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Treiber für Webstühle.
Die bekannten Treiber für Webstühle bestehen zumeist aus Leder oder Horn. Sie sind durch Stangen aus Metall und durch Nuten oder nur durch Nuten geführt. Dir aufeinandergleitenden Teile müssen eingefettet werden, um die Reibung zwischen diesen Teilen zu vermindern. Dies hat aber den Nachteil, dass sich der in der Luft der Werkstätten enthaltene Webstaub mit dem Fett zu einem Gemenge verbindet, das unter Umständen durch den Treiber zwischen Kette und Schuss des Gewebes geschleudert wird, wodurch Fehler im Gewebe entstehen.
Man hat nun bereits vorgeschlagen, Treiber für Webstühle aus einem Kunststoff, u. zw. aus einem
Kondensationsprodukt von Formaldehyd und einem Füllstoff aus Fasern od. dgl. oder aus einer Gummikomposition herzustellen. Diese bekannten Treiber sind zwar vorteilhafter als die aus Leder bestehenden Treiber ; das Problem der Schmierung an den Gleitstellen wird jedoch erst durch den Treiber gemäss der Erfindung gelöst.
Die Zeichnung zeigt mehrere Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes. Die Fig. 1 und 2 zeigen in Vorder-und Seitenansicht einen Treiber gemäss der Erfindung für Webstühle für Oberschlag, die Fig. 3 und 4 zeigen diese Ausführungsform im Quer-und Längsschnitt. Fig. 5 zeigt einen teilweisen
Querschnitt einer zweiten Ausführungsform, Fig. 6 im Längsschnitt eine dritte Ausführungsform eines solchen Treibers. Die Fig. 7-10 zeigen in zwei Ansichten und in zwei Schnitten einen Treiber gemäss der Erfindung für Webstühle für Unterschlag.
Der in den Fig. 1-4 dargestellte Treiber trägt in den Durchgangsbohrungen der Führungsstange zwei Naben d und d1, deren Baustoff ein selbstschmierendes Material, im allgemeinen Graphit, enthält.
Die Naben reichen nicht bis zur Aussenfläche des Treibers, um eine Beschädigung der Nabe durch Stoss zu vermeiden. Das für die Nabe verwendete Material enthält als festen, selbstschmierenden Stoff Graphit, Talk oder selbst Glimmer u. dgl., als Bindemittel Kunstharz oder einen kautschukartigen Stoff und als Füllstoffe Sägespäne, Kreide sowie ein Metallpulver, das die Ableitung der Reibungswärme erleichtert. Man wird die Fasern und das Bindemittel entsprechend auswählen, um dem selbstschmierenden Material die gewünschten mechanischen Eigenschaften zu geben (Dichte, Elastizität usw. ). Dies ist besonders wichtig, wenn der Hauptteil des Treibers aus einem ähnlichen Material besteht wie die zur Lagerung dienenden Teile.
Alle erwähnten Stoffe werden in kaltem oder warmem Zustand verdichtet und je nach ihrer Beschaffenheit polymerisiert oder vulkanisiert, geformt oder mit der Maschine bearbeitet.
Zum Verankern der Lagerteile aus selbstschmierendem Material im Hauptteil des Treibers können bekannte Mittel dienen, z. B. Verschrauben, Leimen mittels Leim, Zement oder Kitt, oder Abformen eines plastischen Stoffes auf den Teilen aus selbstschmierendem Material. Wenn man die Teile aus selbstschmierendem Material mit einem Treiber aus plastischem Material vereinigen will, kann man sie aussen mit Rillen f, fi versehen, die eine gute Verankerung der Teile in der Masse des Treibers sichern. Die beiden Materialien können dann zusammen dem Formdruck und der Polymerisation oder der Vulkanisation unterworfen werden.
Da ein Treiber gemäss der Erfindung zu seiner Tätigkeit kein Schmieröl braucht, kann man den Hauptteil statt aus Leder oder Horn vorzugsweise aus natürlichem oder künstlichem Kautschuk, Guttapercha, Balata oder ihren Mischungen mit andern Stoffen herstellen, was früher nicht möglich war, da die genannten Stoffe durch die mineralischen Öle angegriffen werden. Nun ist aber biegsamer, genügend
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fester Kautschuk das ideale Material für diese Treiber, denn er hält alle Stösse aus, ohne zu brechen, rissig zu werden oder sich abzunützen. Die Fig. 3 und 4 zeigen im Schnitt die Teile c des Treibers aus Kautschuk oder aus einem Stoff auf der Grundlage von Kautschuk.
Andere für die Herstellung der Hauptteile der Treiber sehr geeignete Materialien sind mit Kunstharzen getränkte Fasern (Garne, Filze oder Gewebe). Die Gewebe, Papiere oder Kartons können aus Abfällen oder aus gleichen Schichten gebildet werden..
Das verdünnte Ende b des Treibers, welches frei in einer Nut gleitet, ist gemäss den Fig. 1-4 mit einem Metallüberzug versehen, der ihm grössere Festigkeit verleiht. Der Überzug kann, wie die Zeichnung zeigt, durch zwei Nieten befestigt werden ; er kann aber auch in anderer Weise mit dem Hauptteil des Treibers verbunden werden, z. B. können seine Ränder nach innen gebogen sein. Wie Fig. 5 zeigt, kann dieses Ende b auch aus demselben, Graphit enthaltenden Material wie die Naben d hergestellt und im Material des Treibers z. B. durch eine schwalbenschwanzförmige Einfügung g verankert werden. Beim Formen erzielt man durch Hitze und Druck eine ständige Verbindung der Teile. Die Verwendung eines Metallüberzuges wird dann überflüssig.
Die Fig. 6 zeigt eine andere Art der Ausbildung eines Treibers für Oberschlag. Statt nur selbstschmierende Lagerteile zu verwenden, ist der ganze Treiber aus plastischem, selbstschmierendem Material hergestellt. Dort, wo der Treiber die Schützenspitzen berührt, sind in an sich bekannter Weise zwei Kaut-
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der Treiber hergestellt ist, auch selbst die für die Abdämpfung der Stösse notwendigen Eigenschaften besitzen. Es kann z. B. als Bindemittel weichen Kautschuk oder Stoffe von ähnlichen physikalischen Eigenschaften enthalten.
Die Fig. 7-10 zeigen ein Anwendungsbeispiel der Erfindung bei einem Treiber für Unterschlag, der bei seiner hin und her gehenden Bewegung durch zwei Nuten geführt wird, in welchen die seitlichen Vorsprünge und gleiten. Durch gleichmässige Schraffierung sind die Teile aus selbstschmierendem Material und durch gemischte Schraffierung ist das Innere des Treibers bezeichnet, das vorzugsweise aus weichem Kautschuk besteht, der Stössen widersteht.
Der Hauptteil des Treibers kann aber auch wie bisher ganz oder teilweise aus Leder bestehen, das vorher auf besondere Weise behandelt wurde. Man kann z. B. einen Treiber für Oberschlag herstellen, der wie bisher aus Leder besteht, aber Naben aus selbstschmierendem Material für den Durchgang der Führungsstange aufweist. In gleicher Weise kann das Innere des zuletzt beschriebenen Treibers für Web- stühle für Unterschlag aus Leder bestehen.
Der Hauptteil des Treibers kann aus einem andern Material bestehen, z. B. aus Holz oder aus einem plastischen, geformten Material, aus Aluminium, einer Aluminiumlegierung oder einem Leichtmetall. unter der Bedingung, dass die reibenden Teile (Naben, Rillen oder Enden) ganz oder teilweise aus selbstschmierendem Material hergestellt werden. Kautsehukpfropfen oder andere die Stösse dämpfende Teile sind an den Stellen angeordnet, welche in Berührung mit den Enden der Schützen kommen.
Nach einer Ausführungsform der Erfindung werden die Stangen und Führungsnuten der Treiber a, us selbstschmierendem Material hergestellt oder mit diesem überzogen.
PATENT-ANSPRUCHE :
1. Treiber für Webstühle, dadurch gekennzeichnet, dass er zur Gänze oder nur hinsichtlich der Lagerteile aus einem Baustoff, bestehend aus einem festen, selbstschmierenden Material, wie Graphit, Talk, Glimmer od. dgl., aus Fasern, aus einem Bindemittel, wie Kunstharz, natürlichem oder künstichem Kautschuk, Guttapercha oder Balata sowie gegebenenfalls aus einem Füllstoff, beispielsweise ! inem zur Wärmeableitung dienenden Metallpulver, besteht.