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Seismisches Aufnahmeverfahren und Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
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man die Refraktionsmethode, so erhält man Aufschluss über die Geschwindigkeiten im Boden, aus denen Rückschlüsse auf die vorhandenen Mineralien gezogen werden können, während bei Verwendung der Reflektion bei einer als bekannt angenommenen Geschwindigkeit auf die Tiefe der reflektierenden Schicht geschlossen werden kann. Benutzt man die zuletzt genannte Methode, d. h. jene, die auf der Messung von Zeitintervallen zwischen der Ankunft der Störungen an verschiedenen, in bestimmter Entfernung voneinander aufgestellten Detektoren beruht, so findet man die Neigung der an den Detektoren ankommenden Wellenfront.
Unter gewissen Voraussetzungen liefert die Neigung der Wellenfront auch die Neigung der reflektierenden Schicht, wenn nämlich die Geschwindigkeiten im Boden oberhalb der reflektierenden Schicht bekannt sind.
Die Erfindung betrifft ein elektrisches Verfahren zur Messung der Richtung oder Neigung der an den Detektoren ankommenden seismischen Wellenfront und sei an Hand der Zeichnung näher erläutert :
Fig. 1 ist eine schematische Darstellung, welche die Anordnung des Apparates erkennen lässt, mittels dessen die eine Neigungskomponente der ankommenden Wellenfront bestimmt werden kann. Fig. 2 ist ein Diagramm, welches die elektrischen Impulse verschiedener Wellenformen erkennen lässt, wie sie mittels der Detektoren von den Galvanometern aufgezeichnet werden. Fig. 3 zeigt die Schaltung
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linie erreicht ; diese Figur enthält einige geometrische Bezeichnungen, um die Entwicklung der weiter unten erwähnten Formel A zu erklären.
Gemäss Fig. 1 werden elastische Wellen in der Erde durch Entzündung einer explosiven Ladung am Herdpunkt 10 erzeugt. Diese Ladung kann aus geeigneten Explosivstoffen, wie z. B. aus Dynamit, Nitroglyzerin od. dgl., bestehen, u. zw. in Mengen, die von der Beschaffenheit des zu erforschenden Bodens und von den Entfernungen abhängen, unter welchen die verschiedenen Stationen aufgestellt sind. An den Punkten 1, 2, 3, 4, 5 und 6 sind elektrische Detektoren in den Boden eingelassen. Obwohl in der Zeichnung sechs solcher Detektoren dargestellt sind, kann jedoch sowohl ihre Zahl als auch ihr Abstand vom Herdpunkt und auch ihr Abstand untereinander von der Eigenart der betreffenden Untersuchungen und von den örtlichen Verhältnissen abhängen.
Man kann 2, 8, 12 oder mehr Detektoren benutzen, die in Abständen von etwa 100 m bis zu einigen Kilometern vom Herdpunkt entfernt sind und untereinander einen Abstand von weniger als 30-600m aufweisen. Diese elektrischen Detektoren, wie z. B. Seismometer oder Geophone, können von beliebiger Bauart sein, wie z. B. Instrumente mit beweglicher Spule, Kohlenkontaktmikrophone oder piezoelektrische Einrichtungen, und sie können eine Eigenschwingungszahl jeder beliebigen Frequenz aufweisen. Der Einfluss der Schallwellen in der Luft kann dadurch ausgeschaltet werden, dass man die Detektoren in geringer Tiefe im Boden versenkt.
Die in der Nähe der Erdoberfläche durch die Explosion der Ladung 10 erzeugten Wellen erreichen eine reflektierende Schicht 20 und werden von dieser nach aufwärts gegen die Detektoren 1-6 gerichtet, wo sie in elektrische Ströme umgewandelt und längs der Leitungen 11, 12, 1. 3, 14, 15, 16 durch die Wellenfilter 21 gehen, die unerwünschte Störungen, wie z. B. Oberflächenwellen (ground roll"), mikroseismische Unruhe usw. ausschalten. Sodann gehen die Ströme durc. h Kompensationsverzögerungen 22, deren Zweck und Aufbau weiter unten beschrieben werden wird, über einen Verstärker 23, wo die schwachen Ströme mittels Röhren verstärkt werden, und der jede geeignete Zahl von Stufen aufweisen kann.
Die verstärkten Impulse werden dann in beliebiger Weise zu einem Seismogramm aufgezeichnet, was beispielsweise mittels eines Oszillographen oder eines Vielfach-Saitengalvanometers 24 und einer Aufnahmekamera 25 erfolgen kann.
Es sind verschiedene Anordnungen zur Verbindung der Detektoren mit den Galvanometersaiten möglich. In einem Falle ist jeder Detektor mit-einer besonderen Galvanometersaite verbunden, und es wird eine gleichzeitige photographisehe Aufzeichnung der Saitenausschläge derart vorgenommen, dass die Zeitdifferenz zwischen der Ankunft der elektrischen Wellen an den verschiedenen Detektoren auf Film-oder Papierstreifen od. dgl. abgelesen werden kann.
Zweck der Erfindung ist jedoch die Schaffung eines Amplitudenadditionsverfahrens, bei welchem die Ausgangsleistungen aller Detektoren miteinander addiert werden, bevor sie einer Galvanometerspule oder-saite zugeführt werden, so dass die von dem Schuss erhaltene Aufzeichnung lediglich Ver- änderungen dieser Summe zeigt. Im allgemeinen wird die durch die Explosion erzeugte Bodenwelle bei allen Detektoren nicht zur selben Zeit ankommen, und die dem Galvanometer von den Detektoren aufgedrückten Strom-oder Spannungsimpulse werden daher untereinander nicht in Phase sein.
Das Bild des auf dem Seismogramm aufgezeichneten Summenimpulses wird daher nicht die maximal mögliche Amplitude aufweisen, sondern die Kurve wird gegen die horizontale Achse ein wenig angedrückt sein, wie es Fig. 2 veranschaulicht, in welcher A das Seismogramm eines von einem einzelnen Detektor aufgenommenen Impulses zeigt, während B das Seismogramm der Summe von vier Impulsen vierer Detektoren wiedergibt, deren Leistungen miteinander addiert sind, d. h. sich einander überlagern, wobei die Detektoren eine Phasenverschiebung von 1/4 Periode besitzen.
Wenn man hingegen eine künstliche Zeitverzögerung im Stromkreis eines jeden Detektors einführt und wenn die Grösse dieser künstlichen
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an den Detektoren kompensiert wird, so werden die elektrischen Impulse am Galvanometer in Phase sein, und das Seismogramm wird in diesem Falle eine maximale Amplitude aufweisen, wie es die Kurve C in Fig. 2 veranschaulicht.
Im Falle der Ankunft einer Wellenfront bei einer Reihe von Detektoren 1-6, die längs einer geraden Linie in gleichem Abstand voneinander angeordnet sind, ergibt sich aus Fig. 5 die Richtigkeit folgender Gleichung :
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Ebene ist, in welcher sich die Linie der Detektoren befindet, T = die Zeitverzögerung von Detektor zu Detektor, welche die Leistungen der Detektoren miteinander in Phase bringt. v = die Geschwindig- keit der Wellenfront im Boden an der Oberfläche und s = der gleiche Abstand zwischen den Detektoren.
Wenn die Detektoren nicht den gleichen Abstand voneinander aufweisen, werden verschiedene Werte von T und s für jedes Paar von Detektoren erhalten.
In einer noch allgemeineren Anordnung liegen die Detektoren nicht alle in der gleichen Linie.
Hier würde die Formel A auch für jedes Paar von Detektoren gelten, doch würde für verschiedene Paare nicht nur s und T, sondern auch 0 verschieden sein. Eine Anordnung von Instrumenten auf zwei Linien, die in rechtem Winkel aufeinanderstehen, wird zwei rechtwinklige Komponenten der wahren Neigung der ankommenden Wellenfront geben, woraus wiederum die wirkliche Neigung gefunden werden kann.
Der Übersicht halber ist nur der einfache Fall von Detektoren gleicher Abstände auf einer gemeinsamen Linie Gegenstand der folgenden Betrachtung, obwohl das Verfahren gemäss der Erfindung in keiner Weise auf diesen Sonderfall beschränkt ist. Da die Abstände zwischen den Detektoren und die Fortpflanzungsgeschwindigkeit der Wellenfront in den Oberflächensehiehten des Erdbodens für ein gegebenes Gebiet bekannt sind, kann der Winkel 0, der als Neigungskomponente der Wellenfront längs der Detektorlinie bezeichnet sei, mit dem Verfahren gemäss der Erfindung dadurch gefunden werden, dass man künstliche Kompensationszeitverzögerungen zwischen den Detektoren und den Punkten vorsieht, in welchen die Ausgangsströme dieser Detektoren überlagert oder addiert werden, bevor sie von dem Galvanometer aufgezeichnet werden.
In dem Gebiet, in welchem die Fortpflanzungsgeschwindigkeit einer elastischen Welle im Boden 1800 m pro Sekunde ist, sind vier Detektoren in einem Abstand von 30 m voneinander angeordnet, also auf eine Entfernung von 90 M gleichmässig verteilt ; die Registrierströme der Detektoren werden alle dem gleichen Galvanometer zugeführt.
Wenn die Ankunftszeit der Bodenstörung in jedem aufeinanderfolgenden Detektor um 0. 00145 Sekunden kleiner als am vorgeschalteten Detektor ist und eine künstliche elektrische Kompensationsverzögerung von 0.00145 Sekunden im Stromkreis des zweiten Detektors eingeschaltet wurde, während der Stromkreis des dritten Detektors eine Verzögerung von 0.0029 Sekunden und der vierte Detektor eine Verzögerung von 0.00435 Sekunden aufweist, so würde die Differenz der Ankunftszeiten der Bodenstörurgen an den Detektoren vollkommen kompensiert sein, und die von diesen Detektoren herrührenden elektrischen Impulse würden am Galvanometer in Phase sein. Dies zeigt sich daran, dass die Amplitude des Summenbildes dieser Impulse auf dem Seismogramm in diesem Falle einen Maximalwert aufweist.
Durch Ermittlung des Wertes der Kompensation±verzögerung, bei welchem ein Summenbild der maximalen Amplitude erreicht wird (im vorliegenden Beispiel 0.00145 Sekunden) und durch Einsetzung dieses Wertes in die obige Gleichung kann man daher die Neigungskomponente der Wellenfront und infolgedessen auch die Neigung der reflektierenden Schicht wie folgt errechnen :
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Desgleichen kann man die Neigungskomponente der Wellenfront für einen andern Teil der Fläche finden, für welche der genaue Zeitverzögerungswert von Detektor zu Detektor zu 0.0058 Sekunden ermittelt wurde :
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Da es nun aber, wenn man die Detektoren nur an ein einziges Galvanometer anschliesst, nötig wäre, eine grosse Zahl von Explosionen hervorzurufen, bis man den richtigen Wert der Zeitverzögerung
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gefunden hat, zielt nun die Erfindung auf ein Verfahren hin, bei welchem eine Mehrzahl von Galvanometersaiten oder-spulen in Verbindung mit einer Detektorreihe verwendet wird, wodurch es möglich ist, die Neigungskomponente der Wellenfront durch einen einzigen Abschuss zu bestimmen. Die Leistungen aller Detektoren werden allen Galvanometern zugeführt. In der Verbindungsleitung jedes der Detektoren zu einem der Galvanometer ist eine von Detektor zu Detektor anwachsende Zeitverzögerung vorgesehen.
Durch gleichzeitiges Aufzeichnen der von allen Galvanometern gelieferten Impulssummenbilder auf einem Seismogramm ist es möglich, sofort dasjenige Galvanometer zu bestimmen, das die grösste Amplitude registrierte.
Eine bevorzugte Anordnung der zu diesem Zweck verwendeten Apparate für den Fall der Aufstellung von Detektoren mit gleichem Abstand in einer Linie ist schematisch in Fig. 3 dargestellt, in der sechs Detektoren mit D1, D2, Da, D1, Da und D6 bezeichnet sind. Der Ausgang jedes dieser Detektoren ist über die üblichen, in der Zeichnung nicht dargestellten Filter-und Verstärkereinrichtungen an jedes der sechs Galvanometer G"G"G"G"G, und G6 angeschlossen.
Das Galvanometer G1 und die sechs Detektoren bilden den Galvanometerkreis 1, das Galvanometer G2 und die sechs Detektoren den Galvanometerkreis 2 und das Galvanometer G, und die sechs Detektoren den Galvanometerskreis 3.
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ein einziges Element, das eine bestimmte Zeitverzögerung herbeiführt, während jede der Einrichtungen T2 (21, 22,23, 24 und 25) zwei solche Elemente aufweist und deshalb auch die doppelte Zeitverzögerung veranlasst.
Jede der Einrichtungen Tg (31, 32,33, 34 und 35) besitzt drei solcher Elemente und jede
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so sind die Verzögerungssätze vom Stromkreis abgeschaltet und jedes Galvanometer zeichnet lediglich die Impulse je eines Detektors auf ; in dieser Schaltung kann die Anordnung beispielsweise zum Messen der Zeitdifferenzen zwischen der Ankunft des Signals bei den verschiedenen Detektoren verwendet werden.
Wenn jedoch alle Schalter in die obere Stellung A umgelegt sind, so ergibt sich, dass in dem Galvanometerkreis 1 alle Detektoren mit dem Galvanometer G1 ohne jede Kompensationsverzögerung verbunden sind. In den Galvanometerkreis 2 wird das Galvanometer G2 mit dem Detektor D, ohne Kompensationsverzögerung verbunden, mit dem Detektor D2 mit einem Verzögerungselement (Einrichtung 11) mit dem Detektor Dg mit zwei Verzögerungs elementen (Einrichtung 21) mit dem Detektor D4 mit drei Elementen (Einrichtung 31) mit dem Detektor Da mit vier Elementen (Einrichtung 41) und mit dem Detektor D6 mit fünf Verzögerungs elementen (Einrichtung 51)
. In dem Galvanometerkreis 3 wird das Galvanometer G'g mit dem Detektor D1 ohne jede Zeitkompensation verbunden, mit dem Detektor D2 über zwei Verzögerungselemente (Einrichtungen 11 und 12) mit dem Detektor Dg über vier Verzögerungselemente (Einrichtungen 21 und 22) mit dem Detektor D 4 Über secbs Verzögerungs- elemente (Einrichtungen 31 und 32) usw. In den Galvanometerkreis 4 wird das Galvanometer G4 mit dem Detektor D1 ohne jedes Zeitverzögerungselement verbunden mit dem Detektor D2 dagegen über drei Verzögerungselemente (Einrichtungen 11, 12 und 13), wobei die Zahl dieser Verzögerungselemente in dem Kreis 4 sich um jeweils drei für jeden Detektor erhöht.
In den Kreisen 5 und 6 werden die Galvanometer G5 und G6 gleichfalls mit dem ersten Detektor ohne jede Zeitkompensation verbunden, während die folgenden Detektoren über eine Zahl von Verzögerungselementen verbunden werden, die um 4 bzw.
5 Einheiten für jeden folgenden Detektor wächst. Diese Anordnung ist zusammenfassend nochmals in der nachstehenden Tabelle angegeben :
Tabelle I.
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<tb>
<tb>
Galvanometer-Zahl <SEP> der <SEP> Zeitverzögerungselemente <SEP> in <SEP> den <SEP> Stromkreisen <SEP> der <SEP> Detektoren
<tb> kreis
<tb> Nr. <SEP> D1 <SEP> D2 <SEP> D3 <SEP> D4 <SEP> D5 <SEP> D6
<tb> 1 <SEP> 0 <SEP> 0 <SEP> 0 <SEP> 0 <SEP> 0 <SEP> 0
<tb> 2 <SEP> 0 <SEP> 1 <SEP> 2 <SEP> 3 <SEP> 4 <SEP> 5
<tb> 3 <SEP> 0 <SEP> 2 <SEP> 4 <SEP> 6 <SEP> 8 <SEP> 10
<tb> 4 <SEP> 0 <SEP> 3 <SEP> 6 <SEP> 9 <SEP> 12 <SEP> 15
<tb> 5 <SEP> 0 <SEP> 4 <SEP> 8 <SEP> 12 <SEP> 16 <SEP> 20
<tb> 6 <SEP> 0 <SEP> 5 <SEP> 10 <SEP> 15 <SEP> 20 <SEP> 25
<tb>
Aus dieser Tabelle ergibt sich, dass in der Galvanometerseite 1 die von der Explosion erzeugten und von allen sechs Detektoren aufgenommenen Impulse dem Galvanometer ssi ohne jede Verzögerung 'zugeführt werden.
Dem Galvanometer G2 wird ebenfalls die Summe der Impulse aller sechs Detektoren zugeführt, aber der von jedem Detektor übertragene Impuls wird hinter dem Impuls des vorangegangenen
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Detektors um eine gewisse Zeit (Zeitverzögerungseinheit) nacheilen, in der Saite 3 um zwei solche
Zeiteinheiten in der Saite 4 um drei Zeiteinheiten, in der Saite 5 um vier Zeiteinheiten und in der Saite 6 schliesslich um fünf Zeiteinheiten. Die sechs Galvanometer sind so angeordnet, dass eine gleichzeitige und getrennte photographische Aufzeichnung jedes Galvanometers auf einem Registrierstreifen erfolgen kann.
Es sei als Beispiel eine Örtlichkeit angenommen, bei der die Störung mit der oben erwähnten
Geschwindigkeit von 1800 m pro Sekunde sieh im Boden fortpflanzt, wobei die Detektoren einen Abstand von 30 m voneinander aufweisen ; ferner mögen als Einheit der elektrischen Zeitverzögerung 0.00145
Sekunden ausgewählt worden und ferner angenommen sein, dass der Ausschlag der maximalen Amplitude von dem Galvanometer 4 aufgezeichnet wird. Dies besagt, dass in dem Galvanometerkreis 4 eine elektrische Verzögerung verwendet wurde, die dem richtigen Wert am nächsten kam, um die natürliche Verzögerung der Ankunft der Störungen an den verschiedenen Detektoren zu kompensieren.
Aus der Tabelle I kann man ersehen, dass in dem Kreis 4 die elektrische Verzögerung von Detektor zu Detektor gleich drei Einheiten beträgt, d. h. 0.00435 Sekunden. Indem man diesen Wert in der oben angegebenen Gleichung einsetzt, findet man sofort die Neigungskomponente der Wellenfront zu angenähert 15 , sofern die Neigung von Detektor De zum Detektor Di nach abwärts verläuft. Wenn die Neigung in der entgegengesetzten Richtung verläuft, wird man zu den gleichen Ergebnissen durch Umkehrung der Verbindungen gelangen, d. h., indem man die grösste Verzögerung im Stromkreis des Detektors Da, anstatt im Stromkreis des Detektors D6 herbeiführt, was in einer jedem Fachmann geläufigen Weise erfolgt und daher in Fig. 3 nicht dargestellt ist.
Es sei betont, dass das Verfahren gemäss der Erfindung einen wesentlichen Vorteil gegenüber der Methode hat, einen jeden Detektor mit einem besonderen Galvanometer zu verbinden und eine besondere Aufnahme über den Zustand in jedem Detektor zu machen. Verfährt man nämlich nach der zuletzt genannten und bekannten Weise, so sind die am Detektor anlangenden zufälligen Ersehütterungen häufig stark genug, um die Ankunft einer besonderen und interessierenden Wellenfront vor- zutäuschen. Bei dem Verfahren gemäss der Erfindung hingegen können die zufälligen Einwirkungen nicht in gleich schädlichem Ausmasse ersichtlich werden.
Dies rührt daher, dass die ungleiche Phasendifferenz zwischen diesen Erschütterungen von Detektor zu Detektor es im allgemeinen verhindert, dass sie durch eine gleiche oder gleichmässig vorgenommene Phasenverschiebung zwischen den Detektoren in Phase gebracht werden können, während die Anteile der annähernd ebenen Hauptwellenfront an den verschiedenen Detektoren im ganzen genommen durch eine gleiche oder gleichmässige Anordnung der Zeitverzögerung von Detektor zu Detektor in Phase gebracht werden können. Gerade dieser Vorteil der Erfindung legt deren Verwendung in Fällen nahe, wo der Fachmann in erster Linie an der Richtung der ankommenden Wellenfronten interessiert ist, um nämlich einfach die Aufzeichnung eines Seismogramms der reflektierten Energie zu erleichtern, die verhältnismässig frei von Fremdeinflüsse ist.
Nötigenfalls kann jeder der in Fig. 3 dargestellten Detektoren durch Gruppen von zwei oder mehr Detektoren ersetzt sein. Diese Detektoren können in Reihe oder parallel geschaltet sein und haben eine weitere Verringerung der Grösse von Fremdeinflüssen zur Folge, die auf jede Galvanometerspule einwirken, was die Möglichkeit von fälschenden Reflektionen vermindert.
Ungleichmässigkeiten, die von der oberen, eine geringe Fortpflanzungsgeschwindigkeit zulassenden Schicht herrühren, können mittels einer veränderlichen Zahl zusätzlicher Zeitverzögerungselemente im Sekundärkreis jedes Detektors korrigiert werden, so dass zusätzliche Verzögerungen in den Stromkreisen der Instrumente auftreten, welche sich in den Stellungen höherer Geschwindigkeit befinden.
Die Schlüsse, die man aus einem vorangängigen"Korrektionsschuss"erhält, können dazu verwendet werden, um den Betrag der in solchen Fällen notwendigen Nachstellung zu ermitteln.
Was die elektrische Schaltung anbelangt, die zur Durchführung des Verfahrens gemäss der Erfindung anzuwenden ist, so können in die Stromkreise der verschiedenen Detektoren Zeitverzögerungs- sehaltungen der in Fig. 4 schematisch veranschaulichten Art gelegt werden, worin ein Detektor 101 mittels der Leitungen 111 und 112 mit einem Galvanometer 107 verbunden ist. Zwischen dem Detektor 101 und dem Galvanometer sind Induktionsspulen 102, 103 und 104 angeordnet, die einen Widerstand A und eine Induktivität L besitzen sowie Kondensatoren 105 und 106, deren Kapazität C beträgt. Die Zahl oder die elektrischen Eigenschaften dieser Spulen und Kondensatoren können nach Belieben verändert werden. Die Ausgangsspannung des Detektors 101 und die Eingangsspannung am Galvanometer 107 sind mit i und & ; bezeichnet.
Es ist klar, dass bei geeigneter Wahl der Werte für die Induktivität L und den kapazitiven Widerstand C der Verzögerungsschaltung die Spannung so eingestellt werden kann, dass sie der Spannung el um einen gewünschten Phasenwinkel nacheilt oder mit andern Worten, eine Zeitverzögerung T erhält, die der Gleichung
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genügt.
Die Werte des Widerstandes, der Induktivität und der Kapazität sollen vorzugsweise so gewählt werden, dass die Zeitverzögerung unabhängig von den Frequenzen innerhalb des Frequenzbandes wird, das die Filter-und Verstärkeranordnung der Schaltung gleichmässig verstärkt.
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Im übrigen ist darauf zu achten, dass keine oder im wesentlichen keine Energie an den Klemmen der Verzögerungssehaltung unter diesen Frequenzen reflektiert wird, weil jede reflektierte Energie die am Ausgang zur Verfügung stehende Spannungsamplitude verringert. Aus diesem Grunde soll
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Die Spannungsabfallkonstante der Schaltung soll gleichfalls von der Frequenz unabhängig und klein sein, damit die Amplitude der Ausgangsspannung e2 so nahe als möglich an die Amplitude der Eingangsspannung herankommt. Der Frequenzbereich, innerhalb dessen dieses Verfahren
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gehalten sein, und wenn eine grosse Zeitverzögerung erforderlich ist, so verwendet man dafür besser eine grössere Zahl solcher Elemente.
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= 150Ò folgt, dass L = 0-75 Henry und C = 0-333 Mikrofarad sein muss.
Mit diesen beiden Konstanten findet man, dass das Verzögerungselement eine Zeitverzögerung von 0.0005 Sekunden innerhalb + 1% für alle Frequenzen zwischen 6 Hertz und 150 Hertz ergibt, während eine Frequenz von 250 Hertz um 0-000513 Sekunden und Frequenzen von 500 Hertz und von 2 Hertz um 0-00055 Sekunden nacheilen.
Das Verhältnis der Eingangsspannung e, zur Ausgangsspannung e2 für dieses Verzögerungselement beträgt infolge des Spannungsabfalles 0'975 + 1 % für alle Frequenzen zwischen 6 Hertz und 100 Hertz, während es für eine Frequenz von 400 Hertz 0-972 und für 2 Hertz 0-978 beträgt.
An der Klemme 107 wird nicht mehr als 1% der Spannungsamplitude bei Frequenzen zwischen 6 Hertz und 100 Hertz reflektiert, während der Verlsut für Frequenzen von 200 Hertz 2-5% und für 400 Hertz und 2 Hertz rund 10% beträgt. Der reflektierte Teil der Spannungsamplitude wandert zurück in den Eingang ! M, wo derselbe Prozentsatz von ihr wieder zur Ausgangsseite zurückgeworfen wird.
Bei einer Frequenz von 200 Hertz wird daher infolge des Spannungsabfalles 97-5% der Eingangsspannung e, des Verzögerungselementes die Ausgangsseite erreichen, während 97-5% dieses Wertes zur Verfügung steht und 2-5% wieder reflektiert werden. Dieser Rest wird wieder an der Eingangsklemme reflektiert, so dass nach einer Zeitverzögerung von ungefähr 0-001 Sekunden annähernd 0'06% der ursprünglichen Spannung wieder die Ausgangsklemme erreichen. Diese sekundäre Speisung von 0'06% der Originalspannungsamplitude kann vollkommen vernachlässigt werden, so dass als Ergebnis praktisch 95% der Originalspannungsamplitude sogleich am Ausgang zur Verfügung steht. Für Frequenzen zwischen 6 Hertz und 100 Hertz sind es annähernd 97%.
Bei Anwendung der Erfindung für seismische Aufnahmeverfahren kann eine geeignete Zahl von Zeitverzögerungselementen der vorstehend beschriebenen Art zwischen den verschiedenen Detektoren und den vorhandenen Galvanometern in der aus Fig. 3 ersichtlichen Weise eingeschaltet sein, so dass jede gewünschte Kompensationsverzögerung der durch diese Detektoren hervorgerufenen elektrischen Impulse in dem Augenblick gegeben werden kann, in welchem sie von einer durch eine Explosion erzeugten Bodenwelle erreicht werden. In den verschiedenen Stromkreisen kann man geeignete Widerstände vorsehen, um zu erreichen, dass jedes Galvanometer denselben Spannungsanteil von jedem Detektor erhält und dass nur ein vernachlässigbarer Betrag überlagerter Energie von einem Kreis in den andern an den Punkten übertritt, wo die verschiedenen Kreise zusammengeschaltet sind.
Selbstverständlich müssen sowohl die üblichen Filter-und Verstärkerkreise als auch die erforderlichen Einrichtungen zum Aufzeichnen der Impulse zu einem Seismogramm zur Erzielung des gewünschten Endeffektes mit der vorstehend beschriebenen Einrichtung verbunden sein.