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Trockenfilz und Trockengruppe für Papiermaschinen.
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filz in der ganzen Breite und in der notwendigen Gleichmässigkeit herzustellen. Dieser sogenannte "Breittrockenfilz"hat die Nachteile, dass er sehr oft in der Breite wie auch in der Länge ungleich ist. Eine Ungleichheit in der Breite des Filzes verursacht ein häufiges Verlaufen desselben, eine Ungleichheit in der Länge-wenn beispielsweise die Mitte kürzer ist als die Seitenränder oder umgekehrthat einen ungünstigen Einfluss auf die Güte des Papiers. Die Papierbahn bleibt dort, wo der Trockenfilz sackt, feuchter und auch welliger. Der Versuch, dies durch ein übermässiges Spannen des Trockenfilzes auszugleichen, stösst immer auf grosse Schwierigkeiten, da hiedurch die Lebensdauer des Filzes stark herabgesetzt wird.
Ausserdem gehen auch die Leitwalzen durch ein übermässiges Spannen häufig zu Bruch.
Ein Breittrockenfilz hat ferner den Nachteil, dass er nur auf der Arbeitsseite durch Dämpfe bzw. Hitze zerstört wird, während die Rückseite verhältnismässig unberührt bleibt. Wenn ein abgearbeiteter Trockenfilz einer näheren Betrachtung unterzogen wird, so wird die Feststellung gemacht, dass dieser Filz bloss auf der Arbeitsseite und hier wieder nur in der Mitte brüchig ist, wogegen die rückwärtige Seite, besonders aber die beiden äusseren Kanten noch gut erhalten sind.
Der Gegenstand der Erfindung vermeidet diese Übelstände und betrifft einen Trockenfilz, der nicht in einer bestimmten Maschinenbreite, beispielsweise 2, 4 oder 6 m, hergestellt wurde, sondern in entsprechend schmalen Streifen. Wenn z. B. für eine Papiermaschine mit 3 m Arbeitsbreite statt
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in gewissen Zeiträumen ausgetauscht werden ; es besteht die Möglichkeit, abwechselnd einen der beiden Randfilze in die Mitte zu geben, wo er am meisten beansprucht wird. Eine solche Anordnung liegt zwar durchaus im Rahmen der Erfindung, ist jedoch insofern noch nicht vollständig, da das häufige Auswechseln der Filze zu viel Arbeit kosten würde. Ausserdem wäre eine Führung dieses dreiteiligen Trockenfilzes schwer möglich.
Am vorteilhaftesten ist es, für eine Maschine mit einer Breite von beispielsweise 3 m einen Trockenfilz in Streifen zu verwenden, welche z. B. 30 cm breit sind. Diese Anordnung wird noch besser, wenn diese Streifen Teile eines einzigen in zehnfacher Arbeitslänge sind, wobei dieser lange Streifen schraubengangförmig um die Troekenzylinder und Leitwalzen läuft. Der an einer Seite herauslaufende Streifen wird in diesem Fall durch Leitrollen von der einen Seite an einer bestimmten Stelle abgenommen und an der andern Seite in die Trockengruppe wieder eingeführt. Dieser Streifentrockenfilz kommt durch die Überführung von einer Zylinderseite auf die andere, abwechselnd mit
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rung, wodurch eine durchaus gleichmässige Abnutzung des Trockenfilzes gewährleistet ist.
Vorteilhaft wird durch eine Halbschränkung (Umkehrung) des Streifens der Vorteil erreicht, dass er auf beiden Seiten arbeitet. Überdies betrifft die Erfindung noch eine besondere Ausgestaltung bestimmter Führungswalzen.
Die Zeichnung zeigt eine beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes.
Auf der Zeichnung sind die Trockenzylinder 1 und die unteren Umlenkwalzen 2 der oberen Trockengruppe gezeigt, während der untere Teil der Trockengruppe weggelassen ist. Der Trockenfilz läuft ferner über den oberen Filztroekenzylinder 3, weitere Umlenkwalzen 4 und die Walze 5 des Filzspanners. Erfindungsgemäss ist der Trockenfilz in mehrere Teilstreifen zerlegt, die im gezeichneten Ausführungsbeispiel Teile eines in sich geschlossenen Bandes bilden, das im Sinne des Pfeiles umläuft, wobei die Teilstreifen a bis k nebeneinander die ganze Breite der Trockenpartie einnehmen und dicht nebeneinander durch die Walzen laufen. Dabei haben die Umlenkwalzen 6 und 7 die in der Zeichnung dargestellte Ausbildung und sind fest angeordnet, während die einzelnen gegeneinander versetzten Achsteile Rollen 8 tragen, auf welchen die Bänder laufen.
Um zu erreichen, dass das Band gleichmässig abgenutzt wird, kann es (z. B. der Bandteil kl) an einer bestimmten Stelle der Maschine (z. B. oben) von einer Seite auf die andere übergeführt werden. Zweckmässig wird es bei dieser Überführung zugleich auch gewendet. Hiezu ist eine Anordnung getroffen, bei der zwei schräg gelagerte Rollen 9, 10 das Band aufnehmen, wobei es von der einen Rolle 8 (z. B. der rechts aussen liegenden Rolle) abgenommen und bis zur Rolle 10 gewendet und in gewendetem Zustand an der gegenüberliegenden Seite der Maschine wieder zugeführt wird. Die Rollen 9 und 10 können dabei in irgendeiner Weise an der Stuhlung der Maschine gelagert sein.
Während die Zeichnung die Anordnung und Anbringung des Erfindungsgegenstandes bei der bisher gebräuchlichen Maschinenart veranschaulicht, kann in bekannter Weise der Trockenzylinder 3 auch wegfallen, ebenso die oberste Walze 4, während die Walzen 2, die bisher Leitwalzen sind, zu Trocknern für den Filz mit grösserem Durchmesser ausgebildet sein können. Die Achsen 6 und 7 haben die in der Zeichnung dargestellte Form. Jede dieser beiden Achsen 6 und 7 besteht aus gestuften Einzel-
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achsen, die ein Ganzes bilden. Die einzelnen Teilstücke sind achsparallel angeordnet und gegeneinander so versetzt (s. Zeichnung), dass Stufen entstehen, deren Einzelachsen mit einem gleichen Winkel gegen die gemeinsame Mittelachse geneigt sind.
Dabei sind die Einzelstücke der Achse 6 so ausgebildet, dass eine Neigung von der Bildvorderseite nach der Bildrückseite vorhanden ist, während diese Neigung bei den Teilstücken der Achse 7 gerade umgekehrt ist.
Die Lebensdauer dieses Streifentrockenfilzes ist eine bedeutend grössere, hervorgerufen durch die gleichmässige und beiderseitige Abnutzung des Filzes. Ein Verlaufen des Streifentrockenfilzes ist unmöglich, weil derselbe in Führung läuft. Ferner erübrigt es sich dann, wie es bisher nötig war, den Filz breiter zu bestellen als die Zylinderbreite ist und überdies hat der Streifentrockenfilz eine gleichmässige Spannung. Aus diesem Grunde kann auch die Stuhlung enger sein und die Walzen können enger gelagert sein, wodurch die Maschine viel stabiler wird. Es gibt kein Sacken, es gibt keine kurzen oder langen Ränder. Der Streifentrockenfilz kann auch als nahtloser Filz angesehen werden, da er nur an einer Stelle eine entsprechende gut ausgeführte Verbindung hat.
Durch die beiderseitige Benutzungsmögliehkeit des Streifentrockenfilzes wird nicht allein die Lebensdauer des Filzes bedeutend verlängert, sondern der Filz bleibt dadurch sehr trocken, wodurch eine vermehrt Produktion erzielt werden kann.
Für Streifentrockenfilze kann in bekannter Weise ein Schafwollfilz verwendet werden, der schlauchförmig hergestellt, z. B. gewebt und dann nach der Walke schraubengangförmig von dem Schlauch herausgeschnitten wurde.
Durch die Elastizität des bandförmigen Filzes kann sich der dicke Filz sehr schmiegsam um die Ideinkalibrigen Leitwalzen legen, eine Eigenschaft, die dem jetzigen Trockenfilz, der nur in Kettenrichtung arbeitet, fehlt.
Trockenfilzstreifen lassen sich, wie bekannt, auch aus anderem Material herstellen, z. B. aus Baumwolle, Hanf, Seide, Metalldrähten, Sisal, Asbest allein oder mit Wolle vermischt. Diese letztere Zusammensetzung wäre besonders geeignet für Zellulosemaschinen, System Minton, ferner für Kartonmaschinen, Packpapiere, Rotationsdruck-und für andere einfache Papiere. Es ist auch die bekannte Verwendung von Stahlbändern von ganz besonderem Vorteil ; in diesem Falle hätte die Trockengruppe einen Stetigtrockenfilz, da ja eine Abnutzung so gut wie ausgeschlossen ist.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Trockenfilz für Papiermaschinen, der in Form eines endlosen Bandes über eine Anzahl von Trockenzylindern und Leitwalzen läuft, dadurch gekennzeichnet, dass derselbe aus mehreren, vorzugsweise aus einer Vielzahl von einzelnen Streifen besteht.