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Zweitakt-Dieselmaschine mit steuerndem Kolben fiir Flugzeugantrieb.
Die Bestrebungen der Flugtechnik gehen auf immer grössere Fluggeschwindigkeiten, die man bisher durch Steigerung der Motorleistung zu erreichen gesucht hat. Bei luftgekühlten Sternmaschinen ist die jociste aus einem Zylinder herauszuholende Leistung durch die Kühlwirkung begrenzt. Oberhalb einer gewissen Zylinderleistung ist die Motorleistung nur noch durch Vermehrung der Zylinderzal. l zu steigern.
Diese Zunahme der Zylinderzahl erhöht aber gerade bei Sternmaschinen unverhältnismässig den Stirnwiderstand, und es kann schliesslich der Fall eintreten, dass die Steigerung der Motorleistung durch Hinzufügen von Zylindern keinen vorteilhaften Einfluss mehr auf die Geschwindigkeit ausübt, weil der Widerstand der hinzugekommenen Zylinder die Flugleistung wieder herabsetzt.
Dazu kommt weiter, dass auch die Zunahme des Iotorgewichtes mit der grösseren Zylinderzahl die Flugleistung ungünstig beeinflusst. Denn der grössere Luftwiderstand und das höhere Gewicht der Kraftmaschine verlangen die Mitnahme eines grösseren Brennstoff-und Ölvorrates, so dass die ganze Flug-
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verminderter Geschwindigkeit, geflogen werden kann. Die Bemühungen zur Erhöhung der Fluggeschwindigkeit durch Steigerung der Motorleistung haben also nicht den gewünschten Erfolg.
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an Fluggeschwindigkeit und damit an Flugstreckenleistung zu erzielen. Zu diesem Zweck wird zum Antrieb von Flugzeugen eine im Zweitakt arbeitende Dieselmasehine mit vier sternförmig angeordneten luftgekühlten feststehenden Zylindern und einfach gekröpfter Kurbelwelle verwendet. Hiedurch ergeben sich für den Flugbetrieb wesentliche Vorteile.
Es sind zwar im Zweitakt arbeitende luftgekühlte Sternmasehinen mit vier feststehenden Zylindern beschrieben worden ; praktische Ausführungen solcher Maschinen, sind aber bisher nicht erfolgt, und es ist weder vorgeschlagen worden, sie zum Antrieb von Flugzeugen zu verwenden, noch sind die bekannten Anordnungen für den Flugbetrieb überhaupt geeignet.
Durch die Verwendung einer Dieselmaschine mit vier sternförmig angeordneten feststehenden Zylindern in einem Flugzeug erhält man bei kleinster Zylinderzahl einen vollkommenen Ausgleich der freien Massenkräfte. Infolgedessen kann ein leichterer Einbau für die Kraftmaschine verwendet werden, wodurch die vom Flugzeug zu tragende tote Last vermindert wird. Da ferner die Vierzylinderstern- maschine im Verhältnis zu einer Maschine mit mehr Zylindern und gleicher Leistung leichter wird, so wird auch dadurch die tote Last des Flugzeuges herabgesetzt. Es können infolgedessen die Tragflächen entsprechend diesen Lastverminderungen kleiner werden. Dadurch nimmt der Luftwiderstand des Flugzeuges ab, und es ergibt sich eine erhöhte Geschwindigkeit ohne Steigerung der Leistung der Kraftmaschine.
Es ist daher möglich, eine bestimmte Flugstrecke in kürzerer Zeit zurückzulegen und infolgedessen nicht nur Ersparnisse an Betriebsstoff und Öl zu erzielen, sondern das Flugzeug infolge der mitzuführenden geringen Mengen dieser Stoffe zu entlasten. Die kürzere Flugzeit beim Streckenfliegel1 hat ferner eine geringere Abnutzung und infolgedessen eine längere Lebensdauer der Kraftmaschine zur Folge.
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Zur Durchführung des Zweita1.'tverfahrens unter Berücksichtigung dpr an einen Flugmotor zu stellenden Anforderungen wird ferner ein Spül-und Ladegebläse verwendet, das den Zylindern die Verbrennungsluft unmittelbar zuführt, und eine der Zylinderzahl entsprechende Anzahl von Brennstoffpumpen, die nach Abschluss der Auspuffschlitze durch den Arbeitskolben Brennstoff in die Zylinder einspritzen. Die Gemischbildung im Innern der nach aussen abgeschlossenen Zylinder durch getrennte Zufuhr von Luft und Brennstoff ermöglicht sparsamen Brennstoffverbrauch, wodurch weiter die mitzuführende Brennstoffmenge vermindert und die Fluggeschwindigkeit gesteigert wird.
Auch diese an sich bekannten Anordnungen dienen dem wesentlichen Zweck der Erfindung. gegen- über andern Kraftmaschinen gleicher Leistung eine Brennkraftmaschine für Flugzeuge zu schaffen. mit dem ein Höchstmass an Fluggeschwindigkeit und Streckenleistung erreicht werden kann.
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Dieselmaschine mit steuerndem Kolben, vier sternförmig angeordneten luftgekühlten feststehenden Zylindern und einfach gekröpfter Kurbelwelle dargestellt. Die vier Zylinder sind mit rt bezeichnet, b ist das Spül-und Ladegebläse für die Zylinder. Es liegt. wie Fig. 1 zeigt, in der Verlängerung der Kurbelwelle. kann aber auch, wie in Fig. 1 gestrichelt angedeutet ist und wie es die Fig. 2 zeigt. in dem Winkel zwischen zwei Zylindern angebracht sein.
Bei dieser Anordnung liegt das mit d bezeichnete Spül- und Ladegebläse in der üblichen Umkleidung des Motors, so dass es keinen zusätzlichen Fahrtwiderstand erzeugen kann.
Die vier Brennstoffpumpen e sind zu je zwei einander gegenüber angeordnet ; sie werden von zwei um 90 versetzten Nocken f und g gesteuert. Mit h ist der Druckluftanlasser und mit i die Schmierölpumpe bezeichnet ; beide stehen mit dem auf der Kurbelwelle sitzenden Kegelrad k in Eingriff. Das Spülgebläse fördert seine Ladung in einen Ringkanal o, von dem die Ladung über die Rohre M ! den Zylindern gleichmässig zugeführt wird. n sind die Auspuffstutzen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Zweitakt-Dieselmasehine mit steuerndem Kolben für Flugzeugantrieb, gekennzeichnet durch vier sternförmig angeordnete, luftgekühlte, feststehende Zylinder mit einfach gekröpfter Kurbelwelle, denen die Luft unmittelbar durch ein besonderes Spül-und Ladegebläse und der Brennstoff durch je eine einem jeden Zylinder zugeordnete Brennstoffpumpe zugeführt wird.