<Desc/Clms Page number 1>
Homogene Panzerplatte.
Unter homogenen Panzerplatten, zu denen hier auch Panzerdeckplatten gerechnet werden, versteht man aus einer Stahllegierung hergestellte Platten, die über ihren ganzen Querschnitt ein gleichmässiges Gefüge aufweisen, also nicht z. B. einseitig gehärtet oder zementiert und gehärtet sind.
Die Erfindung bezielt sich auf homogene Panzerplatten aus Stahllegierungen mit etwa 0'12 bis 0'42% Kohlenstoff, 2 bis 3'75% Chrom, 0-2 bis 1 % Molybdän und gegebenenfalls bis 3% Nickel, wobei das Molybdän ganz oder teilweise durch den etwa 1'5 bis 3-fachen Wolframgehalt ersetzt sein kann.
Eingehende Versuche haben gezeigt, dass die Zähigkeit der Panzerplatte und damit ihre Widerstandsfähigkeit gegen auftreffende Geschosse, vor allem beim Schrägbeschuss, und ihre Sicherheit gegen den Durchschlag von Sprenggranaten erheblich gesteigert werden können, wenn dem angegebenen Kohlenstoffintervall entsprechend die Summe des Chrom-und Nickelgehaltes unter den aus der Kurve A der Zeichnung entnehmbaren, zwischen 6'2 und 5'5% schwankenden Werten liegt.
Besonders vorteilhaft ist es, die Zusammensetzung der Panzerplatten so zu wählen, dass die Summe des Chrom-und Nickelgehaltes zum jeweiligen, zwischen 0'15 und 0'38% gelegenen Kohlenstoffgehalt in dem aus dem schraffierten Bereich B ersichtlichen Verhältnis steht, u. zw. sind die im oberen Teil des schraffierten Bereiches B liegenden Zusammensetzungen mit höherem Summengehalt an Chrom und Nickel insbesondere für die stärkeren Platten geeignet, während für Platten von geringerer Stärke die dem unteren Teil des schraffierten Feldes B entsprechenden Zusammensetzungen besonders geeignet sind. Die Wirkung des Molybdäns ist auch erreichbar durch etwa den doppelten bis dreifachen Wolframgehalt. Das Nickel kann bei dünnen Wandstärken ganz wegbleiben.
Der Grund für die angegebene Überlegenheit der hier vorgeschlagene Panzerplatte ist darin zu erblicken, dass der Umwandlungspunkt J. Ci beim Erwärmen, der bei der auf die Härtung folgenden Anlassbehandlung nicht überschritten werden darf, bei den vorliegenden Panzerplatten wesentlich höher liegt als bei den vorbekannten nickelreicheren Panzerplatten, so dass es möglich ist, die Anlassglühung der erfindungsgemässen Panzerplatten sogar bei Temperaturen bis etwa 700 C vorzunehmen. Diese höhere Anlassglühung, die man bei den nickelreicheren und chromärmeren Panzerplatten nicht zur Anwendung bringen kann, verleiht aber der Panzerplatte eine wesentlich höhere Zähigkeit und damit eine wesentlich grössere Widerstandsfähigkeit gegen das Eindringen von Geschossen.
Es ergibt sich nämlich für vergütete, d. h. gehärtete und in der angegebenen Weise angelassene Panzerplatten der erläuterten Zusammensetzung eine Kerbzähigkeit von über etwa 35 mkglema (NormalCharpyprobe) bei einer Zugfestigkeit von etwa 70 kg/mm2.
Dieselbe hohe Zähigkeit bei allerdings geringerer Festigkeit ist sogar wegen des hochgelegenen Umwandlungspunktes bei der Erwärmung durch eine einfache Glühung bei Temperaturen bis etwa 750 C zu erreichen.
Die den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildende Panzerplatte zeichnet sich durch den Vorteil einer wesentlich erhöhten Widerstandsfähigkeit gegen das Eindringen von Geschossen bei gleichzeitiger wesentlicher Verbilligung der Herstellungskosten infolge der Anwendung eines geringeren Nickelgehaltes oder des Fortlassen von Nickel aus. Die Herstellung der Panzerplatte kann in üblicher Weise entweder durch Walzen oder Giessen erfolgen.
Als besonders vorteilhafte Ausführungsbeispiele der den Gegenstand der Erfindung bildenden Panzerplatte werden angegeben :
<Desc/Clms Page number 2>
Beispiel l : Homogene Panzerplatte von 120 mm Stärke mit 0-39% Kohlenstoff, 2-5% Chrom, 1#8% Nickel, 0#45% Molybdän.
Beispiel2 : Homogene Panzerplatte von 100 mm Stärke mit etwa 0#19% Kohlenstoff, 2#3% Chrom, 0-4% Molybdän und 1-5% Nickel.
Beispiel 3 : Homogene Panzerplatte von- 80 mm Stärke mit 0'32% Kohlenstoff, 2-6% Chrom, 0-6% Nickel, 0#38% Molybdän.
Beispiel 4 : Homogene Panzerplatte von 70 mm Stärke mit 0-2% Kohlenstoff, 2-4% Chrom, 0-4% Molybdän, ohne Nickel.
-- PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Homogene Panzerplatte aus Stahllegierungen mit etwa 0-12 bis 0-42% Kohlenstoff, etwa 2 bis 3#75% Chrom, etwa 0#2 bis 1% Molybdän und gegebenenfalls bis etwa 3% Nickel, wobei der Molybdän- gehalt durch den 1-5 bis 3-fachen Wolframgehalt ersetzt-sein kann, dadurch gekennzeichnet, dass dem angegebenen Kohlenstoffintervall entsprechend die Summe des Chrom-und Niekelgehaltes unter den aus der Kurve A der Zeichnung entnehmbaren Werten zwischen 6-2 und 5-5% liegt.