AT159986B - Verfahren zum Aufspulen von Fäden, insbesondere Glasfäden. - Google Patents

Verfahren zum Aufspulen von Fäden, insbesondere Glasfäden.

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Schlesische Spiegelglas Manufactur Carl Tielsch Gmbh
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  Verfahren zum Aufspulen von Fäden, insbesondere   Glasfäden.   



   Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aufwickeln von dünnen Fäden aus Glas oder   ähnlich   sich verhaltenden, in der Hitze plastischen Massen auf Spulen oder Trommeln und bezweckt, Nachteile und Schwierigkeiten, die den bisher für diesen Zweck angewendeten Verfahren eigen sind, zu vermeiden. 



   Diese Schwierigkeiten, die sich besonders beim Ausziehen von Glasfäden aus der Masse bemerkbar machen, sind eine Folge der grossen Umfangsgeschwindigkeiten, mit denen hiebei gearbeitet wird, da die auftretende Fliehkraft und mehr noch die mitgerissene Luft das Heranbringen bzw. das feste Anlegen der Fäden an die Spule erschweren. 



   Um diese Einflüsse auszuschalten, ist vorgeschlagen worden, Trommeln zu verwenden, in deren
Innerem Unterdruck herrscht, an die daher die Fäden angesaugt werden. Dieser wie auch ein anderer
Vorschlag, der dahin geht, die Fäden zu benetzen bzw. klebrig zu machen oder weiter vorgeschlagene kompliziertere Verfahren sind aber teuer in der Einrichtung, benötigten sehr viel Platz und insbesondere
Spulen von grossem Durchmesser, die demzufolge nicht auf die üblichen Maschinen zum Vergarnen und Verzwirnen von Glasfäden gebracht werden können und daher vor diesen Operationen ein Umspulen erforderlich machen. 



   Ferner ist vorgeschlagen worden, den einen Faden ausziehenden Glastropfen auf eine Leitfläche auffallen zu lassen, die ihn nach einem unter der Achse der darunter angeordneten Aufspultrommel gelegenen Punkt führt, von welchem er dann abfällt. Hiebei wird der nachgezogene, unter Spannung stehende Faden zum Anliegen an die Trommel gebracht ; das Anhaften an der Trommel wird wie bei den vorher schon erwähnten   Vorschlägen   in der Regel noch durch Verwendung eines Klebemittels unterstützt. Es ist auch vorgeschlagen worden, bei einer solchen Anordnung Gebläseluft zu verwenden, welche den Faden an den Trommelumfang drückt. 



   Die Erfindung ermöglicht das feste und dichtanliegende Aufwickeln dünner Fäden aus Glas oder ähnlich sich verhaltenden, in der Hitze plastischen Massen in unmittelbarem Anschluss an die Erzeugung ohne die vorstehend angeführten Mittel und besteht darin, dass das Aufwickeln in einem von der Aussenluft abgetrennten Raum erfolgt, der durch einen mit der Spule im wesentlichen gleichmittigen, seitlich praktisch dicht mit dem Flansch der Spule abschliessenden feststehenden Mantel gebildet wird, in welchem Öffnungen zum Eintritt der Fäden in den Raum und andere zur Abführung der Endtropfen und dicken Fädenteile vorhanden sind und in welchem durch die Drehung der Spule Strömungen und Änderungen in den statischen   Druckverhältnissen   geschaffen werden, die bestrebt sind,

   unter Abschleudern des Endtropfens und dicken Fadenendes den aufzuwickelnden Faden an die Spule heranzuführen. 



   Der feste Mantel wird aus glattem Blech und ohne Vorsprünge ausgeführt, damit im Mitluftstrom keine Turbulenz erzeugt wird. Der Zwischenraum zwischen ihm und der Oberfläche der Spule kann an der Stelle, an der die Tropfen mit dem nachgezogenen Faden in ihn eintreten, verengt sein, so dass der von der Spule durch die Reibung mitgeführte Mitluftstrom an dieser Stelle eine Querschnittsverringerung erfährt und durch die so erzeugte erhebliche Senkung des statischen Druckes den Faden an die Spule heranführt. Besonders günstig erweist es sich, durch in dem Mantel vorgesehene Öffnungen in dem zwischen Spule und Mantel sich bewegenden Luftstrom zusätzlich Aussenluft eintreten zu lassen und hiedurch eine den Faden in noch stärkerem Masse an die Spule heranführende Luftströmung in dem Zwischenraum hervorzurufen. 

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   Nachdem vorstehend der Grundgedanke der Erfindung erläutert worden ist, wird diese nunmehr nachstehend im einzelnen an Hand der Abbildungen, welche rein beispielsweise eine   Ausführungsform   einer zur   Durchführung   des neuen Verfahrens geeigneten Vorrichtung darstellen, beschrieben. 



   Von den Figuren zeigt Fig. 1 eine seitliche Ansicht der Aufspulvorrichtung, zum Teil im Schnitt, und Fig. 2 einen Aufriss von vorne. 



   In den Figuren bezeichnet 1 die   Erzel1gungsvorrichtung   der Einzelfäden, im   angeführten   Beispiel eine mit Löchern versehene Heizvorrichtung 2, in welcher Glasstäbe 4 zum Abschmelzen gebracht werden. Von jedem Loch bzw. Stabende fällt ein Tropfen 5 ab, der einen Faden 6 nach sich zieht. 7 ist der Kern, der mit geeigneter Geschwindigkeit rotierenden Aufspultrommel, 8 sind die Wangen zu ihrer seitlichen Begrenzung, die so breit sind, dass sie etwas über den Mantel 1. 3, der die Spule umgibt, über- stehen, so dass die aufgewickelten Glasfäden der Wirkung der durch die Aussenseite 10 der Wangen abgeschleuderten Luft 9 entzogen sind. 



   Der feste Mantel, der dazu dient, die durch die Reibung an dem Trommelumfang mitgeführte
Luftschicht von der Aussenluft zu trennen, besteht   zweckmässig   aus   einem geeigneten rinnenähnlichen  
Teil   12,   dessen Formgebung, abweichend von der in der Figur dargestellten, beispielsweise auch so sein kann, dass der Tropfen nicht tangential, sondern in mehr radialer Richtung an die Spule heran- geführt wird, und mit dem Spulenkern konzentrischen Teilen 13 bzw.   13 a.

   Der Teil 12   dient als
Auffänger und Sammler für die von 1 abfallenden Tropfen 5 und stellt ausserdem beispielsweise den- jenigen Teil der Vorrichtung dar, in dem   erfindungsgemäss   der Zwischenraum zwischen Mantel und
Spulenkern im Sinne der Umlaufrichtung der Oberfläche der Spule eine Querschnittsverringerung erfahren kann. Der von der Spule in Richtung des Pfeils mitgerissene Luftstrom erfährt längs der   12   eine Geschwindigkeitssteigerung und infolgedessen eine Verringerung der statischen   Druckhöhe.   Der
Druck im Zwischenraum zwischen Spulenkern und Mantel ist im Teil   13 bzw. 1 : 1 a   niedriger als der
Druck der Aussenluft.

   Dieser   Druekuntersehied,   d. h. der dadurch entstehende, auf die Spule zu gerichtete
Luftstrom, führt die Fäden auf die Spule zu und an sie heran. Um diese Wirkung zu verstärken, kann der Mantel   73     : J bzw. 1. 3 a   mit Öffnungen 16 versehen werden, durch welche zusätzliche Luft aus der Aussenluft   nachströmt.   



   Fällt ein   Tropfen 5 dun'h Abschmelzen   von einem der Glasstäbe herunter, so gleitet er auf dem Teil   12   des Mantels entlang und zieht einen Faden nach sich. Gelangen der Tropfen 5 und der Faden 6 in den Teil   z   des Mantels, so ziehen die hier herrschenden Strömungsverhältnisse Tropfen und Faden im Umdrehungssinne der Spule 7 mit. Schliesslich überwiegt der Einfluss der Zentrifugalkraft auf den Tropfen und den benachbarten dicken Teil des Fadens infolge deren grossen Massen. Sobald dies der Fall ist, werden diese Teile wie überhaupt alle unzulässig dicken Teile des Fadens nicht weiter mitgeführt bzw. aufgewickelt, sondern nach aussen geschleudert und brechen vom Faden ab, um durch eine in zweckentsprechender Form aufgeführte Öffnung 17 im Mantel herausgeschleudert zu werden. 



   Die Teile des Fadens, die auf die Spule 7 aufgewickelt werden, sind diejenigen, auf die der Einfluss der Zentrifugalkraft geringer ist als der auf die Spule gerichtete Luftstrom, d. h. die Fadenteile von der Stärke, die für die   spätere Verwendung   in Betracht kommen. 



   Um eine vollgewiekelte Spule zu ersetzen, genügt es, eine neue Spule 18 durch einfaches Ver-   schieben längs   der Achse 11 an die Stelle der andern zu bringen, ohne dass hiebei die Vorrichtung abgestellt zu werden braucht. Auf diese Möglichkeit ist bei der Anordnung des Mantels   Rücksicht   zu nehmen. 



   In Anwendung   a n sich bekannter Massnahmen   ist es auch bei dem Verfahren gleich der Erfindung vorteilhaft, mehrere Einzelfäden 6 a, 6 b usw. gleichzeitig zu erzeugen und sie durch ein Führungsstiiek 19 so zusammenzubringen, dass ein Fadenbündel entsteht, das auf die Trommel aufgewickelt wird. 



   PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Aufwickeln dünner Fäden aus Glas oder ähnlich sich verhaltenden, in der Hitze plastischen Massen auf Spulen oder Trommeln in unmittelbarem Anschluss an die Erzeugung, dadurch 
 EMI2.1 
 durch einen mit der Spule im wesentlichen gleiehmittigen, seitlich praktisch dicht mit dem Flansch der Spule abschliessenden feststehenden Mantel gebildet wird, in welchem Öffnungen zum Eintritt der Fäden in den Raum und andere zur Abführung der Endtropfen und dicken Fädenteile vorhanden sind, und in welchem durch die Drehung der Spule Strömungen und Änderungen in den statischen   Druckverhältnissen   geschaffen werden, die bestrebt sind, unter Abschleudern des Endtropfens und des dicken Fadenendes den aufzuwickelnden Faden an die Spule heranzuführen.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Heranführen der Fäden an die Spulen durch auf die Fäden bei ihrem Eintritt in den abgetrennten Luftraum und gegebenenfalls auf ihrem weiteren Wege innerhalb des abgetrennten Luftraumes zur Einwirkung gebrachte Zusatzluft unterstützt wird.
    3. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach den Ansprüchen l und 2, dadurch gekennzeichnet, dass der die Spulen teilweise umgebende feststehende Mantel, welcher Schlitze oder Öffnungen zur Einführung des Fadens und zur Abführung der unzulässig dicken Fadenstücke und Tropfen aus <Desc/Clms Page number 3> dem Zwischenraum sowie Öffnungen zum Einführen von Zusatzluft aufweist, höchstens ebenso breit ist wie der Abstand der Flanschen der Spule.
    4. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen Spule bzw. Trommel und Mantel an der Eintrittsstelle des Fadens in den abgetrennten Luftraum eine Zone verringerter Querschnitte liegt, welche eine verstärkte Verminderung des statischen Druckes in Richtung auf den Spulenmantel bewirkt, so dass der Faden bestrebt ist, sich entgegen der Wirkung der Fliehkraft an den Zylindermantel der Spule anzulegen. EMI3.1
AT159986D 1938-05-14 1938-05-14 Verfahren zum Aufspulen von Fäden, insbesondere Glasfäden. AT159986B (de)

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