durch den Schwimmermechanismus destilliertes Wasser in die   Anodenräume   einfliessen, so stellen sich darin etwa dieselben   Konzentrationsverhältnisse   her wie beim Unterbleiben jeder Zu- 
 EMI4.4 
 wurde, infolge ihrer geringeren Beweglichkeit kaum schadet, wenn ihre Konzentration nicht sehr hoch ist, kann man die aus den Anodenräumen abwandernde Flüssigkeit praktisch ohne weiteres durch Rohwasser ersetzen. 



   Statt einen Sehwimmermeehanismus zu verwenden, kann man das Niveau im Anodenraum noch 
 EMI4.5 
 Unterteil, mit einer feinen Bohrung versieht, durch welche Wasser aus der   Mittelkammer   in den Anodenraum treten kann. 



   Eine andere, in besonderen Fällen entsprechende, aber mit nur einem Anodendiaphragma und einer Quecksilberkathode ausgerüstete Zelle ist auf den Fig. 2,2 a schematisch dargestellt, 11 versinnbildlich die Quecksilberkathode, das Niveau des Anolyten wird (z. B. durch Schwimmer) konstant gehalten. 



   Eine dritte wieder mit zwei Diaphragmen ausgerüstete Ausführungsform, welche auch für positiv oder wechselnd   geladeneAnodendiaphragmen brauchbar   bleibt, ist auf Fig. 3 dargestellt, die   dreikaskaden-   förmig hintereinander geschaltete Zellen teils in der Ansicht und teils im Schnitt zeigt. Das Anodendiaphragma   1,   das z.

   B.   Magnesitanoden   25 enthält, dringt mit einem Holzstück 2 durch den Zellenboden hindurch, weist hier einen Hahn (zur eventuellen Entleerung) 3 auf und ist mit einem engen Stand- 
 EMI4.6 
 es nun die zu reinigende oder eine angesäuerte Flüssigkeit oder auch Anolyt aus dem Anodenraum der vorhergehenden Zelle durch Leitung 6 zu, und diese Flüssigkeit wird durch ein Niveaurohr 7 dem Niveaugefäss 5 der nächsten Zelle zugeführt,   die ganz ähnlieh eingerichtet   ist. Es fliesst also im wesentlichen die gleiche Flüssigkeitsmenge durch die Rohre 7,   ?",     y",   und nur die geringen Quantitäten, die zur Konstanthaltung des Niveaus im Anodenraum zu-oder abgeführt werden müssen, werden über das Rohr   4   hinweg abgezweigt.

   Auch bei dieser der Konstanthaltung des Niveaus in den Anodenräumen dienenden Anordnung reichert sich der Anolyt selbsttätig mit Elektrolyt, vor allem mit Säure an. 



   Eine vierte   Ausführungsform   wird auf Fig. 4 dargestellt. Hier sind drei Zellen vertikal übereinander aufgestellt, die Anodenräume 1 sind mit ähnlichen Niveauhaltern 5 wie auf Fig. 3 versehen, nur dass diese Niveauhalter in der Anodenzelle selbst untergebracht und deshalb etwas umgeformt sind. 



  Die Umleitung 7, 7', 7"der Fig. 3 wird dadurch überflüssig gemacht, sowohl die zu reinigende als die zur 
 EMI4.7 
 (durch 20, 21, 22) von Zelle zu Zelle herab. 



   Welche dieser Anordnungen man im Einzelfalle bevorzugen wird, hängt von der Natur des Aus-   führungsmaterials,   der Grösse der gewünschten Produktion usw. ab. 



   Liegt die Aufgabe vor, chloridreiche Flüssigkeiten mit relativ hohem   Verdampfungsrüekstand   (etwa gar Seewasser mit 35.   000 mg   pro Liter) zu entsalzen, so wird man, wenigstens für den Beginn der Entsalzung, Zellen der Type 2 oder 2 a benutzen, welche mit Quecksilberkathoden ausgerüstet sind, in Fig. 2 mit horizontalem Quecksilber. Diese Konstruktionen sind nur als Beispiele angeführt, ihre Einzelheiten sind hier nicht wesentlich, wesentlich ist es jedoch, dass die Queeksilberkathoden in Kom- 

 <Desc/Clms Page number 5> 

 
 EMI5.1 
 die Konzentrationen-dem Leitgedanken der Erfindung entsprechend-im Anodenraum hoch, die
Niveaus darin konstant gehalten werden.

   Aus nicht vorauszusehenden, dem Erfinder auch noch nicht völlig   erklärlichen   Gründen hat es sich gezeigt, dass eine Entsalzung mit Quecksilberkathoden nur in solcher Kombination mit Vorteil durchführbar ist. Sie wird in den   Quecksilberzellen   vorteilhafterweise nicht bis zu Ende, sondern nur so lange fortgeführt, bis der Salzgehalt auf 1500-600 mm gesunken ist.
Die weitere Entsalzung wird dann in Zellen vorgenommen, die mit Anoden-und Kathodendiaphragmen ausgerüstet sind. Bei der Entsalzung mit Queeksilberkathoden werden Kationen vom Quecksilber unter Amalgambildung aufgenommen. Die Zerlegung des Amalgams wird wie bei der Alkalichloridelektrolyse durchgeführt, das vom Amalgam befreite Quecksilber wird der Zelle wieder zugeführt.

   Es wird also eine Arbeitsweise befolgt, die jedem Fachmann geläufig ist und keiner näheren Erläuterung bedarf. 



   Bei der Entsalzung mit zwei Diaphragmen, welche nur bei sehr salzreichen Wässern die zweite, sonst die einzige Stufe der Entsalzung bildet, wird man Anordnungen nach dem Typus der Fig. 4 vorzugsweise für kleinere Anlagen mit etwa   4-10 l Stundenleistung   anwenden, für Stundenleistungen von 100-5000   !   aber Anordnungen nach Fig. 1 oder 3. 



   In allen Fällen geht man von Anolyten aus, welche mindestens ebensoviel Elektrolyt enthalten als die zu reinigende Flüssigkeit und die sich im Verlaufe des Prozesses an Elektrolyt, vornehmlich aber an Säure anreichern. Diese bisher für so verderblich gehaltene Anreicherung hat, wie eingangs erwähnt, sehr vorteilhafte Wirkung. 



   Dank der hohen Leitfähigkeit der Elektrodenflüssigkeiten lassen sich bei Anwendung das neuen Verfahrens nämlich viel höhere Stromdichten cet. par. herstellen wie bisher, und dies ermöglicht es, z. B. auch Platin in wirtschaftlicher Weise als Anodenmaterial zu verwenden, etwa in Form von Drahtspiralen (z. B. 20, Fig. 4) oder einer Anzahl von im Wesen vertikal angeordneter feiner Drähte. 



   Die Anwendung des Verfahrens bleibt nicht auf die in den Figuren dargestellten Zellenkonstruktionen beschränkt, von denen nur einige wenige in schematischer Weise charakterisiert wurden. Die Zellen werden in passender Zahl (etwa 1-16) vorzugsweise in Serie, nicht in Gruppen geschaltet. Die zu reinigende   Flüssigkeit durchfliesst   deren   Mittelkammern   27 der Reihe nach, indem sie, etwa durch Rohr 14 eingelassen, die Zellen von unten nach oben   durchläuft   und sie in einem Überlauf 20 verlässt. Überläufe für Anodenwässer   21,   gegebenenfalls auch   Kathodenwässer 22, können   vorgesehen werden (s. z. B. Fig. 4). Die Elektrodenwässer können dabei durch mehrere Zellen langsam genug geführt werden, so dass eine 
 EMI5.2 
 
Die Form der Zellen ist unwesentlich, man kann z.

   B. die Anodenzellen zylindrisch, parallel-   epipediseh,     sackförmig,   mit oder ohne Boden gestalten, aus Platten bilden usw. Um Zellen von grosser Leistung zu bauen, kann man auch mehrere Anodendiaphragmen, z. B. zylindrische oder nach Fig. 3 geformte, in einem gemeinsamen Aussengefäss anordnen (s. Fig. 6) und dabei jede Anodenzelle mit einer Diaphragmakathode umgeben (Fig.   6a-6)   oder mehrere Anodenzellen durch eine gemeinsame Kathode   umschliessen,   wofür Fig. 6 b und 6   c   zwei Varianten darstellen. 
 EMI5.3 
 

 <Desc/Clms Page number 6> 

 
 EMI6.1 
 Produktes ermöglicht. Es zeigt sich nämlich, dass praktisch eine bestimmte Grenzleitfähigkeit der Flüssigkeit in den Mittelräume kaum, wenigstens kaum ohne allzu vergrösserten Energieaufwand zu unterschreiten ist.

   Dieselbe Leitfähigkeit entspricht aber bei höheren Temperaturen einem viel geringeren Elektrolytgehalt als bei tieferen Temperaturen. Deshalb wird es erfindungsgemäss angestrebt, die Ent- 
 EMI6.2 
 dieser Figur stellt 15 einen solchen   zweckmässigerweise   wärmeisolierten Wärmeaustauschapparat vor, durch welchen das entsalzte heisse Wasser durch Rohr 16 herabfliesst, die von dem Rohwasser 17 umspült und gekühlt werden. Das Reinwasser fliesst gekühlt bei 18 ab, das Rohwasser wird, vorgewärmt, von 19 den   l\1ittelkammern   der Zellenreihe   zugeführt.   



   Durch diese einfache Vorrichtung lässt sich die Leistung der Zellenreihe bei   Durehsehnittszellen-   spannungen von 40 bis 220 Volt um weitere   30%   und auch bei solchen von 10 bis 40 Volt noch in nennenswertem Masse erhöhen und die Entsalzung gleichzeitig noch etwas weiter treiben. 



   Durch Zusatz von Fremdkationen zum Anolyten, von Fremdanionen zum Katholyten können 
 EMI6.3 
 werden. Der Möglichkeit, auf diese Art das PH zu beeinflussen, ist bereits Erwähnung getan worden, aber auch andere Effekte können ausgeübt werden, z. B. gelingt es zuweilen, störende Trübungen oder auch gewisse Kolloide aus der   211   reinigenden Flüssigkeit zu fällen, indem man dem Anolyten Kationen, 
 EMI6.4 
 
1. Verfahren zum Entsalzen von Flüssigkeiten, z.

   B. natürlicher Wässer auf elektrischem Wege in Zellen, welche mit einer Zuleitung für die zu reinigende, einer Ableitung für die teilweise, oder vollkommen entsalzte Flüssigkeit versehen sind und in denen die zu reinigende Flüssigkeit durch ein poröses Diaphragma vom Anodenraum und gegebenenfalls durch ein zweites Diaphragma auch vom Kathodenraum getrennt gehalten wird, dadurch gekennzeichnet, dass man während der normalen Betriebsperioden die in die Anodenräume zuwandernden Ionen darin belässt und ihre Anreicherung darin nicht durch fortlaufende Verdünnung bzw. durch Spülung verhindert.

Claims (1)

  1. 2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man auch die den Kathodenräumen zuwandernden Ionen darin belässt. EMI6.5 vorzugsweise durch reine Säure.
    4. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, dass man auch den Katholyten auf hoher Leitfähigkeit, vorzugsweise durch reine Base, hält.
    5. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man das Niveau in negativ geladenen, im Wesen geschlossenen Anodenräume bildenden Anodendiaphragmen EMI6.6 durch die Wand des Anodendiaphragmas od. dgl. mehr.
    6. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, dass man das Niveau in positiv oder wechselnd geladenen aus Anodendiaphragmen und einer darin angeordneten EMI6.7 Niveau erhalten wird.
    7. Ausführungsform des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 und 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Niveau in den Anodenräumen übereinander angeordneter Zellen mittels Niveauhältern nach Anspruch 7, die im Anodenraum selbst angeordnet sind, aufrechterhalten wird und aus denen Flüssig- EMI6.8
    8. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die gleichzeitige Verwendung an sich bekannter, negativ geladener Anodendiaphragmen von hohem Diffusionswiderstand, in welchen das Flüssigkeitsniveau gemäss Anspruch 5 oder 6 konstant gehalten wird, und einem katho- dischen an sich bekannten Filterdiaphragma, dessen Hauptbestandteil von Asbestgewebe bzw. mit Gummi, oder Gummi und Kieselgur präparierter Asbestgewebe gebildet wird. <Desc/Clms Page number 7>
    9. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die gleichzeitige Verwendung eines Anodendiaphragmas, in welchem das Elektrolytniveau gemäss Anspruch 5 konstant EMI7.1 die Anodenräume ringförmig ausgebildet sind und zwischen zwei Mittelkammern derart angeordnet sind, dass der elektrische Strom von den darin angeordneten Anoden nach beiden entgegengesetzten Richtungen fliessen kann, weil das zu reinigende Wasser daran vorbeigeleitet wird, z. B. an der einen Anodenseite herab, unter dem ringförmigen Anodenraum hindurch und auf der andern Anodenseite hinauf.
    11. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Temperatur dadurch gesteigert wird, dass man den Zellen vorgewärmtes Rohwasser zuführt.
    12. Ausführungsform des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 und 11, dadurch gekennzeichnet, dass ein Teil des Wärmeinhaltes des abfliessenden Endproduktes auf an sich bekannte Weise in einem Wärmeaustauschapparat zur Vorwärmung des Rohwassers benutzt wird.
    13. Ausführungsform des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 und 3, gekennzeichnet durch gleichzeitige Erzeugung von Ozon durch Verwendung von Platinanoden im, gemäss Anspruch 5, sauer gehaltenen Anolyten mit anodischen Stromdichten von mindestens 4 Amp. pro Quadratdezimeter wirksamer Anodenfläche.
    14. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Anodenzellen in einem gemeinsamen Aussengefäss angeordnet werden, wobei sie einzeln von Kathodendiaphragmen oder auch zu mehreren von einer gemeinsamen Diaphragmakathode umschlossen werden.
    15. Ausführungsform des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 und 9, dadurch gekennzeichnet, dass die zu reinigende Flüssigkeit bei hohem Alkalisalzgehalt erst teilweise unter Verwendung von Quecksilberkathoden, sodann weiter in Mittelkammern entsalzt wird, welche zwischen-zwei Diaphragmen eingeschlossen sind.
    16. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Dreizellenapparate mit im Wesen geschlossenen Anodenräumen, in denen das Niveau gemäss Anspruch 5 konstant gehalten wird, je aus einer gefässförmigen Anodendiaphragmazelle derart gebildet werden, dass man diese in ein ähnlich geformtes, etwas weiteres Kathodendiaphragmagefäss stellt, das seinerseits EMI7.2
AT143038D 1933-07-11 1933-07-11 Verfahren und Apparat zur elektrischen Entsalzung von Flüssigkeiten. AT143038B (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
AT143038T 1933-07-11

Publications (1)

Publication Number Publication Date
AT143038B true AT143038B (de) 1935-10-10

Family

ID=3642446

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
AT143038D AT143038B (de) 1933-07-11 1933-07-11 Verfahren und Apparat zur elektrischen Entsalzung von Flüssigkeiten.

Country Status (1)

Country Link
AT (1) AT143038B (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE4142749A1 (de) * 1991-12-23 1993-07-01 Bernd Dr Rer Nat Dr Me Lorbeer Vorrichtung und verfahren zur meer- und brackwasserentsalzung durch elektrolyse

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE4142749A1 (de) * 1991-12-23 1993-07-01 Bernd Dr Rer Nat Dr Me Lorbeer Vorrichtung und verfahren zur meer- und brackwasserentsalzung durch elektrolyse

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE861693C (de) Verfahren und Vorrichtung zum Elektrodialysieren von Fluessigkeiten
DE4238532A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Entsalzen wäßriger Lösungen mittels Ionenaustauschermassen
DE1150656B (de) Kontinuierliche Vielkammerelektrodialyse waessriger Elektrolytloesungen unter Benutzung ionenselektiver Membranen
DE112008004180T5 (de) Elektrochemische modulare Zelle zur Verarbeitung von Eektrolytlösungen
DE2135442A1 (de) Destillationsverfahren und Vorrichtung zu dessen Durchfuhrung
DE975825C (de) Vorrichtung zur Durchfuehrung elektrochemischer Prozesse, insbesondere zur Herstellung von UEberschwefelsaeure und ihren Verbindungen
DE102020002642A1 (de) Verfahren zur Entsalzung von Meerwasser
DE1279665B (de) Elektrolysevorrichtung zur Herstellung von Halogen-Oxysalzen
AT143038B (de) Verfahren und Apparat zur elektrischen Entsalzung von Flüssigkeiten.
DE701771C (de) chwefelsaeure durch Elektrolyse von Natriumsulfatloesung
DE102014010901A1 (de) ECA Reaktor zur Erzeugung eines aktivierten hypochlorithaltigen Desinfektionsmittels
DE2322294A1 (de) Verfahren und vorrichtung zur elektrodialytischen bildung eines hydrosulfitsalzes
DE827349C (de) Verfahren zur Gewinnung nicht oder langsam dialysierender Produkte aus mit anorganischen Bestandteilen verunreinigten Fluessigkeiten
DE672851C (de) Einrichtung zum Elektrolytumlauf bei Wasserzersetzern, insbesondere Druckzersetzern
DE4312600C2 (de) Kleinentsalzungsanlage auf Ionenaustauscherbasis mit elektrolytisch herstellbaren Regeneriermitteln
AT163188B (de) Betriebsverfahren für aus Anode, Kathode und zwischengeschalteten Diaphragmen bestehende Geräte zur Reinigung von Flüssigkeiten durch Elektroosmose
EP1382573A1 (de) Vorrichtung zur automatischen Reinigung einer Reaktorkammer in einer Wasseraufbereitungsanlage
DE631496C (de) Verfahren zur Reinigung salzarmer Loesungen, insbesondere natuerlicher Waesser, mit Hilfe des elektrischen Stromes
DE2009009A1 (de) Verfahren zur Abtrennung von Mineralsalzen aus Molke
DE191234C (de)
DE586065C (de) Verfahren zur elektrolytischen Herstellung von Bleiweiss
AT152804B (de) Apparat mit einer elektrolytischen Zelle.
DE336842C (de) Verfahren und Vorrichtung zur elektrolytischen Zersetzung von Nickelsalzloesungen
DE302712C (de)
DE501304C (de) Elektrolyseapparat zur Herstellung von Wasserstoff und Sauerstoff