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Elektrisches Kabel mit Doppelmantel Elektrische Kabel; werden meist
mit einem Bleimantel versehen, ,der in erster Linie die Aufgabe ,hat, die Kabelseele
vor dem Einbruch von Feuchtigkeit zu bewahren. Die Gründe für die Wahl von Blei
für den Mantel sind seine leichte Preßbarkeit, seine absolute Dichtheit :gegenüber
Wasserdampf, seine hohe Duktilität, @die ein leichtes Biegendes Kabels gewährleistet-,
sowile seine außerordentlich hohe Korrosionsb eständngIzeit. Als Nachteile m:uß
man hierbei in Kau.f nehmen ;das hohe spezifische Gewicht des Bleies, seine leichte
Verletz'barke:it sowie die außerordentlich :geringe Festigkeit eines Bleimantels
gegen Innen-Außendruck zufolge der sehr niedrigen Kriechgrenze dieses Materials.
Die leichte Verletzbarkeit sowie die geringe Innendruckfestigkeit erfordern einen
relativ teueren Schutz durch Bandagen und' Bewehrungen und trotzdem zusätzlich eine
starke Bemessung des. Mantels selbst.
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Es ist begreIfldch"daß man unterdiesen Umständen nach einem Ersatz
für Eilei als Mantelmaterial gesucht und zu dem eiben!falls relativ leicht preßbaren
Aluminium mit seinem geringen. spezifischen Gewicht gegriffen hat. Aluminiummäntel
weisen jedoch ,dien Nachsteil auf, daß sie bei größerer Wandstärke schwer biegsam
sinrdbzw. (bei Biegungen einen entsprechend hohen Druck auf die K.abeliseele ausüben.
Bei dünner Bemessung ider Mantelwandstärke hingegen knacken ,die Mäntel leicht ein,oder
neigen zumindest zu ausgesprochener Faltenbildung.
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Wegen dieser durch die nur wenig beeinflußbaren Materialei:genschaiften
gegebenen Schwierigkeiten wird gemäß der vorliegenden Erfindung vorgesc:hlagen,
an
Stelle eines Blei- oder Aluminiummantels einen aus Blei und Aluminium hergestellten
Doppelmante1 zu wählen(, ,der (dadurch gekennzeichnet .ist, daß beide Mäntel :an
ihrer Trennfläche fest haftend miteinundter verbunden werden, wobei angestrebt wird;
-daßdiese Verbindung möglichst- homogen auf der gesamten Trennfläche, erfolgt. Die
Verbindung kann :entweder (durch Verlötün@g oder durch Ver-I.lebung 'bewirkt -sein:
Auf die beschriebene Weise läßt sich 'bei entschieden reduziertem Materiialauifwanid
ein Doppelmantel erzielen, (der die günstigen Eigenschaften beider Mäntel, in einem
hohen Gradeaufweist, ohne gleichzeitig idie Nachteide beider Mantelsorten in ähnlich
hohem Maße .auf ,sich zu. vereinigen. Vorm der Erfindung werden in gleichem Maße
umfaßt Doppelmäntel, ibei :denensich der Aluminiummantel innen, der Blelmantel außen:,
sowie solche, bei denen: sich der Bleimantel innen und ider Alwminiummanteil außen
befindet. Besondere Vorteile !bietet in vielen Fällen (die Ausführung; bei :denen
der Aluminiummantel innen, rer Bleimantel außen isst, weil hierbei das weniger kö>rrossonsfes,te
Aluminium durch das beständigere Blei geschützt .ist.
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Es ist zwar aus Iden Anfang szeiten ;dien Kabeltechnik ib;ekannt,
sstatt'cinest &&-en. B:leimantelis zwei dünriie Bleimäntel übereinander
zu pressen und zwischen beeiden eine Schicht aus! Bitumen, einzufügen. Dies. geschah
aber :aus (denn Grande, weil man noch nicht in der Lage war, einen Bleimantel fehlerfrei
zu pressen. Bei :dnesen aus gleichem Material hergestellten Mänteln ihatte die B:itumenschncht
auch nur die Aufgabe, au verhütten, daß :etwa !durch ein Loch in dem äußeren Mantel
:eingedrungenes Wasser durch ,den Zwischenraum zwischen beisden Mänteln biss zu
:einer Fehlerstelde (des Innenmantels vordringen und die Kasbelseele erreichen könnte.
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Die Vorteile, die bei einem Doppelmantel gemäß der Erfindung erzielt
werden können, seien an Hand des: Beispiels eines ioo kV-Kabels, ,das unter einem
Innendruck vorn etwa 4 bis 5 Atm. steht, dargelegt. Solche Kabel, (die einen Innendurchmesser
unter dem Mäntel von etwa 4o mm ;aufweisen, wurden im allgemeinen mit Bleimänteln
von etwa 21/2 bis 3 mm Wandstärke ausgeführt. Zur Erzielung der notwendigen Innendruckfestigkeit
wurde vielfach eine doppelte Biandage aus: Kupfer-, Messing-, Aldrey-oder Aluminiumbändern
saufgelegt, (die eine Stätrke von etwa o,2 bzw. bei Aluminium o,3 mm hatten:. Ein
Doppelmantel gemäß Erfindung vom: nur o,3 mm Älswmin@humwandsitärke und o;8 bis
i :mm B:leiwanictstärke vermag Iden gleichen Dienst zu versehen wie ein bandagierter
Mandel obren: angegebener Abmessungen. Man; sieht hiersaus., dlaß man Materü,aleinsparungen
vorm: 5o, % und mehr bei :den beiden Materiialien Aluminium und. Blei: ermöglichen
kann.
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Bei Girier Bemesssung, wie angegeben, wird neben der erforderlichen
Innendruckfestigkeit im Gegensatz -zur Verwendung eines, dünnen, Aluminiummantels
vom: vielleicht o,$ .bis, i,o mm Wandsttärke allein :eine: wesentlich bessere Biegsamkeit,
eine günstigere Formhaltung (Faltenfreiheit nasch Biegung) :sowie eine geringere
Kraiftauswiikung auf idie Kabelseele erzielt. Aluminiummäntel von etwa
0,3
biss 0,4 mm Wandstärke, deren Herstellung heute kein: Problem mehr darstellt,
bieten außerdem den großen Vorteile :daß man mit Pressen relativ kleiner Charge
große Längen herstellen kann,. Hierdurch wiederum wird verhindert"daß,die- Kabeliseele
beim Wiederfüllen des Rezipienten, d. h. beim Halten der Presse, durch,diehohe Temperatur
:des Manus verletzt wind. Die Wärmekapazität einfies so dünnen Mantels, -irrt außerdem
so gering, daß durch ihn, selbst bei- unmittelbarem Aufpressen auf :die Kabelseele
Schäden :durch die hohe Temperatur des Mantels bereits :dann nicht mehr bewirkt
werden können, wenn beispielsweise nur :die übliche Metalllisierung der Adler durch
einkräftiges metallisierteis, Papier oder ein @dü nnes Mertallband vorliegt tund
die Kühlung des. Mantels von außen, in der gebräuchlichen Weisse durchgeführt wird.
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Es empfiehlt sich, den Aluminiummantel auf seiner Außenfläche zu verzinnen.
Dies "kann beispielsweise derart daß,dieser Mantel durch ein Zinübad hindurchgeführt
und :die an sich schwierige Verzinnung idurch Anwendiumg von Ultraschall erleichtert
wird.
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Doppelmäntel -der angegebenen Art .müssen natürliich nicht ummittelbar
auf das Kasbel, aufgepreß.t werden:; sie können auch äds sogenannte Einzieh, mähte@l
mit etwas größerem Durchmesser hergestellt und in bekannter Weissle durch ein Ziehwerkzeug
auf den Durchmesser :der Kabelseele heruntergezogen werden. Wenn der Blieimantel
idurch eine Zinnschlicht mit dem Aluminiummantel verbunden wrd"so mazß er natürlich
nicht in der -!blichen Weisse durch Fressen auf das, Aluminiumrohr äufgepreß.t werden;
sondern kann auch in, an sich ebenfalls bekannter Weise im Tauch- oder Gießverfahren
hergestellt werden.
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An id!as eventuell zu verwendende Klebemittel zwischen Aluminium-
und Bleimantel muß die Bedingung gestellt werden., daß es. ein: festes und homogenes
Haften auf ganzer Länge gewährleistet, insibeson.dere (bei den Temperaturen, ;bei
denen das Kabel gebogen wird. Als Klebmittel wird vorteilhaft ein in Wasser nicht
löslicher, am Metall fest haftender Klebstoff, insbesondere ein Kunststoffkleber,
verwendet. Bei Doppelmänteln, 'bei dienen zwischen dem Aluminiumrohr und dem Bleirohr
eine Zinnsch acht vorhanden ist, (kann selbstredend die endgültige Verlötung beider
Teilmäntel nachträglich durch elektrischen Strom erfolgen.