<Desc/Clms Page number 1>
Vorrichtung zum Auspressen der Flüssigkeit aus einem Gemisch von Flüssigkeit und Fasermaterial oder festen Bestandteilen.
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Auspressen von Flüssigkeit aus einem Faserflüssigkeitsgemiseh, z. B. Papierstoff, Torf, defibrierten Holzabfällen, Baumwolle, Wolle u. dgl. oder Gemischen von Flüssigkeiten und festen Bestandteilen, Kalksehlamm, der bei der Kaustisierung von Kochlauge in Sulfatzellstoffabriken, Kaolin, Litopon usw. gebildet wird. Bekanntlich werden derartige Gemische zum Zwecke der Trocknung einer Pressung zwischen Pressorganen ausgesetzt. Man kennt bereits Pressorgane, die aus zwei miteinander zusammenarbeitenden glatten Presswalzen, von denen beispielsweise eine aus Gummi sein kann, gebildet werden. Dies hat den Nachteil, dass die aus dem zu pressenden Material an der.
Pressstelle herausgedrückte Flüssigkeit in das vor den Presswalzen befindliche Material eintritt und dessen Feuchtigkeitsgehalt an dieser Stelle immer mehr erhöht, so dass unter Umständen die-Stoffbahn vollständig abriss. Anderseits ist es auch bekannt geworden, Presswalzen aus hartem Material zu bilden und mit Rillen zu versehen. Die Rillen wurden entweder in die Walzen eingedreht oder dadurch gebildet, dass um die Walzen eine Drahtbespannung gewickelt wird. Die Rillen sollen dazu dienen, das ausgepresste Wasser aufzunehmen und abzuführen. Dieser Zweck wird aber nicht vollkommen erreicht. Es wird zwar unmittelbar unter den Walzen eine genügende Flüssigkeitsmenge aus dem Material herausgepresst ; es bleibt aber ein Teil der herausgepressten Flüssigkeit in den Rillen hängen.
Dieser Teil wird sogleich nach dem Aufhören des Pressdruckes von der Stoffbahn wieder aufgesaugt, wodurch der Feuchtigkeitsgehalt der Stoffbahn wieder vergrössert wird.
Die Vorrichtung gemäss der Erfindung vermeidet die Nachteile der bekannten Einrichtungen, indem erfindungsgemäss die Oberflächen eines oder beider Pressorgane mit einem elastischen Material derart überkleidet sind, dass an der Pressstelle eine glatte Oberfläche, dagegen vor und hinter derselben offene in der Förderrichtung um die Walze herumlaufende Kanäle gebildet werden. Die zu behandelnden Materialien werden somit einem allmählich anwachsenden bis zur Arbeitsstelle der Pressorgane ansteigenden Pressdruek unterworfen. Die Kanäle können so dimensioniert sein, dass sie an der Pressstelle vollkommen flach gepresst werden.
Die Erfindung lässt sich in verschiedenen Ausbildungsformen verwenden. So ist es möglich, dass die elastische Aussenbekleidung der Walze glatt ist und die Kanäle erst beim Pressen temporär darin
EMI1.1
den Pressdruck in die elastische Aussenbekleidung Kanäle eindrücken.
Es hat sich ergeben, dass in vielen Fällen eine bessere Auspressung erzielt werden kann, wenn die Rillen derart dimensioniert sind, dass auch bei Verwendung des höchsten Pressdruckes die Rillen nicht ganz zusammengepresst sind. Bei einer derartigen Anordnung sind die Entwässerungsmöglieh- keiten grösser. Die Kanäle können entweder parallel zur Förderrichtung verlaufen oder sich schraubenförmig über den Umfang der Presswalzen erstrecken, wodurch eine bessere Ableitung der ausgepressten Flüssigkeit gegeben ist. Auch kann die Ausbildung so getroffen werden, dass die Kanäle durch dehnbare Ringe, Stränge, Schnüre od. dgl. gebildet werden, die über mehrere gegeneinander verstellbare Presswalzen oder eine Presswalze und eine Spannwalze laufen.
Durch diese Anordnung wird die Möglichkeit gegeben, die elastischen Ringe dauernd straff zu halten, indem die Entfernung der einzelnen Walzen voneinander entsprechend eingestellt wird.
Wenn die elastischen Ringe um mehrere Walzen laufen, wird die Reinigung, Besichtigung eventuell Kühlung oder Erhitzung sowie die Auswechslung der Ringe erleichtert. Durch Änderung der Dehnung.
<Desc/Clms Page number 2>
lassen sich die Stärke und Härte der Ringe verändern. In derselben Weise kann man eine ganze Bahn aus elastischem oder anderem Material anordnen, worin Rillen oder Kanäle ausgebildet sind. Die Ringe oder Bahnen können mehrere Pressen passieren und hiebei eventuell auch als Organe für den Transport des zu pressenden Materials dienen. Die elastischen Ringe oder Bänder können über Presswalzen mit glatter oder gerillter Fläche aus hartem oder elastischem Material geleitet werden.
Falls die Flächen der Walzen aus elastischem Material bestehen, ist es zweckmässig, die Ringe aus einem harten oder beinahe harten Material auszuführen. Die Verengung der Kanäle bzw. die grössere Pressfläche wird erreicht,-indem das elastische Walzenmaterial unter den Ringen zusammengepresst wird und eventuell zwischen diese eindringt.
Um die Kanäle temporär zu bilden, kann man auch eine Bekleidung, einen sogenannten Manchon oder einen Filz verwenden, worin harte oder elastische Ringe oder Spiralen eingewebt sind.
Ferner kann man eine aus Hartmaterial hergestellte Walze an ihrer Aussenfläche mit Kanälen und eine Bekleidung a, us elastischem Material mit glatter Fläche vorsehen, die innerhalb der Presszone in die Rillen des. Walzenkörpers eindringt.
Eine andere Ausführungsform der Erfindung besteht darin, die Fläche der harten Presswalze mit Rillen zu versehen, welche mit elastischem Material gefüllt sind. Bei der Pressstelle wird dann die elastische Belegung zusammengepresst und bildet Kanäle der angegebenen Art.
Um einen möglichst konstanten Druck unabhängig von der Dicke der zu pressenden Materialschicht zu erhalten, empfiehlt es sich, zwischen dem harten Teil des Pressorganes und der elastischen Bekleidung oder in der elastischen Bekleidung, unabhängig davon, ob sie aus einer zusammenhängenden Bekleidung, Ringen oder Bändern besteht, einen mit einem elastischen Medium gefüllten Raum anzuordnen.
Durch Regelung des Druckes in diesem Raum kann eine grössere oder kleinere Pressfläche erhalten werden.
Das eine oder beide Pressorgane können mit Einrichtungen zur Erwärmung oder Kühlung versehen sein.
EMI2.1
führungsbeispiel für eine Zelluloseentwässerungsmaachine in den Figuren dargestellt, u. zw. zeigt : Fig. 1 eine schematische Darstellung der Anlage, Fig. 2, 4 und 6-9 zeigen Ausführungsformen der elastischen Überzuges gemäss der Erfindung, Fig. 3 ist ein Aufriss einer Anordnung im verkleinerten Massstabe, Fig. 5 zeigt eine Anordnung mit mehreren Presswalzen.
EMI2.2
die Leitwalzen 3 läuft. Unterhalb des Siebes 4 lagern die Saugkästen 5 und die Registerwalzen 6. Die obere Walze 7 in der Gautschpresse ist mit einer Gummibekleidung versehen, u. zw. mit Kanälen, die nach der Erfindung angeordnet sind.
Nachdem die Zellulosebahn 18 die Gautschpresse passiert hat, durchläuft sie noch zwei Pressen mit den Walzen 8, 9 bzw. 10, 11, wobei die unteren Walzen 8 und 10 der erwähnten. Pressen auch mit gerillter Gummibekleidung nach der Erfindung versehen sind. Von
EMI2.3
(1ie Trockenzylinder mittels Anpresswalzen 15, 16 und 17 gepresst wird. Auch diese Walzen sind mit Gummi überzogen, worin Rillen nach der Erfindung ausgebildet sind.
Bei der'Ausführung gemäss Fig. 2 ist eine Walze 20 aus hartem Material mit Überzügen 21 aus elastischem, gerilltem Material versehen.
Bei der Ausführung nach Fig. 3 sind über den Umkreis einer Walze 20 Stränge 24 gelegt, welche noch über eine Spannwalze 23 laufen. 22 ist die Gegenwalze. Nach Fig. 4 sind auf die Walze 20 Stränge 24
EMI2.4
die Stränge zwischen mehrere Presswalzen 25, 26 und über die Leitwalzen 28.
Nach Fig. 6 ist die Walze 25 mit einem elastischen Überzug 29 versehen. Bei der Pressung wird
EMI2.5
der Pressdruck aufgehört hat.
In Fig. 8 ist auf der harten Walze 30 ein elastischer gerillter Belag 31 angeordnet, der hohl und mit einer Kammer 32 versehen ist, in welche Flüssigkeit, Luft, Gas usw. unter geeignetem Druck eingepresst werden kann.
Im Gegensatz zur Erfindung hatte man bisher-als obere Walze in der Gautschpresse eine glatte Walze aus hartem Material verwendet. Dabei war es bei normaler Leistung der Siebpartie im allgemeinen nicht möglich, einen höheren Trockensubstanzgehalt der Stoffbahn als etwa 18-22% am Ende der Gautschpresse zu erreichen. Um diesen Trockensubstanzgehalt zu erzielen, ist manchmal ein Zusatz von beträchtlichen Warmwassermengen zur Stoffbahn nötig, bevor sie in die Gautschpresse eintritt.
Bei gleichen Verhältnissen wird beim Ausbilden der Gautschpresse nach der Erfindung ein Trockensubstanzgehalt von etwa 26-30% erzielt, u. zw. ohne Verwendung des in wirtschaftlicher Hinsicht unvorteilhaften Warmwassers.
Zwischen Gautschpresse und Trockenpartie sind gewöhnlich in einer Zellu1oseentwässerungs- maschine drei Pressen vorhanden, wovon. zwei sogenannte Filzpressen je zwei glatte Walzen haben,
<Desc/Clms Page number 3>
während die dritte eine sogenannte Kamyr-Hoehdruckpresse ist. Durch Ausbildung der Pressen nach der Erfindung wird die Presszahl von drei auf zwei reduziert und der erforderliche Raumbedarf ver- mindert, ausserdem werden die Kosten für die Filze gespart. Bei einer Anordnung nach Fig. 1 erzielt man hinter der Presspartie mit zwei Pressen einen Trockengehalt der Stoffbahn, der wenigstens ebenso hoch und in mehreren Fällen höher ist als derjenige, der mit bis jetzt verwendeten Anordnungen mit drei Pressen zu erzielen war.
Durch Anordnung der Anpresswalze der Trockenpartie nach der Erfindung erhält man eine bessere Leistung der Trockenpartie. Es ist dies darauf zurückzuführen, dass die Stoffbahn durch diese Anpressung in sehr nahe Berührung mit der Fläche der Trockenzylinder kommt, was in erster Linie der geschmeidigeren Anpressung und auch dem Umstand zuzuschreiben ist, dass Luft und Dampf durch die vorhandenen Kanäle in den Anpresswalzen leichter abgeleitet werden.
Die Erfindung ist nicht auf kreisförmige, schraubenlinie oder gerade Form der Rillen oder Kanäle beschränkt, sondern diese können auch eine andere Form haben. So z. B. kann die Fläche des einen Pressorganes mit Vertiefungen beliebiger Form versehen sein, während die Fläche des andern Pressorganes mit Erhöhungen ungefähr derselben Form wie die der Vertiefungen versehen ist.
Die Erfindung kann auch bei der Auspressung von Flüssigkeiten aus Textilerzeugnissen in der Form von fertigen und halbfertigen Fabrikaten Anwendung finden, z. B. bei Waschung von Kleidern und bei Waschung von Filzen, entweder in besonderen Waschmaschinen oder in Filzwäsehen, die in Papiermaschinen eingebaut sind. In Färbereien und Bleichereien sind Anordnungen nach der Erfindung verwendbar bei der Bearbeitung von Fasermaterial sowie von gefilztem oder gesponnenem und auch gewebtem Material. Ebenso kann die Erfindung bei Markierung in Papier, Karton, Papierstoff oder andern Materialbahnen Verwendung finden.
Die Erfindung kann noch insofern eine Weiterbildung erfahren, als die Presswalzen auch bei Rundsiebmaschinen angeordnet werden können. Dann werden die Presswalzen unmittelbar an der Gautschwalze anliegend angeordnet.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zum Auspressen von Flüssigkeit aus einem Gemisch von Flüssigkeit und Fasermaterial oder festen Bestandteilen mit zwei zusammenarbeitenden Pressorganen, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberflächen einer oder beider Pressorgane mit einem elastischen Material derart überkleidet sind, dass an der Pressstelle eine glatte Oberfläche, dagegen vor und hinter derselben offene in der Förderrichtung um die Walze herumlaufende Kanäle gebildet werden.