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Vorrichtung zum Destillieren oder Schwelen von. Brennstoffen, insbesondere Kohle.
Destillier-oder Sehwelvorriehtungen, bei denen das zu behandelnde Gut (Kohle, Kohlensehiefer, Torf od. dgl.) an von aussen beheizte, liegende Retorten abgegeben und mittels Förderern (Ketten- förderern od. dgl. ) auf dem Retortenboden durch die Retorten bewegt wird, sind bekannt. Die Förderung der Stoffe erfolgt hiebei in aufeinanderfolgenden Einzelladungen mittels von den Förderketten getragener Vorschubplatten.
Die Erfindung bezieht sich auf eine Verbesserung solcher Destillier-oder Schwelvorrichtungen, durch die Anstauungen der Brennstoffe in den durch die Vorschubplatten gebildeten Abteilungen durch oberhalb der Bewegungsbahn der Vorschubplatten angeordnete, bewegliche Druckorgane (Druckplatten od. dgl. ) verhindert werden.
Bei der verbesserten Vorrichtung, mit der sich eine erhöhte Gleichmässigkeit des Schwelvorganges sowie der beim Schwelen gebildeten Erzeugnisse und Rückstände erzielen lässt, sind nach der Erfindung zwischen dem oberen und dem unteren Stück des endlosen Förderers (Kettenförderers) Platten angeordnet, die mit dem Retortenboden und den Stossplatten des Förderers ab-
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geförderten Brennstoffs, die sonst infolge von Stauungen in den Abteilungen des Förderers auftreten, beim Durchgang durch die Retorte hintangehalten werden. Die erfindungsgemäss vorgesehenen Platten (Druckplatten) können im übrigen in beliebiger Weise ausgebildet und verbunden sein, sind aber vorzugsweise so wie im folgenden beschrieben ist, gestaltet und angeordnet.
Die Zeichnung veranschaulicht im Schnitt ein Ausführungsbeispiel der verbesserten Schwel- vorrichtung mit der Plattenanordnung nach der Erfindung und der Zuführungsvorrichtung für das Schwelgut.
In einem Ofen 1 lagern, auf die Ofenseitenwände gestützt, liegende Schwelretorten 4. In der Zeichnung ist nur eine derselben und von dieser nur jenes Ende dargestellt, das mit dem ausserhalb des Ofens 1 befindlichen metallenen Retortenkopf 4a verbunden ist, dem das Schwelgut von aussen her zugeführt wird.
Jede der durch den Ofen J ! reichenden Retorten 4, die einen flachen Boden und vorteilhaft eine gewölbte Decke aufweisen, enthält in ihrem Inneren einen Plattenförderer 5, der mittels Zahnrädern angetrieben wird, die auf durch die Retortenköpfe reichenden Querwellen 6 sitzen. Die Querwellen 6 erhalten ihren Antrieb durch Zwischengetriebe zweckmässig von einem gemeinschaftlichen Motor. Die in gleichen Abständen an den Kettenförderern 5 befestigten Vorschub-oder Stossplatten 5 a werden langsam und fortlaufend so durch die Retorten 4 geführt, dass sich die Stossplatten 5 a des oberen Kettentrums zum Retortenkopf 4 a hin bewegen, die des unteren Trums aber in entgegengesetzter Richtung am Retortenboden gleiten.
Die Beschickung jeder Retorte mit dem Brennstoff erfolgt von einem Zuführungstrichter 14, der mit einer kleinen Kammer 6. verbunden ist, in der ein verschwenkbares Plattenventil15e zur Regelung der Stoffzuführung vorgesehen ist. Das Plattenventil 15 a verschliesst die obere Einlassöffnung 64 eines weiteren Behälters 65, der in der Figur geteilt, u. zw. in seinem oberen Teil trichterförmig, im unteren aber halbkugelförmig, dargestellt ist. Der Behälter 65 ist mit dem Retortenkopf 4a durch ein Rohr 66 verbunden, das über dem oberen Stück oder Trum der Förderkette 5 in den Retortenkopf 4 a mündet.
Dem Behälter 65 wird durch Betätigung des Ventils 15 a die erforderliche Stoffmenge zugeführt, die,
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Die Menge, die das Ventil 15 a durchlässt, wird hiebei so festgelegt, dass jeweils nur eine solche Ladungsmenge in die zugehörige Retorte eintritt, die gerade genügt, um den Raum zwischen zwei Platten 5a bis zur Plattenhöhe auszufüllen. Die Zuführung von verhältnismässig kleinen, getrennten Lademengen in die Retorten ist wichtig für ein wirksames Arbeiten der Vorrichtung. Derart wird jeder Abteilung des Förderers regelmässig die gleiche Stoffmenge zugeführt, so dass wegen der gleichmässigen Bewegung des Förderers die Ladungsmenge dauernd die gleiche Schichttiefe aufweist.
Durch die angegebene Einführung der Stoffladungen und die fast unmittelbar nach dem Eintritt der Stoffe aus dem Kopf 4 a in die Retorte einsetzende Erhitzung treffen die den Retortenboden berührenden Stoffteile aufeinander und beginnen gleichzeitig aneinander zu haften und bilden so zwischen zwei benachbarten Stossplatten 5 a eine gebundene Masse von versehweltem Material. Diese Masse gleitet längs des Retortenbodens, wobei sie von der Hitze allmählich und gleichmässig durchdrungen wird und alle flüchtigen Produkte aus der Ladung destillieren, so dass der gewünschte Grad der Verfestigung an oder nahe dem Abgabeende der Heizzone 4 der Retorte eintritt.
Die bei der Erhitzung gebildeten Destillationsgase (Schwelgase) werden vom Zuführungsende
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Die Form des Retortenkopfes 4 a ist dem Zuführungsende der Fördervorrichtung 5 angepasst, die über die Mündung des Zuführungsrobres 66 hinausreicht. Eine Platte 61 bildet unmittelbar unter 'der Mundoffnung des Rohres 66 eine Plattform in der Richtung des oberen Trums der Förderkette 5. Die Länge dieser Plattform 67 ist grösser als der Abstand zweier benachbarter Stossplatten 5 a und die abgewickelte Länge des über die Platte 67 vorstehenden Kettenteiles gerade ein Vielfaches des Abstandes
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vom Rohr 66 getragen und über den Rand der Plattform in den Raum zwischen jene unten befindlichen Stossplatten gestürzt, die sieh gerade entlang des Bodens der Retortenverlängerung 4 a zum andern Retortenkopf hin bewegen.
Auf diese Weise wird die Ladung in die Retorte 4 abgegeben und in ihr gefördert, ohne mit den Förderrädern auf der am Beschickungsende der Retorte angeordneten Querwelle 6 zur Berührung zu gelangen. Die Förderräder sind nahe der Besiehtigungsöffnung 68 am äusseren
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ist, wird sie zwischen den aufeinanderfolgenden Stossplatten zu einer geneigten Platte 69 gefördert, die mittels eines Gelenks 70 an der Plattform 67 angelenkt ist und welche die Beschickung zwischen den Förderplatten auf dem Retortenboden gleichmässig ausbreitet, so dass die Ladung eine überall gleich starke Schichte von gleicher Höhe wie die Stossplatten bildet, welche in dip Retortenheizzone eintritt.
Halteplatten 71, die miteinander durch Gelenke 72 und in ähnlicher Weise durch ein Gelenk 73 mit der geneigten Platte 69 verbunden sind, drücken auf die Beschickung, so dass Anstauungen der einzelnen Ladungen auch während der weiteren Behandlung in der Retorte 4 verhindert werden ; diese Platten können aber nicht bewirken, dass Teile der Ladungen am Retortenboden haften, da sie durch die Stossplatten 5 a im Abstand vom Retortenboden gehalten werden.
Da die Abgabeöffnung des Trichters 14 nur in den kegelförmigen Teil der Ventilkammer 63 hineinreicht, ist eine unbehinderte Ausdehnung und Zusammenziehung des metallenen Retorten- verlängerungsstückes 4 a und der mit ihm verbundenen Teile möglich, wodurch ein Bruch bei Dehnungsbeanspruchung dieser Teile vermieden wird.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zum Destillieren oder Schwelen von Brennstoffen, insbesondere Kohle, bei der der Brennstoff in gleichmässig aufeinanderfolgenden Chargen in liegenden Retorten bewegten Förderern zugeführt wird, die im Abstand voneinander Vorschubplatten tragen, welche die Brennstoffchargen auf dem Retortenboden in durch die Vorsehubplatten gebildeten Abteilungen durch die aussenbeheizten Retorten fördern, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem oberen und dem unteren Stück des endlosen Förderers 5 (Kettenförderers) jeder Retorte Platten (67, 69, 11) angeordnet sind, die mit dem
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behandelnden Brennstoffe bilden, wobei die Platten überdies auf die längs des Retortenbodens geförderten Brennstoffe drucken, so dass Änderungen der Schichthöhe des Brennstoffs durch Anstauungen in den
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