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Verfahren zur Gittersteuerung von gittergesteuerten Dampf-oder Gasentladungsgefässen.
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eine Wechselspannung spitzer Wellenform erzeugt. Diese verbesserte Steueiungsmassnahme stellt eine Weiterbildung der Erfindung dar. Sie ermöglicht genau den Zeitpunkt innerhalb jeder Periode einer Wechselspannung zu bestimmen, von welchem an Strom von einer Energiequelle an einen Belastungskreis geliefert wird, ohne Rücksicht auf den Zeitpunkt des Schliessens des Schalters, der die Belastung mit der Spannungsquelle verbindet.
Man kann die verbesserte Erregung für Entlädungsgefässe bei Umformungseinrichtungen anwenden, beispielsweise bei einem Wechselrichter in Reihenanordnung. Legt man eine sinusförmige Spannung an die Gitter der Gefässe einer solchen Umformungseimichtung, so kommt es gelegentlich vor, dass der Gitterkreis nahezu am Ende einer positiven Halbwelle der Gitterspannung eingeschaltet wird. Wenn dies geschieht, dann hat der Röhrenstrom annähernd seinen grössten Momentanwert, wenn die Gitterspannung ihre Polarität ändert und die andere Röhre leitend wird, so dass der Strom in der ersten Röhre nicht unterbrochen wird und die Gleichspannung durch die beiden Entladungsgefässe kurzgeschlossen wird. Infolge der verbesserten Steuerung kann jedoch keine Röhre vor Ablauf einer vollen Halbwelle leitend werden, so dass eine Kurzschlussgefahr vermieden wird.
Man kann auch die verbesserte Erregung bei zwei gittergesteuerten Gleichrichtern anwenden, die einem Belastungskreis Ströme verschiedener Richtung zuführen. Durch diese verbesserte Erregung. die den Gitterkreisen dieser Gleichrichter zugeführt wird, kann man erreichen, dass die Gleichrichter abwechselnd während aufeinanderfolgender Halbwellen der Phasenänderung der Gitterspannung nicht arbeiten, so dass der Belastungsstrom von Null bis zu seinem Maximum in jeder Richtung verändert werden kann, ohne die Gefahr eines Kurzschlusses, der sonst zwischen zwei in entgegengesetztem Sinne verbundenen Gleichrichtern bestehen würde.
In den Zeichnungen sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Fig. 1 zeigt eine Anordnung, bei der eine Belastung an eine Spannungsquelle nur in einem vorbestimmten Punkt der Periode der Wechselspannung gelegt wird. Fig. 2 stellt eine Ausführung der Erfindung bei einem Wechselrichter dar. Fig. 3 zeigt eine Anwendung der Erfindung bei zwei gittergesteuerten Gleichrichtern, die im ent-
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gewisse Wellenformen und Arbeitscharakteristiken der in Fig. 3 dargestellten Einrichtung.
In Fig. 1 ist ein Ausführungsbeispiel dargestellt, bei dem. ein Belastungskreis 11 nur in einem bestimmten Zeitpunkt (Phasenlage) innerhalb der Periode der Wechselspannung an eine Spannungsquelle angeschlossen werden kann. Diese Anordnung enthält eine Gleich-oder Wechselspannungs- quelle 10, an die über einen Schalter 12 und ein Entladungsgefäss 13 der Belastungskreis 11 angeschlossen ist. Es wird bemerkt, dass bei Abänderung des Gitterkreises der Schalter 12 anstatt in den Anodenkreis auch in den Gitterkreis eingefügt werden kann. Das mit Anode, Kathode und Steuerelektrode versehene Entladungsgefäss soll vorzugsweise ein Dampfentladungsgefäss oder ein anderes Entladungsgefäss mit diskontinuierlicher Steuerung sein.
Unter dem Ausdruck Entladungsgefäss mit diskontinuierlicher Steuerung"sollen jene Entladungsgefässe verstanden werden, bei denen die Einleitung der Entladung im Gefäss durch die Erregung einer Steuerelektrode bestimmt wird, aber der Strom im Gefäss nur unterbrochen werden kann, wenn die Anodenspannung unter ihren kritischen Wert sinkt. Diese Gruppe von Entladungsgefässen weichen hinsichtlich der Steuerung ab von den Gefässen mit kontinuierlicher Steuerung, deren charakteristischer Vertreter die Elektronenröhre ist. Bei diesen ist bekanntlich der Momentanwert des Anodenstromes durch das Potential der Steuerelektrode bestimmt.
Der Gitterkreis der Röhre 1. 3 enthält einen Strombegrenzungswiderstand 14, eine negative Vorspannung 15 und eine Spannungs- -quelle, die eine spitze Wellenform-hat, dargestellt durch die Sekundärwicklung. 16 des Transformators 17.
Die Wechselspannung spitzer Wellenform kann mit an sich bekannten Eimichtungen, beispielsweise einem gesättigten Transformator, erzeugt werden. Vorzugsweise soll die Zuführung dieser Wechselspannung von einer verbesserten Einrichtung erfolgen, die ein anderes Kennzeichen der Erfindung enthält.
Die verbesserte Einrichtung zur Erzeugung einer Wechselspannung spitzer Wellenform enthält eine Gleichstromquelle 18, die über eine grosse Induktivität 19 induktive Wicklungen 20 und 21 über Entladungsgefässe 22 und 23 speist. Die Wicklungen 20 und 21 sind als Primärwicklungen eines Transformators dargestellt, jedoch können die Wicklungen auch getrennten Transformatoren angehören.
Die Sekundärwicklung ist mit 16 bezeichnet. Die Gefässe 22 und 23 sind vorzugsweise Elektronenröhren mit Steuergitter. Die Gitterkreise der Röhren 22 und 23 enthalten eine negative Vorspannungsbattene 26, einen Strombegrenzungswiderstand 27 und je eine Hälfte der Sekundärwicklung 24 eines Transformator s 25. Die Primärwicklung 28 des Transformators 25 wird von der Läuferwicklung 29 eines Drehtransformators 30 erregt, der an ein Dreiphasensystem 31 angeschlossen ist, oder durch eine andere zweckmässige phasendrehende Vorrichtung. Das Netz 31 arbeitet synchron mit der Spannungsquelle 10.
Für die Erläuterung der Arbeitsweise der oben beschriebenen Anordnung nehmen wir an, dass der Wechselstromkreis 31 erregt ist und dass es erwünscht ist, dass Strom von der Spannungsquelle 10 dem Belastungskreis 11 nur von einem bestimmten Zeitpunkt an innerhalb jeder Periode der Wechselspannung des Kreises 31 zugeführt wird, ohne Rücksicht auf den Zeitpunkt, in dem der Schalter 12 geschlossen wird.
Mit einer Wechselspannung der Wellenform, wie sie von der Sekundärwicklung 16 zugeführt wird, wird das Gitter des Gefässes 13 nur für die kurze Zeit positives Potential haben, wenn
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der positive Scheitelwert grösser ist als die negative Vorspannung 15, was nur während einiger elektrischer Grade sein kann, so dass ohne Rücksicht darauf, wann der Schalter 12 geschlossen wird, das Entladungsgefäss 13 nicht eher leitend wird, als bis die nächste positive Spitze der Wechselspannung auftritt. Der Zeitpunkt innerhalb der Periode der Wechselspannung des Kreises 31, bei der der positive Scheitelwert auftritt, hängt ab von der Stellung des Läufers 29, der in passender Weise eingestellt werden kann.
Der oben beschriebene Generator zur Erzeugung einer Wechselspannung spitzer Wellenform arbeitet folgendermassen : Wir nehmen an, dass das Gefäss 22 zuerst leitend wird, indem dem Gitter eine positive Spannung aufgedrückt wird. Strom wird dann von der Spannungsquelle 18 über die Drosselspule 19, die Wicklung 20 des Transformators 17 und Gefäss 22 fliessen. Zu Beginn der nächsten Halb- welle wird das Gitter des Entladungsgefässes 23 eine positive Spannung erhalten und gleichzeitig das Gitter des Gefässes 22 negativ werden.
Die Amplitude der Gitterspannung des Transformators 25 muss ausreichend sein, um die Röhren 22 und 23 bedeutend überzuerregen, d. h. die Röhren 22 und 23 arbeiten jenseits der Sättigungsgrenze, so dass die Veränderung von Grösstwert zum Kleinstwert des Widerstandes innerhalb einiger weniger elektrischer Grade geschieht. Das hat zur Folge, dass der Strom in dem Gefäss 22 unverzüglich unterbrochen wird. Die Induktivität der Drosselspule 19 ist sehr gross im Verhältnis zu der der Transformatorwicklungen 20 und 21, so dass der der Spannungsquelle M entnommene Strom wesentlich konstant bleibt.
Da das Entladungsgefäss 22 nunmehr praktisch einen unendlich grossen Soheinwiderstand für den Stromfluss darstellt, wird der Strom aus der Spannungsquelle 18 beinahe augenblicklich von der Wicklung 20 auf die Wicklung 21 übertragen. Dadurch entsteht eine sehr rasche Fluss- änderung im Schenkel des Transformators 17. Diese rasche Flussänderung ergibt eine sehr hohe Spannung spitzer Wellenform in der Sekundärwicklung 16. Bei Verwendung dieser Anordnung ist es nur nötig, dass die Spannungsquelle 18 den Magnetisierungsstrom für den Transformator 17 liefert, während im Falle eines gesättigten Transformators bedeutende Energieverluste durch die Sättigungswicklung entstehen würden.
Es ist offenbar, dass die Phase der Gitterspannung 22 und 23 verändert werden kann, indem man die Stellung der Läuferwicklung 29 des Transformators 30 ändert. Diese Phasenänderung der Gitterpsannung bewirkt eine entsprechende Veränderung der Phase der der Sekundärwicklung 16 des Transformators 17 entnommenen Spannung.
In Fig. 2 ist die Massnahme gemäss der Erfindung bei einem Wechselrichter in Reihenanordnung angewendet, der Gleichstrom des Netzes 40 in Wechselstrom für das Netz 41 umwandelt. Der Wechsel- richter enthält eine Kapazität 42, die vom Gleichstromkreis 40 über den mit ihr in Reihe geschalteten Verbraucher 41, die Röhre 47 und die linke Hälfte der Drosselspule 43 geladen wird, u. zw. ist der Verbraucher 41 mittelbar durch den Transformator 45 in diese Reihenschaltung eingefügt. Der Entladekreis der Kapazität 42 besteht aus dem rechten Teil der Drosselspule 43, dem Entladungsgefäss 48 und der Primärwicklung 44 des Transformators 45. Die Gefässe 47 und 48 enthalten eine Steuerelektrode und haben vorzugsweise Dampf-oder Gasfüllung.
In die Gitterkreise der Gefässe 47 und 48 sind Strom- begrenzungswiderstände 49 bzw. 53, eine negative Vorspannungsbattelie 50 bzw. 54 und die Sekundärwicklung 51 bzw. 55 eines Gittertransformatois 52 eingefügt. Die Primärwicklung dieses Transformators wird von einer Stromquelle 58 gespeist. Der Generator des Kieises 58 erzeugt eine Spannung spitzer Wellenform, beispielsweise in ähnlicher Weise wie in Fig. 1.
Zum besseren Verständnis der Arbeitsweise des Wechsehichters in Reihenanordnung, wie er z. B. im österr. Patent 125591 beschrieben ist, nehmen wir zuerst an, dass eine sinusförmige Wechselspannung den Kreis 58 speist und der Schalter 57 während des zweiten Teiles einer Halbwelle geschlossen wird, welche eine positive Spannung dem Gitter der Röhre 47 zuführt. Dann wird ein Ladestrom von der Gleichspannung 40 über die Drossel 43 fliessen und wird rasch eine angenäherte Sinuswelle aufbauen.
Jedoch wird unter den angenommenen Bedingungen die Gitterspannung ihie Polalität ändern in einer Zeit, die kleiner als eine Viertelperiode ist und eine positive Spannung dem Gitter der Rohre 48 zuführen, wodurch diese leitend wird. Da noch ein grosser Strom durch die Röhre 47 fliesst, werden beide Röhren leitend und der Gleichstlomkreis wird durch die Drosselspule 43 und die Röhren 47 und 48 kurzgeschlossen.
Wir nehmen nunmehr an, dass eine Spannung spitzer Wellenform den Kreis 58 speist, dann werden die Röhren 47 nur leitend, wenn der positive spitze Scheitelwert grösser ist als die negative Vorspannung der Batterien 50 und 54, so dass jedes Gefäss nur während eines sehr kurzen Zeitteilchens innerhalb jeder Periode leitend werden kann, und die Zeiten, während welcher diese Röhren leitend werden, folgen in Abständen von einer vollen Halbwelle, so dass der Schalter 57 zu jeder Zeit geschlossen werden kann. Wie vorher nehmen wir an, dass die erste spitze Welle positiv ist in bezug auf die Anodenspannung der Röhren 47, so dass sie leitend wird. Der dem Gleiehstromkieis 40 entnommene Strom wird den Kondensator 42 laden und dabei bis zu einem Maximalwert ansteigen und dann in dem Masse abnehmen, wie die Ladung der Kapazität 42 zunimmt.
Der Ladestrom folgt einer angenäherten Sinusform. Die Kapazität 42 und die Drosselspule 43 werden so bemessen, dass die Eigenfrequenz dieses Schwingungskieises angenähert gleich der Frequenz der Wechselspannung des Kreises 58 ist. Wenn die Gitterspannung ihre Polarität umkehrt, wird die Röhre 48 leitend und die Kapazität 42 beginnt unverzüglich, sich über den rechten
Teil der Diosselspule 43, die Röhle 48 und die Primärwicklung 44 zu entladen. Dieser Stromfluss durch
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den rechten Teil der Drosselspule 43 induziert eine Spannung in dem linken Teil, welche der Lädespannung der Kapazität 42 entgegengesetzt gerichtet ist.
Da die Kapazität 42 nahezu vollständig geladen ist, so dass die Differenz zwischen dieser Spannung und der Gleichspannung 40 klein ist, so wird die im linken Teil der Drosselspule 43 induzierte Spannung viel grösser als die Restspannung und ihr entgegengesetzt gerichtet sein, so dass der noch durch die Röhre 47 fliessende kleine Strom unverzüglich unterbrochen wird. Es ist zu erkennen, dass es unmöglich ist, die Gleichstromquelle 40 durch die Gefässe 47 und 48 kurzzuschliessen.
In Fig. 3 ist die Erfindung angewendet bei einer Umformungseinrichtung, die zwei Gleiehiiehter A und B enthält, die Energie von einer Weebselspannungsquelle 60 an eine gemeinsame Gleichstrombelastung, die beispielsweise als Gleichstrommotor ! 61 dargestellt ist, liefert. Der Gleichrichter A enthält einen Transformator 62, dessen Primärwicklung an die Weebselspannung 60 angeschlossen ist, und Entladungsgefässe 63 und 64, vorzugsweise Dampfentladungsgefässe, in Zweiwegschaltung. Ein Gitterkreis ist für jedes Gefäss vorgesehen und enthält einen Strombegreiizungswiderstand 65,. eine Vorspannung 66 und je eine Hälfte der Sekundärwicklung 67 eines Gittertransformators 68.
Die Primärwicklung 69 dieses Gittertransformators wird von der Sekundärwicklung 70 eines Drehtransformators 71 gespeist, der seinerseits von einem Dreiphasensystem 72 erregt wird. Zwischen die Wicklungen 69 und 70 ist eine Einrichtung 73 zur Umbildung einer sinusförmigen Wechselspannung in eine solche spitzer Wellenform eingefügt, beispielsweise eine solche nach Fig. 1. In ähnlicher Weise enthält der Gleichrichter B einen Transformator 74, Gefässe 75 und 76 mit Gittern, deren Steuerkreise einen Strombegrenzungswiderstand 77, eine negative Vorspannung 78 und entgegengesetzte Hälften der Sekundärwicklung 79'eines Gittertransformators 80 enthalten.
Die beiden Gleichrichter A und B sind in gleicher Weise aufgebaut, aber sie sind in bezug auf den Verbraucher, den Gleichstrommotor 61, in entgegengesetztem Sinne angeordnet, d. h. sie führen dem Verbraucher Strom verschiedener Richtung zu. In gleicher Weise wie beim Gleich- lichter. A wird die Primärwicklung 81 des Gittertransformators 80 von der Sekundärwicldung 82 eines Drehtransformators 83 erregt, der seinerseits von dem Dreiphasensystem 72 gespeist wird. Eine der
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der sinusförmigen Wechselspannung in eine solche spitzer Wellenform eingefügt. Die Sekundärwicklungen 70 und 82 sind mechanisch über ein Getriebe 85 gekuppelt, um gleichzeitig in entgegengesetzten Richtungen gedreht zu werden.
Im allgemeinen arbeiten die gittergesteuelten Gleichrichter A und B so, wie es bekannt ist. Wenn die den Gittern der Gefässe 63 und 64 zugeführten sinusförmigen Wechselspannungen in Phase mit der Anodenspannungen dieser Gefässe sind, so wird in den aufeinanderfolgenden Halbwellen des Wechselstromes abwechselnd Strom durch die Gefässe 63 und 64 fliessen, und der Gleichrichter wird das Maximum an Gleichspannung dem Motor 61 zuführen. Wenn jetzt die Wechselspannung, die den Gittern zugeführt wird, derartig verschoben wird, dass sie der Anodenspannung nacheilt, werden die Gefässe erst einige Zeit später leitend, so dass Strom durch jedes Entladungsgefäss während nur eines Teiles der Halbwelle fliesst und die vom Gleichrichter gelieferte Spannung sinkt.
Die Spannung sinkt in dem Masse, wie die Phasenverschiebung zunimmt, bis die Gitterspannung genau in Gegenphase zur Anodenspannung ist.
Zu diesem Zeitpunkt wird die Ausgangsspannung des Gleichrichters Null. Es wird jedoch bemerkt, dass bei einem Wachsen der Phasendrehung über 180 die positive Halbwelle der Gitterspannung ein wenig die nächstfolgende Halbwelle der Anodenspannung überlappt, so dass während der folgenden 1800 der Phasendrehung die Entladungsgefässe während der ganzen Halbwelle leitend sind. Der Gleichrichter liefert dann das Maximum. Dies ist vollkommen klar zu ersehen aus dem Diagramm 1 und 11 der Fig. 4.
Im Schaubild 1 stellen die Kurven a die positiven Halbwellen der Anodenspannung des einen Gefässes dar. Kurve b stellt die entsprechende Gitterspannung dar, wenn sie mit der Anodenspannung in Phase ist. Dann werden beide, Gitter-und Anodenspannung, zur selben Zeit positiv, und die Röhre wird während der entsprechenden Halbwellen Strom führen. Kuive b'stellt eine Gitterspannung dar, die annähernd um 90 der Anodenspannung nacheilt. Bei dieser Bedingung werden die Röhren erst bei Erreichen des Scheitelwertes der positiven Anodenwechselspannung leitend und nur die Hälfte der entsprechenden Halbwellen des Wechselstromes wird durch diese Röhren gleichgerichtet. Kulve b"stellt die Gitterspannung dar mit einer Phasenverschiebung von mehr als 180 .
Bei einer solchen Phasenverschiebung ist das Gitter des Entladungsgefässes beim Beginn einer jeden Halbwelle der positiven Anodenspannung positiv, so dass die Röhre während der vollen Halbwellen leitend ist. Kurve c im Schaubild 11 stellt dar die Veränderung der mittleren Ausgangsspannung des Gleichrichters in Abhängigkeit von einem nacheilenden Winkel der Phasenverschiebung zwischen Gitter und Anodenspannung. Es ist zu ersehen, dass während aufeinanderfolgender Halbwellen der Gleichrichter maximale Spannung liefert und durch das Gitter nicht gesteuert wird.
Es wäre daher nicht möglich, eine richtige Steuerung der entgegengesetzt geschalteten Gleichrichter A und B zu bewirken, denn beide würden wenigstens für einen Teil ihrer Ausgangsspannung zu gleicher Zeit leitend sein, und, da sie entgegengesetzt verbunden sind, würde dies einen künstlichen Kurzschluss bedeuten.
In dem Schaubild Ill der Fig. 4 ist eine charakteristische Kurve der Gitterspannung dargestellt, wie sie von einer Einrichtung gemäss der Erfindung geliefert wird. In diesem Diagramm stellt Kurve a
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die positiven Halbwellen der Anodenspannung wiein Schaubild 1 dar. Die Kurve dstellt eine Weehselspannung spitzer Wellenform dar, während die gerade Linie e die Verschiebung durch die negative Gitterspannung der Gitterkreise darstellt. Die schraffierten Teile f stellen die positiven Impulse der Gitterspannung dar. Kurve cl gibt die Bedingung, bei welcher diese positiven Impulse in Phase sind mit den AnodenSpannungen, d. h. wenn sie bei dem Beginn jeder Halbwelle der positiven Anodenspannung auftreten.
Sind beide Spannungen in Phase, so ist jede Gleiehrichterröhre während der entsprechenden Halbwelle leitend und der Gleichrichter liefert die grösste Ausgangsspannung. Die Kurve d'stellt die Wechsel- spannung der Gitterspannung dar, wenn sie um angenähert 90 der Anodenspannung nacheilt. Dann wird jedes Entladungsgefäss bei Erreichen des Scheitelwertes der positiven Anodenspannung leitend und jede Gleichrichterröhre wird nur während der Hälfte der entsprechenden Halbwelle des Wechsel- stromes Strom liefern. Es ist zu ersehen, dass bei einem Verschieben der Phase zwischen Gitter-und
Anodenspannung von 1800 oder weniger die Charakteristiken des Gleichrichters dieselben sind, gleich- gültig, welche Art der Erregung verwendet wird.
Wenn jedoch die spitze Wellenform der Gitterspannung um mehr als 1800 der Anodenspannung nacheilt, so werden die positiven Impulse in den Bereich negativer
Halbwellen der Anodenspannung fallen und die Gefässe daher keinen Strom liefern. Daher werden die
Röhren bei einer Phasennacheilung der Gitterspannung zwischen 1800 und 3600 gegen die Anodenspannung die Entladungsgefässe stets nichtleitend sein und der Gleichrichter keinen Strom führen. Die mittlere
Ausgangsspannung des Gleichrichters dieser Erregung ist durch die Kurve g in Schaubild IV gezeichnet.
Die soeben beschriebene Charakteristik wird bei der Anordnung in Fig. 3 verwendet. Die Gitter- und Anodenspannungen der beiden Gleichrichter A und B haben entgegengesetzte Phasenbeziehungen, so dass der eine Gleichrichter während der ersten 1800 Phasendrehung leitend ist, während der zweite
Gleichrichter nur während der Phasendrehung in der zweiten Halbwelle leitend ist. Ferner werden die
Gitterspannungen gleichzeitig in entgegengesetzten Richtungen in der Phase verschoben, damit eine weiche Änderung der Gleichriehterausgangsspannung von Null bis zum Maximum in jeder Richtung stattfindet an Stelle einer Abnahme vom Maximum zum Minimum in der einen Richtung und plötzliches
Ansteigen zum Maximum in der andern Richtung. Eine solche Regelung würde auftreten, wenn die Gitterspannungen in derselben Richtung verschoben würden.
Im Schaubild V der Fig. 5 stellen die Kurven a die positiven Halbwellen der Anodenspannung des einen Gefässes der Gleichrichter dar, während die Kurven a'die andern Halbwellen der Anoden-
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stellen die positiven Impulse der Gitterspannungen der beiden Gleichrichter dar und bestimmen annähernd die Lage, in der beide Gleichrichter gesperrt sind, d. h. die Gitterspannungen sind vollständig ausser Phase mit den Anodenspannungen. Da die Phasen der Gitterspannungen der beiden Gleichrichter in entgegengesetzten Richtungen gedreht werden, so sind die Abszissen der Schaubilder der Fig. 5 in Ausdrücken der Periode der Gitterphasendrehung des einen der Gleichrichter, beispielsweise Gleichrichter A, angegeben.
Da die Gitterspannungen in entgegengesetzten Richtungen phasenverschoben werden, sind in den Kurven des Schaubildes VI die Gitterspannungen d nur ein wenig mehr als 900 gedreht und die Gitterspannung des andern Gleichrichters, die durch die Kurve d'dargestellt ist, wird durch einen entsprechenden Winkel, wie gezeigt, verzögert. Bei dieser Phasenlage wird der Gleichrichter A im Zeitpunkt y leitend, während der Gleichrichter B nicht leitend ist und die positiven Impulse der Gitterspannung dieses Gleichrichters nur während der negativen Halbwellen der Anodenspannung auftreten.
Die Kurven des Schaubildes VII ergeben in entgegengesetzten Bedingungen, d. h. die Gitterspannung d' des Gleichrichters B ist um etwas mehr als 900 vorgedreht und die Gitterspannung des Gleichrichters A um einen entsprechenden Winkel zurückgedreht. Die mittlere Ausgangsspannung des Gleichrichteraggregat, ist in Schaubild VIII dargestellt. Diesem kann man entnehmen, dass während eines vollen Umfanges der Phasendrehung der Gitterspannung die mittlere Ausgangsspannung der Gleichrichteranordnung von einem Maximum der einen Richtung bis Null verändert werden kann und dann zu einem Maximum in der entgegengesetzten Richtung.
Diese beiden Maxima sind kleiner als die normalerweise mit ungesteuerten Vollweggleichrichtern erzielbaren Gleichspannungen, da mit Rücksicht auf die Kurzschlussgefahr die volle positive Halbwelle der Anodenspannung nicht ausgesteuert werden kann. Wird jeder Gleichrichter durch mehr als zwei Phasen gespeist, so besteht diese Einschränkung nicht, und es kann zwischen den bei ungesteuerten Gleichrichtern sich ergebenden vollen Gleichspannungswerten geregelt werden. Es ist zu ersehen, dass in dem oben beschriebenen Schaubild die Ausgangsspannung einer einzigen Röhre des Gleichrichters dargestellt ist, aber, da die Ausgangsspannung jeder Röhre für einen gegebenen Winkel der Gitterphasendrehung dieselbe ist, so wird das obige Diagramm die Charakteristik der Einrichtung genau wiedergeben.
Die hier dargestellten Ausführungsbeispiele sollen nur die Wirkungsweise der Massnahmen gemäss der Erfindung klarstellen. Sie sollen keineswegs die Erfindung für die angegebenen Zwecke beschränken.
Die Anwendung der vorgeschlagenen Massnahmen wird sich in allen den Fällen empfehlen, in denen ein phasenrichtiges Schalten erforderlich oder wenigstens erwünscht ist, beispielsweise beim Anlassen und Ausschalten oder beim Parallelschalten.