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Kulierwirkware.
Der Gegenstand der Erfindung ist eine maschenfeste Kulierwirkware.
Wenn in glatter Kulierwirkware eine Masche reisst, so ziehen sich bekanntlich bei geringstem
Zug, namentlich bei Zug in der Richtung der Maschenreihen, die Maschen des verletzten Maschenstäbchens je aus der vorhergehenden Masche heraus. Dieses Auflösen der Maschen, Maschenlaufen genannt, setzt sich häufig auch in der Maschenreihe fort. Es wurde bereits vorgeschlagen, das Maschenlaufen dadurch zu verhindern, dass die Maschen je nochmals mit der vorhergehenden oder mit einer seitlich davon liegenden Masche verknüpft werden. Dadurch wurde die Wirkware zwar maschenfest, aber sie bekam ein vollkommen andres Aussehen als die nicht maschenfeste glatte Kulierware.
Sie war ferner viel auftragender, d. h. viel stärker als die glatte Wirkware gleicher Teilung, und daher für dünne Strümpfe, Handschuhe u. dgl. nicht geeignet, selbst wenn sie aus feinsten Fäden auf Maschinen feinster Teilung hergestellt wurde.
Es ist auch eine maschenfeste Kulierwirkware bekannt, bei der in jeder Reihe drei Fäden verarbeitet und jede dritte Masche aus dem gleichen Faden gearbeitet ist. Die nicht zu Maschen verarbeiteten Teile jedes Fadens liegen als Henkel je über den zwei Maschen aus den andern Fäden, so dass hinter jeder Masche zwei Henkel übereinanderliegen. Diese Ware ist unelastisch, viel auftragender als glatte Ware und weicht in ihrem Aussehen auf der rechten Seite sehr vom Aussehen der glatten Kulierwirkware ab.
Es ist ferner bekannt, auf der Rundstrickmaschine eine Ware so herzustellen, dass auf jeder zweiten Nadel eine Masche gearbeitet wird, dass die zwischen den Maschen liegenden Fadenteile über die Haken der keine Maschen bildenden Nadeln als Henkel abgeworfen werden, dass in der nächsten Reihe jene Nadeln zur Maschenbildung herangezogen werden, die in der vorhergehenden Reihe keine Maschen gebildet haben, und dass die zwischen den Maschen liegenden Fadenteile als Henkel über die Haken der nunmehr keine Maschen bildenden Nadeln abgeworfen werden. Diese Ware ist zwar wenig auftragend, sieht aber anders als die glatte Kulierwirkware aus, weil die Maschen diagonal zu verlaufen scheinen. Die Bindung der Fäden ist so lose, dass die Maschen ebenso leicht laufen wie die der glatten Kulierwirkware.
Die maschenfeste Kulierwirkware gemäss der Erfindung unterscheidet sich im Aussehen nicht wesentlich von glatter Ware. Die Dehnbarkeit und die Elastizität der Ware sind ungefähr so gross wie bei glatter Ware. Plattierung, Petinetmusterung, Laufmaschen-und Zwickelmusterung können bei der Ware mit bekannten Mitteln erzeugt werden. Die Ware kann auch gemindert und geweitert werden.
In der Zeichnung ist die Kulierwirkware gemäss der Erfindung dargestellt. Fig. 1 zeigt die Legung der die Ware bildenden Fäden bei Herstellung der Ware auf einer flachen oder runden Kulierwirkmaschine, Fig. 2 die Legung der Fäden gemäss Fig. 1 in der folgenden Maschenreihe, Fig. 3 das Maschenbild, Fig. 4 zwei in sich verschlungene Nadelmaschen in der Längsrichtung verzogen, Fig. 5 zwei in sich verschlungene Nadelmaschen in der Querrichtung verzogen.
Die beiden Fäden a und b bilden abwechselnd die Nadelmaschen A, B jeder Maschenreihe 1-1, 2 -2, 3-3, 4-4 usw. (Fig. 3), während die Platinenmaschen 0 immer zur Hälfte vom Faden a und zur andern Hälfte vom Faden b gebildet werden. Die Nadelmaschen bestehen also immer aus einem Faden, u. zw. abwechselnd dem Faden a und dem Faden b, während die Platinenmaschen von den einander kreuzenden Schenkeln A', B'der nebeneinanderliegenden Nadelmaschen A und B aus den beiden Fäden a und b gebildet werden. Die Herstellung der Ware z.
B. auf der flachen Kulierwirkmaschine erfolgt, wie in den
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und über der Nadelmaschensehleife B des Fadens b liegt, ist der Fuss der Masche A zwischen dem Henkel e und dem Kopf der Masche B der vorhergehenden Maschenreihe eingesehlossen. Daher zieht sich beim leisesten Dehnen der Ware in Richtung der Maschenreihen (Fig. 5) oder in Richtung der Maschenstäbchen (Fig. 4) der Henkel e zu dem Kopf der Masche B, wodurch die Masche A von unten durch den Henkel e und von oben durch den Kopf der Masche B fest eingeklemmt wird. Da ein Henkel e in jeder zweiten Masche jeder Maschenreihe und jedes Maschenstäbchens vorhanden ist, so ist die erstrebte Maschenfestigkeit in jeder zweiten Masche gewährleistet.
Reisst ein Faden, z. B. der Faden a in der Maschenreihe 3 und im Maschenstäbchen 9 bei 8 (Fig. 3), so ist ein Auflösen der beiden benachbarten Nadelmaschen der Maschenreihe 3, wie an sich bekannt, unmöglich, da diese nicht aus dem Faden a, sondern aus dem Faden b gebildet sind und die Wirkware an dieser Stelle noch zusammenhalten.
Es könnten höchstens die ebenfalls aus dem Faden a gebildeten übernächsten Nadelmaschen der Maschenreihe 3, also in den Maschenstäbchen 5 und 13, aufgelöst werden, wenn der Querzug in Richtung der Maschenreihe so stark erfolgt, dass ein durch das Reissen entstandenes freies Ende des Fadens a aus der Hemmung zwischen dem Kopf der Masche B und dem Henkel e im
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trotzdem aus der vorangehenden Masche A herausschlüpfen, so hat nunmehr das Maschenlaufen ein Ende, da diese Masche A durch die Klemmwirkung des Henkels e gehalten wird.
Ein 1\faschenlaufen in den Platinenmaschenstäbchen ist, wie an sich bekannt, überhaupt nicht möglich, weil die Platinenmaschen aus den einander kreuzenden Schenkeln der aus zweierlei Fäden gebildeten Nadelmaschen bestehen.
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leicht aufzuziehen und kann so leicht aufgestossen werden wie die glatte Ware.