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Stromleitende Teile (Drähte, Kontakte u. dgl. ) aus Magnesium oder Magnesium- legierungen.
Die Erfindung bezieht sich auf stromleitende Teile, wie Drähten, Kontakten u. dgl., aus
Magnesium.
Es ist an sich bekannt, dass Magnesium Eigenschaften besitzt, die es für die verschiedensten
Zwecke der Elektroindustrie an sich geeignet macht, dass es aber wegen seines ungünstigen Verhaltens an der Luft, insbesondere bei Stromdurchgang und erhöhter Temperatur und infolge der Schwierig- keit, einwandfreie und dauerhafte Kontaktanschlüsse mit andern Metallen herzustellen, bisher noch nicht namhafte Verwendung gefunden hat.
Überzüge des Magnesiums mit edleren Metallen, wie z. B. Silber, schützen zwar vor Witterungs- einflüssen, insbesondere der Bildung von Lokalelementen durch Einwirkung der Luftfeuchtigkeit an
Kontaktstellen, es ist aber bisher nicht gelungen, die Schwierigkeiten, die sich einer Herstellung ein- wandfreier Überzüge entgegenstellen, zu überwinden.
Diese Schwierigkeiten sind insbesondere darin begründet, dass zwischen dem Magnesium und dem Überzugmetall eine harte und spröde und häufig unzusammenhängende Zwischenschicht entsteht, die bei der Weiterverarbeitung zu Beschädigungen des Überzuges führt.
Bei der Herstellung eines Magnesiumdrahtes mit Silbermantel bilden sich beispielsweise durch die Wärmebehandlungen, die zur Verbindung des Silberrohres mit dem Magnesiumstab und weiterhin wegen der mangelhaften Verarbeitbarkeit des Magnesiums während des Walzens und Ziehens nötig sind, eine Zwischenschicht aus Legierungen des Silbers mit Magnesium von ausserordentlicher Härte und Sprödigkeit, die unter Umständen pulverig zerteilt ist und wegen ihrer fehlenden oder geringen
Verformbarkeit zu einem Aufreissen des Silbermantels oder auch einem Reissen des Kernes führt.
Da man bestrebt sein muss, den Mantel möglichst dünn auszubilden, so ist die Gefahr von Riss- bildungen in der Ummantelung besonders gross und eine wirtschaftliche Herstellung derartiger Leiter bisher nicht möglich.
Da die Mehrzahl der Metalle, die hier in Betracht kommen, mit Magnesium intermetallische
Verbindungen bildet, wobei nicht selten erhebliche Volumenänderungen auftreten, lockert sich unter
Umständen der Zusammenhalt zwischen Magnesium und Überzugmetall, so dass selbst bei einwandfreier Ausbildung des Mantels unbrauchbare Produkte erhalten werden.
Es wurde nun gefunden, dass man unter Verwendung von Magnesium oder Legierungen des Magnesiums stromleitende Teile von guten Eigenschaften, insbesondere Beständigkeit gegen Witterungseinflüsse und vor allem Lokalelementbildung an Kontaktstellen, Eignung für Uberstromsicherungen u. dgl., erhalten kann, wenn man die zu schützenden Oberflächen des Magnesiums mit Aluminium oder handelsüblichen, aluminiumreichen Legierungen belegt.
Diese Schutzfläche kann in an sich bekannter Weise, z. B. Aufwalzen, Aufschweissen oder Aufziehen, aufgebracht werden.
Als geeignet kommen neben Aluminium selbst solche Aluminiumlegierungen in Betracht, die mit Magnesium spröde Legierungen nicht bilden oder die Eigenschaft haben, langsam in Magnesium zu diffundieren, so dass spröde Bildungen bei der Verarbeitung durch Diffusion nicht oder nur in unschädlichem Masse entstehen können.
Die Überschichtung mit Aluminium oder Aluminiumlegierungen hat sich weiterhin auch als vorteilhaft erwiesen zur Anbringung von schützenden Überzügen, z. B. von Silber, Kupfer u. dgl., wobei Aluminium als Zwischenschicht Verwendung findet, die spröde Legierungen mit dem Magnesium
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einerseits und mit dem Überzugmetall anderseits nicht bildet oder in beide angrenzenden Metalle nicht in einem Masse diffundiert, dass bereits durch die Verarbeitung spröde und harte Diffusionslegierungen sich bilden können.
Es hat sich gezeigt, dass ein Manteldraht mit Magnesium als Seele, Aluminium als Zwischenschicht und Silber als Auflage ohne besondere Schwierigkeiten in einwandfreier Beschaffenheit hergestellt werden kann und allen Anforderungen an einen Stromleiter für elektrische Zwecke durchaus gewachsen ist.
Insbesondere hat sich erwiesen, dass Kontaktstellen auch bei langhaltender Strombelastung völlig unverändert bleiben.
Die Stromleiter selbst können in verschiedensten Formen oder Zwischenformen hergestellt werden, beispielsweise in Gestalt von Blechen, die ein-oder beiderseitig oder nur auf Teilen ihrer Oberfläche mit Aluminium oder Aluminiumlegierungen, wie z. B. Silumin, z. B. durch Aufschweissen, überzogen sind oder in Form von Drähten mit einem einfachen Mantel aus Aluminium um einen Magnesiumkern, in Form von Magnesiumlegierungsdrähten mit einem Zwisehenmantel aus Aluminium und einem Aussenmattel aus Kupfer, Silber od. dgl.
Die Halbfabrikate dieser Art lassen sich verhältnismässig leicht verarbeiten, ohne hiedurch die erwähnten Eigenschaften zu verlieren, da gegenüber andern Metallen, wie z. B. Zink, Kadmium u. dgl., bei Verwendung von Aluminium oder dessen Legierungen bei gleicher Zahl und Dauer der Gliihungen sich Legierungsbestandteile nur in einem geringen Masse und ohne störende Sprödigkeit oder Härte bilden.
PATENT-ANSPRÜCHE : 1. Stromleitende Teile (Drähte, Kontakte u. dgl. ) aus Magnesium oder Magnesiumlegierunsn dadurch gekennzeichnet, dass dieselben mit Sehutzüberzügen aus Aluminium oder Aluminiumlegierungen versehen sind.
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