<Desc/Clms Page number 1>
Verfahren und Schleudervorrichtung zum Vermahlen von Getreide und anderen Samen.
EMI1.1
<Desc/Clms Page number 2>
Bewegung eine Überlagerung und Zusammenballung des Gutes und damit eine Minderung des Wirkungsgrades der Sehleudervorrichtung hervorgerufen werden. Um dieses Ausarbeiten der Führungen an einer Stelle zu verhindern, können die Führungen in ihrer Lage veränderbar und, wenn sie aus Röhren bestehen, in ihren Lagerungen drehbar sein. Die Verdrehung kann durch mit den Schleudergliedern verbundene Getriebe, die z. B. durch das wandernde Gut selbst oder durch Luftdruck betätigt werden, erfolgen. Die Drehbewegung kann eine unterbrochene oder schrittweise sein. Infolge der Drehung der Führungen ist das Gut gezwungen, stets einen andern Weg auf den Führungen zu nehmen, so dass der gewünschte Führungsquerschnitt erhalten bleibt.
Für die eine Regelung der Anschlagkraft bewirkende Änderung der Flugweglänge oder der Führungsweglänge können die Führungen aus ineinander schiebbaren Führungsgliedern, zweckmässig Röhren, oder aus jeweils einer geschlitzten und einer gegen sie verdrehbaren, längs einer Schraubenlinie ausgeschnittenen Röhre bestehen, von welchen die eine in der andern gelagert ist. Zum Zwecke der Veränderung der Anschlagkraft durch Änderung der Form des Führungsweges werden insbesondere bei gleichbleibender Umlaufgeschwindigkeit zweckmässig gekrümmte Führungen, z. B. aus gebogenen Röhren, verwendet. Durch Einstellung der Führungen mit ihrer Krümmung in oder gegen die Bewegungsrichtung der Schleudervorrichtung kann unter sonst gleichen Verhältnissen die Anschlagkraft erhöht oder herabgesetzt werden.
Die Regelung der Zufuhr des Gutes zu den Führungen erfolgt'zweckmässig durch einen Düsenluftstrom.
Auf den Zeichnungen sind als beispielsweise Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes eine Schleudervorrichtung, einige obigen Zwecken angepasste Führungsglieder sowie Einrichtungen zur Sonderung des geschleuderten und zur Rück-oder Überführung des zu schleudernden Gutes zu den Schleudervorriehtungen schematisch dargestellt.
Es zeigen Fig. 1 einen lotrechten Schnitt nach der Linie II der Fig. 2 und Fig. 2 eine Seitenansicht der längs der Linie 11-il geschnittenen Vorrichtung, Fig. 3 den teilweisen Längsschnitt eines aus zwei Röhren bestehenden Schleudergliedes, Fig. 4 den Längsschnitt eines aus zwei Röhren bestehenden Gliedes, von welchen das innere Rohr geschlitzt, das äussere Rohr längs einer Schraubenlinie aufgeschnitten ist, Fig. 5 die Ansicht eines gebogenen Schleudergliedes, welches um die Tangente zu seinem Bogen an der Eintrittsstelle des Gutes drehbar ist, in drei verschiedenen, durch verschiedenartige Linien dargestellten Stellungen, Fig. 6 einen Schnitt und Fig. 7 eine Ansicht mit teilweisem Abriss eines Drehkörpers, in welchem die Führungen als Kanäle ausgebildet sind, Fig.
8 eine Einrichtung zur Sonderung des Mahlgutes in Mehlkernteile, reine Schalen und mehlkerntragende Schalen und zur Rückführung der letzteren zu der Schleudervorrichtung und Fig. 9 eine aus im wesentlichen gleichen Einrichtungen bestehende Mahlanlage mit Rückführung der mehlkerntragenden Schalen zu einer und Überleitung zu weiteren Schleudervorrichtungen.
Bei der Ausführung nach Fig. 1 und 2 ist auf einer Welle 1 der Schleudervorrichtung eine hohle Nabe 2 angeordnet, welche Rohre 3 als Schleuderglieder trägt. Diese Teile bilden zusammen ein Sehleuderrad. Die Rohre 3 sind in der Nabe 2, z. B. auf Kugeln, um ihre eigene Achse drehbar gelagert und reichen in den hohlen Teil 4 der Nabe 2 hinein. An die Nabe ist als Einlauf ein Zufuhrtrichter 5, in welchem eine in ihrem Durchgangsquerschnitt regelbare Düse 40 angeordnet ist, für das zu vermahlende Gut angeschlossen. Die in die Nabe 2 ragenden Enden der Rohre 3 besitzen Gewinde, auf welchen Gegenmuttern 6 aufgeschraubt sind. Ausserhalb der Nabe 2, jedoch an dieser anliegend, sitzen auf den Rohren 3 Stellringe 7, welche mit den Muttern 6 die Rohre 3 an einer Längsbewegung hindern.
Die Stellringe 7 sind durch an ihrem Umfang angebrachte Riefen oder Zähne 8 als Sperräder ausgebildet, in welche z. B. aus Federn bestehende, an der Nabe 2 befestigte Klinken 9 eingreifen.
Um das Schleuderrad sind kranzförmig in einem aus einer Umfläche 10 a und Seitenwänden 10 b bestehenden Gehäuse 10 Anschlagflächen 12 angeordnet, welche an einem mit dem Gehäuse verbundenen Ring 11 angebracht sind. Der Raum zwischen den Austrittsenden 3 a der Rohre 3 und der Anschlagflächen 12 (Flugweg) ist bis auf einen schmalen Spalt 13 durch Schutzflächen 14 seitlich abgedeckt. Diese Schutzflächen erstrecken sich bei dem Ausführungsbeispiel beiderseits der Rohre bis zur Nabe, besitzen vorteilhaft schalenförmige Form, so dass sie sich gegen den Spalt 13 zueinander nähern. Sie sind durch Abstandsbolzen 15 an den Gehäuseseitenwänden 10 b befestigt.
Die Welle 7 ruht einerseits in einem an einer der Gehäusewände 10 b befestigten Lager 19, anderseits in einem Lagerbock 20, und trägt eine Vollscheibe 21 und eine Leerscheibe 22.
Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende : Das Gut wird durch den Trichter 5 dem Hohlraum der Nabe 4 in der Weise zugeführt, dass es durch den Luftstrom, welcher infolge der Saugwirkung des Schleuderrades an der Düse 40 entsteht, in die Nabe hineingezogen wird, von wo es in die Rohre. 3 gelangt. Die durch den Luftstrom geförderte Menge ist von dem Querschnitt der Düse 40 abhängig.
Das Schleuderrad wird durch eine an der Riemscheibe 21 angreifende Kraft mittels der Welle 1 in drehende Bewegung versetzt. Hiebei wird das in die Rohre 3 gelangende Gut nach aussen geführt.
Nach dem Austreten aus den Rohren 3 wird es gegen die Anprallflächen 12 anschlagen. Die noch Mehlkernteile tragenden Schalen werden sich biegen, wodurch sich die Mehlkernteile von ihnen lösen.
Da der Flugweg und die Führungsglieder 3 durch die Schutzflächen 14 überdeckt sind, so wird vermieden, dass das Gut gegen etwaige im Gehäuse herumwirbelnde Mehlgutteile auftrifft oder durch die
EMI2.1
<Desc/Clms Page number 3>
der Rohre 3 liegenden Schutzflächen 12 verhindern das Auftreffen von Wirbelungen, welche in dem
Gehäuse sonst durch die sich drehenden Röhren. 3 hervorgerufen werden würden, und bewirken daher auch, dass das auf die Flächen 12 aufschlagende Gut seinen natiirlichen Flugweg nach der Seite nimmt und herabfällt. Dies hat zur Folge, dass die Schale im wesentlichen grossblättrig bleibt und auch die von ihr sich ablösenden Mehlkernteile zum Grossteil aus Griessen bestehen.
Das erhaltene Gut wird nun einer Sonderung und Bearbeitung durch die zum Teil bekannten Einrichtungen nach den Fig. 8 und 9 unterworfen. Die Einrichtung nach Fig. 8 besteht aus der Mahlgutkammer 23, der Schleudervorrichtung 25, einem Plansichter 27 und einem zwei Abteile 33 und 34 aufweisenden Luftsichter 29 (Schrotsortierkasten), welche Vorrichtungen durch Förderleitungen 24, 26, 28 und 35 in der aus der Zeichnung ersichtlichen Weise in Verbindung stehen. Ferner sind an dem Plansichter 27 Leitungen 30,-M, 32 zum Abführen der reinen Mehlkernteile (Griesse, Dunst, Mehl) und an dem Luftsichter 29 eine an dessen Abteil 33 angeschlossene Leitung 331 zum Abführen der reinen Schale vorgesehen.
Die Arbeitsweise bei der Einrichtung nach Fig. 8 ist folgende : Das Mahlgut fliesst von der Kammer 23 durch die Zuleitung 24 der Schleudervorrichtung 25 zu, wo es in bekannter Weise in grossblättrige, reine und mit Mehlkernteilen belegte Schale sowie in Mehlkernteile (Griesse, Dunst und Mehl) zersprengt wird. Von hier aus gelangt es durch die Förderleitung 26 zum Plansichter 27, welcher die Schalen (reine und belegte) von den Mehlkernteilen scheidet.
Letztere (Griesse, Dunste und Mehle) werden durch die Leitungen 30,.'51 und. 32 abgeführt. während die einer weiteren Schleuderung zu unterwerfenden Schalen (Übergang) über die Leitung 28 dem Luftsichter 29 zugehen, wo die reinen Schalen über die Leitung 331 abgesondert werden, während noch mehlkernetragende Schalen über die Leitungen 35 in die Frischgutleitung 24 gelangen. In dieser vereinigen sie sich mit dem aus der Kammer 28 kommenden frischen Mahlgut und werden mit ihm zusammen einer weiteren Schleuderung unterworfen. Es werden somit alle Schrote gemeinsam verarbeitet. Der Kreislauf kann bis zur vollständigen Sonderung von Schale und Mehlkernteilen fortgesetzt werden, da die Schale, wie oben dargelegt, auch bei wiederholtem Anschlagen ihre Grösse im wesentlichen beibehält, bis sie als reine Schale abgeführt wird.
Zwischen Leitung 35 und Leitung 24, also zwischen Luftsiehter 29 und Schleudervorrichtung 25, kann auch eine besondere Sammelkammer für die nochmals zu vermahlenen Schalen angeordnet werden. Auch kann das Schalengut in den einen Teil einer als Doppelkammer ausgebildeten Mahlgutkammer 23 geführt werden. Diese Einrichtungen haben den Zweck, das Vermahlen des Gutes im Kreislauf zu ermöglichen. Damit werden die einzelnen Schrote immer in derselben Schleudervorrichtung hintereinander verarbeitet.
Bei kontinuierlichem Betrieb erscheint es zweckmässig, dieEinrichtungen so aneinanderzuschliessen, dass das Gut in mehreren sich aneinanderschliessenden Kreisläufen geführt werden kann. Eine solche Mahlanlage ist aus Fig. 9 ersichtlich. Sie besteht aus mehreren (im Ausführungsbeispiel sind nur drei dargestellt) aneinandergeschlossenen Einrichtungen gemäss Fig. 8, bei welchen jedoch nur die erste durch die Zufuhrleitung 24 mit der Mahlgutkammer 23 verbunden ist. Die Luftsichter 29,29 a sind
EMI3.1
für verschieden schwere, belegte und die dritten 39 bzw. 39 a für reine Schalen bestimmt sind.
Von den Abteilungen 37 bzw. 37 a für die schwereren belegten Schalen führen Leitungen 35 bzw. 35 a zu den Leitungen 24, 24 a, durch welche diese Schalen jeweils zu den Schleudervorrichtungen, aus welchen sie gekommen sind. wieder zurückgeleitet werden (Kreislauf). Die Abteilungen 38 bzw. 38 a sind jedoch
EMI3.2
und mit den diesen Schleudervorrichtungen zugehörigen Rückleitungen (40 mit 35 a usw*) zusammengeschlossen. Die Ausbildung der Plansichter 27, 27 a und deren Verbindung mit den Schleuder- vorrichtungen 25, 25 a durch die Förderleitungen 26, 26 a mit den Luftsichtern 29,29 a durch die
EMI3.3
und das Mehl sind gleich mit derjenigen nach Fig. 8.
An die Einrichtung, deren Teile mit a bezeichnet sind. können noch weitere gleichartige in gleicher Weise angeschlossen sein. Der Luftsichter 29 n der letzten Einrichtung einer solchen Mahlanlage hat jedoch nur mehr zwei Abteilungen, wie der Luftsichter bei der Einrichtung nach Fig. 8. Die Luftsiebter 29,29 a usw. könnten auch mehr als drei Abteilungen haben.
Die Wirkungsweise der Mahlanlage nach Fig. 9 ist folgende : Von der Kammer 23 kommt das Gut zur ersten Schleudervorrichtung 25. in welcher es in bekannter Weise in grossblättrige, reine und belegte Schalen und Mehlkernteile (Griesse, Dunst, Mehl) zersprengt wird (1. Schrot). Das vermahlene Gut kommt nun über die Förderleitung 26 zu dem Plansichter 27, wo die Mehlkernteile von den Schalen gesondert werden. Letztere werden über die Leitung 28 dem Luftsichter 29 zugeführt, wo sie eine Sonderung in reine, leichter und schwerer mit Mehlkernteilen belegte Schale erfahren. Die reine Schale gelangt hiebei in die Abteilung 39, die leichter belegten Schalen in die Abteilung 38 und die schwerer belegten Schalen in die Abteilung 37.
Die reine Schale wird abgeführt, während die leichtere Schale durch die Leitungen 40 zu der Schleudervorrichtung 25 a gelangt und die schwerere Schale über die Leitung 35 zur Schleudervorrichtung 25 zurückgeführt wird. Ist der Luftsichter mehr als dreiteilig,
<Desc/Clms Page number 4>
EMI4.1
entsprechende Mahlgut bearbeiten. Die Verteilung der verschieden gewichtigen Schalen auf verschiedene Schleudervorrichtungen hat, da letztere mit verschiedener der Beschaffenheit des Schleudergutes entsprechenden Anschlagskraft arbeiten können, die Wirkung, dass in verhältnismässig kurzer Zeit und bei geringem Arbeitsaufwand eine hohe Ausbeute an Griessen unter Beibehaltung grossblättriger Schale erzielt wird. Die Rückführung des schweren Gutes ermöglicht die rationelle Ausnutzung der Schleudervorrichtungen.
Das in der Schleudervorrichtung 25 a gemahlene Gut (2. Schrot) wird dem Plansichter 27 a zugeführt, wo wieder die Teilung in Mehlkernteile und Schalen stattfindet. Letztere gehen dann zum Luftsichter 29 a, wo sie nach Gewicht gesondert und von wo sie, soweit sie rein sind, abgeführt, soweit sie leicht sind, der nächsten Sohleudervorrichtung zugeführt, und soweit sie schwer sind, zur Schleudervorrichtung 25 a zurückgeführt werden usf. Im letzten Luftsichter 29 n wird das Gut nur mehr in reine und belegte Schale geteilt, welche zu der letzten Schleudervorrichtung so lange zurückgeführt wird, bis nur mehr reine Schale verbleibt.
Um eine gute Führung des Gutes auf seinem Wege in den Schleuderrohren zu sichern, werden diese aus den bereits angegebenen Gründen schrittweise oder dauernd um ihre Achse gedreht. Die Drehung kann von Hand a. us erfolgen, wobei mit Hilfe der in die Riefen oder Zähne 8 der Sperräderstellringe 7 eingreifenden Klinken 9 die Grösse der Drehung begrenzt werden kann. Die Änderung der Flugweglänge kann durch Verstellung der Anschlagflächen 12 erfolgen. Die Aubildungen der Führungsglieder. 3 nach den Fig. 3 und 4 können beiden Massnahmen dienen. Bei der Ausführung nach Fig. 3 sind an einem an die nicht gezeichnete Nabe angeschlossenen Zuführungsrohr 46 gerade Führungsrohre 47 angebracht, auf welchen weitere, an ihnen längsverschiebbare Rohre 48 angeordnet sind.
Die Rohre 48 sind bei dem Gelenk 49 durch Schubstangen 50 mit einem auf dem Zuführungsrohr 46 gleitbaren Ring 52 verbunden, an welchem diese Schubstangen bei 51 angelenkt sind. Der Ring 52 hat eine Nute ?, in welcher ein um einen Festpunkt 54 drehbarer Hebel 55 mit einem Bügel 56 eingreift. Die Anschlagfläche der Vorrichtung ist bei 57 angedeutet.
Eine Verschiebung des Rohres 48 zwecks Änderung der Führungsweg-oder der Flug'Weglänge von der Austrittsstelle an dem Rohre 48 bis zur Anschlagfläche 57 kann durch Betätigung des Hebels JJ' erfolgen. Wird der Hebel 55 links vom Drehpunkt 54 nach abwärts gedrückt und dadurch der rechte Hebelteil mit dem Bügel 56 hochgehoben, so nimmt der in der Nute 53 eingreifende Bügel den Ring 52 mit. Dieser zieht die Schubstange 50 nach, welche ihrerseits das Rohr 48 auf das Rohr 57 weiter aufzieht und hiedurch die Führungsweglänge verkürzt bzw. die Flugweglänge verlängert. Bei entgegengesetzter Bewegung des Hebels tritt das Umgekehrte ein.
Eine andere Ausführung der Führungsglieder für die gleichen Zwecke zeigt die Fig. 4. An dem Zuführungsrohr 46 sind die Führungsrohre 58 in gleicher Weise wie bei Ausführung nach Fig. 3, z. B. in Kreuz-oder Sternanordnung, angebracht. Die Führungsrohre 58 besitzen je einen Längsschlitz 59, u. zw. an der der Drehrichtung entgegengesetzten Seite. Auf jedem Rohr 58 ist je ein weiteres mit einem schraubenförmig ansteigenden Ausschnitt 60 versehenes Rohr 61 angebracht.
Die Stelle 64, wo die Schraubenlinie 65 des Ausschnittes 60 den Schlitz 59 überdeckt oder schneidet, ist die Austrittsstelle der Körner und bestimmt somit die Führungsweglänge, welche vom Mittel des Schleudergliedes bis zu dieser Stelle oder auch die Flugweglänge, welche von der Stelle 64 bis zur Anschlagfläche 57
EMI4.2
ist das ausgeschnittene Rohr 61 um das Rohr 58 drehbar. Für die Drehung sind sie an ihren zentralen Enden mit je einem Zahnkranz 69 versehen, in welchen je eine Zahnstange 70 einer auf dem Führungsrohr 46 längsverschiebbaren und mit ihm bzw. den Führungsgliedern 58 drehbaren Ringes 71 eingreift.
Der Ring besitzt eine Nute 72, in welche, ebenso wie nach Ausführung bei Fig. 3, ein Bügel 73 eines um einen Festpunkt 74 drehbaren Hebels 75 den Ring umfasst.
Wird der Hebel 75 an der Bügelseite durch Niederdrücken an der andern Seite und mit ihm der Ring 71 gehoben, so bewegen sich die mit ihm verbundenen Zahnstangen 70 nach aufwärts und drehen die auf den Rohren 61 sitzenden Zahnkränze im Sinne des Pfeiles Y und mit ihnen die Rohre 61 um einen beliebigen Winkel. Hiedurch wird eine vom Mittel des Führungsgliedes weiter und zum äusseren Ende des Rohres 58 bzw. der Anschlagfläche 57 näherliegende Stelle des Ausschnittrandes 64 den Schlitz 59 überdecken. Hiedurch wird die Führungsweglänge vergrössert werden. Bei entgegengesetzter Bewegung des Hebels 75 tritt das Umgekehrte ein.
Die Betätigung des Hebels und damit die Änderung der Weglängen bzw. der Anschlagkraft kann während der Drehung des Schleudergliedes stattfinden.
Die Änderung der Anschlagkraft kann aber auch durch eine bogenförmige Ausbildung der Führungen erfolgen. Bei der in der Fig. 5 gezeigten Ausführungsform sind gebogene Führungsrohre. * ? an der Zuführung 6 um die Radiallinie f an der Eintrittsstelle 37, wo die Radiallinie an den Krümmungs- bogen des Rohres eine Tangente bildet, drehbar angebracht. Die voll ausgezogene Stellung A zeigt das Führungsrohr mit der Biegung im Sinne der durch Pfeil X angezeigten Drehrichtung, die strichliert gezogene Stellung B das Rohr um 900 gedreht, also mit der Biegung senkrecht auf die Ebene der Dreh-
<Desc/Clms Page number 5>
richtung, und die strichpunktiert gezogene Stellung C das Rohr um 1800 (gegen Stellung A) gedrrht, also mit der Biegung gegen die Drehrichtung.
Die an den Austrittsstellen J. S der Rohre dargestellten Kräftediagramme lassen die Fluggeschwindigkeiten bzw. die Anschlagkräfte erkennen, welche dem geschleuderten Gut beim Verlassen des Rohres in dessen verschiedenen Stellungen innewohnen und mit welchen es somit auf die Anschlagflächen anprallen muss. Die Fluggeschwindigkeit an der Austrittsstelle ergibt sich als Resultierende V aus der tangentialen Geschwindigkeit Vt in der Drehrichtung und der Bewegungsgeschwindigkeit Vr in der Führungswegrichtung, welche miteinander den Austrittswinkel a einschliessen. Die Geschwindigkeit in der Fiihrungswegrichtung wirkt also bei einem geraden Rohr radial, bei einem gebogenen Rohre tangential an den Bogen des Rohres an der Austrittsstelle.
Da die Fliehkraft in der Tangente zum Kreisbogen der Drehbewegung an der Austrittsstelle wirkt, so wird die resultierende Anschlagkraft innerhalb bestimmter von der Krümmung abhängiger Grenzen um so grösser sein, je kleiner der Winkel a. ist, und desto kleiner, je grösser der Winkel a wird. Das Gut wird daher-gleiche Umdrehungsgeschwindigkeit vorausgesetzt-bei der Einstellung des Rohres nach Stellung A die grösste, bei der Einstellung des Rohres nach Stellung B eine mittlere und bei der Einstellung des Rohres nach Stellung C die kleinste Anschlagkraft haben.
Statt gebogener Rohre können die Führungen, wie aus den Fig. 6 und 7 ersichtlich, auch aus in einem vollen Drehkörper 41 angeordneten Kanälen 42 bestehen, welchen das Gut durch einen gemeinsamen Zufuhrkanal 43 zugeleitet wird.
Der Arbeitsvorgang mit den oben beschriebenen, der Führung des Gutes dienenden Einrichtungen der erfindungsgemässen Vorrichtungen erfolgt in der Weise, dass die Rohre bei einer gegebenen Umdrehungsgeschwindigkeit der Schleudervorrichtung so eingestellt werden, dass sie die optimal beste . \schlagkraft ergeben, d. h. eine solche, bei welcher 1. die Schale das grösste Blatt hat, 2. die Ausbeute an Griessen die grösste und 3. gegebenenfalls der prozentuelle (anteilmässige) Anfall an Dunst und Mehl der kleinste ist.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Vermahlen von Getreide und ändern Samen mit Schleudervorrichtungen, bei welchem das Gut mittels Schleudergliedern, auf welchen es geführt wird, gegen Anschlagflächen zum Anprall gebracht und hiebei in grossblättrige Schalen und Mehlkernteile (Griess, Dunst und Mehl) zerkleinert wird, dadurch gekennzeichnet, dass die freien Mehlkernteile von der reinen und noch Mehlkernteile tragenden Schale abgesondert und die Schale zumindest noch einer weiteren, der ersten Schleuderung gleichartigen Schleuderung unterworfen wird, um die noch an ihr anhaftenden Mehlkernteile von ihr zu lösen.