DE1449601C - Vielkanal Datenverarbeitungsgerat zur Eltmimerung von Storsignalen - Google Patents
Vielkanal Datenverarbeitungsgerat zur Eltmimerung von StorsignalenInfo
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Description
30
Die Erfindung betrifft ein Vielkanal-Datenverarbeitungsgerät zur Eliminierung von Störsignalen JV1 (£),
N„(t)... NN(t) in Signalen von der Form S1(O
+ AT1(J), S„(i) + N11(O ... SN(t) + N„(t), welches Gerät
mindestens einen Summierer und mehrere Übertragungskanäle
(1, η ... N) zum Anlegen der Signale an den Summierer sowie in den Ubertragungskanälen
Filter'aufweist, deren Filterfunktion die Form Y1 (/),
W)- --YM) haben.
Häufig sind Nutzsignale so von Störungen in Gestalt von Rauschen überdeckt, daß man nicht mehr
ohne weiteres unterscheiden kann, welches das Nutzsignal, d. h. das erwünschte Signal, und welches das
Rauschsignal, d. h. das unerwünschte Signal, ist. Solche Signale erhält man z. B. als Folge von künstlichen
Erdbeben bei der Untersuchung des Erdrindenaufbaues. Bei solchen Untersuchungen benutzt man
Seismometer, um seismische Erschütterungen aufzuzeichnen, die von einer Explosion herrühren, welche
auf oder unter der Erdoberfläche erfolgt ist. Manchmal werden die Ausgangssignale der Seismometer addiert,
um ein zusammengesetztes Signal zu erhalten und um dasjenige seismische Signal zu verstärken, welches
Informationen über den Aufbau des Untergrundes enthält.
Man verfolgt dabei den Zweck, die wichtigen Aussagen des empfangenen Signals mehr herauszustellen
und diejenigen unerwünschten Signale, welche die wichtigen Teile des Signals überdecken, zu dämpfen
oder zu beseitigen. Die Addition der Ausgangssignale aus den in einer Gruppe angeordneten Seismometern
wurde schon direkt und mit der gewichteten Addition bewerkstelligt. Außerdem wurde das Summenausgangssignal durch ein frequenzabhängiges Filter geschickt
unter Zuhilfenahme der Wienerschen Theorie über die kleinsten mittleren Fehlerquadrate eines einzelnen
Nachrichtenkanals. Außerdem wurden schon spezielle Konfigurationen einer Seismometergruppe
-1
benutzt, um die seismischen Daten aussagekräftiger zu machen. Dazu wurden Bandpaßfilter schmaler
Breite vor der Signaladdition verwendet.
Diese bekannten Verfahren eignen sich jedoch nicht dazu, wenn man in besonders guter Weise im ganzen
Frequenzspektrum der erwünschten seismischen Signale arbeiten will, d. h., diese Verfahren eignen sich
gut über einen begrenzten Frequenzbereich. Man hat aber mit ihnen nur teilweise Erfolg, wenn das Frequenzspektrum
der seismischen Signale breit ist.
Diese Erfindung befaßt sich mit der Verarbeitung seismischer Daten nach einer Methode, welche mit
linearen zeitinvarianten und frequenzabhängigen Vielkanalsystemen arbeitet. Die Datenverarbeitung nach
dieser Erfindung arbeitet mit Vielfach-Ausgangssignalen einer Gruppe von Seismometern, welche Energie
aus einer seismischen Störung erhält oder aus einem einzigen Seismometer, das Energie aus einer Vielzahl
räumlich getrennter Explosionen 'erhält, und zwar in einem Frequenzbereich, der vor der Signaladdition
liegt, um verbesserte, addierte Ausgangssignale zu erhalten. Eine lineare Vorrichtung oder ein Frequenzfilter
wird für jedes Signal verwendet, um dieses mit einem Gewicht (Amplitude) und mit einem Laufzeitfaktor
als Funktion der erwünschten seismischen Signalfrequenz zu versehen, und zwar für jedes Signal
in Abhängigkeit von anderen Signalen, um das erwünschte Summenausgangssignal zu erhalten. Die
lineare Datenverarbeitung nach der Erfindung arbeitet vorzüglich über das gesamte Frequenzspektrum
des erwünschten seismischen Signals und bewirkt eine Trennung zwischen erwünschten und unerwünschten
Signalen, die sich im Frequenzbereich / und im Wellenzahlenspektrum K überlappen. Zum
Beispiel können erwünschte und unerwünschte Signale, die sich im Frequenzbereich und im Wellenzahlenspektrum
überlappen und verschiedene, scheinbare Horizontalgeschwindigkeiten haben, dadurch
getrennt werden, indem man eine Datenverarbeitungsvorrichtung konstruiert, die ein übersetzungsverhältnis
von B(f,K) hat und welche ein Geschwindigkeitsfilter darstellt, das die erwünschten Signale der einen
Geschwindigkeit durchläßt und unerwünschte Signale einer davon verschiedenen Geschwindigkeit unterdrückt
oder reflektiert. Zusätzlich zu dieser linearen, zeitinvarianten Datenverarbeitung kann auch die zeitvariante
Verarbeitung erfolgen. Sie kann auf die Vielzahl der Ausgangssignale vor dem Filter angewendet
werden, um die normalen »moveout«-Korrekturen anzubringen, oder bevor man die erwünschten Signale
stapelt, indem man z. B. den einzelnen Signalen vor dem Filter eine unterschiedliche Laufzeit gibt. Die
Datenverarbeitung nach dieser Erfindung kann auf seismische Daten angewandt werden, die durch verschiedene
Signale einer Explosion erzeugt werden, oder auf Signale, die von verschiedenen Explosionen
herstammen. Es können dabei entweder seismische Reflexionen oder Refraktionen verwendet werden.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Datenverarbeitungsanlage
anzugeben, die in der Lage istj über den ganzen Frequenzbereich eines erwünschten, z. B. seismischen,
Signals die Nutzsignale aussagekräftig zu machen und die erwünschten Teile der ankommenden
Signale zu dämpfen oder vollständig auszuschalten.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch ein ' Vielkanal-Datenverarbeitungsgerät der eingangs beschriebenen
Art gelöst, das dadurch gekennzeichnet ist, daß die Filter mit Vorrichtungen zum Einprägen
relativer Gewichte und Zeitverzögerungseinheiten versehen sind, welche gemäß der Gleichung
1 {skJ(f)}
die von den Kanälen übertragenen Signale beeinflussen, wobei SfAf) und Nfj(f) die komplex Konjugierten
von Sy(/) und iVy(/) sind, welche die Kreuzleistungsspektren
der erwünschten und unerwünschten Signalanteile zwischen dem i-ten und j-ten Kanal
darstellen, SkJ(f) das Kreuzleistungsspektrum der erwünschten
Signalanteile des fc-ten undj-ten Kanals ist,
wobei i und j von 1 bis N laufen und k einen bestimmten
Kanal ausdrückt, und daß in mindestens einem der Ubertragungskanäle ein Signalverzweiger zur Aufteilung
eines. Signals in mehrere, zeitlich voneinander getrennte Signale, von denen jedes denselben Frequenzbereich
hat, sowie eine Gewichtsvorrichtung zur Einprägung von Gewichten auf die zeitlich voneinander
getrennten Signale vorgesehen sind.
Die Datenverarbeitungsanlage verwendet dabei Geschwindigkeitsfilter,
welche in der Lage sind, Signale mit unterschiedlicher Scheingeschwindigkeit, welche
sich im Frequenzbereich und im Wellenzahlenspektrum überlappen, zu trennen. Gemäß einer Weiterbildung
der Erfindung ist vorgesehen, daß die relativen Gewichte und zeitlichen Verschiebungen so gewählt
werden, daß die Anlage ein übersetzungsverhältnis erhält, das von der Frequenz und Wellenzahl eines
erwünschten Signals über dessen ganzen Frequenzbereich abhängt. . . .
Die Erfindung wird nun an Hand der Zeichnungen näher erläutert. In den Zeichnungen bedeutet
F i g. 1 ein Blockschaltbild der Erfindung,
F i g. 2 eine Gruppe linear angeordneter Seismometer, welche im System nach F i g. 1 benutzt werden
können, und außerdem eine vektorielle Darstellung von Horizontalgeschwindigkeiten einer seismischen
Störung,
F i g. 3 die Funktion f(K) einer seismischen Störung;
F i g. 4 und 5 zeigen den Oberbereichs-Operator für
sin N π/At
sin π/Δ t '
sin π/Δ t '
F i g. 6 zeigt ein" System, mit dem sowohl die primären als auch die Vielfach-Reflexionen eines seismischen
Reflexionssystems simuliert werden können;
F i g. 7 und 8 zeigen das übersetzungsverhältnis B(Z, K) der Datenverarbeitung längs der Geraden Vx
und Vc nach F i g. 3;
Fig. 9 und 10 zeigen das übersetzungsverhältnis
der Datenverarbeitung längs einem horizontalen Abschnitt aus F i g. 3 bei zwei Frequenzen;
Fig. 11, 12 und 13 zeigen Impulsdiagramme für primäre und Vielfachreflexionen;
Fig. 14 zeigt drei seismische Aufzeichnungen, unten die Eingangssignale, in der Mitte die Eingangssignale, welche nach Verfahren aus dem Stande der
Technik verarbeitet wurden, und oben Eingangssignale, welche gemäß der Erfindung verarbeitet wurden;
F i g. 15 zeigt ein lineares Filter, welches im System
nach F i g. 1 verwendet werden kann,
Fig. 16 primäre und Geisterreflexionen aus einer Explosionsfolge,
Fig. 17 ein System, mit dem primäre und Geisterreflexionen
erfindungsgemäß verarbeitet werden können,
F i g. 18 und 19 Oberbereichs-Operatoren zur Annäherung von Frequenzfiltern,
F i g. 20 und 21 den Frequenzgang der Datenverarbeitung für primäre und Geisterreflexionen,
Fig.22 einen Vergleich zwischen einer Verarbeitung,
bei der die Geisterreflexionen ausgeschaltet worden sind (oberer Wellenzug), und das gleiche nach
bekannten Verfahren (unterer Wellenzug).
In F i g. 1 ist ein Vielkanalsystem 1... η... N gezeigt.
Die Signale S1 (i) + N1 (t)... S„(t) + Nn(t)...
SN(t) + NN(t) sind Signale, die aus einer Gruppe von
Seismometern oder aus einer Reihe von Explosionen stammen, und können Signale sein, welche auf Magnetband
gespeichert sind oder direkt aus den Ausgangsklemmen der Seismometer stammen. Jedes Signal
wird einer linearen Vorrichtung oder einem Frequenzfilter zugeleitet, das ein übersetzungsverhältnis
Y1 (Z)... Y„(f). ..YN(f) hat. Die Ausgangssignale
dieses Filters werden dann zu einem Additionsnetzwerk 5 geschickt, welches ein verarbeitetes Signal g(t)
liefert. Die Anforderungen an das übersetzungsverhältnis Y„{f) für jedes Filter in dem Vielkanalsystem nach
F i g. 1 hängen von dem gewünschten seismischen Signal ab, das verbessert werden soll.
Das gewünschte seismische Signal kann das verarbeitete Ausgangssignal g(t) sein, welches die beste Abschätzung
des empfangenen seismischen Signals S(i) darstellt, welches aus irgendeinem der Seismometer k
in Abwesenheit eines unerwünschten Signals N{t) stammt. Das allgemeine Problem, die bestmöglichste
Datenverarbeitung für eine Gruppe Seismometer zu liefern, würde dann folgendermaßen lauten: Es seien
N Signalgeneratoren mit den Ausgangssignalen Zn(O
gegeben, und diese Ausgangssignale seien so zukombinieren, daß das mittlere Fehlerquadrat E(t)2 in
dem verarbeiteten Ausgangssignal g(t) ein Minimum wird, d. h., man soll im Sinne des kleinsten mittleren
Fehlerquadrats die beste Abschätzung für das Signal geben, welche das fc-te Seismometer in Abwesenheit
eines unerwünschten Signals sieht. Die beste Abschätzung des erwünschten Signals erhält man dadurch,
daß man jedes Signal mit einer linearen Vorrichtung verarbeitet bzw. mit einem Filter, welches ein übersetzungsverhältnis
Y„(f) hat, und indem man die gefilterten Signale addiert. Das übersetzungsverhältnis
Y„{f) Für jedes lineare Filter zur Lösung des obenerwähnten
allgemeinen Problems kann bequem auf der Basis der Korrelationsfunktionen für die erwünschten
und unerwünschten Signale, welche zwischen allen möglichen Seismometern gemessen werden, ermittelt
werden. Falls es keine gegenseitige Abhängigkeit zwischen erwünschten und unerwünschten Signalen im
gleichen Kanal und zwischen den Kanälen gibt, dann lautet die Matrizengleichung zur Bestimmung von
Y„(f) unter Benutzung der Ausdrücke der Kreuz-Korrelationsfunktionen
für die erwünschten und unerwünschten Signale wie folgt:
1 {skj(f)} (l)
worin S0(Z) = Kreuzleistungsspektrum des erwünschten
Signals zwischen dem i-ten undj-ten Seismometerkanal
ist, JVy(Z) = dem Kreuzleistungsspektrum des
unerwünschten Signals zwischen dem i-ten und j-ten Seismometerkanal ist, Sk,(f) = Kreuzleistungsspektrum
des gewünschten Signals zwischen dem k-ten und ./-ten Seismometerkanal ist, j = 1 bis JV, i = 1 bis
JV läuft, und k = derjenige Seismometerkanal ist, aus dem das erwünschte Signal erhalten werden soll.
Die Ausdrücke in der Hauptdiagonale in der Matrizengleichung (1) sind Eigenleistungsspektren, da i = j
ist.
Die erwünschten und unerwünschten Signale, welche durch die Gleichung (1) ermittelt werden sollen,
können die Signale S(t) (erwünscht) und Rauschen JV(i) (unerwünscht) sein, wobei JV(i) = C(t) + R(t)
Seismometers ist dann
f„(t) = S{t - τη) +C(t-an)
Rn(t), (2)
C(t) = kohärentes Rauschen, zu
R(t) = Zufallsrauschen.
Sy(Z) =
Die speziellen Signal- und Rausch-Inhalte, welche durch die Gleichung (1) ermittelt werden sollen, sind
zwei Signale, die durch ihre unterschiedlichen relativen Laufzeiten in den N Kanälen und das Zufallsrauschen ^ij(f) —
sich unterscheiden. Das Ausgangssignal des n-teii
Die Inversion der Matrizengleichung (1) erhält man durch Einsetzen
worin S(t) das erwünschte Signal ist, welches durchgelassen
werden soll, C(t) das unerwünschte Signal ist, das reflektiert werden soll und kohärentes Rauschen
darstellt, R„(t) das Zufallsrauschen ist, von dem angenommen sei, daß es die gleiche Leistung in allen Kanälen
habe, wobei die Laufzeiten r„ und a„ unbestimmt sind mit der Ausnahme, daß ihre Differenz
(t„ — a„) nicht von η unabhängig ist.
Das Leistungsspektrum ist weiter definiert als
<Ps{f) = Eigenleistungsspektrum von S(t)
&sif) — Eigenleistungsspektrum von C(i)
Φτ{/) = Eigenleistungsspektrum von Rn{t)
Φτ{/) = Eigenleistungsspektrum von Rn{t)
Damit wird das Leistungsspektrum in Gleichung(l)
wenn i — j
wenn i
<r(J) wenn 1 =./
^c(/)e~<2*Λβ'- a? wenn i φ j
W) =
η = 1,2 ... N.
i = k +
Wenn man den Fall einer ebenen Welle betrachtet, bei der S(t) und C(i) mit scheinbarer Horizontalgeschwindigkeit
Vs und Vc sich fortpflanzen, kann man
die Gleichung (3) vereinfachen.
F i g. 2 zeigt die geometrische Anordnung einer Gruppe von N linearen Signalgeneratoren, die Abstände
d zwischen benachbarten Elementen aufweisen. Bei diesem Beispiel wird angenommen, daß die Abstände
gleich sind, obwohl dies nicht sein braucht. Die ebenen Wellen S(£) und C(£), welche scheinbare
Horizontalgeschwindigkeiten Vs und Vc haben, werden
in vektorieller Darstellung verdeutlicht, wie sie sich längs der aus N Signalgeneratoren bestehenden
Gruppe fortpflanzen.. Die Verzögerungen τη und a„
werden nun zu
= {n-l)d/Vs
= (n-l)d/Vc.
Bei dem gegebenen Beispiel (Gleichung 2) ist die
55 einzige Bedingung, daß die erwünschten und unerwünschten
Signale, die voneinander getrennt werden sollen, in den N Kanälen verschiedene relative Lautzeitenverzögerungen
in der Anwesenheit von Zufallsrauschen in der linearen Anordnung haben. Für die
Fortpflanzung der ebenen Welle, wie dies in F i g. 2 gezeigt ist, ist dies gleichbedeutend damit, daß die
Signale verschiedene scheinbare Horizontalgeschwindigkeiten haben müssen, und für die Fortpflanzung
von einer punktförmigen Quelle aus ist die Bedingung, daß räumlich voneinander getrennte Quellpunkte
vorhanden sind. Jedoch ist die Art der Fortpflanzung unwesentlich, da die einzige Bedingung darin liegt,
daß die Signale verschiedene relative Laufzeiten in den JV Kanälen aufweisen müssen. Es kann Fälle
geben, in denen die verschiedenen relativen Laufzeiten unverträglich mit der Fortpflanzung einer ebenen
Welle oder von einer punktförmigen Quelle aus sind, aber gemäß der Erfindung ist dies unwesentlich.
Gleichung (3) vereinfacht sich zu
ΝΦ. + ΝΦ€)
At =
_d_
Yn(f) =
Φ, + N0S
(5)
ίο
Die Deutung der Gleichung (4) kann dadurch vereinfacht werden, daß sie stückweise betrachtet
wird. -
Zuerst sei der Fall betrachtet, bei welchem die Leistung des kohärenten Rauschens 0c(f) gleich Null
ist und das Signal S(t) nur in Gegenwart von Zufallsrauschen wiederhergestellt werden soll. Die Gleichung
wird dann zu
werden oder
0S ~
TT— =
TT— =
wenn
Die Gleichung (5) gibt lediglich an, daß das Signal S (t) in den Kanälen vor dem Additionsvorgang
aufgereiht werden muß. Der Faktor
Φ.
0r + N0S
ist das bekannte Wienersche Resultat und kann auf die aufaddierte Ausgangsspannung angewendet werden,
da es Für alle Y„(f) gilt. In der Praxis, für N = 10,
kann dieser Faktor wahrscheinlich vernachlässigt gesetzt werden. Somit wird, wenn ein kohärentes
Rauschen vorhanden ist, die beste lineare Datenverarbeitung für ein JV Kanal-System darin bestehen, daß
einfach alle Ausgangssignale des einzelnen Signalgenerators, aus dem das System aufgebaut ist, zeitlich
verschoben werden, so daß die Signale aufgereiht
ίο werden, bevor sie aufaddiert werden. Danach kann
auf das Summenausgangssignal, wenn dies gewünscht wird, ein Frequenzfilter angewandt werden, um das
Leistungsspektrum des Signals von demjenigen des Zufallsrauschens zu trennen.
Wenn kohärente Rauschleistung vorhanden ist, so stellt es nicht mehr die beste Datenverarbeitung dar,
wenn man nur Zeitverschiebungen, Additionen und Filterungen vornimmt, wie die Gleichung (4) für
φΛί) = 0 zeigt· Der Ausdruck im Nenner der Gleichung(4)
multipliziert mit 0c{f) berücksichtigt eine Anzahl zeitlicher Verschiebungen, so daß, wenn die
geschilderten Ausgangssignale aufaddiert werden, das kohärente Rauschen die Neigung hat, sich selbst auszulöschen.
Dies wird klar, wenn man sich daran erinnert, daß dieser Ausdruck im Nenner der Gleichung
(4) lautet:
Λ sihNnfAt _
sin π/Δ t
Diese Auslöschung wäre vollständig in Abwesenheit von Zufallsrauschen. Der Ausdruck im Nenner
multipliziert mit 0c{f) gleicht die Verzerrung aus, die
S(t) durch den Auslöschvorgang erfahren hat.
Um sich ein Bild machen zu können, was die Datenverarbeitung leistet, ist es im Falle der ebenen
Welle vorteilhaft, sich das Übersetzungsverhältnis der
Anordnung als Funktion der Frequenz / und der scheinbaren horizontalen Wellenzahl K zu betrachten.
Das Signal und das kohärente Rauschen können in der /- und K-Ebene, wie in F i g. 3 gezeigt, dargestellt
werden.
f-K-Raum
Der /-K-Raum ist der transformierte dreidimensionale
Raum, der aus der Zeit und den X- und Y-Koordinaten der horizontalen Erdoberfläche besteht.
Bei jeder Frequenz ist angenommen, daß das Rauschen aus einer Summe ebener Wellen besteht, die
alle möglichen horizontalen Wellenlängen und Azimutrichtungen haben. Dies bedeutet eine dreidimensionale
Anwendung der eindimensionalen Fourieranalyse, bei der eine zeitliche Funktion als eine Summe
von Sinuswellen aller Periodenlängen dargestellt wird mit entsprechend gewichteten Amplituden und Phasen.
Es wird angenommen, daß die Oberfläche der Erde, in welcher die Seismometer angeordnet sind, eine
horizontale Ebene ist. Es wird ferner angenommen, daß die Kreuzkorrelation, zwischen zwei Seismometern
nicht von ihrem absoluten Ort abhängen, sondern nur ihre relative Stellung zusammen mit der
Laufzeit Δ t zwischen den Seismomometern. Es sei nun Wi(f, K) die in Dreidimensionale übersetzte
Fourierreihe W1 (f, X\ d. h.
worin X = der vektorielle Ort des i-ten Seismometers in bezug auf einen beliebigen Ursprungspunkt in der
horizontalen Ebene ist, K = der Vektor der Wellenzahl in der horizontalen Ebene, der in Richtung der
Wellenfortpflanzung zeigt, / = Frequenz, i = der i-te Seismometerkanal, t = die Zeit in bezug auf irgendeinen
Anfangszeitpunkt.
Im Dreidimensionalen sei angenommen, daß die Bewegung an der Oberfläche der horizontalen Erdebene
aus der Summe vieler horizontal sich bewegender Wellen verschiedener Frequenz dargestellt wird, wobei
die Wellenlängen und Richtungen in der komplexen Schreibweise geschrieben werden können als
pi2Mft - κ- X) ; wobei £ der vektor der Wellenzahl ist
und eine Größe hat, die reziprok zur Wellenlänge λ ist. Deshalb ist W;(f, K) das Ausgangssignal des i-ten
Seismometersystems für die ebene Einheitswelle, die durch / und K charakterisiert wird und eine Einheitsamplitude hat. F i g. 3 zeigt einen senkrechten Schnitt
durch die räumliche. /-K^-Darstellung für Signale,
welche die Geschwindigkeiten, Vs haben, und für
Rauschen, welches die Geschwindigkeit Ff hat. Aus
Gründen der Einfachheit ist die Ky-Koordinate nicht
gezeigt. Die Gattung aller Signale mit der Geschwindigkeit V bilden in dem Wellenzahl- und Freqüenzraum
die Oberfläche eines Kegels. Bei einer bestimmten seismischen Explosion wird die Richtung von K
die Richtung der Fortpflanzung des seismischen Signals sein und definiert eine Gerade in dem dreidimensionalen
/-K-Raum. Dies bedeutet, daß das Leistungsspektrum des Signals gleich Null sein wird,
und zwar überall, ausgenommen auf dieser Graden. Wenn das richtungsbestimmte Wellenmodell sich längs
der Anordnung aus F i g. 2 fortpflanzt, so bestimmt seine Darstellung im /-K-Raum eine Linie Vs und Vc.
Aus der F i g. 3 ist ersichtlich, daß die Frequenz und
Wellenspektren für das Signal Vs und das Rauschen Vc
sich überschneiden. Es hat daher das Filtern nach einem der beiden Gesichtspunkte (/ oder K) wenig
Sinn, um das Signal zu verbessern und das Rauschen zu unterdrücken. Man kann jedoch, wenn
man im f-K-Raum filtert, zwischen dem Signal und
dem Rauschen unterscheiden. Die optimale, lineare Datenverarbeitung, wie sie in F i g. 1 gezeigt wird,
deren übersetzungsverhältnis Y„(f) nach der Gleichung
(1) bestimmt ist, um die gestellte allgemeine Aufgabe zu lösen, ist daher in der Lage, das Signal F5
und das Rauschen Vc auf einer Geschwindigkeitsbasis
zu trennen. Ein Datenverarbeitungsgerät, das ein übersetzungsverhältnis B(f, K) hat, läßt das erwünschte
Signal Vs durch und reflektiert das unerwünschte
Rauschen Vc.
Deshalb ist die Signalleistung im f-K-Raum längs
einer Geraden mit der Neigung F5 und die Leistung
IO
des kohärenten Rauschens längs einer Geraden mit der Neigung Vc verteilt. Wenn der relative Amplitudenverlauf
als eine Oberfläche über der /- und K-Ebene dargestellt wird, so erfordert eine vollständige Trennung,
daß diese Amplitudenfläche über der Signalgeraden F5 durch Null geht und den Null-Punkt längs
der Geraden Vc des kohärenten Rauschens berührt.
übersetzungsverhältnis B(f, K)
Um erkennen zu können, wie gut die beste Anlage dieses Ziel der vollständigen Trennung erreicht, wird
das übersetzungsverhältnis der Anlage als Funktion von / und K berechnet. Dies wird dadurch erreicht,
daß man das übersetzungsverhältnis der Anlage für ein Signal errechnet, welches sich mit einer willkür-
' f
liehen Geschwindigkeit F = -j·^ fortpflanzt.
Das relative übersetzungsverhältnis der Amplitude ist dann
(7)
n= 1
ist.
Nachdem Y„(f) aus Gleichung (4) substituiert ist, erhält man
Nachdem Y„(f) aus Gleichung (4) substituiert ist, erhält man
'sinNnd (-4-- k\
(0s0r
\ "c /I
sinNnd (-^- - κ] sinNnfA t
smnd (^j- - κλ sinnfA t
V 'c J
Φ,(Φ,
(8)
Es ist leicht einzusehen, daß, wenn K = -4t- oder
vc der Geraden / = 8
ist, das übersetzungsverhältnis zu Eins oder Null wird, je nachdem, und zwar innerhalb der Grenze
<t>r —>■ 0. Dies sind natürlich die Ubersetzurigsverhältnisse,
die erwünscht sind. Jedoch verschlechtert das Zufallsrauschen diese idealen. Eigenschaften, wie
F i g. 7, 8, 9 und 10 für das übersetzungsverhältnis längs der Geraden F5, Vc, JAT = 0,2 und f ΔΤ
= 0,125 jeweils zeigen. Diese Kurven wurden für Zwölfkanalsystem berechnet, bei dem die Geschwindigkeiten
und die Abstände der einzelnen Elemente untereinander durch
= 0,1 see,
45
50
55
-£- = 0,075 see
T =
- -^- = 0,025 see
gegeben ist.
Deshalb zeigen die F i g. 9 und 10 das übersetzungsverhältnis
B(f, K) der Datenverarbeitungsanlage längs und 5
jeweils
see "" see
in Fig. 3. Es wurde ein weißes Leistungsspektrum
mit 0S = 0C und -^ = 10 angenommen.
Mit anderen Worten, es wurde bei diesem Beispiel eine Frequenztrennung erreicht. Die Trennung von
S(t) und C(t) wurde nur auf einer Geschwindigkeitsbasis erreicht. Die Leistungsfähigkeit der Anlage wird
nicht wesentlich durch die Anwesenheit von Zufallsrauschen beeinträchtigt. Dies hängt natürlich von der
Anzahl der Kanäle in dem System ab. Wäre das Beispiel für ein System aus zwei Elementen berechnet
worden, so hätte der gleiche Pegel des Zufallsrauschens eine größere Abweichung von dem idealen übersetzungsverhältnis
ergeben. Die Leistungsfähigkeit der Anlage hört bei der Frequenz Null auf und ebenfalls
beim Vielfachen von
60 d Ί"1
~~κ1 ■
Dies ist leicht verständlich, wenn man sich daran erinnert, daß die Anlage im wesentlichen ein Geschwindigkeitsfilter
ist. Bei der Frequenz Null sehen alle Geschwindigkeiten gleich aus, wie F i g. 3 zeigt,
und die Anlage kann nicht zwischen der Frequenz Null in dem Signalspektrum und dem Spektrum des
kohärenten Rauschens unterscheiden. Das Gleiche gilt für die durch Gleichung (9) angegebenen Frequenzen,
welche Periodendauern haben, die Vielfache der relativen Laufzeitverzögerung zwischen Signal
und kohärentem Rauschen in benachbarten Kanälen sind.
Es ist daher das übersetzungsverhältnis B(J, K)
der Anlage nach Gleichung (8) eine Funktion der Frequenz und Wellenzahl, welche von den Geschwindigkeiten
Vs und Vc abhängen. Diese Art von über-Setzungsverhältnis
kann man nicht durch Anwenden konventioneller Anordnungen und Verfahren erreichen,
wie frequenzabhängiges Gewichten oder das Filtern mittels Bandpasses vor der Signaladdition. Außerdem
sorgt Yn(f), das auf dem Kriterium des kleinsten
Fehlerquadrates beruht, dafür, daß ein Minimum an Signalverzerrung bei einem gegebenen Signalrauschverhältnis
auftritt. Man kann daher Breibandsignale, wie sie das Nutzsignal und Rauschen mit überlappenden
Frequenz- und Wellenzahlspektren darstellen, voneinander trennen, und zwar auf einer Geschwindigkeitsbasis
gemäß der Erfindung.
Eingeben der Information
Die Information, welche dieser Anlage eingegeben werden muß, ist die Anzahl der Kanäle N, der Abstand
d der Abtaststellen oder Punktquellen, die Geschwindigkeiten V1 und Vc und die Korrelationsfunktionen
für die erwünschten und unerwünschten Signale. In der Praxis kann man Vs, Vc und Korrelationsfunktionen aus den seismischen Daten ableiten, die
man an diesem Ort erhält, oder aus theoretischen Überlegungen, welche dem besonderen Problem gerecht
werden. In der Praxis brauchen Vs und Vc von
vorherein nicht bekannt zu sein, aber bereits aufgezeichnete Daten werden im allgemeinen eine gleichwertige
Information in Form von relativen Laufzeiten für Signal und Rauschen aufbenachbarten Kanälen
liefern.
Wenn keine Frequenztrennung erreicht werden kann (wenn sich die Spektren der erwünschten und unerwünschten
Signale im wesentlichen überdecken) und wenn die verschiedenen Leistungsspektren Φ(/)
im wesentlichen gleich sind oder um einen konstanten Betrag sich unterscheiden, dann erhält man die
Vorschrift für das Gewichten und die Laufzeitfaktoren aus der Gleichung (4), was auf die Vielfachsignale
wie folge angewendet werden kann:
1. Das n-te Signal wird statisch um -ψ- (η — l)sec
verschoben und n^tes Signal geheißen.
2. Das H1-te Signal wird dann mit dem konstanten
Ausdruck (Φ3 ΦΓ + ΝΦε Φ,.) multipliziert und zeitweilig
in einer geeigneten Verzögerungsschaltung oder auf einem Magnetband gespeichert.
3. Das ursprüngliche Endsignal wird nun zeitlich statisch um
d d \ /N + 1 \
—-do—ν
sec
6o
gegenüber der vorhergehenden Verzögerung verschoben.
4. Das Jj3-te Signal wird mit der Konstanten (—0S0C)
multipliziert.
Das M4-Ie Signal wird in Beziehung gesetzt
mit dem Oberbereich-Operator für
■ sin Nτι/At
sin nf At '
sin nf At '
welcher in F i g. 4 und 5 für N = gerade oder ungerade gezeigt ist.
6. Die zwei Signale, welche man aus dem Endsignal erhält, das n2-te und ws-te Signal, werden dann
addiert.
7. Dies wird für alle 1 ... η ... N Signal wiederholt,
und die Ausgangssignal werden addiert. Das sich ergebende Summenausgangssignal wird mit dem
Oberbereich-Operator in Beziehung gesetzt, und zwar für den gemeinsamen Nenner
ΝΦ,
. (Ar2 sin2iVji/zIi 1Ί
+ Φ.Φ. { N2 \
s Q [ sin2 nfAt JJ
wodurch man das erwünschte Ausgangssignal g (t) erhält.
Der Nenner der Filter Yn(J) ist der gleiche für alle
Kanäle und muß nur einmal auf das Ausgangssignal der Anlage angewendet werden..
Yn[J) kann durch einen Computer oder analytisch
in den Oberbereich Y„(t) invertiert werden.
Ein Beispiel, wie man digital die N Signale verarbeiten könnte, die auf einem Magnetband gespeichert
sind, würde so aussehen, daß man die oben bezeichneten Informationen 1 bis 7 auf ein Magnetband speichert
und einen Computer so programmiert, daß er die Endsignale entsprechend den Schritten 1 bis 7 verarbeitet.
Oder es könnte ein analoges Verfahren angewendet werden, das Prüfpunkt-Operatoren verwendet.
Wenn man die Frequenzverhältnisse ausnützen kann, verwendet man die Leistungsspektren Φ^ ö>c
und Φ, in den Gleichungen (3) oder (4) und berechnet den ganzen Ausdruck als eine Funktion der Frequenz,
die in den Zeitbereich Yn (t) verschoben ist und reali-.
siert sie als einen Prüfpunkt-Operator für den n-ten Kanal.
Fig. 15 zeigt einen Prüfpunkt-Operator, der aus
einer Verzögerungsleitung 6 kurzer Länge besteht, mit Abtastpunkten a,b,c ... x, Gewichtsfaktoren AA,
Aa ... A1N und der Addierschaltung 7. Der Oberbereichs-Prüfpunkt-Operator,
welcher in Fig. 15 gezeigt wird, ist das approximierte Frequenzfilter Y„(f),
dessen Eingang mit dem η-ten Signal verbunden ist
und dessen Ausgang mit der Addierschaltung 5 verbunden ist.
Es sei angenommen, daß der Abstand zwischen den Punkten a,b,c...x durch τ gegeben sei und daß die
Impulsanstiegszeit des i-ten Filters gegeben sei durch
Yl(t) =
Ain6(t + ητ- ρτ),
worm
<5(ί) = Diracsche Delta-Funktion ist,
ρ τ = die Zeit zwischen dem ersten Abtastpunkt α und der Zeit ist, an dem am Ausgang des Filters ein Signal erscheint.
ρ τ = die Zeit zwischen dem ersten Abtastpunkt α und der Zeit ist, an dem am Ausgang des Filters ein Signal erscheint.
Wenn der komplexe Frequenzgang jedes Filters gegeben ist, kann Y„(f), Yn(t) berechnet werden und
die Gewichte Ain aus der obigen Gleichung berechnet
werden. Deshalb wird das n-te Signal alle τ msec ab-
getastet durch Ain gewichtet und addiert, um den
Frequenzgang Yn(f) des Filters anzunähern.
Die Verzögerungsleitung 6 kann aus einer Reihe
elektrischer Schaltungen bestehen, die geeignete zeitliche Verzögerungen zwischen den Abtastpunkten aufweisen,
oder aber kann das Endsignal auf Magnetband
gespeichert werden und an Magnetköpfen vorbeigeführt
werden, die um τ msec voneinander entfernt sind.
Anwendung
IO
Die Datenverarbeitung nach dieser Erfindung kann allgemein Anwendung rinden sowohl auf die Erdbebenkunde
als auch auf seismisches Schürfen, d-h. immer wenn es erwünscht ist, ankommende Signale
mit verschiedenen scheinbaren horizontalen Geschwindigkeiten
voneinander zu trennen und die dadurch gekennzeichnet sind,, daß sie zwei Signale verschiedene
relative Laufzeiten in den JV Kanälen auf der Aufzeichnung haben.
Bei der Erdbebenkunde ist die Bedingung der weit entfernten Quelle oder der ebenen Welle normalerweise
gut erfüllt. Signale, die zeitlich sich überschneidend
ankommen und welche auf dem Seismogramm als Wellen verschiedener Horizontalgeschwindigkeiten
erscheinen, können nach der Erfindung voneinander getrennt werden. Eine einzige räumlich linear angeordnete
Gruppe von Seismometern kann dann auf der Station verwendet werden, wenn die Richtung
des seismischen Signals bekannt ist, oder es können auch mehrere linear aufgestellte Anordnungen verwendet
werden, um gute Richtungsempfindlichkeit zu erhalten. Beim seismischen Schürfen kann die Datenverarbeitung
nach der Erfindung bei Reflexionen und Refraktionen angewendet werden. Beispiele, wie
man die Daten verschiedener Signale aus der gleichen und aus verschiedenen Erderschütterungen verarbeiten
kann, wenn Reflexionen auftreten, sind angegeben.
Trennung von Einfach- und Mehrfachreflexionen
Manchmal wird das Lesen eines Seismogramms, das Reflexionen aufweist, dadurch erschwert, daß eine
Interferenz zwischen zwei Reflexionen verschiedener Depressionswinkel auftreten, nämlich wenn z. B. eine
Interferenz zwischen der Mehrfachreflexion aus einer Schicht knapp unter der Erdoberfläche mit Einfachreflexionen
aus einer tieferen Schicht oder umgekehrt auftreten. Die Methode der Datenverarbeitung nach
der Erfindung kann dazu benutzt werden, die Reflexion mit dem einen Depressionswinkel durchzulassen und
die andere zu sperren.. Ein anderes und noch bedeutsameres Problem liegt darin, wenn man Mehrfach-
und Einfach-Reflexionen voneinander trennen will und kein unterschiedlicher Depressionswinkel existiert.
Wenn ein normaler differentieller Move-out zwi-· sehen den einfachem und mehrfachen Reflexionen
auf Grund einer Geschwindigkeitssteigerung mit zunehmender Erdtiefe vorliegt, kann man gemäß dieser
Erfindung verfahren. Eine normale Move-out-Differenz
zwischen einfachen und mehrfachen Vorgängen bedeutet nur, daß die Verzögerungen in den einfachen
und mehrfachen Signalen längs der Aufzeichnung nicht die gleichen sind oder daß die einfachen und
mehrfachen Signale verschiedene scheinbar Horizontalgeschwindigkeiten
längs einer linearen Anordnung von JV Elementen haben. Die verschiedenen relativen
Laufzeiten lassen sich im allgemeinen nicht mit der Annäherun" an eine ebene Welle vereinbaren.
da diese aus nahen Quellen stammen. Dies beeinträchtigt jedoch die Leistungsfähigkeit der Datenverarbeitung
nicht. Es ist nur notwendig, daß die geeigneten Laufzeiten t„ und a„ in den Gleichungen (9)
für einfache und mehrfache Signale gegeben sind.
Sowohl künstliche als auch Daten aus der Praxis wurden nach dieser Erfindung zu Auswertungszwecken
verarbeitet. Die künstlichen Beispiele bestanden darin, daß man eine Wellengruppe über zwei Filter mit der
geeigneten Verzögerung schickte, um sowohl einfache als auch Mehrfachvorgänge simulieren zu
können und um dann die gefilterten Ausgangssignale zu addieren. Dies wird in F i g. 6 gezeigt. Die
Filter YA und YB waren so ausgelegt, daß sie die Vorgänge
ohne relative Verzögerungtx.= I2 und Vorgänge
reflektierten, die eine Verzögerung von 4 msec hatten, d. h. C2 - J1 = 0,004 see.
Es wurde zusätzlich angenommen, daß der Rauschleistungspegel
10% des Leistungspegels der Einfachoder Mehrfachvorgänge war. Die gleich Wellengruppe
wurde für S(t) und C(i), d. h. die Einfach- und Mehrfachreflexionen
benutzt.
Die Ergebnisse werden in den Fig. 11, 12 und 13
gezeigt. Fig. 11 zeigt die Impulsausgangssignale der Filter YA und YB. Außerdem werden die Impulssignale
für primäre Reflxionen gezeigt, die dadurch erhalten worden sind, indem man die Signale aus YA uiid YB
addiert hat. Die Impulssignale für Mehrfachreflexionen hat man dadurch erhalten, indem man zuerst
YA bezüglich YB um 0,004 see verzögert und dann
addiert hat. Fig. 12 zeigt die Eingangswellengruppe und die gefaltete Wellengruppe, welche mit dem
Durchlaßverhalten bei Einfach- und Mehrfach-Reflexionen zusammenhängt. Das Einfachsignal-Durchlaßverhalten
ergab wieder die Wellenform ohne erkennbare Verzerrung und mit weniger als — 2db
Dämpfung. Das Durchlaßverhalten für die Mehrfachreflexionen dämpfte die Wellengruppe um etwa
—15 db. Dies stimmt gut mit den vorhergesagten Eigenschaften für eine Zweikanalanlage und für das
Frequenzband der Wellengruppe überein.
Fig. 13 zeigt wiederum Impulszüge für Einfach- und Mehrfachreflexionen für (tj — ti) — 4 msec und
die Fälle für Verzögerungen von 2 und 6 msec. Diese Fälle wurden deshalb aufgenommen, um die Leistungsfähigkeit
der Anlage zu zeigen, und daß sie auch in der Lage istr Vorgänge zu verarbeiten, für die sie an sich
nicht gebaut wurde. Bei 2 msec Verzögerung gehört der Vorgang weder Einfach- noch Mehrfachreflexionen
an, sondern liegt dazwischen, und die Anlage macht einen Kompromiß insofern, als sie das Signal halb so
stark dämpft, wie es eine tatsächliche 4-msec-Reflexion dämpfen würde. Mit 6 msec Verzögerung gehört
der Vorgang nicht mehr einer Primärreflexion an, und die Dämpfung ist in der gleichen Größenordnung
wie für wirkliche Mehrfachreflexionen.
Das Impulsverhalten der Anlage auch bei Abweichungen von idealen Signal- und Rauschverhältnissen,
für die sie an sich konstruiert worden ist, ist nicht wesentlich schlechter. Dies ist ein wesentlicher
praktischer Gesichtspunkt, da die Daten in der Wirklichkeit sich nicht genau mit den Idealverhältnissen
decken werden, und das oben Gesagte läßt vermuten, daß kleine Abweichungen vom Idealverhalten
in kleinen Abweichungen vom vorhergesagten Impulsverhalten in der Anlage zur Folge haben.
In einem anderen Beispiel wurde die zweikanalige Anlage mit Daten versorgt, wie sie in der Praxis vor-
1 449 6Oi
kommen. In Fig. 14 zeigt die Aufzeichnung Signale aus einer Gegend, in welcher die Mehrfachrefiexion
das vorherrschende geophysikalische Problem bei der Erforschung darstellen. Die untere Aufzeichnung
zeigt die Signale ohne Verarbeitung. Die mittlere Aufzeichnung zeigt die Signale aus einer anderen
Explosion, welche nach der überspring- und Mischmethode (skip-mix) verarbeitet wurde. Die obere
Aufzeichnung zeigt die Signale einer weiteren Explosion, die nach der Erfindung verarbeitet wurden.
Die Primärreflexion bei etwa 1,25 see auf den 3 Aufzeichnungen stehen in Fig. 14 untereinander. Die
Gruppe der Reflexionen, welche bei etwa 0,75 — 1 see auf die Aufzeichnung auftreten, zeigen die wirklichen
Einfachreflexionen. Die erste Gruppe Reflexionen vom Schicht-Horizont beginnen bei etwa 1,5 see
und dauern bis zum Ende der Aufzeichnung, wobei sie schwächere Einfachreflexionen überdecken, die
später als nach 1,5 see ankommen.
Der Schichthorizont, welcher die Mehrfachreflexionen erzeugt, ist im wesentlichen eben, und die daraus
herrührenden Einfachreflexionen stehen untereinander auf den verschiedenen Aufzeichnungen nach einer normalen
move-out-Korrektur. Die Vielfachreflexionen bei 1,5 see und später zeigen klar restliche Anteile von
move out, welche als Grundlage für die Datenverarbeitung nach dieser Erfindung dienen, wonach zwischen
Einfach- und Mehrfachreflexionen unterschieden wird. Die Signale auf der unteren Aufzeichnung
von Fig. 14 wurden zuerst in bekannter Art und Weise durch die Uberspring-Mischmethode verarbeitet, indem
man ausgewählte Signalpaare Γ und 6, 2 und 7 usw. hinzuaddierte.
Dieses Vorgehen verstärkt die Primärreflexionen, die untereinanderstehen, und löscht teilweise die
Vielfachreflexionen aus, die bei zueinander addierten Paaren eine gegenseitige Verschiebung von etwa
7 msec haben. Das Ergebnis ist auf der mittleren Aufzeichnung von Fig. 14 gezeigt. Wie erwartet, wurden
Einfachreflexionen gut durchgelassen, aber die Dämpfung der Mehrfachreflexionen beträgt nur einige
wenige Dezibel. Eine optimale lineare Datenverarbeitung nach dieser Erfindung wurde auf die gleichen
Signalpaare angewendet, und das Ergebnis ist in der oberen Aufzeichnung von Fig; 14 gezeigt. Auch
hier wurden die Einfachreflexionen mit wenig oder gar keiner Verzerrung durchgelassen, aber nunmehr
sind die Mehrfachreflexionen bei 1,5 see und später um 10 bis 15 db gegenüber ihrer Amplitude auf der
ursprünglichen Aufzeichnung gedämpft.
Trennung, der einfachen Reflexionen und der
Geisterreflexionen
Geisterreflexionen
Ein anderes Beispiel für die Nützlichkeit der Erfindung ist die Unterdrückung von Geisterreflexionen,
wie sie bei Explosionsserien in der Reflexionsseismologie
auftreten.
Das Problem der Geisterreflexionen wird in F i g. 16 dargestellt, welche Seismometer zeigt, die Energie
aus zwei Explosionsstellen α und b in verschiedenen Tiefen erhalten. Die Energie der Geisterreflexionen
wird durch die gestrichelte Linie gezeigt und stellt einen Teil der anfänglichen Explosiönsenefgie dar,
die von der Explosionsstelle aufwärts wandert. Die Energie der Einfachreflexionen wandert nach unten
und wird durch eine ausgezogene Linie gezeigt. Von jedem Reflexionshorizont erreicht das Seismometer N
eine Einfachreflexion und kurz darauf eine Geisterreflexion.
Die Energie der Geisterreflexion macht die seismische Aufzeichnung oft unübersichtlich, und
wenn man sie als Einfachreflexion auslegen würde, wäre dies eine falsche Interpretation der unteriidischen
Schichtung. Daher ist die Energie der Geisierreflexionen ungeeignet und wird als seismisches Rauschen
eingestuft.
Als Ergebnis von einer oder mehrerer Explosionen an auseinanderliegenden Stellen ergeben sich zwei
oder mehr Seismogramme, von denen jedes einer Explosion A und B entspricht. Jede seismische Aufzeichnung
aus einem Seismometer N enthält einfache und Geisterreflexionen aus den unterirdischen Schichtungen.
Die zeitliche Verzögerung zwischen einfachen und Geisterreflexionen für irgendeine gegebene Reflexionsschicht unterscheidet sich in zwei oder mehr Seismogrammen wegen der unterschiedlichen Explosionstiefe für A und B. Deshalb können einfache und Geisterreflexionen bei jedem Seismographen als zusammengehörige Ereignisse behandelt werden, die verschiedene relative Verzögerungen am Seismographen haben. Die Verarbeitung der Signale, indem man geeignete Filter YA(f) und YB(/) jeweils für das Signal A (Seismogramm A) und das Signal B (Seismogramm B) verwendet und dann addiert, verbessert die Primärreflexionen und unterdrückt die Geisterreflexionen.
Die zeitliche Verzögerung zwischen einfachen und Geisterreflexionen für irgendeine gegebene Reflexionsschicht unterscheidet sich in zwei oder mehr Seismogrammen wegen der unterschiedlichen Explosionstiefe für A und B. Deshalb können einfache und Geisterreflexionen bei jedem Seismographen als zusammengehörige Ereignisse behandelt werden, die verschiedene relative Verzögerungen am Seismographen haben. Die Verarbeitung der Signale, indem man geeignete Filter YA(f) und YB(/) jeweils für das Signal A (Seismogramm A) und das Signal B (Seismogramm B) verwendet und dann addiert, verbessert die Primärreflexionen und unterdrückt die Geisterreflexionen.
Wenn die Signale A und B, die der Seismometer N
aufnimmt, zeitlich verschoben werden, so daß die Einfachreflexionen jedes Signals untereinanderstehen, so
wird das Ausschalten der Geisterreflexionen wie folgt durchgeführt:
In F i g. 17 ist S(t) das Einfachreflexionssignal ohne
zeitliche Verzögerung zwischen den Kanälen A und B.
C(£) stellt die Energie der Geisterreflexionen dar, die eine zeitliche Verzögerung Δ t zwischen den Kanälen
haben, und R(t) ist das Zufallsrauschen in jedem Kanal. Die Filter YA(f), YB{f), welche g(t) erzeugen
sollen, daß die beste Abschätzung von S(t) im Sinne der kleinsten Fehlerquadrate erfolgt, sind
AyJ>
0,(0,-
YbW= Y*aW-
20C)
C — 20s0ccos2nfAt
(10)
Wenn man wesentliches Überschneiden in den Leistungsspektren annimmt, so ist
= 0,1
dann wird
YbW =
1,1 -
2,41 -2cos2jr/zli '
u_e+.2.y,i,
u_e+.2.y,i,
2,41 - 2cos2nf At '
(12)
Die Vorrichtungen zur Beeinflussung des Zeitbereichs hA(t) und hB(t) für die Filter YA(f) und YB(f)
können auf die Signale A oder B in der einen oder der anderen Weise angewendet werden. Die eine verbindet
das Signal .4 mit hA{t), verbindet das Signal B mit
hB(t), addiert dann und erzeugt g(t) oder: zweitens,
man verknüpft das Signal A mit der Vorrichtung zur Beeinflussung des Zeitbereichs hA(t) für den Nenner
der Gleichung (11), verbindet das Signal B mit der Vorrichtung zur Beeinflussung des Zeitbereichs hB(t)
für den Nenner der Gleichung (12), addiert dann und verknüpft die Summe mit der Beeinflussungsvorrichtung
des Zeitbereichs hc(t) für den gemeinsamen Nenner der Gleichung (11) und (12) und erzeugt g(i).
Die Vorrichtungen zur Beeinflussung des Zeitbereichs hA(t), hB(t), h'A(t), h'B(t), h'c(t), die durch Inversion
der Gleichung (11) und (12) im Zeitbereich erhalten worden sind, werden in den Fig. 18 und 19
gezeigt.
Die Operatorpfeile, welche in den Fig. 18 und 19 gezeigt werden, liegen richtig, wenn A t ein ganzes
Vielfaches der Abtastperiode τ ist (der Zeit zwischen Anzapfpunkten auf der Verzögerungsleitung). Für
eine Abtastperiodendauer von 1 msec kann Δ t irgendeine ganze Zahl sein. Jedoch muß für 2 msec Abtastdauer Δ t = 2, 4, 6 ... oder 2 N msec sein. Die
unten aufgeführte Tabelle zeigt die Zeitbereichsoperatoren für At — kr, worin
k = eine ganze Zahl,
τ = Abtastperiodendauer in msec,
At =
ν ψ- oder in diesem Falle die zeitlichen
" 3 ' C
Verzögerungen zwischen Geisterreflexionen auf den Kanälen A und B ist, da ja die Primärreflexionen
untereinanderstehen.
Zeitbereichsoperatoren
Zeit | FaIlI | Mt) | -.001064 | hÄ(t) | Fall II | .001371 |
ms | .0007796 | . -.002012 | 0 | .002440 | ||
-lOzii | .001474 | -.003742 | 0 | 0 | .004783 | |
-9At . | .002730 | -.007033 | 0 | 0 | .008975 | |
-SAt | .005135 . | -.01322 | 0 | 0 | .01719 | |
-IAt . | .009649 | -.02478 | 0 | ο | .03191 | |
-6At | .01808 | -.04655 | 0 | 0 | .05981 | |
-5At | .03397 | - .08738 | 0 | 0 | .1124 | |
-AAt | .06377 | -.1640 | 0 | 0 | .2111 | |
-3At | .1197 | -.3079 | 0 | 0 | .3961 | |
-2At | .2247 | + .4219 | 0 | 0 | .7437 | |
-\At | .4219 | .2247 | 1.1000 | -1.0 | .3961 | |
0 | -.3079 | .1197 . | -1.0000 | 1.1 ■ | .2111 | |
IAt | -.1640 | • .06377 | 0 | 0 | .1124 | |
2At | - .08738 . | .03397 | 0 | 0 | .05981 | |
3,At | -.04655 | .01808 | 0 | 0 | .03191 | |
AAt | -.02478 | .009649 | 0 | 0 | .01719 | |
5At | - .01322 | .005135 | 0 | 0 | .008975 | |
6At | -.007033 | .002730 | 0 | 0 | .004783 | |
IAt | -.003742 | .001474 | 0 | 0 | .002440 | |
SAt | - .002012 | .0007796 | 0 | 0 | .001371 | |
9At | -.001064 | 0 | 0 | |||
WAt | 0 | |||||
Die Gewichte, wie sie in der Tabelle dargestellt sind,
werden auf den Abtastoperator angewendet, z. B. wie in Fig. 15 gezeigt. Angenommen
zl t = 10 msec,
τ= 1 msec,
τ= 1 msec,
dann wird die mittlere Abtaststelle, d. h. die Abtaststelle zwischen den am Ende liegenden Abtaststellen,
die mit Null bezeichnet werden, und jedem zehnten Abtastpunkt auf der Verzögerungsleitung 6 gemäß
Tabelle gewichtet und durch die Schaltung 7 addiert. Wenn τ = 2 msec ist, so wird die mittlere Abtaststelle
und jede fünfte Abtaststelle entsprechend der Tabelle gewichtet und addiert. Wenn A t =f kr ist, dann.haben
die Abtastpunktoperatoren nach Fig. 19 im allgemeinen von Null verschiedene Werte, und zwar bei
allen Abtaststellen und nicht nur gerade beim Vielfachen von At. Innerhalb einer msec auftretende
Daten A t können auf die nächst höhere ganze Zahl von msec aufgerundet werden, womit die Operatoren
nach Fig. 18 und 19 ihre Anwendung finden. Für alle 2 msec auftretende Daten kann es wünschenswert
oder unbedingt erforderlich sein, in manchen Fällen andere als geradzahlige msec von A t zur Verfügung zu
haben. In diesen Fällen müssen die Operatoren, Gleichungen (11) und (12), für dieses besondere At
invertiert werden, da die Ergebnisse in der Tabelle nicht angewendet werden können.
Fig. 20 und 21 zeigen das übersetzungsverhältnis
B(f,K) der Anlage für das angegebene Modell der Einfach- und Geisterreflexionen. Es ist wünschenswert,
wenn das Leistungsspektrum der Geisterreflexionen in dem Gebiet starker Dämpfung 0,2 g f At g 0,8
ist. Dies kann man durch die geeignete-Wahl von At
erreichen, indem man eine geeignete Tiefe und einen geeigneten Abstand der Explosion A und B voneinander
wählt.
Um weiterhin darzustellen, wie man Geisterreflexionen
nach der Erfindung vermeidet, zeigt F i g. 22
einen Vergleich an Hand von konventionellen Serienexplosionen (direkte Addition) an einem künstlichen
Beispiel Die Filterstellen hA (t) und hB(i) wurden mit
At = 0,01 msec verwendet. Der Unterschied in den beiden Verfahren zeigt sich in den restlichen Geisterreflexionen.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen
Claims (7)
1. Vielkanal-Datenverarbeitungsgerät zur Eliminierung von Störsignalen AT1 (i), iV„(i)... NN(t) in
Signalen von der Form S1 (t) + N1 (t), S„(t)
+ Nn{t)... SN(t) + NN(t), welches Gerät mindestens
einen Summierer und mehrere Ubertragungskanäle (1, η ... N) zum Anlegen der Signale
an den Summierer sowie in den Ubertragungskanälen Filter aufweist, deren Filterfunktion die
Form Y1 (/), Yn (/) ...Yn (/) haben, dadurch
gekennzeichnet, daß die Filter mit Vorrichtungen zum Einprägen relativer Gewichte (F i g. 15:
A11, Ai2 .. ■ AiN) und Zeitverzögerungseinheiten
(F i g. 15: a, b ... x) versehen sind, welche" gemäß
der Gleichung
1 {Skj(f)}
20
die von den Kanälen übertragenen Signale beeinflussen,
wobei Sfj(f) und Nfj(f) die komplex Konjugierten
von Sij(f) und A7y(/) sind, welche die
Kreuzleistungsspektren der erwünschten und unerwünschten Signalanteile zwischen dem i-ten und
y-ten Kanal darstellen, Skj(f) das Kreuzleistungsspektrum
der erwünschten Signalanteile des fc-ten und ./-ten Kanals ist, wobei i und j von 1 bis N
laufen und k einen bestimmten Kanal ausdrückt, und daß in mindestens einem der Ubertragungs-Kanäle
ein Signalverzweiger zur Aufteilung eines Signals in mehrere zeitlich voneinander getrennte
Signale (F i g. 15: 6; a, b ... x), von denen jedes denselben Frequenzbereich hat, sowie eine Gewichtsvorrichtung
zur Einprägung von Gewichten (An, An . ■. AiN) auf die zeitlich voneinander
getrennten Signale vorgesehen sind.
2. Gerät nach Anspruch 1, das ein Datenverarbeitungsgerät zur Verarbeitung seismischer Daten
enthält und ein Geschwindigkeitsfilter für mindestens eine Spur einer seismischen Aufzeichnung
darstellt, indem in der betreffenden Aufzeichnungsspur solche seismischen Signalanteile unterdrückt
werden, welche seismische Wellen mit einer vorbestimmten, scheinbaren Horizontalgeschwindigkeit
darstellen, und welches die erwünschten seismischen Signalanteile durchläßt, welche seismische
Wellen mit einer anderen scheinbaren Horizontalgeschwindigkeit darstellen, dadurch gekennzeichnet,
daß der Signalverzweiger und die Gewichtsvorrichtung so ausgebildet sind, daß die
relativen Gewichte und die zur zeitlichen Auftrennung führenden Zeitverzögerungen so bemessen
sind, daß die übertragungscharakteristik des Geräts von der Frequenz und Wellenzahl eines
erwünschten Signalanteils über den ganzen Frequenzbereich abhängt.
3. Gerät nach Anspruch 2, wobei das Signal einer seismischen Spur in jedem Kanal durch die Gleichung
/n(t) = S(r- rn)
darstellbar ist, worin S(i) der gewünschte, durchzulassende
Signalanteil, C(t) der unerwünschte, zurückzuhaltende Signalanteil und R„(t) Zufallsrauschen sind, dadurch gekennzeichnet, daß jedes
frequenzabhängige Filter die Filtercharakteristik
-2τ/τ" [φ5 (<Pr + Φ.
JV0c) + 0s0ci.N(N - 1) - 2Υ
cos
i = k + 1 k = 1
aufweist,
mit η = 1,2 ... N,
^sif) — Eigenleistungsspektrum von S(t),
0c(f) = Eigenleistungsspektrum von C(i),
0r(f) = Eigenleistungsspektrum von R„(t), rn = in-l)d[Vs, an = (n-l)d/Vc,
0r(f) = Eigenleistungsspektrum von R„(t), rn = in-l)d[Vs, an = (n-l)d/Vc,
d = Abstand zwischen einander benachbarten Seismometern oder Schallquellen
(shot stacking),
Vs = scheinbare Horizontalgeschwindigkeit von S(t) und
Vs = scheinbare Horizontalgeschwindigkeit von S(t) und
Vc — scheinbare Horizontalgeschwindigkeit
von C(t).
4. Gerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Gewichtungsvorrichtung und die
Zeitverzögerungseinheiten der frequenzabhängigen Filter mit der Filtercharakteristik Y„(f) so
beschaffen sind, daß
(a) die n-te seismische Spur um C1 (n — 1) Sekunden
zeitlich verschoben,
45
50
55
60
(b) die so zeitlich verschobene Spur mit {<Ps0r
+ 0S0CN) multipliziert,
(c) die n-te seismische Spur um (ix -12)
(—2 ") relativ zu i,(n —1) zeitlich
verschoben,
(d) die so zeitlich verschobene Spur mit (— <PS0C)
multipliziert,
(e) die so multiplizierte Spur mit dem Oberbereichsoperator für
sin N π fXt1 — J2)
sin Tifih - tj)
gefaltet,
daß die gefaltete Spur (e) mit der ersterwähnten multiplizierten Spur (b) addiert und die
Summe der N Spuren an den Summierer gelegt wird.
5. Gerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Ausgang des Summierers mit
dem Oberbereichsoperator für
gefaltet wird.
6. Gerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die seismischen
Spuren durch von unterirdischen Schichten unterschiedlicher Neigung herrührende Reflexionswellen gebildet werden und daß die seismischen
Signale, die von einer bestimmten unterirdischen Schicht stammen, durchgelassen und andere seismische
Signale, die von anderen unterirdischen oder anderen Reflexionsschichten stammen, zurückgehalten
werden.
7. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die seismischen Spuren
Reflexionswellen darstellen, welche durch versetzte Explosionsquellen erzeugt wurden, und daß
Primärreflexionen durchgelassen und Geisterreflexionen zurückgehalten werden.
Applications Claiming Priority (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US23419162 | 1962-10-30 | ||
US234191A US3284763A (en) | 1962-10-30 | 1962-10-30 | Multi-point, multi-channel linear processing of seismic data |
DET0024984 | 1963-10-30 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1449601A1 DE1449601A1 (de) | 1969-04-30 |
DE1449601B2 DE1449601B2 (de) | 1973-02-08 |
DE1449601C true DE1449601C (de) | 1973-08-30 |
Family
ID=
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