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Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von alkoholischen Getränken durch fraktionierte
Destillation.
Eine bekannte Methode zur Herstellung von Trinkbranntwein beruht auf der Beobachtung, dass ein Alkohol-Wassergemisch, das man durch Vereinigung von Alkohol und Wasser in Dampfform und rasche Kondensation des Dampfgemisches gewinnt, eine mildere und weichere Qualität als eine auf dem üblichen Wege der kalten Vereinigung der flüssigen Komponenten gewonnene Mischung besitzt.
Es liegen zwei Vorschläge zur Ausführung dieses bekannten Verfahrens vor. Entweder lässt man eine Alkohol-Wassermischung oder Branntwein der gewünschten Zusammensetzung einer Destillierblase ununterbrochen zufliessen, wobei der Blaseninhalt durch selbsttätige Regelung stets auf gleicher Höhe gehalten wird, oder wird der Alkohol und das Wasser getrennt verdampft und die Mischung der gebildeten Dämpfe in dem durch die gewünschte Konzentration des Kondensats gebotenen Verhältnis erst nachher vorgenommen, um das Dampfgemisch sodann schnell zu kondensieren.
Den Gegenstand der Erfindung bildet eine weitere Ausbildung dieser zweiten Ausführungsform des bekannten Verfahrens. Das Wesen des zusätzlichen Vorschlages besteht darin, dass das Gemisch der Dämpfe auf dem Wege zum Kondensator der Einwirkung von ultravioletten Strahlen ausgesetzt wird, u. zw. bei einer solchen Herstellung von alkoholischen Getränken, bei welcher die aromatischen Stoffe und Geschmackträger mit dem gesamten Alkohol, der schliesslich im fertigen Getränk enthalten sein muss, destilliert werden.
Es ist bekannt, alkoholische Getränke zum Zwecke der künstlichen Alterung mit ultravioletten Strahlen zu behandeln. Zu diesem Zweck ist die Strahlenquelle aber entweder in das Innere der behandelten Flüssigkeit eingebracht worden oder die Flüssigkeitsoberfläche bestrahlt worden. Durch die Einwirkung der ultravioletten Strahlen auf die Alkohol-Wasserdämpfe werden, wie durch Versuche festgestellt wurde, die chemischen Umlagerungen der geschmacklichen Stoffe, sowie die molekularen Ausmischungen im Getränk so beschleunigt, dass auch die Bukettbildung bereits während der Destillation zur raschen Entwicklung und vollkommenen Abrundung gelangt.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer zur Mischung von Alkohol und Wasser in dampfförmigem Zustande dienenden Einrichtung schematisch veranschaulicht.
Ein Alkoholdestillierapparat 1, der mit Tellerkühlungen 2,. 3 versehen ist, mündet mit seinem Dampfabzugsrohr 4 in einen Dampfmischbehälter 5, an den auch ein Wasserdestillierapparat 6 durch Steigrohr 7 angeschlossen ist. Die Steigrohre 4, 7 sind mit Absperrorganen ,. 9 versehen, wodurch auch einfache Destillationen mittels des einen oder andern Destillierapparates ermöglicht werden.
Der Dampfmischbehälter besteht aus einem sich konisch oder schirmartig nach unten erweiternden Oberteil 10, der durch einen sich allmählich verjüngenden Mittelteil 11'in einen verengten Unterteil 11 übergeht, an welchen eine KÜhlschlange 12 angeschlossen ist. Zweckmässig ragt der Unterteil 11 in den Kühlwasserbehälter 13 hinein. Auf den Oberteil. M des Dampfmischbehälters 5, der an der Stirnseite mit einem Schauglas 14 versehen ist, ist eine Einrichtung zur Erzeugung ultravioletter Strahlen aufgesetzt.
Im Destillierapparat 1 befinden sich je nach der herzustellenden Getränkeart entweder Alkohol und Kräuter (für Likörerzeugung) oder der mit Wasser bereits verdünnte und gereinigte Mittellauf der ersten Kräuterdestillation (gleichfalls für Likörerzeugung) oder der Rauhbrand der ersten Weindestillation (für Kognakerzeugung) oder Korn-Gerste-Malzsprit (für Whiskyerzeugung) oder der Rauhbrand der ersten Obstbranntweindestillation (für Slibowitz-und andere Obstbranntweinerzeugung), während im Destillierapparat 6 Wasser vorhanden ist.
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Die Dämpfe aus beiden Destillierapparaten treffen im Dampfmischbehälter 5 zusammen, vermengen sich und werden gleichzeitig mit Uviollicht bestrahlt. Durch die schirmartige Form des oberen Teiles 10 des Dampfmischbehälters wird ermöglicht, dass sieh eine verhältnismässig grosse Dampfmenge ansammeln und im Behälter verbleiben kann, so dass eine ausgiebige molekulare Vermengung der beiden Dämpfe und eine entsprechend intensive Uviolbestrahlung erzielt werden kann. Durch die konische Verjüngung des unteren Teiles 11 des Dampfmischbehälters wird erreicht, dass das Kondensat langsamer abfliesst. Da der untere Teil 11 des Dampfmischbehälters an seinem oberen Rand ein wenig erweitert ist, wird eine sofortige Kondensation des Alkohol-Wasserdampfgemisches herbeigeführt.
Durch stärkeren bzw. schwächeren Dampfdruck der beiden Destillierapparate kann in bekannter Weise die Gradhältigkeit des abfliessenden Getränkes in gleichmässiger Alkoholstärke gehalten oder nach Belieben erhöht oder reduziert werden.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von alkoholischen Getränken durch fraktionierte Destillation des die aromatischen Stoffe und Geschmackträger enthaltenden Gesamtrohproduktes, wobei die Dämpfe des Destillats mit Wasserdämpfen derart gemischt und nachfolgend kondensiert werden, dass unmittelbar ein Getränk der gewünschten Alkoholkonzentration gewonnen wird, dadurch gekennzeichnet, dass das Gemisch der Dämpfe auf dem Wege zum Kondensator der Einwirkung von ultravioletten Strahlen ausgesetzt wird.