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Die Erfindung bezieht sich auf ein Schwimmwehr für Wasserläufe mit einem Klappvershluss aus einem hohen Schwimmkörper, der im oberwasserseitigen Randbereich eines Auftriebsbeckens der Wehrsohle angelenkt und zwischen einer den Wasserlauf sperrenden, im Auftriebsbecken aufschwimmenden Sperrstellung und einer den Wasserlauf freigebenden, in das Auftriebsbecken eintauchenden Freigabestellung um eine Horizontalachse verschwenkbar ist.
Ein solches Schwimmwehr mit Klappverschluss ist grundsätzlich aus der EP 443 105 bekannt, wobei der Klappverschluss mit schwingungsvermindernden Einrichtungen ausgestattet ist und das Befüllen bzw.
Entleeren des den Klapperschluss bildenden Schwimmkörpers lediglich zum Aufrichten bzw. Absenken dient, was eine Regulierung des Oberwasserspiegels nicht zulässt.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Schwimmwehr der eingangs geschilderten Art zu schaffen, das auf möglichst einfache Weise eine selbsttätige Regulierung des Oberwasserspiegels ermöglicht.
Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, dass der Innenraum des Schwimmkörpers über eine bewegliche Zuleitung mit einem Überlauf für das Oberwasser in Verbindung steht, dass an den Innenraum des Schwimmkörpers eine Entlüftungsleitung anschliesst und dass dem Innenraum des Schwimmkörpers und/oder dem Überlauf eine Ableitung zugeordnet ist, die einen gegenüber der Zuleitung kleineren Durchflussquerschnitt aufweist und in das Unterwasser mündet. Durch diese einfache Massnahme wird bei Wasseranstieg das über den Überlauf abfliessende Oberwasser zum Befüllen des Schwimmkörpers genutzt, wodurch es zu einem Kippen des Schwimmkörpers und damit zu einem erhöhten Freigeben des Abflussquerschnittes kommt.
Sinkt der Oberwasserspiegel, wird die Wasserzufuhr in den Schwimnkörper unterbunden und der sich entleerende Schwimmkörper richtet sich wieder auf und verringert entsprechend den Abflussuerschnitt.
Weist der Schwimmkörper eine quaderförmige Grundgestalt aufweist, deren sperrende Längsseitenwand in der unteren Wandhälfte die Anlenkstellen trägt und mit der oberen Wandhälfte entlang einer viertelkreisförmigen Zylinderfläche unter Abrundung des Eckkantenbereiches in die benachbarte Längsseitenwand übergeht, entsteht ein Schwimmkörper mit ausreichendem Auftriebsvolumen, dessen konstruktive Form zudem an die Bewegungsabläufe eines Klappverschlusses bestens angepasst ist.
Eine funktionssichere Wasserführung zur Befüllung bzw. Entleerung des Schwimmkörpers ergibt sich, wenn die Zuleitung im den dem abgerundeten Eckkantenbereich gegenüberliegenden Eckkantenbereich des Schwimmkörpers mundet und ein festes, zum Boden des Auftriebsbeckens führendes Fallrohr und ein daran anschliessendes, schwenkverstellberes Teleskoprohr umfasst, wobei zweckmässigerweise die Ableitung vom Fallrohr abzweigt.
Um Betriebsstörungen bei extremen Situationen zu vermeiden, kann der Zu und/oder Ableitung eine Pumpe zugeordnet sein, die dann für eine entsprechende Schwimmkörperentleerung sorgen muss, wenn der Unterwasserspiegel bei maximaler Wasseführung das Füllniveau im Schwimmkörper übersteigen, da in einem solchen Fall ein schwerkraftsbedingter Abfluss nicht mehr möglich wäre.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand an Hand eines Ausführungsbeispieles schematisch veranschaulicht, und zwar zeigen
Fig. 1 und 2 ein erfindungsgemässes Schwimmwehr im Vertikalschnitt nach der Linie t-t der Fig. 2 bzw. in Draufsicht.
Das dargestellte Schwimmwehr umfasst einen Schwimmkörper 1 mit quaderförmiger Grundgestalt, der in einem wassergefüllten Auftriebsbecken 2 über Gelenke 3 angelenkt und zwischen einer den Wasserlauf sperrenden, im Auftriebsbecken aufschwimmenden Sperrstellung und einen den Wasserlauf freigebenden, in das Auftriebsbecken 2 eintauchenden Freigabestellung (strichlierte Lage) um eine Horizontalachse verschwenkbar ist. Das Auftriebsbecken 2 liegt zwischen einer oberwasserseitigen Spundwand 4 und einer unterwasserseitigen Spundwand 5 und weist einen Betonboden auf, wobei zur sicheren Einleitung der aufzunehmenden Kräfte die Gelenke 3 auf einer entsprechend verankerten Sohlplatte 6 befestigt sind.
Dem Oberwasser ist ein Überlauf 7 zugeordnet, von dem als Zuleitung für den Innenraum des Schwimmkörpers 1 ein Fallrohr 8 und ein daran anschliessendes, schwenkverstellbares Teleskoprohr 9 ausgehen, über welche bewegliche Zuleitung Wasser aus dem Überlauf in den Innenraum des Schwimmkörper 1 fliessen kann. Zur Entlüftung des Schwimmkörpers 1 sind Entlüftungsbohrungen 10 und eine davon ausgehende Entlüftungleitung 11 vorgesehen. Weiters ist dem Innenraum des Schwimmkörpers 1 bzw. der Zuleitung eine Ableitung 12 zugeordnet, die einen gegenüber der Zuleitung kleineren Durchflussquerschnitt aufweist und in das Unterwasser ausmündet. Eine Pumpe 13 sorgt bedarfsweise für eine Schwimmkörperentleerung, sollte das Unterwasser bei maximaler Wasserführung den Wasserspiegel innerhalb des Schwimmkörpers 1 übersteigen.
Im Normalbetrieb befindet sich der Schwimmkörper 1 in aufschwimmender Sperrstellung und führt zum gewünschten Aufstau des Oberwassers. Bei einem Anstieg des Oberwassers überströmt Wasser den
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Überlauf 7, das durch das Fallrohr 8 und das Teleskoprohr 9 in den Innenraum des Schwimmkörpers 1 eindringt und schwerkraftsbedingt den Swimmkörper 1 zum Abkippen bringt. Der Abflussquerschnitt vergrö- ssert sich, der Oberwasserspiegel sinkt, die Wasserzufuhr in den Schwimmkörperinnenraum verringert sich bzw. hört auf und das Wasser aus dem Schwimmkörper 1 kann über die Ableitung 12 in das Unterwasser abströmen. Der freiwerdende Schwimmkörper 1 hebt sich und bildet erneut die gewünschte Wassersperre.
Auf einfachste Weise kommt es so zu einer selbsttätigen Regulierung des Oberwasserspiegels.