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Druekformträger für SchnellpresseN.
Bei der in dem Patente Nr. 138224 beschriebenen Schnellpresse wird die Druckform während des Druckens mit ihrer Unterlage zusammen zwischen zwei auf ihre Ober-und Unterseite wirkenden Press- zylindern ausschliesslich durch die zwischen der Form und den beiden Zylindern entstehende Reibung hindurebge. walzt. Die Druckzylinderwelle wird nicht vom Satzbett, sondern durch geeignete Getriebe von dem Hauptantrieb der Maschine aus angetrieben, wobei die Druekzylinderwelle nach je einer vollen Umdrehung ihre Bewegungsrichtung wechselt und der Druekzylinder nur in der einen Drehrichtung. also nur während des Druckganges, mit seiner Welle verkuppelt ist.
Das die Druckform tragende Satzbett ist mit zwei Zahnstangen versehen, die mit zwei auf der hin und her schwingenden Druckzylinderwelle fest verkeilt sitzenden Zahnrädern in Eingriff stehen. Da die Bewegung der Druckform durch diese Zahnstangen nur während des Rückweges und für den Vorwärtsgang nur so lange erfolgen soll, als die Druckform nicht durch die beiden Presszylinder erfasst und ausschliesslich durch diese transportiert wird. wurden die beiden Zahnstangen zunächst so ausgebildet oder angeordnet, dass der Abstand zwischen den Zahnstangen und den mit ihnen kämmenden Zahnrädern etwas grösser ist, als es die Zahnteilung verlangt und es den Teillinien entspricht, so dass zwischen den einzelnen in Eingriff stehenden Zähnen ein kleines Spiel entsteht.
Aber hiedurch lässt sich ein unerwünschter. beim Drucken häufig beobachteter zwangläufiger Antrieb der Druckform durch die beiden Zahnstangen nicht zuverlässig vermeiden. Ein solcher wird besonders dann eintreten. wenn der wirk-
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zylinder und Gegendruckwalze die Druckform erfassen. also beim eigentlichen Druckvorgang, wird. wenn wie oben vorausgesetzt der Druckzylinderumfang etwas zu klein ist, das Satzbett zurückgehalten und dadurch der Druckzylinder versuchen, die nacheilenden Zahnflanken der Satzbettzahnstangen gegenüber den vorauseilenden der Zylinderzahnkränze zurückzuschieben.
Diese beiden Zahnflanken liegen aber. wie oben dargelegt, bereits fest aneinander an, so dass nun ein Verschieben zwischen Druckzylinderbezug und Schriftsatzobert1äche und damit die bekannten Schmitzerscheinungen eintreten müssen.
Um diesem Pbelstand abzuhelfen, wurden. wie im Stammpatent erwähnt. die beiden Zahnstangen miteinander bzw. mit dem Satzbett federnd verbunden, so dass die Druckformtragplatte der ihr durch die Umfangsfläche des Druckzylinders aufgezwungenen Bewegung folgen und sich gegenüber den Zahnstangen etwas verschieben, aber auch verwinden kann. Um ein Verschieben zu ermöglichen, konnten in neuartiger Weise beispielsweise die Zahnstangen unter Verwendung starker Federn. in ihrer Laufrichtung nach beiden Seiten federnd. mit dem Satzbett verbunden werden.
In diesem Falle dienen jedoch die Federn als kraftübertragendes Mittel und müssen ausser der Massenträgheit auch den durch die Reibung zwischen dem Satzbett und seinen Roll- oder Gleitbahnen entstehenden Widerstand überwinden. so dass die Federn derart kräftig ausgeführt werden müssten, dass sich durch dieselben beim Drucken doch noch eine Schmitzneigung zeigen würde. *) Erstes Zusatzpatent Kr. 140586.
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Erfindungsgemäss wird deshalb die lose auf einem die Zahnstangen tragenden Satzbettrahmen liegende, verhältnismässig schwache Druckformtragplatte mindestens in ihrer Bewegungsrichtung nach beiden Richtungen federnd mit dem Satzbett verbunden, so dass die Tragplatte der ihr durch den Druckzylinder aufgezwungenen Bewegung folgen und dem mit Zahnstangen od. dgl. angetriebenen Satzbett gegenüber etwas verschoben werden, d. h. vor-wie auch nacheilen kann.
Durch eine derartige Anordnung der Druckformtragplatte ist nunmehr ein infolge eines nicht genau theoretisch richtigen Zylinderdurchmessers auftretender doppelter, gegenseitig unabhängiger Antrieb der Druckform mit Sicherheit ausgeschlossen und auch ein kleinerer als der dem Zahnteilungs- durchmesser entsprechender Zylinderbezugsdurchmesser und Abweichungen der Bezugsstärke vom Normalmass bleiben ohne Einfluss auf das Druckergebnis.
Die von dem Zylinder während des Druckganges nur durch Reibung mitzunehmenden Massen sind auf die geringstmögliche Grösse herabgesetzt worden, was die Verwendung höherer Druckgeschwindigkeiten erlaubt. Die die Druckformtragplatte in ihrer Laufrichtung abstützenden Federn können verhältnismässig schwach gehalten werden, da sie nicht mehr kraftübertragendes Mittel zur Fortbewegung des Satzbettes mit der Form sind. sondern nur die zwischen Druc1. 1'ormtragplatte und dem Satzbett bei einer kleinen Verschiebung entstehende geringe Reibung zu überwinden haben, die noch weiter ver-
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bzw. dem die beim Druekgang abgehobene Druckform mit ihm federnd verbindenden Gleitstück od. dgl..
Kugeln oder Rollen od. dgl. angeordnet werden. Auch lässt sich die Vorrichtung leichter, einfacher und dadurch billiger gestalten als bei elastischer Anordnung der Zahnstangen, ohne deren Nachteile zu besitzen.
Ausser den vorgenannten Erscheinungen kann es vorkommen, dass während des Druckvorganges beispielsweise ein Zylinder mit nicht genau zylindrischer, sondern etwas kegeliger Oberfläche derart auf die Druckform einwirkt, dass ein Verschieben quer zur Bewegungsrichtung und damit ein Verwinden der Druckform durch unerwünschtes Wirksamwerden nur einer der beiden Zahnstangen eintritt.
Damit die am Satzbett angeordneten Zahnstangen der durch die Umfangsfläche des Druckzylinder der Druckform aufgezwungenen Bewegung folgen bzw. nachgeben konnten, waren bei der bekannten
Einrichtung zur Vermeidung des Verwindens der Druc1. iorm einerseits die Zahnstangen in Längsrichtung federnd angeordnet unter Verwendung von Federn, die wesentlich schwächer sind, als zur Fortbewegung des Karrens erforderlich wäre ;
anderseits waren die Zahnstangen quer zu ihrer Laufrichtung verschiebbar mit dem Satzbett verbunden, wobei bei der, Anordnung von Federn durch dieselben nicht nur ein vom
Zylinder ausgehender Druck ausgeglichen, sondern ähnlich, wie oben schon beschrieben, auch der durch die Reibung zwischen dem Satzbett und seinen Gleitbahnen entstehende Widerstand überwunden, also eine ziemlich beträchtliche Kraft aufgewendet werden muss. Dasselbe wäre der Fall, wenn der ganze Satz- bettrahmen einschliesslich der Zahnstangen seitlich verschiebbar geführt würde.
Nach der Erfindung wird diese Unzulänglichkeit dadurch behoben, dass man in entsprechender
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so dass nur noch die die Druckform tragende Platte verwindbar angeordnet ist. Somit kann kein Verwinden der Drues-forum mehr auftreten bei einfachster Ausbildung der Vorrichtung.
Beispielsweise Ausführungen der Erfindung gibt die Zeichnung wieder, u. zw. zeigt Fig. 1 eine Aufsicht auf die Druckformplatte mit im Satzbett angeordneter Federung. Fig. 2 ist ein Querschnitt
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Querschnitt zu Fig. 4. Fig. 6 zeigt eine in Querrichtung federnde Verbindung der Tragplatte mit dem Satzbett in anderer Ausführung. Fig. 7 zeigt die besondere Führung der Druckformtragplatte.
Gemäss Fig. 1 und 2 ist an beiden Seiten der lose auf dem rahmenförmigen Satzbett 23,24 auf-
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Bohrungen der Steine oder Gleitstücke 61, die in Aussparungen 62 des Satzbettes 23,24 verschiebbar geführt sind.
In Karrenlaufriehtung auf die Stirnflächen der Steine 61 wirkende, in Aussparungen 62 befindliche Federn 63, 64 halten die Steine 61 und die Druckformtragplatte 16 so lange in der Mittelstellung zu dem die Zahnstangen 14, 15 tragenden und vom Druckzylinder angetriebenen Satzbett 23. 24. bis die Druckformunter1age 16 mit der Drues-forum beispielsweise durch einen etwas zu dünnen oder zu starken Druekzylinderbezug gegenüber dem Satzbett verschoben wird.
Der Querschnitt des Steines 61 kann, wie in Fig. 3 angedeutet ist, auch schwalbenschwauzförmis ; od. dgl geformt sein.
Während die vorstehend beschriebene Ausführung der Erfindung den Vorteil hat, dass die leichten
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und 5, bei der der Mitnehmerstift nicht in der Tragplatte, sondern im Satzbett fest angeordnet ist. dann empfehlen, wenn knappe Raumverhältnisse unterhalb der Tragplatte vorhanden sind. Die im Satzbett 23, 24 befestigten Mitnehmerstifte 65 führen die Steine 66 in den Aussparungen 67 der Tragplatte, in denen die Federn 68. 69 in Karrenlaufrichtung auf den Stein wirken.
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Statt in Aussparungen der Tragplatte können die federnden Vorrichtungen auch auf der Platte liegend angeordnet sein, eventuell in einem für sieh geschlossenen Gehäuse, das für alle verwendeten Tragplatten nur in einem einzigen Satze benötigt wird.
Nach Fig. 6 sind in einer Aussparung 70 der Gleitstücke 66 senkrecht zur Karrenlaufrichtung auf die Stifte wirkende Federn 71, 72 angeordnet worden, so dass die Tragplatte nach jeder Richtung federnd abgestützt ist und ein Verwinden verhütet wird. Den gleichen Zweck erfüllen die nach Fig. 3 quer auf die Tragplatte 16 wirkenden Federn 73, 74, wobei der Stein einen in dieser Richtung geführten Schlitz 7-5 für den Stift 60,65 hat.
Statt einer einzigen die Tragplatte elastisch abstützenden Vorrichtung auf jeder Seite des Karrens können deren auch je zwei oder mehr vorgesehen werden.
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Federn anzubringen.
Mittels bekannter Massnahmen lassen sich die auf die Tragplatte einwirkenden Federn nachstellbar anordnen.
Wenn ein kleines Spiel zwischen den Zähnen der Satzbettzahnstangen und den Zylinderrädern vorgesehen ist, lässt es sich natürlich auch denken, dass die Druckformtragplatte mit dem Satzbett nur in einer Richtung federnd, u. zw. in der demDruckweg entgegengesetzten Richtung federnd, verbunden ist.
PATENT-ANSPRUCHE :
1. Druckformträger für Schnellpressen nach dem Patente Nr. 138224, bei welchen die Satzbettzahnstangen (14, 15) derart angeordnet sind, dass zwischen ihnen und der Druckformtragplatte sowohl ein Verwinden als auch eine Verschiebung in Längsrichtung möglich ist, dadurch gekennzeichnet, dass
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dem durch die Zahnstangen (14, 15) angetriebenen Satzbett verbunden ist, so dass die Druckform unabhängig vom Tragrahmen selbst jeder ihr durch den Druckzylinder aufgezwungenen Bewegung folgen und auch dem Satzbettrahmen (23, 24) sowohl etwas vor-wie auch nacheilen kann.