DE3707417A1 - Verfahren zur wiederherstellung der hintergrunderscheinung zweidimensional gefilterter seismischer daten - Google Patents
Verfahren zur wiederherstellung der hintergrunderscheinung zweidimensional gefilterter seismischer datenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich allgemein auf Verfahren zur Verarbeitung
seismischer Daten, wobei die seismischen Daten durch
ein zweidimensionales Filter hindurchgeschickt werden. Im besonderen
betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Wiederherstellen
der zweidimensionalen gefilterten seismischen Daten
aus dem statischen Hintergrundrauschen, das mit den Daten
vor dem Filtern verbunden ist, indem man ein Störsignal erzeugt,
das dem statistischen Hintergrundstörsignalanteil der ungefilterten
Daten entspricht, die Daten durch ein zweidimensionales
Filter schickt, das Störsignal einer Umkehrfilterung
unterzieht und das umkehrgefilterte Störsignal mit den gefilterten
Daten kombiniert.
Es gibt eine Anzahl üblicher Verfahren, die sich mit dem zweidimensionalen
Filtern seismischer Schnitte (oder "Feldaufzeichnungen")
befassen. Einige Beispiele für diese Verfahren
sind die Migration, gewichtetes Mischen von seismischen Spuren
und Neigungsfiltern. Ein Nachteil dieser Verfahren liegt darin,
daß sie oftmals eine gemischte oder in anderer Weise abgewertete
Erscheinung auf den Ausgang übertragen. Dies beruht
zum großen Teil auf der Wirkung des Filtern auf das statistische
Hintergrundrauschen der ungefilterten seismischen Daten.
So besitzt beispielsweise ein typisches statistisches Hintergrundrauschen,
das einer seismischen Aufzeichnung zugeordnet
ist, eine Energie, die einen weiten Bereich von Neigungswinkeln
abdeckt. Diese Kombination der Neigungen überträgt
auf den Hintergrund eine Salz-und-Pfeffer-Erscheinung. Wenn
ein Neigungsfilter eingesetzt wird, entfernt man die Energie
bei bestimmten Neigungswinkeln. Dies bewirkt, daß das verbleibende
Rauschen, wenn man es darstellt, Segmente koherenter
Energie bei den verbleibenden Winkeln zeigt. Der Effekt dieses
Filtern auf das statistische Rauschen ist offensichtlich.
Da bestimmte (normalerweise Steilwinkel-)Störsignalbestandteile
fehlen, ergibt die Darstellung neigungsgefilterter
seismischer Aufzeichnungen Segmente kohärenter Störsignalenergie
bei Neigung innerhalb des Paßbandes des Neigungsfilters.
Diese Segmente kohärenter Störsignale können mit
der Signalbestimmung der neigungsgefilterten seismischen
Daten interferieren, so daß eine Interpretation behindert
wird und die Fähigkeit reduziert wird, strukturelle Details
zu definieren. Es kann hierdurch auch auf die neigungsgefilterten
Schnitte ein gemischtes oder wurmstichiges Erscheinungsbild
übertragen, welches zu dem falschen Schluß
führen kann, daß das Signal stark gemischt ist, während sich
tatsächlich das Problem in einer Verzerrung des Hintergrundrauschfeldes
darstellt.
Es gibt eine Anzahl herkömmlicher Verfahren, die versuchen,
einige der Hintergrundrauscheffekte des Neigungsfilterns oder
anderer Filterverfahren zu korrigieren. Eine Untergruppe dieser
Verfahren soll hier als "unvollständige Filterverfahren" bezeichnet
werden. Ein Beispiel für ein solches unvollständiges
Filterverfahren ist die Addition eines Teils des ursprünglichen
ungefilterten Abschnitts zu dem gefilterten Abschnitt. Hierdurch
wird ein Teil der gemischten Hintergrunderscheinung auf
Kosten der unvollständigen Filterung des unerwünschten Koherenzrauschens
reduziert. Eine Alternative zur Erzeugung des gleichen
Ergebnisses im Kontext des Neigungsfilterns liegt darin, den
Neigungsfilter so auszulegen, daß der Bereich der vom Filter
nicht durchgelassenen Neigungen nie unter einen niedrigen
Schwellenwert abfällt.
Ein weiteres unvollständiges Filterverfahren liegt im Einsatz
eines gewichteten Mischens der Spuren als Neigungsfilter.
Bei einer typischen Realisierung wird eine Anzahl von Spuren
und deren Gewichtungen so ausgewählt, daß eine Null im Wellenzahlraum
(k-Raum) steht, wodurch vorzugsweise das kohärente
Rauschen reduziert wird. Der Nachteil dieser Art von Neigungsfilter
liegt darin, daß die Komponenten des kohärenten und
statistischen Rauschens durch das Filter hindurchgehen
können. Obwohl dieses Verfahren ein weniger gemischtes Erscheinungsbild
erzeugt, ist das kohärente Rauschen nicht
vollständig gefiltert.
Eine zweite Untergruppe von bekannten Hintergrundwiederherstellungsverfahren
kann für einen speziellen Neigungsfilterfall
eingesetzt werden, bei welchem das kohärente Rauschen nur
einen engen Bereich von Neigungen einnimmt. Wenn ein scharfes
Neigungsfilter, das nur die störende Neigung entfernt, für
diesen Fall ausgelegt wird, kann der größte Teil der statistischen
Rauschenergie bei größeren und kleineren Neigungen hindurchgehen,
womit man das Hintergrundrauscherscheinungsbild
bewahrt. Ein solches Verfahren ist jedoch allgemein nicht
einsetzbar im Hinblick auf Daten, die mit einem Rauschen außerhalb
dieser speziellen Kategorie verbunden sind.
Neben dem unvollständigen Filtern und dem Schmalbandneigungsfiltern
gibt es auch andere bekannte Verfahren zur Hintergrundwiederherstellung.
Ein solches Verfahren ist die Hinzufügung
eines computererzeugten weißen Störsignalanteils zum
gefilterten seismischen Wert. Dies kann manchmal helfen, extreme
Filterprobleme zu reduzieren, wobei hierin jedoch der
Nachteil liegt, daß ein zu großer Störsignalanteil benötigt
wird, um die Filterprobleme zu überwinden. Ein weiteres Verfahren,
das bei migrierten Abschnitten eingesetzt wird, ist
die Beibehaltung des Steilwinkelbestandteils (über 45°),
der normalerweise vor der Migration verworfen wird. Die Beibehaltung
des Steilwinkelstörsignalanteils kann helfen, einen
Teil des für die Migration typischen Mischerscheinungsbildes
zu reduzieren. Ein Nachteils dieses Verfahrens liegt jedoch
darin, daß der Steilwinkelbestandteil zum Migrieren gebracht
wird, obwohl er keinen wirklichen Wert repräsentiert.
Es war bislang nicht bekannt, in welcher Weise man das Erscheinungsbild
des statistischen Hintergrundstörsignalanteils
einer Gruppe von vollständig gefilterten seismischen Daten
wiederherstellen könnte, bei gleichzeitigem vollständigen
Filtern des kohärenten Energieanteils (einschließlich des
kohärenten Rauschens und der kohärenten Signalkomponenten)
der Daten. Zweidimensionale gefilterte seismische Daten, die
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren verarbeitet sind, besitzen
eine bessere kosmetische Annehmbarkeit, eine größere
Reflektorkontinuität und eine genauere Amplitudenbezeichnung
als zweidimensional gefilterte Daten, die nicht so bearbeitet
wurden.
Bei der Erfindung handelt es sich um ein Verfahren zur Wiederherstellung
der gefilterten seismischen Daten aus dem statistischen
Störsignalanteil, der den Daten vor dem Filtern zugeordnet
war. Das erfindungsgemäße Verfahren umfaßt die Schritte der
Erzeugung eines Rauschsignals, das den statistischen Hintergrundstörsignalanteil
der ungefilterten Daten repräsentiert,
das Filtern der Daten in einem zweidimensionalen Filter, das
Umkehrfiltern des Rauschsignals sowie die Verbindung des umgekehrt
gefilterten Rauschsignals mit den gefilterten Daten.
Eine erste Ausführungsform der Erfindung umfaßt die Erzeugung
eines Rauschsignals, das auf dem ursprünglich ungefilterten
Datenabschnitt beruht. Dies geschieht durch die Anwendung eines
Algorithmus nach dem Prinzip der kleinsten mittleren Quadrate
(least-mean-square LMS), der im wesentlichen die gesamte kohärente
Energie von einer Kopie der ursprünglichen seismischen
Daten entfernt. Das sich ergebende statistische Störsignal wird
dann einer Umkehrfilterung unterzogen, um die Energie zu behalten,
die der zweidimensionale Filtervorgang normalerweise
vom Hintergrundrauschen des ursprünglichen Abschnittes entfernt.
Das hergestellte umgekehrt gefilterte Rauschen wird dann
den gefilterten Daten hinzugefügt, so daß der statistische
Hintergrundstörsignalanteil der Daten erscheint, als wenn er
im wesentlichen durch den Filtervorgang nicht beeinflußt worden
wäre.
Eine zweite Ausführungsform der Erfindung umfaßt den Schritt
der unabhängigen Erzeugung eines weißen Störsignals, das mit
den Frequenzen und Amplituden des Hintergrundstörsignals der
ursprünglichen Daten übereinstimmt. Dieses weiße Störsignal
wird dann umgekehrt gefiltert und mit den zweidimensionalen,
gefilterten, seismischen Daten verbunden.
Die Verbesserungen, die sich aus den beiden Ausführungsformen
der Erfindung ergeben, sind ähnlich, obwohl man das LMS-Verfahren
normalerweise bevorzugt, da das Rauschen von der ursprünglichen
Gruppe der seismischen Daten selbst herkommt.
Die Verbesserungen, die sich durch die Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahren ergeben, umfassen eine größere
Reflektorkontinuität, eine genauere Amplitudenbeziehung
zwischen den Reflektoren sowie eine bessere kosmetische Annehmbarkeit.
Die verschiedenen Ausführungsbeispiele sollen nachfolgend unter
Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnungen näher erläutert
werden. Dabei zeigt im einzelnen:
Fig. 1 ein Fließdiagramm unter Darstellung der Schritte
einer ersten Ausführungsform der Erfindung,
Fig. 2 ein Fließdiagramm zur Darstellung der Schritte
des Verfahrens nach dem Prinzip der kleinsten
mittleren Quadrate, zur Erzeugung eines Rauschsignals,
das den statistischen Hintergrundstörsignalanteil
repräsentiert, der mit einer Gruppe
seismischer Daten verbunden ist,
Fig. 3 ein Fließdiagramm, das die Schritte einer zweiten
Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
darstellt, und
Fig. 4 ein Diagramm zur schematischen Wiedergabe des
Einsatzes der Ausführungsform gemäß Fig. 3 auf
einen statistischen Störsignalanteilabschnitt.
Bei der Erfindung handelt es sich um ein Verfahren zur Verarbeitung
seismischer Daten. Seismische Daten werden normalerweise
erzeugt durch die Übertragung eines seismischen Signals
durch die Erde, so daß die Signale von den unterirdischen
Zwischenflächen reflektiert werden, worauf die reflektierten
Signale anschließend aufgenommen und aufgezeichnet werden.
Der Zeitverzug zwischen der Übertragung und der Aufnahme
solcher seismischer Signale ergibt die Laufzeit des seismischen
Signals durch die Erde über zwei Wege an. Typischerweise sind
viele unterirdische Zwischenschichten in der Erde vorhanden,
und ein übertragenes Signal wird an einer größeren Zahl von
Zwischenflächen reflektiert und erzeugt somit eine Anzahl
reflektierter Signale. Die reflektierten Signale, die einem
Quellenpunkt und einem Aufnahmepunkt zugeordnet sind, können
als eine seismische Datenspur aufgezeichnet werden.
Die Spuren, die verschiedenen Paaren von Quellenpunkten und
Aufnahmepunkten (die normalerweise in der gleichen Vertikalebene
liegen) werden typischerweise nebeneinander als "seismische
Aufzeichnungen" dargestellt, oder können miteinander verbunden
werden, so daß sie einen Querschnitt der Vertikalebene
als "seismischen Schnitt" wiedergeben.
Verschiedene Verarbeitungsverfahren seismischer Daten erfordern
ein zweidimensionales Filtern einer Gruppe seismischer Daten.
Beispielsweise von solchen Verfahren umfassen die Migration,
gewichtetes Mischen von seismischen Spuren und Neigungsfiltern.
Der Begriff "zweidimensionales Filtern" ist in der Beschreibung
und den Ansprüchen zur Bezeichnung eines Vorganges an einer
Gruppe seismischer Daten eingesetzt, bei welchen die Daten
als zweidimensionaler seismischer Schnitt vor und nach der Durchführung
dieses Betriebes dargestellt werden können.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung soll nachfolgend
unter Bezugnahme auf Fig. 1 beschrieben werden. Die seismischen
Daten 1 werden verarbeitet von einem zweidimensionalen Filter 4.
Das Filter 4 wird als W bezeichnet. Eine Kopie 6 a der seismischen
Daten 1 wird ebenfalls in einem Element 2 verarbeitet,
um alle kohärenten Signale und kohärente Störsignalanteile
(alle "kohärente Energie") zu entfernen, um somit ein Störsignal 7
zu erzeugen, das den statistischen Hintergrundstörsignalanteil
der ursprünglichen seismischen Daten 1 repräsentiert.
Die bevorzugte Ausgestaltung des Elementes 2 wird
nachfolgend in größeren Detail, unter Bezugnahme auf Fig. 2,
erläutert. Das Signal 7 wird dann in einem Umkehrfilter 3 verarbeitet.
Der Umkehrfilter 3 ist ein dem Filter 4 zugeordneter
Umkehrfilter und wird nachfolgend als Wi bezeichnet. Bei einer
Ausführungsform, in welcher das Filter 4 ein Neigungsfilter
ist, wird das Filter 4 als W (d) und das Filter 3 als Wi(d)
bezeichnet, wobei d ein Parameter ist, der den Neigungswinkel
repräsentiert. Das Umkehrfilter Wi sollte so ausgelegt sein,
daß der Einsatz des Filters W auf eine erste Kopie der seismischen
Daten 1, der Einsatz des Umkehrfilters Wi auf eine
zweite Kopie der seismischen Daten 1 und die Addition der gefilterten
ersten Kopie zu der umkehrgefilterten zweiten Kopie
zu Daten führt, die im wesentlichen identisch sind mit den
ursprünglichen seismischen Daten 1.
Die gefilterten Daten, die am Ausgang des Filters 4 erzeugt
werden, werden dem umkehrgefilterten Signal hinzugefügt, das
am Ausgang des Filters 3 erzeugt wird, in einem Proportionaladditionselement 5 Der Ausgang des Elements 5 kann dann in
irgendeiner herkömmlichen Weise dargestellt werden, etwa durch
die Aufzeichnunge in einer herkömmlichen Aufzeichnungseinheit,
wie beispielsweise der Einheit 6. Die an dem Ausgang der Filter 3
und 4 erzeugten Signale sollten nicht einer automatischen
Verstärkungssteuerung (AGC) unterworfen werden, bis sie zueinander
addiert worden sind, da ihre relativen Amplituden
beibehalten werden müssen. Es ist erstrebenswert, den Signalausgang
von dem Filter 3 mit einem Gesamtproportionalfaktor
zu multiplizieren, bevor er am Ausgang des Filters 4 erzeugten
Signal addiert wird. Ein angemessenes Erscheinungsbild
des verarbeiteten Signals, das am Ausgang des Elementes 5
erzeugt wird, kann normalerweise erhalten werden, wenn die
Amplitude des umkehrgefilterten Signals, das den Filter 3
verläßt, multipliziert wird mit einem Gesamtproportionalfaktor
im Bereich von 50% bis 75%.
Der Sachverständige auf diesem Gebiet erkennt, daß die meisten
praktisch einsetzbaren Verfahren zum Filtern seismischer Daten
normalerweise das Digitalisieren der seismischen Daten umfaßt,
worauf die digitalisierten Daten in Digitalfiltern verarbeitet
werden, in der Form von Software für einen entsprechenden
Computer. Das erfindungsgemäße Verfahren kann realisiert werden
durch die Verarbeitung der digitalisierten seismischen Daten,
unter Einsatz eines herkömmlichen digital aufgebauten Filters 4,
einer herkömmlichen digitalen Ausgestaltung des Additionselementes 5
(einschlißlich der Software für die Durchführung
der oben beschriebenen Proportionalfaktormultiplikation), sowie
der digitalen Ausgestaltung des Umkehrfilters 3. Bei einem vorgegebenen
bestimmten Filter 4 kann ein entsprechendes Umkehrfilter
ausgelegt und in eine Reihe von Computerinstruktionen
in einer solchen Weise umgesetzt werden, wie sie den Sachverständigen
auf diesem Gebiet der seismischen Datenverarbeitung
hinsichtlich der Erstellung von Computerprogrammen geläufig
ist. Bei der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform gilt für
den Umkehrfilter 3 vorzugsweise einfach Wi = 1-W, wobei 1
das Einheitsfilter repräsentiert. Eine geeignete Anzeige der
verarbeiteten digitalisierten Daten kann über herkömmliche Anzeigeeinrichtungen
erreicht werden.
Alternativ kann das erfindungsgemäße Verfahren auch an analogen
seismischen Daten durchgeführt werden, unter Einsatz eines in
herkömmlicher Weise analog ausgestalteten Filters 4, einer in
herkömmlicher Weise analog aufgebauten Additionseinheit 5
(einschließlich der Schaltung zur Durchführung der gewünschten
Proportionalfaktormultiplikation), sowie einer Analogausgestaltung
des Filters 3. Dem Sachverständnigen auf dem Gebiet
des analogen Verarbeitens seismischer Daten ist bekannt,
wie entsprechende Analogumkehrfilter 3 bei einem bestimmten
Filter 4 auszulegen sind.
Das Signal 7 der Ausführungsform gemäß Fig 1 wird vorzugsweise
von einer Kopie 6 a der Daten 1 erzeugt, unter Einsatz des nach
dem Prinzip der kleinsten mittleren Quadrate (LMS) arbeitenden
Filter, das in Fig. 2 wiedergegeben ist. Der LMS adaptive
Algorithmus umfaßt die automatische Einstellung der Filterkoeffizienten
in einer solchen Weise, daß der mittlere quadratische
Fehler minimiert wird. Der LMS Algorithmus ist eingesetzt worden
als Adaptivalgorithmus in solchen Anwendungsbereichen als
Strahlsteuerung und adapitve Störsignallöschung, um korrelierte
Störsignale zu löschen, oder ein unbekanntes Signal aus
dem Rauschen zu extrahieren. Siehe hierzu beispielsweise
B. Widrow et al. "Adaptive Noise Cancelling: Principles and
Applications", IEEE Proc., Band 63, Nr. 12, Seiten 1692 bis
1716 (1975). Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird der LMS
Algorithmus für einen völlig unterschiedlichen Zweck eingesetzt,
zur Löschung aller Spur-zu-Spur-kohärenten Signale
und kohärentem Rauschen von jeder Spur einer seismischen Aufzeichnung.
Die seismische Aufzeichnung wird nach dem Filtern
in dem erfindungsgemäßen LMS Adaptivfilter zu einem Störsignal,
das nur das statistische Hintergrundstörsignal repräsentiert,
das jeder Spur der ursprünglichen Aufzeichnung zugeordnet
ist.
In Fig. 2 bedeutet S j eine bestimmte zu verarbeitende Spur,
j Daten von verschiedenen angrenzenden Spuren im gleichen
Zeitfenster, j eine Gruppe von adaptiven Filterkoeffizienten,
die die Zeit und das eingesetzte Spurenfenster anpassen und
Nj die Ausgangsprobe, die eine Abschätzung des statistischen
Teils von Sj ist.
Am Ende einer Anzahl von Durchläufen gibt der Algorithmus
ein Rauschbeispiel Nj ab und justiert dann die Filterkoeffizienten
j um einen kleinen Betrag, der durch die Adaptionskonstante μ
gesteuert wird.
Die Gleichung (C.1) repräsentiert den Einsatz des laufenden Filters,
während die Gleichung (C.2) eine leichte Justierung in dem Filter
repräsentiert, die beim nächsten Durchlauf eingesetzt wird.
Wenn die Statistiken konstant sind und μ sich Null nähert, läuft
das Filter auf der Wiener Lösung zusammen. Die Wiener Lösung ist
eine solche, die einen Teil der Probe S j entfernt, der mit den
angrenzenden Spuren korreliert. Unter diesen Bedingungen würde das
Verfahren die gesamte Spur-zu-Spur-Kohärenz entfernen. Bei typischen
seismischen Daten ändert sich jedoch die Statistik des Signals und
des Rauschens laufend. Dementsprechend ist es erforderlich, eine
endliche Adaptionskonstante zu wählen, die eine hinreichend rasche
Adaption erlaubt, um diese Änderungen aufzuspüren, die jedoch nach
wie vor klein genug ist, um eine Konvergenz zu gestatten. In der
Praxis ist die Auswahl einer geeigneten Adaptionskonstante normalerweise
möglich.
Die oben unter Bezugnahme auf die Fig. 1 und 2 beschriebene Ausführungsform
der Erfindung wird für die meisten Anwendungen bevorzugt,
da das Rauschsignal, das mit dem gefilterten seismischen
Signal kombiniert wird, von den ursprünglichen seismischen Daten
selbst herkommt. Es gibt jedoch auch Anwendungen, bei welchen man
es bevorzugen würde, eine zweite Ausführungsform der Erfindung
einzusetzen, die nachfolgend unter Bezugnahme auf die Fig. 3
und 4 beschrieben wird. Diese zweite Ausführungsform umfaßt die
Schritte der unabhängigen Erzeugung eines weißen Rauschens, die
Verarbeitung des weißen Rauschens und die Verbindung des weißen
Rauschens mit den gefilterten seismischen Daten. Die zweite Ausführungsform
wird beispielsweise bevorzugt, wenn das LMS-Adaptivverfahren
nicht in der Lage ist, hinreichend rasch im wesentlichen
die gesamte Koherenz von der ursprünglichen Gruppe seismischer
Daten zu entfernen oder, wenn eine größere Flexibilität der
Steuerung der Charakteristika des Rauschens, das mit den
seismischen Daten kombiniert wird, wünschenswert erscheint.
Bei der in Fig. 3 dargestellten Ausführungsform der Erfindung
werden die seismischen Daten 1 in einem zweidimensionalen
Filter 18 verarbeitet. Das Filter 18 wird als W (oder als
W(d)) bezeichnet, wobei d ein Parameter ist der den Neigungswinkel
repräsentiert, für den Fall, daß das Filter 18 ein
Neigungsfilter ist) bezeichnet. Unabhängig wird ein weißes
Rauschsignal 10 erzeugt. Das weiße Rauschsignal 10 sollte
Anfangs- und Endzeiten besitzen, die denjenigen der seismischen
Daten 1 angepaßt sind. Typischerweise handelt es sich bei den
Daten 1 um eine seismische Aufzeichnung, und das weiße Rauschsignal
10 umfaßt einen Teil (oder eine "Rauschspur"), die einer
jeden Spur der seismischen Aufzeichnung in einer solchen Weise
entspricht, daß jede Rauschspur Anfangs- und Endzeiten besitzt,
die denjenigen der entsprechenden Aufzeichnungsspur
angepaßt sind. Das Signal 10 wird dann durch ein Bandpaßfilter
geschickt, zur Erzeugung eines gefilterten weißen Rauschsignals
12 mit einem Frequenzgehalt, der angenähert dem Hintergrundstörsignalanteil
der seismischen Daten 1 entspricht. Das
Signal 12 wird dann im Umkehrfilter 14 verarbeitet. Das Umkehrfilter
14 wird nachfolgend als Wi(oder Wi(d), wobei d
ein Parameter ist, der den Neigungswinkel repräsentiert,
für den Fall, daß der Umkehrfilter 14 ein Umkehrneigungsfilter
ist) bezeichnet.
Bei beiden Ausführungsformen nach Fig. 1 oder Fig. 3, bei
denen das eingesetzte zweidimensionale Filter ein Neigungsfilter
ist, erfüllt das Umkehrneigungsfilter Wi(d) vorzugsweise
die folgende Beziehung:
Wi(d) = (1 + (C 2-1)W 2(d))1/2 - CW(d),
wobei C definiert
ist durch die Beziehung V n gleich Cu n + (1-C 2)1/2- U -n , wobei
V n das in dem Umkehrfilter (Wi(d) zu filternde und dann mit den
neigungsgefilterten seismischen Daten 1 zu kombinierende
Rauschsignal ist, U n der den ursprünglichen seismischen Daten 1
zugeordnete statistische Hintergrundstörsignalanteil
ist (d. h. der Teil der seismischen Daten 1, der verbleibt,
nachdem die gesamte kohärente Energie hiervon eliminiert
ist), während n ein Rauchsignal ist, das mit dem Signal
U n vollständig unkorreliert ist.
Somit ist bei der Ausführungsform gemäß Fig. 3 das Signal
V 1 (ein bandpaßgefiltertes weißes Rauschsignal) vollständig
unkorreliert mit den ursprünglichen seismischen Daten 1, wobei
gilt: C = 0 und Wi(d) = (w-W 2(d))1/2.
Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 1 ist das Signal V n in
einem gewissen Ausmaß korreliert mit dem Hintergrundrauschen
der ursprünglichen seismischen Daten. Als Ergebnis wird das
ideale Umkehrneigungsfilter bestimmt durch die folgende
Formel:
Wi(d) = (1 + (C 2-1)W 2(d))1/2 -
CW(d),
wobei 0 ≦ωτ C 1.
wobei 0 ≦ωτ C 1.
Zur Erleichterung der Realisierung bevorzugt man jedoch bei
den meisten allgemeinen Anwendungen dieser Ausführungsform
ein Umkehrfilter, das durch die Formel mit C = 1 betimmt
wird, da das erfindungsgemäße Verfahren allgemein nicht
empfindlich ist gegenüber einer präzisen Umkehrfilterauslegung.
Es soll nun mit der Beschreibung der Ausführungsform gemäß
Fig. 3 fortgefahren werden. Der Ausgang des Umkehrfilters 14
wird der Zusammenführeinheit 20 zugeleitet. Ein zweites
Signal, das das angenäherte statistische Rauschniveau der
ursprünglichen seismischen Daten 1 repräsentiert, wird in
der Rauschamplitudeneinheit 16 erzeugt und dem zweiten Eingang
der Zusammenführeinheit 20 zugeleitet. Außerdem werden die
gefilterten Daten, die von dem zweidimensionalen Filter 18
abgegeben werden, als dritter Eingang der Zusammenführeinheit
20 zugeleitet.
Das zweite Signal, das angenähert die durchschnittliche
absolute Amplitude des statistischen Hintergrundrauschens,
das den seismischen Daten 1 zugeordnet ist, repräsentiert,
ist wichtig für die geeignete Realisierung der Erfindung, da
das Ausmaß an entferntem statistischen Rauschen während eines
Filtervorganges davon abhängig ist, wieviel Rauschen am Anfang
vorhanden war. Ein geeignetes Verfahren zur Erzeugung des
zweiten Signals wird nachfolgend beschrieben. Dieses Verfahren
beruht auf der Annahme, daß das statistische Rauschen
von Spur zu Spur unkorreliert ist, während das kohärente
Rauschen und das kohärente Signal zwischen den Spuren hoch
korreliert sind.
Zur Vereinfachung wird dieses Verfahren anhand einer Ausführungsform
der Erfindung beschrieben, bei welcher das zweidimensionale
Filter 18 ein Neigungsfilter ist. Bei diesem Beispiel werden
einige benachbarte Spuren von den ursprünglichen seismichen
Daten in einem Sichtfenster entlang einer Neigung maximaler
Kohärenz geschichtet. Der sich ergebende durchschnittliche
absolute Wert (AABV) dieser Summierung ist eine Funktion des
Ursprungssignals und des Rauschniveaus. Für den Fall, daß die
seismischen Daten aus reiner kohärenter Energie bestehen,
addieren sich die durchschnittlichen Absolutwerte (AABV) einfach
als die Anzahl der Spuren. Für den Fall, daß die seismischen
Daten aus reinem statistischem Rauschen bestehen,
addieren sich die durchschnittlichen Absolutwerte als die
Quadratwurzel der Anzahl der Spuren. Für den allgemeinen Fall,
bei welchem der durchschnittliche Absolutwert dieser Summierung
zwischen diesen beiden Grenzen liegt, kann das ursprüngliche
Rauschniveau von dem durchschnittlichen Absolutwert abgeleitet
werden.
Für die Ableitung der allgemeinen Beziehung zwischen dem
Rauschniveau und dem durchschnittlichen Absolutwert (AABV)
beginnen wir mit dem Definieren einer seismischen Spur, t i (k),
als eine Summe des Signals und des Rauschens
t i (k) = As(k) + Bn i (k)
wobei s(k) und n i (k) das unkorrelierte Signal und Rauschen
sind, definiert, daß die durchschnittlichen Absolutwerte
gleich 1 sind, während A und B Proportionalitätsfaktoren
darstellen und k diskrete Zeitproben repräsentieren. Andere
in der Nähe liegende Spuren, t j (k) , über das gleiche Zeitfenster
sollen nach der Annahme das gleiche relative Signal
und Rauschniveaus, A und B, sowie ein identisches Signal,
s(k) haben, aber unkorreltieres Rauschen n j (k). Der
erwartete durchschnittliche Absolutwert von t i (k) über dieses
Zeitfenster ist definiert als C i und ist eine Funktion von
A und B, wenn s(k) und n j (k) durchschnittlich Null und
gaussisch sind:
C i = (A 2 + B 2)1/2 (D.1)
Was ebenfalls gleich dem erwarteten durchschnittlichen Absolutwert
jeder angrenzenden Spur t j (k) ist.
Wenn N angrenzende Spuren (t i (k), i = 1 bis N) entlang einer
Neigung maximaler Kohärenz summiert werden, erhält man die
summierte Spur T(k) mit dem erwarteten Durchschnittswert von
C sum . Für diese Summierung geht man davon aus, daß das kohärente
Signal oder das kohärente Rauschen bei einer einzelnen
Neigung in dem spezifischen Zeit- und Spurenfenster vorliegt.
Die Fehler, die durch mehrere kohärente Neigungen oder durch
keine kohärente Neigungen auftreten, sind im allgemeinen
nicht zu signifikant.
Die summierte Spur T(k) kann wie folgt ausgewertet werden:
Der erwartete durchschnittliche Absolutwert von T(k) ist
somit:
C sum = ((AN)2 + (B√N)2)1/2
= (A 2 N 2 + B 2 N)1/2 (D.2)
= (A 2 N 2 + B 2 N)1/2 (D.2)
Dies liegt daran, daß s(k) und n i (k) einen einheitlichen
durchschnittlichen Absolutwert besitzen und das Rauschen der
durchschnittlichen Absolutwerte sich als die Quadratwurzel
von N aufaddiert. Kombiniert man (D.1) und (D.2) und löst
nach B für C i und C sum auf, so ergibt sich
Diese definiert das erwartete Rauschniveau, entsprechend dem
durchschnittlichen absoluten Wert der getrennten Spuren, den
durchschnittlichen Absolutwert der summierten Spuren und die
Anzahl der summierten Spuren. Der Teil (Proportionalfaktor)
des "zweiten Signals", welcher dieses Rauschniveau für die
Spur "t i " und ein bestimmtes Zeitfenster definiert (z. B.
der Proportionalfaktor, der das Rauschniveau des Teils der
Spur t i innerhalb des speziellen Zeitfensters repräsentiert),
wird eingesetzt, um den entsprechenden Teil des umkehrgefilterten
Geräuschsignals, das von dem Umkehrfilter 14 ausgeht,
zu gewichten (durch Multiplikation des zweiten Signals mit dem
umkehrgefilterten Rauschsignal), so daß die gewichteten Amplituden
sich den statistischen Hintergrundrauschniveaus der
ursprünglichen seismischen Daten 1 nähern.
Der Zusammenführungsvorgang, der in der Zusammenführeinheit
20 durchgeführt wird, umfaßt den Schritt des Multiplizierens
eines jeden Teils des umkehrgefilterten Rauschsignals (erzeugt
im Umkehrfilter 14), der eine Spur der ursprünglichen Daten 1
entspricht, mit dem Teil des zweiten Signals (in der Einheit
16 erzeugt), das dieser Spur entspricht. Die multiplizierten
Signalteile werden dann mit einem Gesamtproportionalitätsfaktor
multipliziert. Somit liegt die Auswertung der beschriebenen
Multiplikationssschritte darin, das umkehrgefilterte
Rauschsignal mit zeitveränderlichen Proportionalfaktoren zu
multiplizieren, so daß jeder Teil des umkehrgefilterten Rauschsignals
(entsprechend einer bestimmten Zeitdauer) mit einem
unterschiedlichen Proportionalitätsfaktor multipliziert
werden kann. Der Gesamtproportionalfaktor ist vorzugsweise
der kleinste Faktor, der einen Anstieg zu einem adäquaten
Erscheinungsbild der vollständig verarbeiteten Daten gibt, die
von der Zusammenführeinheit 20 ausgehen. Typischerweise liegt
bei der Ausführungsform gemäß der Fig. 1 dieser Gesamtproportionalfaktor
im Bereich zwischen 50% bis 75%.
Das Produkt des Proportionalfaktors mit dem multiplizierten
Signal wird dann in der Zusammenführeinheit 20 zu den gefilterten
seismischen Daten addiert, die am Ausgang des Filters
18 erzeugt wurden. Das in der Einheit 20 summierte Signal kann
dann in irgendeinem herkömmlichen Format dargestellt werden,
wie etwa durch Aufzeichnen der Daten in einer herkömmlichen
Aufzeichnungseinheit, wie etwa der Einheit 24.
Ein Beispiel für den Einsatz der Ausführungsform gemäß Fig. 3
auf einen statistischen Rauschabschnitt 30 ist schematisch in
Fig. 4 gezeigt. Der Schnitt 30 ist ein statistisches Rauschen
ohne kohärentes Signal oder kohärentes Rauschen. Man kann sich
den Schnitt 30 vorstellen, als repräsentiere er den statistischen
Rauschanteil eines typischen seismischen Abschnittes. Das
Neigungsfilter 32 in dem Beispiel gemäß Fig. 4 ist gleich
W(d) = 1/2 + 1/2 cos ( π d/8), wobei 0 d 8 und für das
Umkehrneigungsfilter 33 gilt, Wi(d) = (1-W 2(d))1/2.
Der statistische Rauschabschnitt 31 ist unabhängig erzeugt
und so verarbeitet, daß seine Anfangs- und Endzeiten,
der Frequenzgehalt und die Amplituden demjenigen des Abschnittes
30 entsprechen. Das Neigungsfilter 32 ist an den
Abschnitt 30 angelegt. Das Umkehrfilter 33 ist an den Abschnitt
31 angelegt, um die Höhenneigungen (mit großen Werten
von d), die von dem Abschnitt 30 während des Neigungsfilterns
entfernt worden sind, anzunähern.
Als nächstes wird der neigungsgefilterte Abschnitt 30 Punkt
für Punkt summiert mit dem umkehrgefilterten Abschnitt 31
in der Summiereinheit 34, was zu dem Abschnitt 35 mit wiederhergestellter
Neigung führt. In der Darstellung besitzt der
Abschnitt 35 ein Erscheinungsbild, das im wesentlichen identisch
ist mit demjenigen des Abschnittes 30, da sein Neigungsenergiespektrum
im wesentlichen identisch ist mit demjenigen des
Abschnittes 30.
Einige der Vorteile, die sich aus der Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens an den seismischen Daten ergeben,
sind eine größere Reflektorkontinuität, eine genauere
Amplitudenbeziehung und eine bessere kosmetische Annehmbarkeit.
Der zweite dieser Vorteile kann wie folgt verstanden werden.
Die relativen Amplituden zwischen unterschiedlichen Horizonten
und Veränderungen der Amplitude eines seismischen Signals entlang
eines speziellen Horizonts sind oft außerordentlich wichtig
für die seismische Interpretation. Wenn seismische Daten
neigungsgefiltert werden und einer automatischen Verstärkungssteuerung
("AGC") unterworfen werden, so können diese
Amplitudenunterschiede verlorengehen. Die automatische Verstärkungssteuerung
(AGC) nach dem Neigungsfiltern verstärkt
häufig das Rauschen und das Signal niedrigen Niveaus auf
einen Punkt, daß sie wie die stärkere Signalenergie erscheinen.
Die Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
an diesen Daten steuert dieses Problem, indem man (vor der automatischen Verstärkungssteuerung) das statistische
Rauschen hinzuaddiert, das durch das Neigungsfiltern entfernt
worden war. Dies begrenzt die Verstärkung, die durch
die automatische Verstärkungssteuerung angelegt wird, auf
die schwächeren Teile des Abschnittes, so daß damit die
Aufrechterhaltung der ursprünglichen Amplitudenbeziehungen
unterstützt wird.
Es hat gezeigt, daß Interpreten im allgemeinen das
Erscheinungsbild von Abschnitten bevorzugen, die nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren bearbeitet worden waren (in den
Fällen, in denen das zweidimensionale Filter ein Neigungsfilter
ist), weil es leichter ist, Reflektionen durch einen
unkohärenten statistischen Hintergrund als durch einen Hintergrund
mit den gleichen Neigungen wie das Signal zu bestimmen.
Eine Verarbeitung nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hilft,
das geeignete Hintergrunderscheinungsbild aufrechtzuerhalten
durch die Rückführung des Hintergrundrauschens zu seinen
akzeptableren Salz-und-Pfeffer-Eigenschaften. Dies vermindert
die Wurmstichigkeit und die Konfusion von flachem kohärentem
Rauschen mit dem Signal. Ein Abschnitt, der gemäß der Erfindung
bearbeitet wurde, zeigt nicht die negativen Auswirkungen des
Neigungsfilterns und führt somit zu mehr Vertrauen in die
Interpretation.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung liegt darin, daß eine größere
Flexibilität gegeben wird bei der Auswahl geeigneter zweidimensionaler
Filter zur Verarbeitung der seismischen Daten
unter dem nachfolgenden Gesichtspunkt. Hinsichtlich der Einzelheiten
bezieht sich die nachfolgende Diskussion auf das Verfahren
zur Auswahl eines Neigungsfilters, obwohl dieses verallgemeinert
werden kann in einer offensichtlichen Weise bezüglich
jeden besonderen Typs von zweidimensionalem Filter.
Die entsprechende Auswahl eines Neigungsfilters für seismische
Daten erfordert die Betrachtung von drei grundlegenden
Effekten: Der Neigungsbereich des Signals, verglichen mit dem
Neigungsbereich des zu entfernenden Rauschens, die Geräteeigenschaften
des ausgewählten Filters und die Hintergrundrauscheffekte,
wie etwa das gemischte wurmstichige Erscheinungsbild
des gefilterten Abschnittes.
Die Eingangsbetrachtung bei der Auslegung des Neigungsfilters
ist die Auswahl des Neigungspaßbandes und des Verwerfbandes,
die einen maximalen Umfang an Rauschen entfernen und einen
minimalen Effekt auf das angestrebte Signal besitzen. Dies ist
nicht immer leicht, wenn sich die Bereiche des Signals und der
Rauchneigung überlappen, aber ein Kompromiß ist normalerweise
annehmbar.
Auch der zweite und der dritte Grundeffekt erfordern normalerweise
einen gewissen Kompromiß. Einerseits können Schwierigkeiten bei
der Filterrealisierung häufig auftreten, wenn eine scharfe Begrenzung
zwischen Paßband und Verwerfband eingesetzt werden.
Andererseits kann ein weicherer Übergang zu einer unzureichenden
Signal- und Rauschtrennung führen, sowie zu einem geringwertigeren
Erscheinungsbild des Hintergrundrauschens.
Wenn das erfindungsgemäße Verfahren an den Daten durchgeführt
werden soll, ist die Art des Kompromisses oftmals unterschiedlich.
So kann beispielsweise ein weicherer Übergang eingesetzt
werden, um Schwierigkeiten bei der Filterauslegung zu vermindern,
auf Kosten eines geringwertigeren Hintergrundeffekts
(da mehr statistische Energie entfernt wird). Wenn die Daten
gemäß der Erfindung verarbeitet werden, wird das abgewertete
Erscheinungsbild zum großen Teil korrigiert. Im allgemeinen
sollte die Auswahl der Neigungsfilter für den Einsatz im Zusammenhang
mit dem erfindungsgemäßen Verfahren strukturelle
Filterprobleme berücksichtigen und nicht so sehr mit der
Wurmstichigkeit des Hintergrundes befaßt sein, da der letztere
Effekt zum großen Teil durch das erfindungsgemäße Verfahren
korrigiert werden kann.
Es liegt im Rahmen der Erfindung, die erforderlichen Verfahrensschritte
an den seismischen Daten durchzuführen, indem
man diese Daten in einem entsprechenden Computer verarbeitet.
Um dies zu erreichen, werden die oben beschriebenen Verfahren
(und die erforderlichen zweidimensionalen Filter und deren
Umkehrfilter) in Serien von Computerbefehlen in einer solchen
Weise umgesetzt, wie dies den Sachverständigen auf dem Gebiet
der Computerprogrammierung für die Verarbeitung seismischer
Daten bekannt ist. Gemäß einer Variation dieser Klasse von
Ausführungsformen werden die seismischen Daten digitalisiert,
und die digitalisierten Signale werden in dem Computer verarbeitet.
Es liegt auch im Rahmen der Erfindung, die erforderlichen
Verfahrensschritte durchzuführen, indem man die Daten
(sei es nun in der Form eines analogen oder digitalen Signals)
unter Einsatz fest verdrahteter (analoger oder digitaler)
elektronischer Schaltkreise verarbeitet. Um dies durchzuführen,
werden die beschriebenen Verfahren (und die erforderlichen
zweidimensionalen Filter und ihre Umkehrfilter) in diese
Schaltkreise eingebracht, deren Auslegung im einzelnen den
Sachverständigen auf dem Gebiet der fest verdrahteten Schaltung
für die Verarbeitung seismischer Daten bekannt ist.
Es soll an dieser Stelle noch einmal ausdrücklich angegeben
werden, daß es sich bei der vorstehenden Beschreibung um eine
solche beispielhaften Charakters handelt und verschiedene
Änderungen und Variationen möglich sind, ohne dabei den Rahmen
der Erfindung zu verlassen.
Claims (13)
1. Verfahren zum Filtern seismischer Daten, dadurch
gekennzeichnet, daß
man ein erstes Signal, das den statistischen Hintergrundstörsignalanteil der seismischen Daten repräsentiert, erzeugt,
die seismischen Daten durch ein zweidimensionales erstes Filter hindurchschickt,
das erste Signal durch ein zweites Filter hindurchschickt, wobei das zweite Filter ein Umkehrfilter zum ersten Filter ist, und
das gefilterte erste Signal mit den gefilterten seismischen Daten kombiniert.
man ein erstes Signal, das den statistischen Hintergrundstörsignalanteil der seismischen Daten repräsentiert, erzeugt,
die seismischen Daten durch ein zweidimensionales erstes Filter hindurchschickt,
das erste Signal durch ein zweites Filter hindurchschickt, wobei das zweite Filter ein Umkehrfilter zum ersten Filter ist, und
das gefilterte erste Signal mit den gefilterten seismischen Daten kombiniert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das erste Signal erzeugt wird, indem
man die seismischen Daten durch ein Filter schickt, das nach
dem Prinzip der kleinsten mittleren Quadrate arbeitet.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das erste Filter ein Neigungsfilter ist,
w(d) wobei d den Neigungswinkel darstellt und das Umkehrfilter
zum ersten Filter die folgende Beziehung besitzt Wi(d) = 1-w(d).
4. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das erste Signal keine gefilterte
Version der seismischen Daten ist, dadurch
gekennzeichnet, daß man das erste Signal erzeugt,
indem man:
ein weißes Rauschsignal erzeugt, dessen Anfangs- und Endzeiten den Anfangs- und Endzeiten der zugeordneten seismischen Daten entsprechen,
das weiße Rauschsignal durch ein Bandpaßfilter schickt, zur Erzeugung eines gefilterten weißen Rauschsignals mit einem Frequenzgehalt, der etwa demjenigen des Störsignalanteils der seismischen Daten entspricht, und
das gefilterte weiße Rauschsignal mit zeitveränderlichen Proportionalfaktoren belegt, zur Erzeugung eines proportionalen, gefilterten, weißen Rauschsignals mit einer absoluten durchschnittlichen Amplitude, die im wesentlichen dem Störsignalanteil der seismischen Daten entspricht, wobei es sich bei dem ersten Signal um das proportionale, gefilterte, weiße Rauschsignal handelt.
ein weißes Rauschsignal erzeugt, dessen Anfangs- und Endzeiten den Anfangs- und Endzeiten der zugeordneten seismischen Daten entsprechen,
das weiße Rauschsignal durch ein Bandpaßfilter schickt, zur Erzeugung eines gefilterten weißen Rauschsignals mit einem Frequenzgehalt, der etwa demjenigen des Störsignalanteils der seismischen Daten entspricht, und
das gefilterte weiße Rauschsignal mit zeitveränderlichen Proportionalfaktoren belegt, zur Erzeugung eines proportionalen, gefilterten, weißen Rauschsignals mit einer absoluten durchschnittlichen Amplitude, die im wesentlichen dem Störsignalanteil der seismischen Daten entspricht, wobei es sich bei dem ersten Signal um das proportionale, gefilterte, weiße Rauschsignal handelt.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß das erste Filter ein Neigungsfilter
ist, w(d), wobei d den Neigungswinkel repräsentiert, und
das Umkehrfilter zum ersten Filter die folgende Beziehung besitzt
Wi(d) = (1-w 2(d))1/2.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man das gefilterte erste Signal mit
einem ausgewählten Proportionalfaktor multipliziert, bevor
man das gefilterte erste Signal mit den gefilterten seismischen
Daten kombiniert.
7. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß man
ein erstes Signal erzeugt, das den statistischen Hintergrundstörsignalanteil der seismischen Daten repräsentiert,
die seismischen Daten durch ein Zweidimensionalfilter hindurchschickt,
das erste Signal in einem Umkehrfilter filtert, wobei das Umkehrfilter ein Umkehrfilter zum zweidimensionalen Filter ist,
das umkehrgefilterte erste Signal mit einem zweiten Signal multipliziert, zur Erzeugung eines dritten Signals, dessen durchschnittliche absolute Amplitude etwa gleich dem statistischen Störsignalniveau der seismischen Daten ist und
das dritte Signal mit den gefilterten seismischen Daten kombiniert.
ein erstes Signal erzeugt, das den statistischen Hintergrundstörsignalanteil der seismischen Daten repräsentiert,
die seismischen Daten durch ein Zweidimensionalfilter hindurchschickt,
das erste Signal in einem Umkehrfilter filtert, wobei das Umkehrfilter ein Umkehrfilter zum zweidimensionalen Filter ist,
das umkehrgefilterte erste Signal mit einem zweiten Signal multipliziert, zur Erzeugung eines dritten Signals, dessen durchschnittliche absolute Amplitude etwa gleich dem statistischen Störsignalniveau der seismischen Daten ist und
das dritte Signal mit den gefilterten seismischen Daten kombiniert.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß das zweite Signal aus Proportionalfaktoren
zusammengesetzt ist, wobei jeder der Proportionalfaktoren
einem Teil einer Spur der seismischen Daten entspricht.
9. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß man bei der Erzeugung des dritten Signals
außerdem das Produkt des umkehrgefilterten ersten Signals
und des zweiten Signals mit einer ausgewählten Proportionalkonstante
multipliziert, so daß das dritte Signal eine durchschnittliche
absolute Amplitude besitzt, die etwa gleich ist
dem statistischen Störsignalniveau der seismischen Daten,
multipliziert mit einer ausgewählten Proportionalkonstanten.
10. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß man
eine erste Kopie der seismischen Daten durch ein zweidimensionales Filter schickt,
eine zweite Kopie der seismischen Daten durch ein Filter schickt, das nach dem Prinzip der kleinsten mittleren Quadrate arbeitet, zur Entfernung im wesentlichen der gesamten koherenten Energie von der zweiten Kopie der seismischen Daten und damit der Erzeugung eines ersten Signals, das den statistischen Hintergrundstörsignalanteil der seismischen Daten repräsentiert,
das erste Signal durch ein Umkehrfilter schickt, wobei das Umkehrfilter zum zweidimensionalen Filter ist
das umkehrgefilterte erste Signal mit einem ausgewählten Proportionalfaktor multipliziert zur Erzeugung eines proportionalen Signals, und
das proportionale Signal den gefilterten seismischen Daten hinzufüge.
eine erste Kopie der seismischen Daten durch ein zweidimensionales Filter schickt,
eine zweite Kopie der seismischen Daten durch ein Filter schickt, das nach dem Prinzip der kleinsten mittleren Quadrate arbeitet, zur Entfernung im wesentlichen der gesamten koherenten Energie von der zweiten Kopie der seismischen Daten und damit der Erzeugung eines ersten Signals, das den statistischen Hintergrundstörsignalanteil der seismischen Daten repräsentiert,
das erste Signal durch ein Umkehrfilter schickt, wobei das Umkehrfilter zum zweidimensionalen Filter ist
das umkehrgefilterte erste Signal mit einem ausgewählten Proportionalfaktor multipliziert zur Erzeugung eines proportionalen Signals, und
das proportionale Signal den gefilterten seismischen Daten hinzufüge.
11. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß das zweidimensionale Filter ein Neigungsfilter
ist.
12. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß man
die seismischen Daten in einem zweidimensionalen Filter filtert,
ein weißes Rauschsignal erzeugt, dessen Anfangs- und Endzeiten mit denjenigen der seismischen Daten übereinstimmen,
das weiße Rauschsignal durch ein Bandpaßfilter schickt, zur Erzeugung eines ersten Signals mit einem Frequenzgehalt, der im wesentlichen mit demjenigen des Hintergrundstörsignalanteils der seismischen Daten übereinstimmt,
das erste Signal durch ein zweites Filter schickt, wobei das zweite Filter ein Umkehrfilter zu dem zweidimensionalen Filter ist,
die Amplitude des gefilterten ersten Signals proportioniert, zur Erzeugung eines proportionalen, gefilterten ersten Signals mit einer durchschnittlichen absoluten Amplitude, die angenähert gleich ist derjenigen des Hintergrundstörsignalanteils der seismischen Daten,
das proportionale gefilterte erste Signal mit einem ausgewählten Gesamtproportionalitätsfaktor multipliziert, zur Erzeugung eines zweiten Signals,
das zweite Signal den gefilterten seismischen Daten hinzufügt.
ein weißes Rauschsignal erzeugt, dessen Anfangs- und Endzeiten mit denjenigen der seismischen Daten übereinstimmen,
das weiße Rauschsignal durch ein Bandpaßfilter schickt, zur Erzeugung eines ersten Signals mit einem Frequenzgehalt, der im wesentlichen mit demjenigen des Hintergrundstörsignalanteils der seismischen Daten übereinstimmt,
das erste Signal durch ein zweites Filter schickt, wobei das zweite Filter ein Umkehrfilter zu dem zweidimensionalen Filter ist,
die Amplitude des gefilterten ersten Signals proportioniert, zur Erzeugung eines proportionalen, gefilterten ersten Signals mit einer durchschnittlichen absoluten Amplitude, die angenähert gleich ist derjenigen des Hintergrundstörsignalanteils der seismischen Daten,
das proportionale gefilterte erste Signal mit einem ausgewählten Gesamtproportionalitätsfaktor multipliziert, zur Erzeugung eines zweiten Signals,
das zweite Signal den gefilterten seismischen Daten hinzufügt.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß das zweidimensionale Filter ein Neigungsfilter ist.
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Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |