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Elektrische gummiisolierte Leitung. man hat die Beobaehtung gemacht, daau gummiisolierte elektnscne Leitungen und Aabei oft den im Gebrauch zufällig oder betriebsmässig auftretenden Schädigungen nicht gewachsen sind und dass sie früher oder später zerstört werden.
Schon bei Leitungen, bei welchen die Gummiisolation auf den blanken Leiter, insbesondere
Kupferleiter, aufgebracht wird, zeigt es sich, dass Schädigungen insofern auftreten, als einerseits durch den in der Gummiisolation enthaltenen freien Schwefel der Kupferleiter angegriffen wird, anderseits die Gummiisolation selbst durch den Kupferleiter eine schädliche Einwirkung erfährt, die sich je nach der verwendeten Gummimischung in einem Erweichen oder Bröckligwerden der Isolation zeigt.
Man verwendet deshalb für gummiisolierte elektrische Leiter fast ausschliesslich verzinnte Kupferleiter, doch hat es sich gezeigt, dass die Verzinnung nicht in so einwandfreier Weise hergestellt werden kann, dass nicht kleine, wenn auch oft mikroskopisch kleine blanke Stellen verbleiben, an welchen der freie Schwefel angreifen und von welchen Stellen aus die Zerstörung der Isolation ihren Ausgang nehmen kann.
Aber auch andere Schädigungen können die Lebensdauer von gummiisolierten, elektrischen Leitern beträchtlich herabsetzen. Insbesondere sind es feuchte von Säuredämpfen erfüllte Atmosphären oder ozonhaltige Atmosphären usw., welche imstande sind, die Gummiisolation vorzeitig zu zerstören.
Man hat auf verschiedene Weise versucht, auch diesen Schädigungen entgegenzuwirken, z. B. in der Weise, dass man über die gummiisolierten Leitungen Metallmäntel mit darüber angeordneten Asphaltund Papierlagen oder imprägnierte Umflechtungen oder Lackhüllen usw. aufbrachte. Alle diese Schutzanordnungen haben sich aber als umständlich in der Herstellung und meist unzulänglich erwiesen.
Nach der Erfindung wird die Gummiisolation elektrischer gummiisolierter Leitungen und Kabel in zwei oder mehreren Schutzschichten aus hochwertigen, gegen äussere Angriffe unempfindlichen Stoffen eingebettet, um sie vor zufälligen oder betriebsmässig auftretenden Schädigungen zu schützen.
Für diese Schutzschichten haben sich die thermoplastischen hochpolymeren Vinyl-oder Polyvinylverbindungen, Acrylsäureester od. dgl. als besonders geeignet erwiesen. Diese neuen chemischen Verbindungen, die unter den Namen Mipolam, Polystyrol, Plexigum, Stabol, Styroflex usw. in den Handel kommen, sind sehr beständig, hochisolierend und nicht nur gegen schwache Säuren, Basen, Öl, Ozon usw. unempfindlich, sondern sie werden auch von Metallen, wie Kupfer, oder Metallverbindungen, wie Kupfersulfat usw., nicht angegriffen. Von Vorteil ist, dass die Einbettung der Gummiisolation in die Schutzschichten aus diesen neuen Kunststoffen in verschiedenster Weise durchgeführt werden kann und dass die Art der Schutzschichten je nach den Erfordernissen, die man an die Leitungen stellt, und je nach der Verwendungsart der Leitungen gewählt werden kann.
So können die Schutzschichten aus diesen Kunststoffen die Gummiisolation in Form dünner oder dünnster Hüllen oder in Form von dünnen oder dünnsten Bändern oder in Form dünner oder dünnster Fäden umgeben. Ferner können die Verbindungen, gelöst in einem Lösungsmittel allein oder mit Zusätzen in Form eines Lackes, auf die Gummiisolation aufgebracht werden und diese umhüllen. Durch die Einbettung der Gummiisolation in die Schutzschichten wird eine Leiterisolation geschaffen, welche die hochwertigen isolierenden Eigenschaften des Gummis mit den hochwertigen chemischen Eigenschaften der Vinylverbindungen, Acrylsäure- verbindungen usw. (hohe Beständigkeit und Unempfindlichkeit gegen äussere chemische Einflüsse) in sich vereinigt.
Eine derartige zusammengesetzte Leiterisolation wird somit die günstigen Eigenschaften einer Gummiisolation aufweisen, ohne deren Mängel zu besitzen. Dies um so mehr, als die
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Vinylverbindungen, Acrylsäureverbindungen usw. durch Zusätze und Füllstoffe in bezug auf ihre elektrischen Eigenschaften weitgehendst der Gummiisolation angepasst werden können und so auch eine elektrisch homogene Gesamtisolation erzielt werden kann.
Es sind zwar schon Gummileitungen bekannt geworden, bei welchen Schutzschichten aus Vinylverbindungen od. dgl. verwendet wurden (s. z. B. die britischen Patentschriften Nr. 398225 und Nr. 440490), doch wurden bei allen diesen Leitungen die Schutzschichten bloss oberhalb der Gummiisolation, z. B. als Ersatz eines Bleimantels oder als Ersatz einer lackierten Umfleehtung usw., aufgebracht ; eine Einbettung der Gummiisolation zwischen zwei oder mehreren Schichten aus Vinylverbindungen, Acrylsäureverbindungen od. dgl. ist bisher nicht bekannt geworden.
In der Zeichnung sind einige beispielsweise Ausführungsformen der erfindungsgemässen Leitung dargestellt.
In Fig. 1 ist eine Leitung gemäss der Erfindung gezeichnet, wie sie als Feuchtraumleitung, Zündkabel, Zuleitungskabel für Leuchtröhren usw. verwendet werden kann. Über den Metalleiter a, der als Massiv-, Litzen-oder leoniseher Leiter ausgebildet sein kann, ist die Gummiisolation b auf-
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die so zusammengesetzte Leiterisolation kann noch zum mechanischen Schutz eine übliche Umflechtung d od. dgl. angeordnet sein.
In Fig. 2 ist eine andere Ausführungsform der erfindungsgemässen Leitung dargestellt, die bei- spielsweise als Licht-oder Kraftstromleitung Anwendung finden kann. Bei dieser Ausführungsform ist die äussere Einbettungsschicht e1 der Gummiisolatiön b als einfache Umbänderung unter Verwendung von Bändern aus Vinylverbindungen, Acrylsäureverbindungen od. dgl. ausgeführt. Die Bänder für die Herstellung der Umbänderung e1 können auch aus Textilbändern, welche nach Art von gummierten Bändern mit Vinylverbindungen, Acrylsäureverbindungen od. dgl. unter Zusatz von Weichmaehungs- mitteln bestrichen und so feuehtigkeits-und gasdicht gemacht werden, bestehen.
Bei Hoehspannungsgummikabeln mit einer Isolation aus mehreren Gummilagen wird es gemäss der Erfindung zweckmässig sein, nicht nur äussere Umhüllungsschichten anzuordnen, sondern auch zwischen den einzelnen Gummilagen Schichten aus Vinyl-oder Polyvinylverbindungen, Acrylsäureverbindungen od. dgl vorzusehen.
In Fig. 5 ist ein derartiges Kabel schematisch gezeichnet. Ausser den äusseren Schutzschichten e und Ci sind noch zwischen den Gummilagen b1, b2 und b3 Schutzschichten e2 und C3 angeordnet.
In den beschriebenen Ausführungsbeispielen wurden die Schutzschichten aus Vinyl-oder Polyvinylverbindungen, Acrylsäureverbindungen od. dgl. direkt auf der Gummiisolation angeordnet. Selbstverständlich kann die Anordnung auch so getroffen sein, dass zwischen der Gummiisolation und den Schutzschichten noch andere gummifremde Schichten, z. B. eine Baumwoll-, Seiden-oder Papierumspinnung, vorgesehen werden. Insbesondere hat sich die Anwendung einer Lackschicht aus Cellulose- derivatlaeken unterhalb der erfindungsgemässen Schutzschichten als günstig erwiesen.
Die Schutzschichten nach der Erfindung können entweder aus einer der Vinylverbindungen, Polyvinylverbindungen, Acrylsäureverbindungen od. dgl. hergestellt sein oder aus Gemischen verschiedener derartiger Verbindungen bestehen. Bei der Verarbeitung können diesen Verbindungen gegebenenfalls auch Füllstoffe und Weiehmachungsmittel zugesetzt werden. In gewissen Fällen wird es auch zweckmässig sein, den Verbindungen halbleitende oder leitende Stoffe, wie Russ, Graphit, Metallpulver od. dgl., beizumengen, um die Schutzschichten halbleitend oder leitend zu erhalten.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Elektrische gummiisolierte Leitung, dadurch gekennzeichnet, dass die Gummiisolation sowohl nach innen wie auch nach aussen hin durch Schutzschichten aus hochpolymeren Vinylverbindungen, Aerylsäureverbindungen od. dgl., die unter den Namen Mipolam, Polystyrol, Plexigum, Stabol, Styroflex usw. in den Handel kommen, abgedeckt ist, derart, dass die Gummiisolation in den Schutzschichten eingebettet erscheint.