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Lagerung für selbsttätige Schusswaffen, insbesondere auf Luftfahrzeugen.
Die Erfindung bezieht sich auf eine Lagerung für selbsttätige Schusswaffen, insbesondere auf Luftfahrzeugen, bei der die Waffe an ihrem einen Ende, vorzugsweise Laufende gegen axiale Bewegungen bei normalen Rückstössen gesichert, in der Nähe ihres andern Endes aber in Führungen axial gleitbar gelagert ist, um den Wärmedehnungen der Waffe in der Längsrichtung Rechnung zu tragen.
Für das ordnungsgemässe Arbeiten selbsttätiger Geschütze ist es notwendig, dass der Lauf während
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Bewegung machen, so würde nur ein Teil der Rückstosskraft den selbsttätigen Mechanismus der Waffe betätigen und könnten Änderungen in der Grösse der Rückwärtsbewegung des Laufs Störwirkungen auf den selbsttätigen Mechanismus ausüben. Ein weiterer Nachteil, der mit einer bei jedem Schuss hin und her gehenden Bewegung des Laufes verbunden ist, besteht in einer starken Beeinträchtigung der Ziel- sicherheit der Waffe.
Eine völlig starre Sicherung des Laufes gegen axiale Bewegungen ist aber nur so lange einwandfrei, als die Rückstösse keine übernormal grossen Werte annehmen. Wenn hingegen übernormal grosse Rück- stösse eintreten, können bei einer starren Befestigung des Laufes schädlich wirkende Stösse auf den Träger der Waffe, insbesondere auf das Flugzeuggestell, ausgeübt werden.
Die vorliegende Erfindung bezweckt nun, dass der Lauf bei normalen Rückstössen an seinem Platz bleibt und nur bei übernormal grossen Rückstössen eine gewisse elastisch gebremste Rücklaufbewegung machen kann, so dass die letztgenannten Stösse im gedämpften Zustand dem Waffenträger übermittelt werden. Dies wird erfindungsgemäss dadurch erreicht, dass in der Befestigungsvorrichtung, mit der der
Lauf an dem Träger der Waffe bei normalen Rückstössen gegen axiale Bewegungen gesichert ist, min- destens eine unter solcher Spannung stehende Feder eingeschaltet ist, dass der Lauf nur bei übernormal grossen Rückstössen die genannte axiale, elastisch gebremste Rücklaufbewegung machen kann.
Besonders vorteilhaft ist die Erfindung bei selbsttätigen Schusswaffen mit offenem Verschluss, d. h. also bei einem
Verschluss, der in der geladenen Stellung offen ist.
Die Erfindung erstreckt sich noch auf weitere zugehörige Einrichtungen, die unten näher er- läutert sind.
Die Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise veranschaulicht. Fig. 1 stellt schematisch den vorderen Teil des Rumpfes eines Flugzeuges dar, das mit einem erfindungsgemäss gelagerten, selbst- tätigen Maschinengeschütz oder Maschinengewehr versehen ist, das einen offenen Verschluss besitzt und auf dem Motorgestell gelagert ist ; Fig. 2 zeigt im vergrösserten Massstab die Befestigungsvorrichtung des Laufes des auf dem Luftfahrzeug angeordneten Geschützes, u. zw. in einem lotrechten Schnitt, der durch die Achse der Propellerwelle geht ; Fig. 3 veranschaulicht im grösseren Massstab und im Schnitt nach der Linie 111-111 der Fig. 1 die Verbindung, die zwischen dem Motor und dem hinteren Teil der auf dem Motor gelagerten Feuerwaffe besteht.
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Lauf 1 des Geschützes in dem Gehäuse 2 des
Untersetzungsgetriebes des Motors 3 befestigt, u. zw. derart, dass das Geschütz durch die hohle Propeller-
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verhindert. Diese Vorrichtung 5 wird zweckmässigerweise in einer schon früher vorgeschlagenen und aus Fig. 3 ersichtlichen Weise derart ausgebildet, dass sie eine Gleitbewegung des hinteren Teiles des
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. Geschützes mit Bezug auf den Motor zulässt. Hiedurch wird den Ausdehnungen Rechnung getragen, die infolge der Erwärmung durch das Schiessen auftreten.
Bei den bisher vorgeschlagenen Einrichtungen der in Rede stehenden Art ist der Lauf der Waffe an dem Gehäuse 2 starr befestigt worden. Gemäss der vorliegenden Erfindung wird jedoch die Befesti- gungsvorrichtung des Laufes derart ausgebildet, dass bei übernormal grossen Rückstössen eine elastisch gebremste, axiale Verschiebung des Laufes'. eintreten kann. Vorzugsweise wird weiterhin auch noch für eine elastische Abbremsung derjenigen Bewegung gesorgt, durch die der Lauf nach einem übernormal
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und im Innern des Gehäuses. In dem Führungslager 6 ist eine Hülse 9 angeordnet, derart, dass sie in der genannten Führung mit sanfter Reibung gleiten kann. Die Hülse 9 ist im Innern des Gehäuses 2 mit einem Bund 10 versehen, der sich gegen den Flansch 8 legt.
Ferner erstreckt sich die Hülse 9 ois zur Aussenseite des Gehäuses, u. zw. beispielsweise etwas über die Führung 6 hinaus. Die Bohrung im Innern der Hülse 9 enthält den Lauf 1 des Geschützes, u. zw. derart, dass auch dieser in der Hülse mit sanfter Reibung gleiten kann.
An einer Stelle des. Laufes 1 ist ein Anschlag 11 fest angebracht. Über den Lauf ist ferner eine Hülse 12 geschoben, die an ihrem hinteren Rand mit einem Flansch 13 versehen ist, der sich gegen den Anschlag 11 legt. Zwischen dem Flansch 13 und dem Flansch 7 ist wenigstens eine Feder 14 vorgesehen ; vorteilhaft werden jedoch mehrere solcher Federn angeordnet, von denen jede in eine Ausnehmung hineinragt, die in der Vorderseite des Flansches 13 vorgesehen ist. Damit diese Federn eine genügende Anfangsspannung haben, wird mit der Führung 6 ein Anschlag verbunden, gegen den sich die Rückseite
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sich der Flansch M und die Federn 14 befinden.
Zur Herstellung dieses Gehäuses wird auf einen zylin- drischen, von dem Flansch 7 getragenen Fortsatz 15 des Lagers 6 ein Deckel 16 aufgeschraubt, dessen Boden mit einer Durchtrittsöffnung für den Lauf des Geschützes versehen ist.
Die einzelnen Teile der vorstehend beschriebenen Einrichtung werden derart bemessen, dass die Elastizität des Systems der weiter unten beschriebenen Wirkungsweise der Einrichtung entspricht, wobei vorzugsweise der hintere Rand der Hülse 9 im Ruhezustand an dem vorderen Rand der Hülse 12 anliegt.
Zwischen dem Bund 10 und einem Anschlag 18, der an dem Lauf vor dem Bund 10 befestigt ist, liegt eine Feder 17. Der Anschlag 18 wird beispielsweise durch den hinteren Rand eines Rohres gebildet, das von vorne auf den Lauf aufgeschoben und durch eine Mutter 19 an seinem Platz gehalten Kird. Diese Mutter 19 kann, wie Fig. 2/eigt, mit dem Flammenschutzrohr 20 aus einem Stück bestehen. Die Feder 17 erhält eine gewisse Vorspannung, die zweckmässigerweise grösser ist als die normale Kraft des Rück- stosses, der auf den Lauf wirkt, beispielsweise fünf Drittel mal so gross als die genannte RÜckstoss1. raft.
Wegen dieser starken Vorspannung bleibt der Lauf bei normalen Rückstossen an seinem Platz, wogegen die Feder 17 nur bei übermässig grossen Rückstössen eine gewisse Zusammendrückung erfährt und dadurch den auf das Flugzeug übertragenen Stoss dämpft.
Bei der vorstehend beschriebenen Konstruktion werden die sehr starken Kräfte der Feder 17 bei der normalen Stellung des Laufs im Inneren des Laufs selbst ausgeglichen. Denn der Druck, den das vordere Ende der Feder 17 auf den Anschlag 18 ausübt und der an sich bestrebt ist, den ganzen Lauf nach vorne zu schieben,. wird dadurch ausgeglichen, dass sich die ebenfalls unter der Wirkung der Feder 17 stehende Hülse 9 über die Zwischenhülse 12, an der der Anschlag 11 des Laufs anliegt, einer solchen nach vorne gerichteten Verschiebung mit der gleichen Federkraft entgegenstellt. Auf diese Weise wird erreicht, dass die Feder 17 beim normalen Arbeiten der Waffe nur den Rückstössen eine Gegenkraft entgegensetzt, dagegen nicht das Bestreben hat, den Lauf nach vorne zu treiben.
Die Federn 14 haben vor allem die Aufgabe, die Schläge zu dämpfen, die bei der Rückkehrbewegung gewisser Geschützteile in die Schussstellung auftreten. Bei Geschützen mit offenem Verschluss treten die Schläge insbesondere beim Abschiessen der letzten Patrone auf, da dann der Verschluss mit viel stärkerer Stosskraft als sonst auf seinen Platz zurückläuft, indem er ja nicht mehr durch die Einführung einer neuen Patrone in die Kammer gebremst wird. In diesem Fall gibt man zweckmässigerweise den Federn 14 eine Vorspannung, die so gross ist, dass diese Federn bei den im normalen Schiessen auftretenden Stössen nicht nachgeben und lediglich eine Formveränderung beim Abschiessen der letzten Patrone erfahren.
Es sei noch darauf hingewiesen, dass die beiden Federsysteme sich nicht gegenseitig kompensieren, sondern ganz getrennt voneinander arbeiten.
Die beschriebene, elastische Befestigungsvorrichtung kann auch dann angewendet werden, wenn das Geschütz nicht mit dem Motor eines Flugzeuges, sondern mit irgendeinem andern Organ verbunden werden soll.