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Hydraulisches Sehwimmwehr.
Es gibt bereits hydraulisch zu betätigende Klappenwehre mit hohlen Schwimmkörpern, die, wenn das Wehr umgelegt werden soll, mit Wasser gefüllt werden und in die, wenn das Wehr wieder aufgerichtet werden soll, Luft eingelassen wird, so dass sie durch den Auftrieb das Wehr anheben. Das abwechselnde
Füllen und Entleeren der Schwimmkörper ist begreiflieherweise umständlich. Wehre dieser Art bestehen aus zwei gegeneinander gerichteten Klappen, die um auf der Wehrsohle gelagerte waagrechte Querachsen schwenkbar sind, und die Klappen stehen so miteinander in Eingriff, dass das Heben der einen Klappe auch das Heben der andern bewirkt und die Klappen in allen Lagen einen nach oben geschlossenen Raum abschliessen.
Das hydraulische Schwimmwehr gemäss der Erfindung besitzt gleichfalls einen Staukörper, der aus zwei gegeneinander gerichteten Klappen besteht, die derart miteinander in Eingriff stehen, dass das
Heben der einen Klappe auch das Heben der andern bewirkt ; mindestens eine der beiden Klappen trägt aber einen ständig mit Luft gefüllten Schwimmkörper, der infolge seines Auftriebes den Staukörper je nach dem Wasserstand in dem Raum zwischen den beiden Klappen mehr oder weniger hebt.
Zur Er- möglichung einer selbsttätigen Regelung eines solchen Wehres wird der Abfluss des Wassers aus dem
Innenraum zwischen den beiden Klappen durch das mit dem Innenraum in regelbarer Verbindung stehende
Oberwasser beeinflusst, wobei bei normalem Oberwasserstand, vollständig aufgerichtetem Wehr und ungedrosseltem Zufluss zu dem Innenraum der freie Innenwasserstand mit dem Oberwasserstand auf gleicher Höhe steht.
Die Zeichnung zeigt mehrere Ausführungsformen des Wehres gemäss der Erfindung.
Bei der Ausführungsform nach Fig. l besteht das Wehr aus den beiden Stauwänden oder Klappen 1, 2, von denen die eine um die Achse 5 und die andere um die Achse 6 schwenkbar gelagert ist. Die Klappe 2 trägt an ihrem freien Ende den Schwimmkörper 4, an welchem Rollen 3 gelagert sind, auf denen die
Oberwasserklappe 1 aufruht.
Die Sohle des Wehres ist unterhalb der Klappen muldenförmig gestaltet. Die Klappen sind so angeordnet, dass die Klappe 1 in ihrer tiefsten Stellung 1', in der sie waagrecht liegt, die Klappe 2, deren
Aussenfläche in der tiefsten Stellung gleichfalls waagrecht liegt, zum Teil überdeckt, wie dies in Fig. 1 gestrichelt dargestellt ist. Erfährt der Schwimmkörper 4 durch Einführen von Wasser unter die Klappen einen Auftrieb, so wird die Klappe 2 um ihre Achse 6 aufwärts geschwenkt und dabei die Klappe 1 mit- gehoben, indem die Rollen 3 des Schwimmkörpers 4 mit der Klappe 1 in Eingriff kommen und an dieser abrollen, so dass die Klappe 1 ständig von den Rollen 3 unterstützt wird.
Zur Begrenzung der Aufwärtsbewegung der beiden Klappen sind diese durch eine oder mehrere
Ketten oder andere Glieder d in an sich bekannter Weise miteinander verbunden.
Die Öffnungen 7, 8 und 9 in der Seitenmauer, von denen die erste in den Oberwasserraum, die zweite in den Innenraum des Wehres und die dritte in den Unterwasserraum einmündet, stehen mit einer Regelungsvorrichtung in Verbindung, durch die der Wasserstand in den Innenraum des Wehres gehoben oder gesenkt wird.
Steht der Innenraum des Wehres mit dem Oberwasseraum in regelbarer Verbindung, so wird, wenn die Höhe des Staukörpers geändert werden soll, der Ablauf aus dem Innenraum des Wehres bei gleichzeitiger entsprechender Regelung des Zulaufes derart gesteuert, dass der freie Wasserstand im Innern des Wehres gehoben oder gesenkt wird. Wird der Ablauf gänzlich geschlossen, so bleibt der Wasserspiegel
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im Innern des Staukörpers auf der Höhe des Oberwasserspiegels und der Staukörper wird vollkommen aufgerichtet. Je nachdem der Zulauf zu dem Innern des Wehres mehr oder minder gedrosselt und der Ablauf aus dem Inneren des Wehres mehr oder weniger geöffnet wird, sinkt der Wasserstand im Innern und nimmt die Höhe des Staukörpers mehr oder weniger ab.
Die Konstruktion dieses Wehres erfordert nur eine geringe Bauhöhe und im umgelegten Zustande, wo die beiden Klappen waagrecht liegen, ist nur eine ganz kleine Höhendifferenz a zwischen den beiden Klappen vorhanden. Man kann daher ein solches Wehr-auch in Wasserläufen ohne Sohlenstufe einbauen. Eine besondere Anhebevorrichtung für das Wiederaufstellen des gänzlich niedergelegten Wehres ist nicht nötig, weil das Anheben durch den Auftrieb des Schwimmkörpers bewirkt wird. Der Schwimmkörper 4 kann so bemessen werden, dass sich das Wehr auch bei totalem Rückstau des Unterwasser gänzlich niederlegt.
Die Ausführungsform nach Fig. 2 unterscheidet sich von der nach Fig. 1 nur dadurch, dass das obere Ende b der Klappe 1 über das freie Ende der Klappe 2 hinweg gegen diese hin stetig oder unstetig abgebogen ist. Hiedurch wird in den niedrigeren Stellungen des Wehres der Wasserdruck verkleinert.
Die Gleitbahn der Rollen 3 an der Klappe 1 ist aber ebenso wie bei der Ausführungsform nach Fig. 1 geradlinig.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 3 sind die beiden Klappen 1, 2 durch eine lenkerartig wirkende Wand 11, die an den Achsen 10 und 12 der Klappen angelenkt ist, miteinander verbunden, wie dies bei Klappenwehren ohne Schwimmer bereits bekannt ist.
Fig. 4 zeigt eine Ausführungsform, bei der der Schwimmkörper 4 nicht wie bei den bisher geschilderten Ausführungsformen mit der Klappe 2, sondern mit der Klappe 1 verbunden ist. Es wäre aber auch denkbar, beide Klappen mit Schwimmkörpern zu versehen. Die Schwimmkörper können als Hohlkörper ausgebildet werden, die durch Schottwände unterteilt sind.
Man kann die Verhältnisse auch so wählen, dass der Wasserstand im Innern des Wehres bei voller Aufrichtung des Staukörpers tiefer liegt als der Oberwasserspiegel, wodurch die selbsttätige Regelung zur Einstellung der Höhe des Staukörpers gegenüber der oben angeführten Art und Weise etwas geändert werden muss.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Hydraulisches Schwimmwehr, dessen Staukörper aus zwei gegeneinander gerichteten Klappen besteht, die so miteinander in Eingriff stehen, dass das Heben der einen Klappe auch das Heben der andern bewirkt, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine der beiden Klappen (1, 2) einen ständig mit Luft gefüllten Schwimmkörper (4) trägt, der infolge seines Auftriebes das Wehr je nach dem Wasserstand in dem Raum zwischen den beiden Klappen mehr oder weniger aufrichtet.