<Desc/Clms Page number 1>
Doppelwandiges Metallfass.
Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet ein Metallfass, welches zum Transporte empfindlicher Flüssigkeiten, wie insbesondere Bier und Fruchtsäfte, dienen soll. Es gibt bereits eine grosse Zahl von Erfindungen, welche diesen Zweck verfolgen, jedoch ist bisher eine, allen Anforderungen gerechtwerdende Lösung der technischen Aufgabe, ein solches Fass zu konstruieren, noch nicht gelungen. Zwei Schwierigkeiten sind es vor allem, welche überwunden werden müssen : zunächst jene, welche aus dem chemischen Verhalten der Metalle folgt, dann jene, die sich aus der guten Wärmeleitfähigkeit der Metalle ergibt. Man hat frühzeitig erkannt, dass nur ganz wenige Metalle längere Zeit mit den in Betracht kommenden Flüssigkeiten in Berührung sein können, ohne den Geschmack der letzteren ungünstig zu beeinflussen.
Da der Preis dieser Metalle hoch ist, kann man aus ihnen nur dünnwandige Behälter herstellen, welche daher eine Hülle erhalten müssen, die aus Holz oder wieder aus Metall gefertigt sein kann. Man ist auf diesem Wege zur Schaffung doppelwandiger Metallfässer gelangt, welche aber den Anforderungen meist schon deshalb nicht entsprechen konnten, weil der innere und der äussere Behälter zu einem starren
EMI1.1
rasch die Temperatur der Umgebung annimmt, was insbesondere beim Füllen des Fasses mit Bier zur Schädigung der Flüssigkeit führt.
Diese Nachteile werden bei dem Fasse gemäss der Erfindung vermieden, dessen Konstruktiongedanke darauf beruht, ein Innenfass aus dünnem Bleche in einem formbeständigen Aussenfass so anzuordnen, dass beide, ohne metallisch verbunden zu sein, ein formbeständiges Ganzes bilden, in welchem das Innenfass den auftretenden geringen Formänderungen folgen kann, ohne den Zusammenhang mit dem Aussenfasse zu verlieren.
Eine Ausführungsweise des Erfindungsgedankens zeigen die Zeichnungen, von welchen Fig. 1 einen Schnitt durch das Fass, Fig. 2 die Randversteifungen im Schnitt. Fig. 3 den Fassspung im Schnitt und Fig. 4 eine Draufsicht auf den Spund darstellen.
Das Innenfass 1, welches aus einem nicht angreifbaren Metalle angefertigt wird, besitzt eine Wandstärke von Y2 bis 1 mm, ist also so dünn, dass es ohne Schutzhülle in vollem Zustande überhaupt nicht handhabungsfähig wäre. Mit dem Aussenfasse steht es nur am Umkreis des Fassspundes (9, 10, 13) in unmittelbarer Berührung. Das Aussenfass besteht aus einem in der Hauptform zylindrischen Mantel 2, dessen Erzeugende in bekannter Weise wellenförmig gestaltet ist, wobei jedoch diese Formgebung ausser den bekannten Wirkungen der Festigkeit bzw. Steifheit, wie noch zu besprechen sein wird, eine besondere Wirkung ausübt. In diesen Fassmantel sind die Böden 4 eingesetzt, welche so gestaltet sind, dass sie bis auf den Rand vollkommen der Form des Innenfasses entsprechen, während der Randteil etwas aufgebogen ist.
Hiedurch in Verbindung mit der wellenförmigen Gestaltung des Fassmantels wird erreicht, dass das Aussenfass den geringen, aber doch merkbaren Formänderungen des Innenfasses elastisch zu folgen vermag.
Dabei gewähren aber die Böden infolge ihrer Wölbung dem Innenfase vollen Schutz gegen seitliehe Verschiebung.
Vollkommen steif ist lediglich die Verbindung zwischen Fassaussenmantel und Fassböden, indem zwischen den Randteil des Bodens 4 und des Mantels 2 ein Verstärkungsring 7 eingelegt wird, worauf der Rand des Mantels 2 und jener des Bodens 6-8 umgebördelt werden. Hiedurch wird ein wasserdichter Verschluss und die erforderliche Versteifung dieses meistbeanspruehten Teiles des Fasses erzielt.
<Desc/Clms Page number 2>
Zwischen dem Aussenfass 2,4 und dem Innenfass 1 sind wärmeisolierende Stoffe 3 angebracht, so dass eine unmittelbare Berührung der Metalle nicht stattfindet. Hiezu können Asbestpappe, Wellpappe und andere Stoffe Verwendung finden. Die Isolierung wird überdies durch die Luftschichten verstärkt, welche durch das Freibleiben der Ecken und der Wellen des Mantels 5, entstehen. Es hat sich ergeben, dass die Wärmeisolierung derartiger Fässer mindestens ebensogut ist, wie jene guter Eichenfässer.
Es wurde schon erwähnt, dass eine starre Verbindung zwischen den beiden Fässern lediglieh beim Spund besteht, u. zw. in folgender Weise : Zwischen zwei Schraubenmuttern 9, 10 werden der Boden des Innenfasses 1 und jener des Aussengefässes 2 dicht aneinander gepresst, nachdem die Dichtungscheiben 11, 12 aus weichem Metall oder Kautschuk dazwischengelegt worden sind. Zum Schutze des Innenbehälters gegen Beschädigung und gegen das Verdrehen beim Anziehen der Schraubenmuttern
EMI2.1
eingelegt.
Es ist bereits bekannt, doppelwandige Metallfässer mit einer sehleehtwärmeleitenden Zwischenfüllung zu versehen und die metallische Verbindung derselben auf den Umfang der Spundöffnung zu beschränken. Jedoch handelte es sieh um ein selbst starres Innenfass. Die besondere Konstruktion des erfindungsgemässen Fasses ist dem Umstande angepasst, dass die Verwendung desselben eine grosse Freiheit der Temperatursehwankungen jeden Fasses für sich erfordert, ohne dass dadurch die Festigkeit des ganzen Systems leiden darf. Das an sich nicht handhabungsfähige Innenfass soll trotz erheblicher Tem- peraturändernngen stets zur Festigkeit des Ganzen beitragen können.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Doppelwandiges Metallfass mit isolierender Zwischenschichte, dadurch gekennzeichnet, dass es durch Verwendung mehrerer je für sich bekannter Konstruktionsgedanken, nämlich ellipsenähnliche Form eines dünnwandigen Innenfasses, zylindrische Form des stärkeren Aussenfasses, dessen Mantel durch eingepresste Rillen etwas nachgiebig gestaltet ist, sowie Verbindung beider Fässer lediglieh am Umfange des Spundloches, für den Transport ein starres Ganzes bildet, die für Temperaturänderungen erforderliehe Ausdehnungsmöglichkeit des Innenfasses jedoch erhalten bleibt.