AT148978B - Verfahren zum Reinigen von metallischem Magnesium oder Magnesiumlegierungen mit Flourverbindungen. - Google Patents

Verfahren zum Reinigen von metallischem Magnesium oder Magnesiumlegierungen mit Flourverbindungen.

Info

Publication number
AT148978B
AT148978B AT148978DA AT148978B AT 148978 B AT148978 B AT 148978B AT 148978D A AT148978D A AT 148978DA AT 148978 B AT148978 B AT 148978B
Authority
AT
Austria
Prior art keywords
magnesium
cleaning
fluorine compounds
ammonium
alloys
Prior art date
Application number
Other languages
English (en)
Inventor
Georg Dr Schichtel
Original Assignee
Oesterr Amerikan Magnesit
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Oesterr Amerikan Magnesit filed Critical Oesterr Amerikan Magnesit
Application granted granted Critical
Publication of AT148978B publication Critical patent/AT148978B/de

Links

Landscapes

  • Manufacture And Refinement Of Metals (AREA)

Description


   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren zum Reinigen von metallischem Magnesium oder Magnesiumlegierungen mit Fluor- verbindungen. 



   Zum Reinigen von Magnesium oder seiner Legierungen dienen üblicherweise Salzschmelzen, die als Decke auf dem geschmolzenen Gut schwimmen oder mit diesem Gut irgendwie (beispielsweise durch Einrühren) in innige Berührung gebracht werden. Die Reinigungsmittel, die sich am besten bewährt haben, bestehen aus Chloriden oder enthalten solche in wesentlichen Mengen. Bei Verwendung dieser Reinigungsmittel zeigt sich der Übelstand, dass im gereinigten Gut Reste von Chloriden zurück- bleiben. Trotzdem die Fachkunst durch viele Jahre bestrebt war, diese Art von Reinigungsverfahren zu verbessern, hat diese lästige Begleiterscheinung sich nicht völlig beseitigen lassen.

   Handelt es sich darum, aus metallischem Gut, das von Haus aus chlorfrei ist, geringe Anteile von andersartigen Ver- unreinigungen   nichtflüchtiger   Natur zu entfernen, so bedeutet es schon einen sehr bedeutenden Nachteil, wenn das Gut bei der Reinigung auch nur Spuren von Chloriden aufnimmt. 



     Die Erfindung schafft diesem Übelstand   dadurch Abhilfe, dass das geschmolzene metallische
Gut mit Fluorverbindungen in Berührung gebracht wird, die bei der   Schmelz- oder Giesstemperatur   verdampft oder unter Entstehung mindestens eines gas-oder dampfförmigen Bestandteils zersetzt sind. Im Gegensatz zu den bekannten Verfahren werden also Salze verwendet, die bei der Arbeit- temperatur nicht geschmolzen sind. Die Wirkung kommt hier dadurch zustande, dass die aus den
Fluorverbindungen entwickelten Gase oder Dämpfe die Ausscheidung der Verunreinigungen herbei- führen, wobei keinerlei unerwünschter Rückstand vom Gut zurückgehalten wird. 



   Zur Ausführung des Verfahrens besonders gut geeignete chlorfreie Fluorverbindungen sind die Silikofluoride   (Metallsilikofluoride).   Die Metallsalze der   Silikofluorwasserstoffsäure   spalten beim
Erhitzen das   gasförmige   Siliziumtetrafluorid (SiF4) ab, das sich in der metallischen Schmelze gleich- mässig fein verteilt, während   Meta1lfluorid   ungeschmolzen zurückbleibt und sich auf der Schmelze als Decke ausbreitet. Am besten hat sich die Verwendung von   Magnesiumsilikofluorid (MgSiFe)   bewährt, jedoch sind z. B. auch das   Natrium-und Aluminiumsilikofluorid   oder Sehwermetallsalze der Silikofluorwasserstoffsäure für das Verfahren geeignet. In zweiter Linie kommen für das Verfahren die Salze der Borfluorwasserstoffsäure (Borfluoride) in Betracht.

   Ferner lassen sich gleichartige   Reinigungswirkungen   mit neutralem oder saurem Ammoniumfluorid oder Salzen, die Ammoniumfluorid in komplexer Form gebunden enthalten (wie z. B. Ammoniumsilikofluorid), oder mit Gemischen von Ammoniumfluoriden erzielen. Das neutrale Ammoniumfluorid sublimiert schon bei Temperaturen tief unter dem Schmelzpunkt des Magnesiums, während sich das saure Salz in der Hitze als weisser Rauch verflüchtigt ; in beiden Fällen ziehen die entstehenden Dämpfe wirbeln durch die Schmelze hindurch.

   Das Ammoniumsilikofluorid spaltet bei der Arbeitstemperatur gasförmiges Siliziumtetrafluorid ab und liefert gleichzeitig   Ammoniumfluoriddämpfe.   Da die Gasentwicklung bei den Ammonsalzen sehr   stürmisch   einsetzt, empfiehlt es sich, sie für sich allein nur für die Reinigung von klein-   stückigem   Gut zu verwenden, mit dem sie vor dem Einsetzen innig gemischt werden können. Zur Reinigung von grobstückigem oder stark schlackenhaltigem Gut sind für sich allein nur   die Meta] !-   silikofluoride gut geeignet. In beiden Fällen sind Gemische von Ammoniumfluoriden mit Metallborfluoriden oder mit   ssletallsilikofluoriden   für das Verfahren verwendbar, diese letzteren sogar mit besonderem Vorteil. 



   Handelt es sieh um die Reinigung von grossstückigem Gut, z. B. von Blöcken oder   Gussbruch,     so müssen zwecks Herbeiführung   des vollen Erfolges besondere Vorkehrungen getroffen werden, um sicherzustellen, dass die Salze erst innerhalb der zu reinigenden Schmelze verdampft oder zersetzt werden. Zu diesem Zweck wird das Reinigungsmittel beispielsweise unter möglichst vollständigem Luftausschluss in Metalltuben   (Aluminium-oder Magnesiumtuben)   verpackt und in dieser Form, z. B. durch rasches Untertauchen, in die Schmelze eingebracht. 



   In Reinigungssehmelzen haben Fluoride des Magnesiums, Kalziums, Aluminiums und anderer Metalle zur Verdickung der Magnesiumchloridschmelze gedient. Ferner sind auch Gemische von   Allah-   fluoriden und Magnesiumehlorid zur Verwendung als Reinigungssehmelzen vorgeschlagen worden. 



  Auf einem andern Wege ist die Verbesserung der Magnesiumehloridschmelze durch Verwendung von Magnesiumfluorid an Stelle des Magnesiumehlorids bei gleichzeitigem Zusatz einer geringen Menge von metallischem Kalzium angestrebt worden. 



   Ammoniumfluoride und Metallsilikofluoride stehen beim Giessen von Magnesium und Magnesiumlegierungen in wassergebundene Formen, insbesondere grüne Sandformen, im Gebrauche, um das metallische Gut vor dem Einfluss der Luft und dem Angriff der in der Form entstehenden Wasserdämpfe zu schützen. Ferner ist vorgeschlagen worden, zum Schutze von leicht oxydierbaren Metallen, wie insbesondere Magnesium, die Oberfläche des geschmolzenen Gutes mit einer Gasatmosphäre zu 

 <Desc/Clms Page number 2> 

   überschichten,   die aus elementarem Fluor oder den Dämpfen einer Fluorverbindung besteht. Ein ähnlicher Vorschlag geht dahin, beim Ersatz der früher verwendeten Magnesiumchlorid schmelzen durch Kalziumehlorid-und Natriumehloridsehmelzen das geschmolzene Metall mit der Schmelze in Gegenwart einer Fluor enthaltenden Sehutzatmosphäre zu verrühren.

   Magnesiumchloridschmelzen kommt die besondere Wirkung zu, dass sie die Oberfläche des geschmolzenen Gutes durch Erzeugung eines festen Films vor der Berührung mit der Atmosphäre   schützen.   Hingegen haben Kalziumehlorid-Natrium-   chlolidschmelzen,   die einen derartigen Oberflächenfilm nicht bilden, im wesentlichen nur eine reinigende Wirkung. Deshalb ist zur   Schaffung einer schützenden   Atmosphäre über dem Metall die Zugabe einer verhältnismässig kleinen Menge von verdampfbaren festen Fluorverbindungen (z. B. Ammoniumborfluorid, Ammoniumsilikofluorid, Ammoniumfluorid und   Ammoniumfluophosphat)   oder von gasförmigen, Fluor enthaltenden Verbindungen (z. B. Bortrifluorid, Silikotetrafluorid und Dichlordifluormethan) vorgesehen worden.

   Im Gegensatz zu diesem bekannten Verfahren, bei welchem eine Schmelze von   nichtflüchtigen   Chloriden die Reinigungswirkung hervorbringt, liegt das Wesen der vorliegenden Erfindung darin, dass das Reinigungsmittel selbst aus Fluorverbindungen besteht, welche bei der Schmelz-oder Giesstemperatur verdampft oder unter Entstehung mindestens eines gas-oder dampfförmigen Bestandteiles zersetzt sind. Dass Fluorverbindungen an Stelle von bekannten Salzschmelzen, wie beispielsweise Magnesiumchlorid-,   Kalziumehlorid-oder Natriumehloridschmelzen,   als Reinigungsmittel für Magnesium und seine Legierungen mit Vorteil Verwendung finden können, ist bisher nicht erkannt worden. 
 EMI2.1 


AT148978D 1935-08-02 1935-08-02 Verfahren zum Reinigen von metallischem Magnesium oder Magnesiumlegierungen mit Flourverbindungen. AT148978B (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
AT148978T 1935-08-02

Publications (1)

Publication Number Publication Date
AT148978B true AT148978B (de) 1937-03-25

Family

ID=3645387

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
AT148978D AT148978B (de) 1935-08-02 1935-08-02 Verfahren zum Reinigen von metallischem Magnesium oder Magnesiumlegierungen mit Flourverbindungen.

Country Status (1)

Country Link
AT (1) AT148978B (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE1912887C3 (de) Verfahren zur Entfernung von mindestens einem Teil von Verunreinigungen aus geschmolzenen metallischen Aluminiummaterialien
DE2643075A1 (de) Flussmittel und verfahren zur entfernung von alkali- und erdalkalimetallen aus aluminium und seinen legierungen
DE60124022T2 (de) Schutzgasatmosphäre für Nichteisenmetallschmelzen auf Fluoridbasis mit geringerer Treibhauswirkung
DE2528427A1 (de) Stoffzusammensetzung aus einem kaeltemittel und festen teilchen
AT148978B (de) Verfahren zum Reinigen von metallischem Magnesium oder Magnesiumlegierungen mit Flourverbindungen.
DE2143370A1 (de) Optische Fluorphosphatgläser und Verfahren zu deren Herstellung
DE2018407A1 (de) Schutzatmospharen fur Magnesium und M agne sium legierungen
DE10246752B3 (de) Verfahren und Flussmittel zur Verarbeitung von geschmolzener Aluminiumlegierung
DE653145C (de) Verfahren zum Reinigen von metallischem Magnesium oder seinen Legierungen
CH545850A (en) Nodular cast iron containing nodular - graphite
CH189197A (de) Verfahren zum Reinigen von metallischem Magnesium und Magnesiumlegierungen.
DE2161522C3 (de) Auftausalz mit einem Korrosionsinhibitor
DE1433969B2 (de) Fluorhaltige schutzschicht fuer giessformen und verfahren zu ihrer herstellung
DE672201C (de) Verfahren zur Waermebehandlung von Aluminium und Aluminiumlegierungen
AT146811B (de) Verfahren zur Behandlung von leicht oxydierbare Elemente enthaltenden Legierungen.
CH506624A (de) Verfahren zur Verhinderung der Ausbildung und zur Entfernung der Zunderschicht auf Metallteilen bei der Wärmebehandlung
AT211559B (de) Verfahren zum Einbringen brikettierter Legierungsmittel in Leichtmetallschmelzen, die wie Mangan, Kupfer, Nickel oder Chrom bei erheblich höheren Temperaturen als Leichtmetall schmelzen
CH184927A (de) Verfahren zum Schützen von leicht oxydierbare Elemente enthaltenden Metallschmelzen gegen Oberflächenverschlackung.
DE360818C (de) Verfahren zur Rueckgewinnung von Leichtmetallen aus Abfaellen von der Metallbearbeitung, der Giesserei und anderer Art
DE2715077C3 (de) Exothermes Gemisch zum Frischen von Stahlschmelzen
DE387979C (de) Verfahren zum Schutz von geschmolzenem Magnesium und dessen Legierungen gegen Oxydation
DE2247601A1 (de) Kraetzeflussmittel und verfahren zur behandlung von kraetze auf geschmolzenen metallen
DE845884C (de) Verfahren zur Oberflaechenverbesserung von Gegenstaenden aus Eisen und Stahl
AT141838B (de) Verfahren zur Herstellung von zur Aufnahme von Asphalten bestimmten Metallbehältern.
AT229505B (de) Schmelzverfahren für das glasbildende Gemisch in Wannenöfen