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Füllschreib-oder Zeichengerät
Die Erfindung betrifft ein Füllschreib-oder
Zeichengerät, das in bekannter Weise mit einem die Schreibsubstanz auf die Schreib-und Zeichen- unterlage übertragenden Rotationskörper ausgestattet ist. Bei den bisher bekannten Schreiboder Zeichenstiften dieser Art besteht die Schreibsubstanz entweder aus einer Schreibflüssigkeit oder einem Farbpulver.
Der meist kugelförmig ausgebildete Rotationskörper stützt sich hiebei, da Schreibsubstanzen von flüssiger oder pulveriger Beschaffenheit keinen nennenswerten Druck aufnehmen können, unmittelbar oder mittelbar über einen zweiten Kugelkörper auf ein besonderes aus Metall bestehendes Widerlager ab, das den Rotationskörper in der Schreib-oder Zeichenstellung hält und den Druck auf den Rotationskörper beim Schreiben und Zeichnen aufnimmt. Diese bekannten Schreib-und Zeichenstifte weisen verschiedene Nachteile auf. Die Reibung ist trotz feinster Bearbeitung der miteinander zusammenwirkenden Oberflächen des Rotationskörpers und Widerlagers verhältnismässig gross und wächst noch mehr, wenn nach längerer Ruhestellung Schreibsubstanzreste an der Berührungsstelle verkrusten und durch Korrosion die glatten Oberflächen rauh machen.
Die Folge davon ist, dass der Rotationskörper beim Schreiben oder Zeichnen nicht mit Sicherheit die für die Übertragung der Schreibsubstanz notwendige Drehung ausführt, so dass derartigen Schreibstiften vor allem die Gebrauchssicherheit mangelt. Ein weiterer Nachteil, insbesondere der mit pulveriger Schreibsubstanz arbeitenden Schreibstifte, besteht darin, dass Graphit-oder Kreidepulver von kleinster Korngrösse verwendet werden muss, da grössere Pulverkörner in den schmalen Zulaufwegen zu dem Rotationskörper sich festklemmen und diese Wege verstopfen, wodurch der Schreibund Zeichenstift seine Gebrauchsfähigkeit zur Gänze verliert.
Zudem ist die Entfernung solcher sich einmal festklemmender Pulverkörner genau so wie die Nachfüllung des Stiftes mit pulveriger Schreibsubstanz umständlich, zeitraubend und schliesst auch bei Anwendung grösster Sorgfalt Verunreinigungen der Finger, Unterlagen u. dgl. nicht aus.
Zweck der vorliegenden Erfindung ist, die aufgezeigten Nachteile zu vermeiden. Der Erfindung gemäss wird dies dadurch erreicht, dass die Schreibsubstanz selbst als fester, formhaltende Wider- lagerkörper für den Rotationskörper ausgebildet ist. Durch die Verwendung eines solchen Wider- lagerkörpers wird vor allem die Reibung zwischen diesem und dem Rotationskörper auf ein Mindest- mass herabgedrückt ;
denn der farbabgebende
Widerlagerkörper bewirkt gleichzeitig eine wirk- same Schmierung des Rotationskörpers, so dass dieser unter allen Umständen die für das Zeichnen und Schreiben notwendige Drehung ausführt.
Auch ergibt der Wegfall eines besonderen mit hochpolierter Oberfläche versehenen Widerlager- körper einfache Bauart des Schreibstiftes sowie leichte und billige Herstellung desselben, zumal auch der Rotationskörper keine polierte Ober- fläche aufweisen muss, sondern im Gegenteil eine rauhere Oberfläche zweckmässiger ist. Schliesslich ist auch die Handhabung mit dem körperfesten farbabgebenden Widerlagerkörper beim Nach- füllen des Stiftes eine einfache und reinliche.
Die aufgezeigten Vorteile lassen sich noch dadurch verbessern, dass der festen als Widerlager wirken- den Schreibsubstanz die Form eines Stiftes (Mine) gegeben wird, der in einem zum Rotationskörper führenden Längskanal geführt und durch eine
Stellvorrichtung nachstellbar ist.
Die Anordnung eines farbabgebenden und den
Rotationskörper gleichzeitig auch schmierenden Widerlagers macht auch die Verwendung von Rotationskörpern mit rauher bzw. gezahnter Oberfläche mit Vorteil möglich. Solche Rotationskörper sind zwar bei Schreib-und Zeichenstiften für flüssige Schreibsubstanzen bereits bekannt und ergeben eine bessere Haftung der Schreibsubstanz sowie eine grössere Reibung mit der Schreibunterlage. Zwangsläufig mit der Rauheit der Oberfläche des Rotationskörpers wächst aber auch die Reibung zwischen diesem und dem Widerlager, so dass den Schreibstiften mit rauhen oder gezahnten Rotationskörpern zumindest die gleiche, wenn nicht eine grössere Gebrauchsunsicherheit anhaftet als den Stiften mit glattem Rotationskörper.
Demgegenüber ist beim erfindungsgemässen Schreibstift die Verwendung eines Rotationskörpers mit rauher oder feingezahnter Oberfläche nicht nur schlechtweg möglich, sondern ergibt' zwangsläufig mit einer besseren Aufnahme und Übertragung der Schreibsubstanz auch eine weit bessere Schmierwirkung ; denn die rauhe Oberfläche des Rotationskörpers wirkt auf den Farbstoffkörper wie eine feine Feile, die sich beim 1 (
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Vorbeigleiten am Farbstoffkörper mit einem Farbstoffilm überzieht, der gleichzeitig einen wirksamen Schmierfilm bildet.
Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemässen Schreib-oder Zeichengerätes schematisch im Längsschnitt in vergrössertem Massstab.
Der Zeichenstift weist eine Spitzkappe 4 auf, die auf einem Mantelrohr 5 befestigt, z. B. aufgeschraubt, ist. Spitzkappe 4 und Mantelrohr 5 sind mit einer längsachsig verlaufenden Bohrung 6 ausgestattet, die zu einem in der Spitze der Kappe 4 gelagerten Rotationskörper 7 von Kugelform führt. Die Kugel 7 weist eine rauhe Oberfläche auf ; sie stützt sich gegen eine weiche Zeichenmine 8 ab, die von oben in die Längsbohrung 6 eingeführt und über eine Feder 9 durch eine Nachstellvorrichtung 10 gegen die Kugel 7 gedrückt wird. Eine als Lagerpfanne ausgebildete Einziehung 11 der Spitzkappe 4 verhindert dabei ein Herausfallen der Kugel.
Beim Schreiben oder Zeichnen rollt die Kugel am Papier ab und nimmt an ihrer aufgerauhten Oberfläche Graphit od. dgl. vom Stift 8 ab, den sie bei Berührung auf dem Papier abdrückt. Die Zeichenmine 8 od. dgl. übernimmt hier auch die Lagerung und Abstützung der Kugel, die sich zufolge der Schmierwirkung des Graphites od. dgl. trotz ihrer rauhen Oberfläche leicht drehen kann.
Das erfindungsgemässe Gerät kann als Schreibals auch als Zeichenstift gleich gut verwendet werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Füllschreib-oder Zeichengerät mit einem die Schreibsubstanz auf die Schreibunterlage übertragenden Rotationskörper, dadurch gekennzeichnet, dass die Schreibsubstanz als fester, formhaltender Widerlagerkörper (8) für den Rotationskörper (7) ausgebildet ist.